Winkeliér

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'Winkeliér oder Winkelier ist eine alte Berufsbezeichnung.

Varianten sind:

  • Winkler(in), Winklerin
  • Winkelhäär (Winkelherr)

Abgeleitet ist das Wort von Winkel, dessen Bedeutung sowohl im Mittelniederdeutschen, als auch im Mittelhochdeutschen identisch ist. So findet man

  • im Lexer die Übersetzung: winkel, ecke, abseits gelegener, verborgener raum [1]
  • im Lübben (1888) die Übersetzung: Winkel, Ecke, (geheimer) Raum, Versteck (sh. auch: [2] [3]
  • im Grimm die Erläuterung: das wort winkel ist nur westgerm. und zwar wesentlich continental bezeugt als ahd. winkil, mhd. nhd. winkel, altnd. in winkelmate [4]

Während sich die Bedeutung des Wortes im deutschen Sprachgebrauch zu einem mathematischen Begriff verengt hat, bedeutet es im Niederländischen noch heute

  • winkel: Laden, Geschäft und
  • winkelen: Einkäufe machen, einkaufen

Im 17., 18. und 19. Jahrhundert bezeichnete man als "Winkelier" einen Kleinsthändler, so z.B. in Bauerschaften im südwestl. Münsterland (Verkauf von Fettwaren im "Fettwinkel" und/oder Verkauf einiger Lebensmittel und daneben Holzschuhe und einfache Haushaltswaren).

Weitere Beispiele:

Literatur

  • GRIMM, Jacob und GRIMM, Wilhelm: Das Deutsche Wörterbuch, 16 Bände (in 32 Teilbänden), Leipzig, 1854-1960.
    Andere Versionen:
    Der Digitale Grimm: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, 1. Auflage, Juli 2004. ISBN 3-86150-628-9
    Online-Version: http://www.dwb.uni-trier.de/ (18.03.2006)
  • Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 35. Auflage, mit neubearbeiteten und erweiterten Nachträgen, Stuttgart 1979.
    Uni Trier, Online-Version: http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV/wbb
  • Lübben, August: Mittelniederdeutsches Handwörterbuch, Nachdruck der Ausgaben Norden und Leipzig 1888, Darmstadt 1995.
    Uni Heidelberg,

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