Lepra

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Engagement in der Forschung, Möglichkeit der Mitarbeit bei der Erfassung der Leprosorien auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland: Man nimmt an, dass es im Mittelalter und kurz danach auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland mehr als 1.000 Häuser und Anlagen gab, in denen Leprakranke lebten und versorgt wurden. Die Gesellschaft für Leprakunde e.V. (GfL) hat sich die Aufgabe gestellt zu erforschen, wo es diese Einrichtungen gab, Daten dazu zu sammeln und diese Informationen einer interessierten Öffentlichkeit u.a. auf ihrer Webseite zur Verfügung zu stellen. [1] .

Hierarchie:

Familienforschung > Informelles Lernen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Westfalen > Regionalforschung in Westfalen > Amtssprache im Fürstbistum Münster > Lepra

Krankheitsbezeichnung

  1. Lepra (lat.)
  2. Leprosus (lat.)


1. Bedeutung
Aussatz [2] .
2. Bedeutung
Aussätziger, mit dem Aussatz behafteter [3]

Leprosium

Von Anfang an hatten die Menschen vor der Krankheit Lepra große Angst. Die Folge war eine über Jahrhunderte währende Politik der Isolation und rein symptomatische Therapie von Leprakranken in separaten Leprosorien oder separaten Wohnungen auf dem Lande.

Leprosorium (auch domus leprosorum = Aussätzigenhaus [mhd. uzsetzen = aussetzen, absondern]; auch Gutleutehaus, Melatenhaus [v. afrz. mal ladre = Krankheit des Lazarus]). Ursprünglich in Bischofsstädten eingerichtete, vom Hochmittelalter an in vielen Städten enstandene Sondersiechenhäuser, die für Leprakranke (mhd. uzsieche, uzsetzel) eingerichtet wurden. (Vordem waren Leprakranke in der Gemeinschaft versorgt worden oder hatten als Feldsieche mit Ihresgleichen in einer Behausung abseits der Siedlungen gehaust.) Sie fanden sich stets außerhalb der Stadtmauern, fast stets an einem Flusslauf, meist an den Ausfallstraßen, an Straßenkreuzungen oder bei Richtstätten. Unterhalten wurden sie mit frommen Stiftungen und testamentarischen Zuwendungen.[4] . Auf dem platten Lande konnte der Unterhalt vom Aussatz befallener Menschen durch dem hlg. Antonius geweihte Mastferkel erfolgen, sogenannter Tonisferkel, welche nach der Mast dem guten Zweck zugeführt wurden. [5]

Jahr Ort Abschrift Original
Donnerstag, den
10. September 1545
Ramstrop Item naebeschrevene Waren gegeven umb godes
wyllen:
Item Duell Ehnneken 1 Brant gegeven heft
Bromhenne bebrant.
Item olde Louzeken 1 Brant gegeven heft ze
Joherien bebrant.
Item Anne Eyckelmans dem besuckend
Kynde 1 War gegeven, heft Hovelman bebrant.
dem besuckend Kynde = mit einer Seuche behafteten Kind
Spende eines Tonisferkels für ein mit Lepra behaftetes, siechen Kindes

Fußnoten

  1. Adresse: Gesellschaft für Leprakunde e.V.
  2. Quelle: Computergenealogie/2004/Heft_3
  3. Quelle: Krauß, D./Stratmann,B.: Heiler und Alchemisten. Erde Himmel, Hölle und Volksglauben, Begriffe und Icons im 17. Jahrhundert (Dortmund 2020)
  4. Quelle: Mittelalterlexikon
  5. Quelle: Stratmann, Bodo: Holtdingsbücher und Brandregister der Lippramsdorfer Mark und die Entwicklung der Markenverkörung (2023)