Kietz (Siedlung)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Version vom 23. Oktober 2023, 19:20 Uhr von Bernd Schwendinger Bot (Diskussion • Beiträge) (Bot: Fix Begriffserklärung => Begriffsklärung)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Disambiguation notice Kietz (Siedlung) ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kietz.
  • Kietz = Ableitung von slawisch „chyča“ = Hütte, Haus
    • Slawische Dienstsiedlung im Schutz einer Burg, rechtlich von der später entstehenden deutschen Siedlung (Dorf, Stadt) bis in die Neuzeit getrennt. [1]. So in Schwedt im 12. Jhdt. neben dem Kietz die pommersche Burg zum Schutz des Oderübergangs.
    • Früher soviel wie Slawenvorstadt. Die seit dem 12. Jahrh. in die rechtselbischen Gebiete einwandernden Deutschen gründeten an verschiedenen Stellen neben den slawischen Ansiedelungen deutsche Stadtgemeinden mit eigner Verwaltung und Gerichtsbarkeit. Die slawische Bevölkerung hatte daran keinen Anteil, sondern bildete, in ihrem alten Dorfe sitzen-. bleibend, eine selbständige Vorortgemeinde zu der deutschen Stadt. Hier erhielt sich lange slawisches Leben, und da die Kietzer an Bildung, Wohlstand und Rechten den deutschen Städtern nachstanden, so erhielt der Name Kietz einen spöttischen Beigeschmack, und noch heute werden dürftige und entlegene Vorstadtgegenden scherzweise Kietz genannt. [2]

Fußnoten

  1. Quelle: Deutsches Rechtswörterbuch (DRW)
  2. Quelle: Meyers Großes Konversationslexikon (6. Auflage, 1905–1909)