Niedernissa
Aus der Geschichte:
Das Dorf Niedernissa wird zuerst im Jahre 1268 als "Nuyse(l)ze" urkundlich erwähnt und gehörte zur 18 Ortschaften zählenden Grafschaft Vieselbach, welche die Grafen von Gleichen (Vögte der Stadt Erfurt) als Reichslehen innehatten. Im Jahre 1286 wird die Grafschaft an die Stadt Erfurt verkauft, doch bereits 1296 findet der Rückkauf statt.
1303 wurde Niedernissa zusammen mit Urbich vom Grafen Heinrich von Gleichen (genannt der Jüngere) an den Erfurter Patrizier Dietrich von der Sachsen und dessen Schwesterkinder Dietrich und Albert, die sich nach dem Ort nannten, wiederkäuflich verschrieben.
Im Jahre 1316 verpfändet Hermann Graf von Gleichen die Grafschaft Vieselbach für 300 Mark Silber an die Stadt Erfurt. 1339 erkauft der Rat zu Erfurt die Hälfte der Gerichte der Dörfer Niedernissa und Urbich von "den Junkern welchen sie zustanden" und die andere Hälfte im Jahre 1343.
Im Jahre 1627 wurde der Ort durch kaiserliche Truppen unter dem Kommando des Johann von Merode fast vollständig zerstört. Noch 1793 gab es 16 öde Hofstätten und drei unbewohnte Häuser.
Seit 1816 gehörte Niedernissa zum Amtsbezirk Büßleben und wurde 1994 in die Stadt Erfurt eingemeindet.
Einwohnerverzeichnis aus der Erfurter Landeshuldigung vom 3. Juni 1667: Hanns Schawes (Schaubs), Heimburg:. Toffel Gebser. Zacharias Urbich. Friederich Thalheimb. Blesing Kauffman. Toffel Breßler. Joel Gerstenhauber (Gerstenhauer). Toffel Baumbgarten. Heine Öhler. Zacharias Wieser (Wisser). Ritze Heineman. Toffel Urbich. Andreas Kauffman. Adolarius Urbich. Johannes Eberlein. Erhardt Kögel. Hans Bartholomeus. Georg Saltz.
Quellen: "Erfurt und das Erfurtische Gebiet" Prof. Jakob Dominikus, 1793 "Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Erfurt und des Landkreises" Dr. Wilhelm Freiherr von Tettau, 1890 "Die Erfurter Landeshuldigung von 1667, Dr. Frank Reinhold