Evangelische Kirche von Westfalen

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Hierarchie

Evangelische Kirche in Deutschland > Evangelische Kirche von Westfalen

Evangelische Kirche von Westfalen mit Kirchenkreisen (Stand 2021)

Einleitung

Die Evangelische Kirche von Westfalen ist eine Landeskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ihr Gebiet umfasst die Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold (ohne den Kreis Lippe) und Münster mit einer Fläche von 20.200 km².

Folgende Orte in Westfalen gehören nicht zur Evangelischen Kirche von Westfalen:

Folgende Orte außerhalb von Westfalen gehören zur Evangelischen Kirche von Westfalen:

Gliederung

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) besteht (Stand 2021) aus 27 Kirchenkreisen, 456 Kirchengemeinden mit ca. 1257 Pfarrstellen und 800 Kirchengebäuden. Zum 1.1.2013 wurden die Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein zum Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein vereint.



Kirchenkreise der Evangelischen Kirche von Westfalen

Bielefeld | Bochum | Dortmund | Gelsenkirchen und Wattenscheid | Gladbeck-Bottrop-Dorsten | Gütersloh | Hagen | Halle | Hamm | Hattingen-Witten | Herford | Herne | Iserlohn | Lübbecke | Lüdenscheid-Plettenberg | Minden | Münster | Paderborn | Recklinghausen | Schwelm | Siegen | Soest-Arnsberg | Steinfurt-Coesfeld-Borken | Tecklenburg | Unna | Vlotho | Wittgenstein |


Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union

Die historische Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union spielte eine bedeutende Rolle in der religiösen und kulturellen Entwicklung der Region Westfalen im 19. und 20. Jahrhundert. Die Provinz wurde im Jahr 1815 nach dem Wiener Kongress als Teil der neu geschaffenen preußischen Provinz Westfalen gegründet und umfasste das Gebiet der heutigen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Teile von Niedersachsen.

Deren Entstehung steht im Zusammenhang mit den großen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen jener Zeit. Mit dem Einfluss der Aufklärung und der französischen Revolution gewannen die Ideen der Religionsfreiheit und der Trennung von Kirche und Staat an Bedeutung. In Preußen führte König Friedrich Wilhelm III. eine Reihe von Reformen durch, um die evangelischen Kirchenstrukturen zu modernisieren und die Macht der Kirche zu beschränken. Dies führte zur Gründung der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union im Jahr 1817, die verschiedene protestantische Konfessionen in Preußen vereinigte.

Sie war eine von sechs Provinzen innerhalb der Altpreußischen Union und umfasste mehrere Kirchenkreise in der Region Westfalen. Zu diesen Kirchenkreisen gehörten beispielsweise Dortmund, Bielefeld, Soest und Münster. Die Provinz war in erster Linie geprägt von der lutherischen Tradition, obwohl auch reformierte Gemeinden vertreten waren.

Die Kirchenprovinz Westfalen spielte eine wichtige Rolle bei der Förderung von Bildung und Kultur in der Region. Im 19. Jahrhundert wurden zahlreiche Schulen und theologische Seminare gegründet, um angehende Geistliche auszubilden. Auch die Errichtung von Kirchen und Gemeindezentren wurde vorangetrieben, um den Bedürfnissen der wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Dabei wurden sowohl klassizistische als auch neugotische Baustile verwendet, die bis heute das Bild vieler Städte und Dörfer in Westfalen prägen.

Während des 20. Jahrhunderts spielte die Kirchenprovinz Westfalen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Zeit. Während des Ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik war die Kirche bemüht, den Frieden zu fördern und den Menschen Halt und Orientierung zu geben. In der Zeit des Nationalsozialismus setzten sich einzelne Geistliche mutig gegen das Regime ein und halfen verfolgten Juden und politischen Gegnern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands spielte die Kirchenprovinz Westfalen eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung des Gemeindelebens und der Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen. Sie beteiligte sich aktiv am Aufbau der evangelischen Kirche in der damaligen Bundesrepublik Deutschland und engagierte sich in der ökumenischen Zusammenarbeit mit anderen Kirchen und Konfessionen. Die Kirchenprovinz Westfalen war Teil der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die 1949 gegründet wurde und eine wichtige Stimme in der gesellschaftlichen und politischen Debatte war.

In den folgenden Jahrzehnten engagierte sich die Kirchenprovinz Westfalen in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Sie setzte sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz ein und unterstützte benachteiligte Gruppen wie Arbeitslose, Obdachlose und Flüchtlinge. Auch die Ökumene spielte eine wichtige Rolle, indem sie den Dialog mit anderen christlichen Konfessionen und Religionen suchte und gemeinsame Projekte und Veranstaltungen initiierte.

Im Jahr 2003 fusionierte die Evangelische Kirche der Altpreußischen Union mit der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Dadurch wurde die historische Kirchenprovinz Westfalen Teil einer größeren Kirchenstruktur und verlor ihre eigenständige Identität.

Trotzdem bleibt die historische Bedeutung der Kirchenprovinz Westfalen erhalten. Sie hat maßgeblich zur Verbreitung des evangelischen Glaubens und zur Förderung von Bildung und Kultur in Westfalen beigetragen. Ihre Geschichte ist eng mit der Geschichte der Region und der evangelischen Kirche in Deutschland verbunden. Heute leben viele Menschen in Westfalen, die durch die Arbeit der Kirche geprägt wurden, und die historischen Kirchenbauten dienen weiterhin als Orte des Glaubens und der spirituellen Gemeinschaft.

Die historische Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union hat einen bleibenden Eindruck in der Geschichte und Kultur von Westfalen hinterlassen. Ihre Beiträge zur Bildung, zur sozialen Gerechtigkeit und zur ökumenischen Zusammenarbeit sind bis heute spürbar und zeigen die bedeutende Rolle, die die Kirche in der Gesellschaft spielen kann.

Veränderungen

Bis 1946 bestand die "Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union". Nach Auflösung des Staates Preußen wurde das Gebiet Bestandteil des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und umfasst heute den Landesteil Westfalen und damit die Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold ohne den Kreis Lippe und Münster.

Literatur

  • Heinrich Heppe: Zur Geschichte der evangelischen Kirche Rheinlands und Westphalens, Iserlohn 1867, Digitalisat der ULB Münster
  • Verzeichniß der evangelischen Gemeinden und der daran fungirenden Geistlichen in der Provinz Westfalen, Münster 1884, Digitalisat der ULB Münster
  • Verzeichnis der evangelischen Gemeinden und Geistlichen in der Provinz Westfalen, Münster 1887-1919, Digitalisat der ULB Münster
  • Hugo Rothert: Kirchengeschichte des Westfälisch-Rheinischen Industriegebietes vom evangelischen Standpunkt, Dortmund 1926, Digitalisat der ULB Münster
  • Jörg van Norden: Kirche und Staat im preußischen Rheinland 1815 - 1838, Die Genese der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung vom 5.3.1835, (=Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Band 102), Köln 1990, ISBN 3-7927-1172-9.
  • Ralf Ventur: Die Presse als Faktor und Forum bei der Entstehung der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung von 1835, Diss., Bochum 1990.

Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen

Das Landeskirchliche Archiv (LkA EKvW) befindet sich in Bielefeld.

Weblinks

Informationen aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

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