Köppernig

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Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Köppernig

Einleitung

Der Ort Köppernig in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Köppernig zu Polen. Polnischer Name: Koperniki. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Köppernig liegt 10 km südwestlich von Neisse an der Straße über Bielau-Mohrau, 270 m über NN. Der Ort ist ein Auendorf, vermutlich von Franken und Thüringern angelegt; die Bauernhöfe zeigen die sogenannte fränkische Bauweise. Die Namen der Straßen und Gassen sind: Hauptstraße, kleine Seite, Schmiede- oder Klostergasse, Lindnergasse, Göbelgasse, Kirch-, Fuhrmann und Wissengasse, Schul- und Bäckergasse. In der Umgebung, bedeckt vom Köppernig-Großkunzendorfer Hügelland, liegt eine mächtige Granitinsel. Vom nahen Steinberg (385 m, Granitbrüche) hat man eine weite Sicht auf das Altvatergebirge, von der Silberkoppe bis zum Glatzer-Schneeberg und Warthaberg. Der Ort lag an der Strecke Neisse-Weidenau der Neisser Kreisbahn; der Bahnhof war Verladestation für Zuckerrüben sowie für Steine aus Naasdorf, die mit einer Schmalspurbahn antransportiert wurden. Eine Omnibuslinie führte durch den Ort, der auch eine Poststation besaß.

Zur Geschichte
Bronze- und Eisenringe aus der frühen Eisenzeit, in Ortsnähe gefunden, deuten auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. 1284 wird „Copirnik“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als sich Bischof und Herzog um die 65 Dörfer stritten. Der Ortsname (1298: Copernik) leitet sich wahrscheinlich von Coper (= Kupfer, mhdt. Kopper) ab; im nahen Altvatergebirge wurde früher Kupfererz abgebaut, das im Nachbardorf Mohrau verarbeitet wurde. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß das Dorf 53 kleine Huben, von denen die Kriche 3, der Scholze 8 und ein Ritter Konrad von Rydenburk 4 Huben und 1 Schenke hatten. Der Ort hatte wiederholt an Dürre und Hochwasser zu leiden, 1649 drangsalierten die Schweden, 1807 die Franzosen die Dorfbewohner – viele andere Mühsale sind sicherlich im Dunkel der Zeiten untergegangen.

Die Gemeinde
Köppernig (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Max Herde) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Blumenthal, Grunau, Klein Briesen und Kupferhammer), des Standesamts und des Gendarmerie-Amtsbereichs. Im Ort war eine Schwesternstation der Borromäerinnen, gegründet 1907.

Kirchen
1272 wird zum ersten Mal ein Pfarrer von Köppernig erwähnt. Zum Pfarrspregel gehörten Eilau, Grunau, Kaindorf, Mohrau und Naasdorf. Der jetzige Bau entstand 1881/82 im neugotischen Stil. Eine Glocke :stammte von 1521, eine weitere von 1689. Jungkirmes war am Sonntag nach Mariä Geburt (18.9.), Altkirmes am Sonntag nach St. Heidwig (15.10.). Pfarrer waren seit 1905: Emil Baumert, seit 1931 Maximilian Weisser, 1944 (?)-1945 Egon Ulbrich. Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.

Schulen
Eine Schule bestand vielleicht bereits im 16. Jahrhundert, bezeugt ist sie durch die Visitationsberichte der Diözese für 1651. Im Jahr 1784 wird ein Schulmeisterhaus angegeben. Das zweistöckige Schulhaus wurde 1845 erbaut. 1925 besuchten 96 Kinder die dreiklasse Schule. Unterricht gaben 1925 1. Lehrer Alois Wenzel, Lehrer Vinzenz Langer, 1935: Schulleiter Ernst Feichtinger; 1939: Schulleiter Fritz Meisel
Bekannte Personen des Ortes:

  • Die Vorfahren des berühmten Astronomen Nikolaus Kopernikus – er selbst schrieb sich Coppernicus – stammten sicherlich aus Köppernig; im Gegensatz zu früher findet diese Ansicht heute auch bei den Polen Zustimmung.
  • 1751 wurde im Ort Josef Birnbrich geboren, ein Schüler von Karl Ditters v. Dittersdorf, Violinist, Komponist und Kapellmeister am Deutschen Theater in Warschau, dort + 1805.
  • August Gaber, als Holzschneider besonders für Ludwig Richter tätig und dessen Schwiegersohn, wurde 1823 im Dorf geboren (+1894 in Berlin).
  • Aus Köppernig stammte auch Franz Niedenzu, Professor für Mathematik und Naturwissenschaften und Rektor der Akademie in Braunsberg/Ermland (1857-1937)


Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 8,68 ha groß. Flurnamen sind: Grunauer und Muhrer Acker, der Baachteich, die Baachwiesen, die Ententeiche, das Feld hinter Mohrau, die Gabel, die Grittelöcher, hinter und vor den Grittelöchern, Bischofwälder Grund, Eilauer Grund, der Naasdorfer Grund, der Hahngrund, Hauptstücke, vor der Hebsche, zwischen den Hebschen, die hinteren Heetstücke, die vorderen Heetstücke, der Hofeacker, das Hofeteichel, das Hofe tiefe Loch, Hertaplan, der Keil, die Keilstücke, Krichsträucher, vor den Kirchsträuchern, die Kitteltreibe, die niederen und oberen Krautrollen, hinter den Krautwiesen, der Mittelhebsch, das Mühlgründel, der Nesselgrund, vor der Obergasse, die hintere Pfauthe, die Quermessen, das vordere Rodeland, der Rodelandsberg, der Rodelandsbruch, der Rosenberg, vor dem Rosenberg, Rusbrich, Steinbergstücke, der Steinbruch, vor der Steinbrücke, zwischen den Straßen, lange Stücke, das gierig Stücklein, Tor der unteren Gasse, der Waschfudel, der und hinter dem Waschfudel, der Weinberg, der Bruch am Weinberge, die langen Wiesen, hinter der langen Wiese, vor der langen Wiese.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 69 Stellen
1845: 736 Einwohner (4 ev.), 105 Häuser
1895: 716 Einwohner, 94 Häuser, 160 Haushalte
1939: 679 Einwohner, 142 Haushalte

Im Ort gab es 1937: 2 Ärzte, 2 Fleischer, 2 Gastöfe, 3 Gemischtwarenläden, 1 Mechaniker, 1 Sattler, 2 Schmiede, 1 Schneider, 3 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse. Wegen ungenügender Wasserversorgung (wasserarme Gegend!) erhielt das Dorf 1934 eine Wasserleitung.

Im Dorf wohnten 1935: Köppernig/ Bewohner 1935

Ende der Buchabschrift


Flucht und Vertreibung 1945: Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)


Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Köppernig sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: https://www.familysearch.org/search/catalog

Standesamt

Denkmäler

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien


Bibliografie

Webseiten



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Daten aus dem GOV

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