Riemertsheide

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Hierarchie
Ab 1945: Regional > Polen > Rusocin (województwo opolskie)
Bis 1945: Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Riemertsheide

Einleitung

Allgemeine Information

Riemertsheide war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Riemertsheide zu Polen, polnischer Name: Rusocin. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Geographische Lage

Riemertsheide liegt 8 km nordöstlich von Neisse an der Straße nach Nieder Hermsdorf, 200 m über NN. Der Ortsname deutet vielleicht auf eine Ansiedlung in einem ehemaligen Steppengebiet hin. Die nächsten Eisenbahnstationen sind Kaundorf (4 km) an der Strecke Neisse-Oppeln und Bösdorf (8 km) an der Strecke Neisse-Brieg. Durch den Ort führte eine Omnibuslinie, es gab eine Poststelle.

Die Gemeinde

  • Riemertsheide (Bürgermeister 1935 und 1942: Emil Jüttner) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Groß Neundorf und zum Standesamt Lassoth, Grünfließ. Die Station der Marienschwestern, 1921 gegründet, war am Ort.
  • Da sich für Lassoth, Grünfließ als kirchliche Filiale bereits 1577 eine Schule nachweisen lässt, wird Riemertsheide sicherlich ebenfalls vor 1600 eine Schule besessen haben. 1784 wird ein Schulhaus erwähnt; die zweistöckige Schule stammt von 1905/06, die 1925 von 99 Kindern in 2 Klassen besucht wurde.
Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Nikolaus Spitzer (1923-1931), Lehrer Max Seidel (auch 1935); 1935: Josef Seiffert (auch 1939); 1939: Lehrer Fritz Birke.
  • Die Gemeindeflur ist 936 ha groß. Flurnamen in der näheren und weiteren Umgebung des Orts sind: Achtruten, Apfelsgrund, Aulose, Bergstücke, Dreibeeete, Dreilose, Fünfruten, alte Grenze (aale Gränze), die langen Haine, die Hinnewethen (=Wiesen), die Hofäcker, Hundestücke, die Keile, Kümmelsberg, Matschke-Hölle, Niederfeld, Niederseifen, Pflugschar, Preißegärten, Riesthand mit dem Riessteichel, Sände, Seifstücke, Siebenruten, alter Stadtweg, Stollen, Streitfleckel, Teichlose, Überscahr, Vierbeete, Waldlose, Werder, Wettstücke, die langen Wiesen, Zusätze, Zweibeete, Zwölfruten.
Ein Bauerngut mit 78 ha war seit 1778 im Besitz der Familie Beier, ein Erbhof gehörte seit etwa 1830 der Familie Jüttner. Gutsbesitzer Alfons Beier starb 1945/46 in einem polnischen Gefängnis in Neisse.

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 66 Stellen
1845: 608 Einwohner, 92 Häuser
1895: 696 Einwohner, 114 Häuser, 159 Haushalte
1939: 594 Einwohner, 128 Haushalte

Im Jahr 1937 gab es im Ort: 2 Bäcker, 2 Fleischer, 2 Friseure, 2 Gasthöfe, 1 Gemischtwarenladen, 1 Maler, 1 Mechaniker, 1 Ölfabrik, 2 Sattler, 2 Schmiede, 2 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 3 Tischler, 1 Spar-und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.

Katholische Kirchen

  • Die katholische Kirche hatte das in Schlesien seltene Patrozinium St. Clemens; ein Pfarrer wurde 1267, die Kirche 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gotteshaus wurde nach dem Brand von 1791 wieder aufgebaut, der Turm stammt noch aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1896/97 wurde ein Neubau errichtet. Zur Pfarrei gehörten Lassoth (Grünfließ), Nieder und Ober Jeutritz und Rothhaus. Jungkirmes war am 2. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am 2. oder 3. Sonntag nach Allerheiligen (2 Tage gefeiert).
Pfarrer waren 1884-1911 Joseph Prießnit, 1911-1926 Robert Frenzel, 1926-1934 Alfons Michael, 1935-1945 Julius Wessely.

Geschichte

  • Das Dorf ist wahrscheinlich zwischen 1220 und 1230 „auf grüner Wiese“ angelegt worden. Besonderheiten der Mundart und in der Anlage des Orts und der Höhe lassen die Herkunft der ersten Bauern aus Mainfranken möglich erscheinen.
  • erstmals wird es in einer Urkunde von 1267 als „Rinanczow“ genannt.
  • Nach dem Lib. fund. (um 1300) gehörten zum Ort („Reywarczheide“) 39 kleine Huben, von denen die Kirche 2 und der Scholze 8 mit einer Schenke besaßen.
  • 1353 wurde es zu deutschem Recht umgesetzt.
  • Das Dorf wurde oft von Brandkatastrophen heimgesucht; 1648 äscherten schwedische Reiter sechs Höfe ein
  • 1791 brannte der Ort bis auf wenige Häuser nieder.

Flucht und Vertreibung 1945

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Adressbücher

Einwohnerliste Riemertsheide 1935

Militär- und Kriegsquellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Riemertsheide

Anmerkungen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

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Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Ort

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