Ritters geographisch-statistisches Lexikon/1895/Erläuterungen
Erläuterungen für den Gebrauch von Ritters Lexikon.
I.
Die Bevölkerungszahl von Ländern, Bezirken und Orten und andere statistische Nachweise sind nach den letzten amtlichen Zählungen jedes betreffenden Landes angegeben.
II.
Die Namen folgen genau in alphabetischer Ordnung. Orte gleichen Namens, wenn nach in verschiedenen Ländern, stehen unter einem Stichworte,, in einer Reihe alphabetisch verbunden. Zusammengesetzte Namen sind nicht unter dem Stammworte, sondern unter dem Zusatz zu suchen, wie Alt-, Neu-, Gross-, Klein-, Ober-, Mittel-, Nieder-, Unter-, Also- (Nieder-, Unter-), Felsö- (Ober-, Ueber-), Kis- (Klein-), Nagy- (Gross-), Magyar- (Ungarisch-), Mezö- (Feld-), Nemet-(Deutsch-), O'-(Alt-), Ohla- (Walachisch-), Szasz- (Sächsisch-), Uj- (Neu-), in Ungarn und Siebenbürgen; — Niznj- (Unter-, Nieder-), Gornj- (Ober-), Mala-(Klein-), Welka-, Velica- (Gross-), Stara- (Alt-), Nowe- (Neu-), für slavische Orte. Eine Ausnahme von dieser Regel haben wir nur bei den mit Sankt (Sant', Santa-, Saint-, Szent-) zusammengesetzten Namen gemacht, weil ihre Zahl so gross ist, dass die Übersichtlichkeit unter der grossen Häufung leiden würde; sie stellen deshalb alle unter dem Stammnamen, z. B.: Denis, St.-, Die im Text vorkommen-den, oft mit dem Hauptnamen verbundenen Ausdrücke Län, Härad, Herred im Skandinavischen; Sandschak, Vilajet im Türkischen; Departement, Arrondissement im Französischen, Nomarchie, Eparchie im Griechischen, sind Bezeichnungen für Verwaltungsbezirke; Loch, Lough, Lake für See, Dagh für Gebirge, Dachebel für Berg, River für Fluss, Mount, Monte, Mont für Berg. Orte von grosser Zahl gleichen Namens sind im allgemeinen wieder alphabetisch nach den Ländern geordnet, welchen sie angehören, so dass z. B. die Orte in Baden oder Bayern obenan, die gleichen Namens in Würtemberg am Ende zu finden sind.
III.
Die Orthographie der Namen hat für die Bearbeitung eines so umfassenden Werkes wie für den Gebrauch viel Schwierigkeit. Im allgemeinen ist die amtliche Schreibweise des betreffenden Landes als die giltige angenommen. Fremde Orte, Flüsse etc. mit vollständig eingebürgerter deutscher Bezeichnung, wie z. B. Mailand für Milano, Neapel, Themse etc. stehen natürlich nur unter dieser deutschen Bezeichnung. Türkische, persische und besonders arabische Namen werden so verschiedenartig, von den Engländern und Franzosen nach ihrer Aussprache geschrieben, dass ein fester Anhalt für die Schreibweise kaum zu finden ist. Wir haben im allgemeinen die deutscher Aussprache anpassende Schreibart beibehalten. Die indischen Namen, die mit so vielen, oft phantastischen Schreibvariationen vorkommen, sind nach dem englischen Schreibgebrauche gegeben.
IV.
Bei deutschen Namen haben wir im Anlaut das veraltete und auch amtlich mit unglaublicher Inkonsequenz gebrauchte C, der Aussprache folgend, stets durch K ersetzt, wie das auch im preussischen Gemeindelexikon geschehen ist.
V.
Verweisungen sind möglichst vermieden; Namen jedoch unter verschieden vorkommender Bezeichnung bedurften der Deutlichkeit wegen der für den Sucher oft unbequemen Verweisung.
VI.
Für die Lagebestimmung ist nur der Meridian von Greenwich angenommen.