Bosse (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Auf der Suche nach dem Ursprung des Namen "Bosse" fand ich

1. auf Google Books das Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Niederlausitz in der Mitte der 19. Jahrhunderts oder Geographisch-historisch-Statistische Beschreibung der Provinz Brandenburg von Dr. Heinrich Berghans, Dritter Band,Brandenburg, 1856. Druck und Verlag von Adolph Müller.

Es geht um das Städtchen Booßen, welches der Markgraf Waldemar 1317 der Stadt Frankfurt an der Oder überließ. Auf Seite 326 findet man

Im Jahre 1395 schrieb man der Namen der Stadt Boetz.

1432 Bosse mit dem männlichen Artikel,
1665 Bohsen,
1671 Bhosse,
1688 Bohse.

Ist unter diesen verschiedenen Namen Namensformen die erste von 1317 Boz, der ursprüngliche Name des Ortes gewesen, so lässt er sich auf die slawischen Wörter "Bozan", eine gewisse Art Reiher und "Bos", "Boz" der Hollunder (Sambucus nigra) zurückführen. War aber die Schreibart von 1395 "Boetz" die richtigere, so bedeutet der Name einen Kämpfer, Streiter. Alle 3 Wörter sind im slawischen männlichen Geschlechts.

2. In der Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde findet man im Heft 3 auf Seite 462 im Kapitel Mansfelder Adelsgeschlechter in Mecklenburg das Unterkapitel Nr. 3 Die Buze oder Busse, Pause, Baussen.

Buz oder Buze ist die gewöhnliche Form, welche Bus oder Busse ausgesprochen wird. Der Name wurde später in Pause, Bausse, Bause und Bosse verhochdeutscht.

Ältester gefundener Ahn ist Theodolfus Buss auch Theodolfus miles de Mansfeld (Ritter zu Mansfeld), welcher erstmals 1230 in einer Urkunde der Gräfin Elisabeth von Mansfeld erwähnt wird.

1262 wird ein Rudolf Busse als Zeuge zu Schloß Mansfeld in einer Urkunde des Grafen Burchard von Mansfeld erwähnt.

1264, 1265 und 1267 findet man einen Nicolaus Buze in einer Urkunde des Klosters Wedderstedt.

1286 wird ein Ditolfus dictus Buz, 1286-1304 Domherr zu Naumburg, erwähnt (Band 19 Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Das Bistum Naumburg 2. Das Domstift Naumburg von Matthias Ludwig).

und mit Hermannus dictus Bosse (1338) erscheint das erste Mal der FN Bosse.

Hinweis:

Der Familienname Bosse (Buse, Buz, Bause oder Busse) hat nichts mit dem Merseburgischen Geschlecht Bose zu tun, was sich anhand der Wappen beweisen lässt.

Auch stammt der Name nicht von Burchard, wie behauptet wird. Es gab wohl einen Busse, welcher den Namen Burchard XVII trägt, man munkelt aber, dass dieser ein Sohn des Gebhard von Querfurt, Herr von Nebra war.

Quellen:

https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00211780/Zeitschrift_Harz-Vereins_Altertum_1875_08_0443.tif Seite 462 oder auch

https://www.google.de/books/edition/Zeitschrift_des_Harz_vereins_f%C3%BCr_Geschi/6UxRAQAAIAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=mansfelder+rittergeschlecht+%2B+buze&pg=PA462&printsec=frontcover Seite 462

https://www.google.de/books/edition/Zeitschrift_des_Harz_Vereins_f%C3%BCr_Geschi/d8w6hJrLieUC?hl=de&gbpv=1&dq=moser+%2B+hist.+dipl.+belust%2Bmansfeld&pg=PA145&printsec=frontcover Seite 145

https://www.google.de/books/edition/Zeitschrift_des_Harz_vereins_f%C3%BCr_Geschi/ookaAQAAIAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Theodolfus+miles+de+Mansfeld&pg=PA224&printsec=frontcover Seite 141 (Busse)

https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110726602/html

Varianten des Namens

DIe nachfolgenden Namensvarianten wurden der "Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde" Heft 3, Seite 462-492 entnommen.

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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Bekannte Namensträger

Abraham Bosse,(*1604 in Tours; † 1. oder 14. Februar 1676 in Paris). Er war ein französischer Kupferstecher und Radierer.(Quelle: Wikipedia)
Georg Siegfried von Bosse, Bürgermeister von Groß-Salza (1692)
Sebastian Bosse, (*1697 in Nelben, Saalekreis, Sachsen-Anhalt, † 1775 in St. Petersburg, Russland) Kantor, Schulmeister und Hilfsprediger an der St. Petri-Gemeinde in St. Petersburg (Quelle: Baltische Ahnen- und Stammtafeln, Sonderheft 12)
Rudolf Heinrich Bernhard Bosse, (1778–1855), deutscher Jurist, Staatsmann und Schriftsteller
Auguste Bosse,(1862–nach 1943), deutsche sozialdemokratische Frauenrechtlerin und Widerstandskämpferin.(Quelle: Wikipedia)
Carl Ferdinand Bosse,(1755-1793), deutscher Hofgärtner. Er legte den Schlossgarten in Rastede neu an und schuf die Grundlagen für den Schlosspark Lütetsburg. (Quelle: Wikipedia)
Christian Ludwig Bosse, (1771–1831), deutscher Gärtner (Quelle: Wikipedia)
Robert Bosse, (1832-1901), deutscher Politiker, königlich preußischer Kultusminister. (Quelle: Die Bosse + Wikipedia).
Johann Heinrich Wilhelm von Bosse,(1836-1896), bedeutenster Verlagsbuchhändler in Schweden und Norwegen. Freimaurer höchster Grade und vertrauter Freund König Oskar II. (Quelle: Die Bosse).
Prof. Dr. Ewald von Bosse, (1880-1956), norwegischer Volkswirt und Soziologe. (Quelle: Wikipedia).
Harriet Sofie von Bosse,(1878-1961), norwegische Schauspielerin. (Quelle: Wikipedia).
Christoph Bosse,(1863-1950), Geheimrat und Oberregierungsrat, Verwaltungsdirektor der königlichen Museen in Berlin, Kurator der Universität Greifswald, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Minden. (Quelle: Wikipedia)
Hinrich Bosse, (um 1760-1811), Schiffsbauer in Bremen, gründete die Schiffswerft Bosse an der Lesum in Bremen. (Quelle: Bremen Grambke, die Grambker Enzyklopädie)
Harald Julius Andreas von Bosse, (1812 in Livburg, Sankt Petersburg, Russland -1894 in Dresden, Sachsen). Architekt in Sankt Petersburg, kaiserlich russ. Staatsrat. (Quelle: Gottfried-Semper-Club Dresden e.V.)

Sonstige Personen

Christian Bosse,(*27.12.1662 in Dornitz, Saalkreis, Sachsen-Anhalt; † 06.09.1729 in Dornitz, Saalkreis, Sachsen-Anhalt).Gerichtsschöffe in Dornitz
Johann Friedrich Bosse,(*20.09.1752 in Rothenburg, Saalekreis, Sachsen-Anhalt; † 23.04.1826 in Rothenburg, Saalkreis, Sachsen-Anhalt). Oberschmelzer an der Friedeburger Hütte, Mitglied des Presbyteriums in Rothenburg von 1815-1822.
Johann Christoph Bosse,(*02.05.1765 in Rothenburg, Saalekreis, Sachsen-Anhalt; † 08.11.1831 in Rothenburg, Saalkreis, Sachsen-Anhalt).Salpetersiedermeister + Amtsnachtwächter in Rothenburg an der Saale

Literaturhinweise

Die Bosse, Beitrag zur Geschichte eines Mansfelder Rittergeschlechts und seines Sippenkreises, von Erich Kramer, Verlag von C.A. Starke, Glücksburg (Ostsee).
Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde, Heft 3
Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, Band 1, A-F, Seite 158, Bosse. Quelle: https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/7818766?query=busse
Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg, Seite 16+17. Quelle: https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN640975070?tify={%22pages%22
Adelslexikon der preussischen Monarchie, Band 1, A-L, Seite 92. Quelle: https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/7740123
J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: Der Adel des Königreichs Sachsen, Band 2,Ausgabe 3, Seite 22 + Tafel 22 (Wappen)https://books.google.de/books?id=DwBCAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

Daten aus FOKO

<foko-name>Bosse</foko-name>

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Bosse.

Daten aus GedBas

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Bosse


Weblinks

Familienforscher