Ziegelhorst

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Ziegelhorst

Bei diesem Horst ist es nicht so einfach. Laut den Eintragungen im Kirchbuch von Groß Grönau finden wir hier drei verschiedene Verwendungen:

Ziegelei

In den Kirchbüchern findet sich 1643 ein Sterbeeintrag eines Ziegelknechtes. 1649 läßt der Ziegelbrenner Jochim Brandes eine Tochter beerdigen. Sein Sohn Hinrich heiratet 1684 als Ziegelbrenner in Groß Grönau. Auch ein Ziegelmeister wird in den Kirchbüchern erwähnt.

Krug

Gleichzeitig gab es in der Ziegelei noch einen Krug. Der Krug wird 1640 erstmals in den Kirchenbüchern mit "Ziegeleikrug" erwähnt. Später dann taucht der Name "Ziesckenkrug" auf, danach "Zischenkrug". Er lag auf dem Gebiet des Guts (Amt) Tüschenbeck. Dieser Krug war den Lübeckern ein Dorn im Auge, denn hier kehrten oft die Fischer auf dem Rückweg vom Ratzeburger See ein. Es wurde über die Herrschaft in Lübeck "gemeckert", denn es hatte ja kein Nachspiel. War der Alkoholspiegel auf einer gewissen Höhe, kam es regelmäßig zu Schlägereien mit den Knechten des Guts Tüschenbeck.

Kätnerei

Bis 1720 ist noch von der alten Ziegelei die Rede, dann heißt es in den Kirchbüchern "Ziegelhof" und ab 1794 wieder Ziegelhorst. Nun war aus der Ziegelei und dem Krug ein Bauernhof geworden. Angeblich soll eine uneheliche Tochter des Gutsherrn von Tüschenbeck das Haus und 2 Hektar Land bekommen haben.Dafür habe ich aber bis jetzt keine Hinweise gefunden. Die letzten Landwirte und Eigentümer war die Familie Raabe. 1964 verkauften sie das Anwesen auf Leibrente an die Vorwerker Diakonie mit der Auflage, dass der Hof für geistig behinderte Personen genutzt wird.