Computergenealogie/2007/10
Internet
Neu in der Digitalen Bibliothek (DigiBib)
Es ist geschafft! Der Text des ersten Buches in der Digitalen Bibliothek ist vollständig erfasst. Es handelt sich um: "Franz Blanckmeister: Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen" aus dem Jahr 1901. Es ist eine wichtige erste Hilfe für Genealogen, um festzustellen, welche Kirchenbücher im Bereich des Königreiches Sachsen ab wann überliefert sind. Weitere Infos gibt es auf der Projektbeschreibungsseite.
Die beiden Korrekturgänge, die die Qualität der Abschrift sichern sollen, sind in vollem Gange, ebenso die intensive Verlinkung mit den korrespondierenden Ortsartikeln im GenWiki. Herzlichen Dank an die fleißigen Bearbeiter!
Neu in der Digitalen Bibliothek sind im Oktober:
- Ausführliche Nachrichten über die sämmtlichen evangelisch-protestanischen Kirchen und Geistlichen der freyen und Hansestadt Hamburg
- Grübels Gemeindelexikon des Deutschen Reiches (1892)
- Ritters geographisch-statistisches Lexikon/1895
- Württembergs Lehranstalten und Lehrer (1892)
- Der Feldzug von 1812 in Rußland (Clausewitz)
Auch für diese gemeinfreien Werke werden wieder Buchpaten gesucht.
Die digitale Bibliothek findet man unter: http://digibib.genealogy.net
(Marie-Luise Carl)
Google Maps für Genealogen
Das in der Beta-Phase befindliche Programm Google Maps ist neben seinen allgemeinen Funktionen auch für die Darstellung bestimmter genealogischer Daten recht gut geeignet. So ist es beispielsweise mit diesem auch möglich, Orte bestimmter Ereignisse, Verbreitung von Familiennamen, Wanderungen von Familien usw. aus genealogischer Sicht schnell und einfach darzustellen. Auf http://tinyurl.com/2pl3p2 gibt es dazu ein Beispiel zur Verteilung der Familie Springborn in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Dort sind alle dem Autor bisher bekannten Angehörigen der Familie Springborn mit ihren Vorkommensorten ab 1589 in einer Karte eingezeichnet.
Vorteile der Nutzung von Google Maps sind:
- Es muss kein zusätzliches Programm installiert werden.
- Es ist kein zusätzlicher Speicherplatz erforderlich (weder PC noch Server).
- Die erarbeiteten Karten sind von jedem PC aus weltweit abrufbar.
- Der Erarbeiter benötigt keine eigene Homepage.
- Erarbeitung und Aktualisierung sind einfach.
- Die Karten können bis zur Anzeige der Straßennamen vergrößert werden.
- Der Zugang zu den Karten erfolgt wahlweise für jedermann oder nur für ausgewählte Nutzer.
- Für jeden Nutzer ist die geografische Lage eines Ortes eindeutig. Das ist vor allem für ausländische Kollegen wichtig, da diese in der Regel mit unseren Postleitzahlen nichts anfangen können.
- Beim Versand von Kartenblättern per E-Mail ist kein Anhang erforderlich. Für die Übermittlung reicht die Angabe der zugehörigen Internetadresse. (Siegfried Mühle)
Software
Datensicherungsprogramm MozBackup
Für das Datensicherungsprogramm MozBackup steht seit Anfang September 2007 die neueste Version 1.4.7 (deutsch) im Internet auf http://www.soft-ware.net/internet/email/tools/p04146.asp zum Herunterladen bereit.
Mit dem kostenlosen Programm (880 kB) können die Einstellungen, Mails, Adressbücher, Lesezeichen, Konten, Passwörter, Cookies, Sidebars, Formulardaten, Zertifikate usw. für Firefox, Thunderbird, SeaMonkey, Mozilla Suite und Netscape gesichert und wiederhergestellt werden. Alle vom Benutzer angelegten Einstellungen und Informationssammlungen werden damit vor Datenverlust geschützt. Es ist auch möglich, mit MozBackup die gesicherten Daten und Einstellungen von einem Rechner auf einen anderen zu übertragen. Das Programm läuft unter Windows 98/ME/NT/2000/XP/2003/Vista. (Siegfried Mühle)
Wissen
Vereine
Visitenkarte
Arbeitskreis Familien- und Ortsforschung Stolper Lande im Stolper Heimatkreise e.V.
Das ehemals deutsche Stolp (heute Słupsk) war eine der größten Städte Pommerns und der Landkreis Stolp der größte Landkreis Preußens. Ende des 2. Weltkriegs wurde die in Pommern verbliebene deutsche Bevölkerung größtenteils nach und nach vertrieben. Schon 1947 begann in Westdeutschland unter der Leitung des Rechtsanwalts Dr. Walter Kuschfeldt in Lübeck die Vertriebenenarbeit. Hierzu gehörte die Herausgabe von Mitteilungsblättern und Rundbriefen, ab März 1951 als Stolper Heimatblatt, in denen Such-, Adress- und Totenlisten veröffentlicht wurden, aber auch Erläuterungen zu den verschiedenen Vertriebenengesetzen, dem Lastenausgleich, etc., sowie heimatkundliche Beiträge. Ab 1949 tagten die pommerschen Heimatkreisbearbeiter regelmäßig (Stolp wurde von Walter Kuschfeldt vertreten), 1954 wurden die Heimatkreisausschüsse (HKA) gebildet, mit je neun Mitgliedern für Stadt und Landkreis Stolp. Sie sind u.a. auch für die Organisation des Stolper Bundestreffens verantwortlich, das momentan alle zwei Jahre stattfindet, ab Mai 2007 und zukünftig im Pommern-Zentrum in Travemünde. 1955 beschloss der ehemalige Landkreis Bonn, die Patenschaft über die Stadt und den Landkreis Stolp zu übernehmen, was in einem Festakt am 1. Juli 1956 feierlich durch die Übergabe der Patenurkunde besiegelt wurde. Dies wurde am 21. Mai 1970 durch den Rat der Stadt Bonn, nach der Neuordnung des Bonner Raumes, bestätigt. Bonn stellte den Stolpern auch Räumlichkeiten zur Verfügung, am 10. Mai 1958 fand die Einweihung der Stolper Heimatstube statt. Sie war auch der Hauptanlass für die Gründung des Vereins Stolper Heimatkreise e.V. am 20. September 1986 als Ansprechpartner für die Patenstadt Bonn. Seit dem 1. Januar 2007 ist er Mitglied des Vereins für Computergenealogie.
1995 trafen sich in Paderborn eine Handvoll Interessierter und gründeten den Arbeitskreis Familienforschung Stolper Lande (später um den Zusatz Ortsforschung erweitert), kurz AKFF. Der AKFF schloss sich dem Stolper Heimatkreise an, um die Verbundenheit zum Forschungsgebiet zu demonstrieren und um von dem Wissen der Erlebnisgeneration zu profitieren. Denn Forschungen im ehemaligen deutschen Osten stellen sich äußerst schwierig dar, da nach dem Einmarsch der Sowjetarmee am Ende des 2. Weltkriegs viele Quellen vernichtet worden sind.
Der AKFF hatte sich u.a. zur Aufgabe gemacht, bis dato verschollene Kirchen- und Standesamtsbücher und andere Dokumente gezielt zu suchen, Originale oder Kopien zu erwerben und für die Sicherung dieser Dokumente zu sorgen. Schon alleine dieses Vorhaben wurde in den letzten Jahren erfolgreich durchgeführt. So haben in der Stadt und dem Kreis Stolp Anfang 1945 mindestens 432 evangelische Kirchenbücher existiert. Davon sind nur noch 133 erhalten, der größte Teil lagerte in den heute katholischen Kirchen, seit 2003 wurden diese überwiegend in polnische Archive überführt. Der AKFF hat von den 133 erhaltenen Kirchenbüchern 114 in Kopie, 79 wurden bereits digitalisiert.
Die Auswertung der Primär- und Sekundärquellen ist unsere vorrangige Arbeit, an den verschiedenen Indexprojekten arbeiten mehr als 70 Personen mit. Die Indexarbeiten werden zu einem Globalindex zusammengeführt, in dem sich über 700.000 Datensätze befinden (Stand August 2007). Daneben zeichnet der AKFF verantwortlich für das jährlich im Herbst in der Ostseeakademie in Travemünde stattfindende Forschertreffen (2006 mit über 60 Teilnehmern), die Betreuung der Stolper Heimatstube in Bonn und die Administration der Mailingliste Stolp-L auf dem Server des Vereins für Computergenealogie, die über 400 Teilnehmer aus aller Welt hat. (Uwe Kerntopf)
Kontakt:
Stolper Heimatkreise e.V.
1. Vorsitzender Siegfried Mutz
Eugen-Kaiser-Str. 16
63450 Hanau
Tel.: 06181-23426
Stolper Heimatstube und Archiv
An der Josefshöhe 52
53117 Bonn-Auerberg
Tel. und Fax: 0228-1803232
E-Mail: heimatstube@stolp.de
geöffnet jeden 1. Samstag im Monat von 10 bis 16 Uhr
Homepage: http://www.stolp.de
Bericht von der 1. Hessischen Ahnenbörse
Am 1. September veranstaltete die Genealogie-Service.de GmbH gemeinsam mit der Hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung e.V. die 1. Hessische Ahnenbörse in der Stadthalle Friedberg. Etwa 400 - 500 Besucher haben den Weg in die Friedberger Stadthalle gefunden. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft der Hessischen Sozialministerin Silke Lautenschläger.
Um 10.00 Uhr begrüßte Frieder Boss, Vorsitzender der Hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung, die anwesenden Gäste und Aussteller. Die Stadthalle war zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut gefüllt. Herr Boss machte deutlich, dass in der heutigen Zeit viele junge Menschen Genealogie betreiben und Computer und Internet wichtige Hilfsmittel für die Forschung geworden sind. Der etwas negative Hauch, den das Thema Genealogie wegen des Missbrauchs im Dritten Reich hatte, ist längst abgelegt. Viele Medien berichten heute gerne über die Ahnenforschung, Herr Boss verwies auf einige aktuelle Produktionen wie z.B. die des MDR.
Nach der offiziellen Begrüßung hatten die Besucher Gelegenheit, die Stände von über 20 Ausstellern zu besuchen. Dies waren z.B. die beiden hessischen genealogischen Vereine Hessische Familiengeschichtliche Vereinigung e.V. (Darmstadt) und Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (Kassel). Weiter waren genealogische Verlage vertreten, Software-Hersteller, Dienstleister sowie neu gegründete Internetportale für Online-Familiennetzwerke. Die Aussteller berichteten über regen Zuspruch an ihren Ständen und waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden.
Um 11.00 Uhr referierte Herr Johann Bayer aus Butzbach über die Vorgehensweise des Familienforschers. Im Vortragssaal waren alle Plätze restlos belegt, die Teilnehmer zeigten sich sehr interessiert an den Ausführungen von Herrn Bayer, der Leiter der Bezirksgruppe Oberhessen der Hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung ist. Anschließend folgte ein Vortrag von Mario Arend aus Otzberg, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck, mit dem Titel "So nutze ich das Internet für meine Familienforschung".
Mario Arend und Sascha Ziegler präsentierten auf der Ahnenbörse auch erstmalig den neu erschienenen Teilband 3 der Reihe "Trauregister aus Kurhessen und Waldeck", der die Heiraten der Garnison Kassel 1666-1830 beinhaltet.
Für die erfahrenen Familiengeschichtsforscher folgte um 14.00 Uhr ein zweistündiges Podiumsgespräch unter der Leitung von Dipl.-Soz. Manfred Dreiss, Inhaber des Degener Verlages in Insingen. Teilnehmer des Gesprächs waren Prof. Dr. Otto Volk, Koordinator des Landesgeschichtlichen Informationssystems LAGIS im Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde Marburg, Prof. Dr. Herbert Stoyan, Autor des Informationssystems WW-Person (Adel Digital), Dr. Lupold v. Lehsten, stellvertretender Leiter des Instituts für Personengeschichte in Bensheim sowie Prof. Dr. Siegfried Becker, Professor am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Philipps-Universität Marburg.
Aufgrund der guten Resonanz wird es voraussichtlich im April 2008 die erste Süddeutsche Ahnenbörse in Rothenburg o.d. Tauber geben und im August 2008 die zweite Hessische Ahnenbörse in Nordhessen. (Doreen Suchfort)
Medien
Neues vom AMF-Versand
Bücher der Stiftung Stoye ab sofort über die AMF zu beziehen
Ab sofort kann die Schriftenreihe der Stiftung Stoye über die AMF bestellt werden. Inzwischen sind mehr als 40 Bücher in dieser Schriftenreihe erschienen. Die Bücher bis Band 36 werden mit Rabatt auf den ursprünglichen Verkaufspreis angeboten. Ab Band 37 ist der Ladenverkaufspreis zu zahlen. Mitglieder der AMF erhalten diese Bücher zu einem Sonderpreis.
Wieder lieferbar aus der AMF-Reihe "Sonderbände":
Sonderband 4: Werner, Ernst: Die Dresdner Pastorendynastie Lucius, gebunden, 16,7 x 24 cm, 532 Seiten, Preis 60,00 €
Informationen zu den gesamten Reihen und Bestellmöglichkeiten finden Sie am elektronischen Büchertisch der AMF unter: http://amf-versand.de (Günther Unger)
Kaleidoskop
Termine
Für den Monat Oktober sind 35 genealogische Termine im "genealogischen Kalender" eingetragen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie im Genealogischen Kalender.