Vlotho

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Herford > Vlotho


Lokalisierung der Stadt Vlotho innerhalb des Kreises Kreis_Herford

Allgemeine Information

Einleitung

Wappen

Wappen Vlotho.png


Allgemeine Information

Der seit 1968 staatlich anerkannte Luftkurort Vlotho an der Weser liegt im Landkreis Herford, der seit 1816 zur Provinz Westfalen gehört. Die Stadt setzt sich heute aus der Titularstadt Vlotho, den Gemeinden Exter und Valdorf sowie der bis 1973 zum Landkreis Minden gehörenden Gemeinde Uffeln zusammen. Das Stadtgebiet umfaßt 7.692 Hektar. Davon nehmen Landwirtschaftliche Nutzfläche, Wald und Naturschutzgebiete den größten Teil ein.

Vlotho grenzt an das Nordlippische Bergland an und bietet mit Höhenlagen von 48 bis 342 m über dem Meeresspiegel Wanderern, Sportlern und Erholungssuchenden ein reizvolles und abwechslungsreiches Gebiet.

Die Bauern- und Fischersiedlung Vlothowe = Flußaue, an der Mündung des Forellenbaches in die Weser, wird in einer Urkunde des Bischofs Anno von Minden 1185 erstmalig erwähnt. In der Flußaue lagen das älteste Vlotho und die Wasserburg Schune der Herren von Vlotho. Nach ihrem Aussterben kommt die Herrschaft Vlotho an die Grafen von Ravensberg und 1248 durch Heirat an den Grafen Heinrich von Oldenburg. Er erbaut die Höhenburg und von ihm erhält Vlotho erstmalig das Stadtrecht. Nach seinem Tod fällt die Stadt mangels leiblicher Erben wieder an die Grafen von Ravensberg zurück.

Die Pest und die Zerstörung der Stadt in der Mindener Fehde führen zur Bedeutungslosigkeit und zum Verlust des Stadtrechts. Nach 1600 erfolgt ein Wiederaufstieg. Am Bach werden Mühlen gebaut (darunter eine Eisen- und Schmelzmühle sowie eine Papiermühle, die älteste in Westfalen).

Im 30-jährigen Krieg fordern Besatzungen, Brandschatzungen, Plünderungen und die Pest ihren Tribut. Trotzdem hält sich auf der Weser ein reger Schiffsverkehr; 22 selbständige Schiffer leben in der Stadt.

Seit 1609 gehört Vlotho zum Kurfürstentum Brandenburg, erhält 1650 das Markt- und 1719 das Stadtrecht wieder zurück. Die Schiffergilde wird gegründet und die Hafenanlage gebaut. Vlotho entwickelt sich zum wichtigsten Einfuhrhafen für Ravensberg und Lippe

Tabak- und Zuckerindustrie prägen im 19. Jahrhundert Vlothos Wirtschaftsleben; Vlotho wird Zigarrenstadt. Maschinen- und Textilindustrie folgen. Seit 1875 besteht die Eisenbahnlinie Löhne - Hameln - Hildesheim - Braunschweig. Eine Kleinbahn führt nach Bad Salzuflen, Herford und das anschließende Kreisgebiet. Eine Straßenbrücke ersetzt ab 1928 die Weserfähre. Schließlich tragen die Autobahnen A2 (Dortmund - Berlin) und A30 (Osnabrück - Bad Oeynhausen) zur günstigen Verkehrslage bei.

Den stärksten Wandel in diesem Jahrhundert bewirken der zweite Weltkrieg und die ihm folgenden Jahre. Im Februar und März 1945 werden die Eisenbahnanlage bombardiert, die Brücke und zahlreiche Häuser werden zerstört oder beschädigt. Tote und Verletzte sind zu beklagen. Die Straßen- und Eisenbahnbrücke werden Anfang April gesprengt.

Vertriebene und Flüchtlinge lassen die Einwohnerzahl nach dem Kriege schnell wachsen. Ab 1960 geht die Zigarrenherstellung zurück und wird später wie die Zuckerraffinerie aufgegeben. Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung, Möbel- und Textilindustrie treten an ihre Stelle. Mancher Handwerksbetrieb (darunter auch die alten Mühlen) stellen ihre Arbeit ein. Die Landwirtschaft erfährt einen Strukturwandel. Die Weser verliert ihre Bedeutung als Verkehrsader, an die Stelle der Kleinbahn treten Busse. Die nach dem Kriege wieder hergerichtete Straßenbrücke wird abgetragen und 1981 durch einen Neubau ersetzt.

Neben Kindergärten und zahlreichen Schulen weist Vlotho überregionale Bildungseinrichtungen auf: Jugendhof, Stätte der Begegnung, Gesamteuropäisches Studienwerk, Dokumentenkabinett europäischer Geschichte, Gegenwart und Zukunftsplanung sowie den Arbeitskreis Entwicklungshilfe. Jugendkunstschule, Büchereien und Volkshochschulkurse g ehüren zum kulturellen Angebot.

Es gibt Sportplätze, Turnhallen, Reithallen, Tennis- und Golfanlagen, Reit-, Wander- und Radwege und ein Freibad. Zu Kuren laden die Moorbäder Bad Seebruch und Bad Senkelteich ein. Hotels, Pensionen, Campingplätze, Jugendherberge und Gasthäser bieten vielseitige Unterkunftsmöglichkeiten.

Neben den evangelisch-lutherischen Gemeinden bestehen eine evangelisch-reformierte, zwei römisch-katholische, eine neuapostolische und die Zeugen Jehovas. An die 1938 zerstörte Synagoge und die jüdischen Mitbürger erinnern eine Gedenktafel in der Langen Straße und ein Denkmal am jüdischen Friedhof in der Wasserstraße.

Quelle: Bätz, Rädel, Weserbergland Verlag:
Vlotho, Bergstadt an der Weser
ISBN3-928261-12-6
Ein sehr schöner Bildband mit vielen Fotos alter Fachwerkhäuser und Höfe.

Ortsteile

Ortsteile Vlotho.png

Vlotho besteht seit 1974 aus den Stadtteilen:

Exter, Valdorf und Uffeln, sowie der Stadt Vlotho.
Valdorf wiederum setzt sich aus den alten Bauerschaften Bonneberg, Hollwiesen, Steinbrünndorf, Valdorf- (Ost und West) sowie Wehrendorf zusammen.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Vlotho Stadtgebiet

Ev.-luth. St.-Stephan Kirche
Lange Str. 108

Ev.-ref. St. Johanniskirche
Lange Str. 96

Exter

Ev.-luth. Autobahnkirche Exter
Alter Schulweg 6

Valdorf

Ev.-luth. Kirche Valdorf
Siekweg 5

Ev.-luth. Kirche Bonneberg
Loher Str. 2

Ev.-luth. Kirche Wehrendorf
Wehrendorfer Str. 46

Uffeln

Ev.-luth. Kirche Holtrup-Uffeln "Friedenskirche"
Buhnstr. 46

Katholische Kirchen

Kath. Heilig Kreuz-Kirche
Herforder Str. 38

Geschichte

1055
Erste urkundliche Erwähnung von Valdorf (Bauerschaft Maasbeeke, damals noch Alisbeeke) in einer Urkunde des Bischofs Engelbert von Minden.
1185
Erste urkundliche Erwähnung von Vlotho Vothowe=Flußaue in einer Urkunde des Bischofs Anno von Minden.
um 1200
Vlotho gehört den Grafen von Ravensberg.
1244-1248
Durch die Heirat von Jutta, Tochter des Grafen Otto II. von Ravensberg mit dem Grafen Heinrich von Tecklenburg wird Vlotho dieser Grafschaft zugeordnet.
1248
Der Graf Heinrich von Oldenburg erbt die Herrschaft Vlotho. Vlotho erhält Stadtrecht.
1258
Gründung des Kloster Segensthal.
1248
Nach dem Todes des Grafen Heinrich von Oldenburg fällt die Herrschaft Vlotho wieder an Ravensberg zurück.
Um 1300
Das Amt Vlotho besteht aus den beiden Vogteien Vlotho und Wehrendorf.
1368
Simon zur Lippe befehdet das Bistum Minden. Die Mindener rächen sich und greifen Vlotho und Vahrenholz an. Die Burg wird in Brand gesteckt und die Stadt fällt in die Bedeutungslosigkeit zurück.
1638
Im 30-jährigen Krieg findet bei Valdorf eine wichtige Schlacht zwischen den kaiserlichen Truppen und den Schweden statt.
1609
Die Grafschaft Ravensberg und damit Vlotho kommen zu Brandenburg.
1650
Vlotho erhält Marktrecht.
1665
Die Schiffergilde wird gegründet. Der Weser-Hafen Vlotho wird in den kommenden Jahrzenten zum wichtigsten Umschlagplatz von Handelsgütern in der Grafschaft Ravensberg.
1709
Die Burg Vlotho wird abgerissen.
1719
Vlotho erhält erneut Stadtrecht
1816
Die Grafschaft Ravensberg wird der Provinz Westfalen zugeordnet.
ab 1830
Die Tabakindustrie wird ein grosser Wirtschaftzweig im ganzen Landkreis Herford.
1843
In der Gemeindereform wird die Gemeinde Valdorf aus den Bauerschaften Valdorf, Wehrendorf, Hollwiesen, Bonneberg und Steinbrünndorf gegründet.
1875
Vlotho wird durch eine Eisenbahnlinie mit Löhne und Hameln verbunden.
1928
Vlotho wird mit Uffeln durch die Weserbrücke verbunden.
1945
Die Weserbrücke wird im zweiten Weltkrieg zerstört.
1968
Vlotho darf sich Luftkurort nennen.
1969
Vlotho wird mit den Gemeinden Valdorf und Exter vereinigt.
1974
Die Gemeinde Uffeln, (bisher Landkreis Minden) wird Vlotho zugeordnet.
1981
Vlotho wird mit Uffeln durch eine neue Weserbrücke verbunden und erhält im gleichen Zuge eine Entlastungsstraße, die die Innenstadt vom Durchgangsverkeht freihält.

Historische Zugehörigkeit

Vlotho gehörte früher zur Grafschaft Ravensberg.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung (WGGF)
c/o LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster

E-Mail: mailto:gesellschaft@wggf.de
Internet: http://www.WestfalenGen.de oder http://www.wggf.de

Historische Gesellschaften

Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg e.V.
Rohrteichstr. 19
33602 Bielefeld
Telefon: +49 0521/51-2469
Fax: +49 0521/51-6844

mailto:stadtarchiv@bielefeld.de
Internet: http://www.hv-ravensberg.de


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Verfilmte Quellen

St. Stefan, ev.-luth.

  • Trauungen, Taufen 1679-1766, Einsegnungen 1679-1704, Tote 1679-1765, FHL INTL Film: 582821
  • Taufen 1766-1845, FHL INTL Film: 582822
  • Taufen 1846-1869, Tote 1846-1875, FHL INTL Film: 582823
  • Taufen 1870-1907, FHL INTL Film: 582824
  • Trauungen 1766-1845, FHL INTL Film: 582825
  • Trauungen 1846-1890, Kommunikanten Statistik 1846-1939, Konfirmanden 1846-1901, Trauungen 1891-1941, FHL INTL Film: 582826
  • Tote 1765-1845, FHL INTL Film: 582827
  • Tote 1876-1911, Kommunikanten 1820-1845 Konfirmanden 1820-1839, FHL INTL Film: 582828

St. Stefan, ev.-luth., Kirchenbuchduplikat

  • (Zivilstandsregister) Geburten, Heiraten, Tote 1808-1814, FHL INTL Film: 1052434
  • Taufen, Heiraten, Tote 1815-1821, 1822-1828 Heiraten 1829, FHL INTL Film: 1052435
  • Taufen, Heiraten, Tote 1829-1864, FHL INTL Film: 1052436
  • Tote 1864 Taufen, Heiraten, Tote 1865-1874, FHL INTL Film: 1052437

St. Johannis, ev.-ref.

  • Trauungen 1788-1846, Taufen, Tote 1787-1746, Konfirmierte 1822-1846, FHL INTL Film: 582829
  • Taufen 1847-1868, Trauungen 1847-1911, Tote 1847-1881, Kommunikanten Statistik 1847-1965, Konfirmanden 1847-1958, FHL INTL Film: 582830
  • Taufen 1869-1947, Gefallene 1940-1945, Tote 1882-1966, Gefallene 1914-1919, FHL INTL Film: 582831

Heilig Kreuz, r.-k.

  • Taufen 1689-1874 Heiraten 1693, 1698-1874, Tote 1693-1874, FHL INTL Film: 1185770

Anmerkung:
Die ev. Landeskirche Westfalen erlaubt den Verleih aller Mikroverfilmungen aus Vlotho "Nicht-Mormonen" nur ausserhalb Europas. Die Kirchenbuchverfilmungen können eingesehen werden im landeskirchlichen Archiv, Bielefeld.

Historische Quellen

Das Urbar der Grafschaft Ravensberg mit alten Einwohnerlisten

Verschiedenes

Bewohner der Höfe im Laufe der Jahrhunderte

Ein Projekt der Familienforscher Heinz Wiemann und Klaus-Peter Wessel. Mehr ...

Bibliografie

Frei verfügbare Literaur bzw. Quellen / Free available books

  1. Geschichte des Amtes Vlotho
    Dr. Karl Großmann, 1963,
    Festschrift zur Einweihung des neuen Rathauses
  2. Geschichte der Stadt Vlotho
    Dr. Karl Großmann, 1971,
    Verlagsanstalt Heinrich Meyer KG, Vlotho
  3. 900 Jahre Valdorf
    Dr. Karl Großmann, 1955,
    Verlagsanstalt Heinrich Meyer KG, Vlotho
  4. Vlothoer Impressionen
    Deppe u. Hölscher/Casselmann, Verlag Deppe u. Hölscher Druck, Vlotho
  5. Vlotho, Bergstadt an der Weser
    Rädel, Betz, Weserbergland Verlag,
    ISBN 3-928261-12-6
  6. Minden-Ravensberg
    Schoneweg, Dr. Eduard, 1929
    Verlag Velhagen und Klasing, Bielefeld
  7. Deutsches Geschlechterbuch, Band 193
    Westfalen 7, bearbeitet von Uta v. Delius, Bielefeld
    Verlag C. H. Starcke
    Familie Delius
  8. Deutsches Geschlechterbuch, Band 82
    Verlag C. H. Starcke
    Familien Meinders, von Rintelen und Tilhen

Genealogische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen

Bibliotheken

Etymologie und Sprache

Über die Herkunft von Orts- und Familiennamen im Raum Vlotho

Weblinks

Offizielle Webseiten

www.vlotho.de

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung VLOTHOJO42KE


http://gov.genealogy.net/item/map/VLOTHOJO42KE.png





Wappen_Kreis_Herford.png Städte und Gemeinden im Kreis Herford (Regierungsbezirk Detmold)

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