Computergenealogie/2005/03
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
So, liebe "Zuschauer", eine neue Ausgabe des Newsletters ist in Vorbereitung. Sie können mir ja bei der Arbeit zusehen, wenn Sie wollen. ;-)
Internet
Deutschsprachige Wikipedia feiert zweihunderttausendsten Artikel
15. Februar - Die Artikelzahl des deutschsprachigen Ablegers der internationalen Online-Enzyklopädie Wikipedia (http://de.wikipedia.org/) hat die Zweihunderttausender-Marke überschritten. Während für die Erstellung der ersten 100.000 Artikel dreieinhalb Jahre nötig waren, vergingen bis zum 200.000 Artikel dank der beständig wachsenden Zahl der Helfer nur noch acht Monate.
Doch Quantität ist nicht das alleinige Ziel der Wikipedia: Nur wenn diese mit inhaltlicher Verlässlichkeit und stilistischer Qualität einhergeht, wird das Nachschlagewerk eine wertvolle Informationsquelle für alle Benutzer bleiben. Viele Artikel wurden bereits einer strengen Überprüfung unterzogen und durch konstruktive Kritik der beteiligten Mitarbeiter soweit optimiert, dass sie als "exzellente Artikel" ausgezeichnet werden konnten. Einen Beitrag zur Qualitätssteigerung stellt auch der im vergangenen Jahr erstmals durchgeführte Schreibwettbewerb dar, der ab dem 1. März in eine neue Runde geht und diesmal parallel in der deutschen, der japanischen und einigen anderen Wikipedia-Sprachausgaben veranstaltet wird. Der Wettbewerb soll die konstruktive Zusammenarbeit innerhalb der Wikipedia-Gemeinschaft fördern.
Mehr:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Pressemitteilungen/200000_Artikel
Vorsicht Falle! Tippen Sie nicht "OK" für den "Premiumbereich" von Stammbaum.de
"Schnell, einfach, sicher: Um den Premiumbereich uneingeschränkt nutzen zu können, tippen Sie in das folgende Feld OK ein!" Wer dieser Aufforderung folgt (die nach dem Klick auf einen Link der Homepage von Stammbaum.de erscheint), wird schnell, einfach und sicher eine Menge Geld los – vermutlich ohne entsprechend wertvolle Gegenleistung. Wie viel Geld, das kann man auf der Homepage lesen. Wie es das Gesetz vorschreibt, wird der Preis auf der Homepage genannt – allerdings nicht besonders auffällig: ganz unten rechts in kleiner grauer Schrift vor hellgrau gestreiftem Hintergrund. Nur wer – wie in der Abbildung – mit der Maus darüber fährt, sieht klar. Und wird genealogische Informationen, die die Seite verheißt, lieber bei großen deutschen Portalen wie http://www.genealogienetz.de und http://ahnenforschung.net suchen – selbstverständlich gebührenfrei. (re)
Software
Wissen
Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe
Es wird mindestens 30 Jahre dauern, aber der Anfang ist gemacht: Professor Jürgen Udolph von der Universität Leipzig, Inhaber des in Deutschland einmaligen Lehrstuhls für Namenkunde (Onomastik), untersucht sämtliche Ortsnamen aus vier Bundesländern zwischen Rhein und Elbe. Das von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen finanzierte Projekt soll Aufschluss über die Siedlungsgeschichte geben. ...
http://idw-online.de/pages/de/news100026
7000 tote Gefangene - eine Namen-Recherche
Elf sowjetische Gefangenenlager gab es nach dem II. Weltkrieg in der von der UdSSR besetzten Zone in Deutschland. Viele Menschen sind darin umgekommen. Allein 7000 starben im Lager im brandenburgischen Mühlberg. Ihre Namen wurden zum Teil falsch überliefert, Hunderte Schicksale sind daher nicht endgültig geklärt. Der Leipziger Namenforscher Professor Jürgen Udolph versucht nun, den Opfern ihre Namen wiederzugeben. ...
http://idw-online.de/pages/de/news99448
Vereine
Nicht verpassen! 1. Westfälischer Genealogentag
Bereits im letzten Newsletter haben wir auf den 1. Westfälischen Genealogentag hingewiesen. Hier nochmal zur Erinnerung:
Die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung lädt alle an der Familien- und Ahnenforschung Interessierten herzlich zum 1. Westfälischen Genealogentag ein. Er findet statt am
Samstag, den 12.03.2005
in der Zeit von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
im Hotel-Restaurant Stüer in Altenberge bei Münster.
Der Eintritt ist frei.
Aussteller
Folgende Vereine, Archive, Verlage, Institutionen und Privatpersonen werden sich an diesem Tag präsentieren (Stand: 11.02.2005).
Vereine
Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung (Ausrichter)
Familienkundlicher Arbeitskreis Rheine
Roland zu Dortmund
Arbeitskreis Familienforschung Ahlen und Umgebung
Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe
Werler Arbeitsgemeinschaft für Familienforschung
Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück
Osnabrücker genealogischer Forschungskreis
Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde
Verein für Computergenealogie
Oostgelderse Stichting voor Genealogie en Boerderijonderzoek
Wadersloher Familienforscher
Arbeitsgemeinschaft Genealogie im Kreis Borken
Archive
Bistumsarchiv Münster
Staatsarchiv Münster
Westfälisches Archivamt
Verlage
Verlag für Regionalgeschichte
Landwirtschaftsverlag
Genealogie-Service.de GmbH
Institutionen
Gemeinde Altenberge (gastgebende Gemeinde)
Westfälisches Institut für Regionalgeschichte
Internet-Portal 'Westfälische Geschichte'
Firmen
Wiermer Medien-Service, Jahresweiser 2005-2014, Altenberge
GSA Produkte, Material für Akten- und Fotoarchivierung
Privatpersonen
Raphaela & Herbert Kirschnick, Ortsfamilienbücher Greven & Ostbevern
Herbert J.K. Söthe, Ortsfamilienbuch Emsdetten
Dr. Werner Frese, Verkauf antiquarischer Bücher
Mehr Informationen hier: http://www.wggf.de/html/aktuell.html
Medien
Für Sachsenforscher: Kirchengalerie Glauchau auf CD
Das Familienarchiv Papsdorf (vgl. Computer-Genealogie Nr. 03/2004) hat die 1910 in Leipzig erschienene "Neue Sächsische Kirchengalerie - Die Ephorie Glauchau" (600 Seiten) als Computer-CD im Rahmen der "Kleinen Sachsenreihe" - http://www.familienarchiv-papsdorf.de/sachsenreihe.htm - neu herausgegeben (Kosten: 15 Euro incl. Porto und Verpackung).
Die CD enthält das gesamte Buch in Form einer rund 225 MB großen pdf-Datei, die durch Bookmarks erschlossen ist. Um auch Benutzern mit weniger leistungsfähigen PCs eine problemlose Benutzung zu gewährleisten, wurde die große Datei zusätzlich in drei Einzeldateien geteilt, die ebenfalls auf der CD zu finden sind. Die zahlreichen Abbildungen des Originalbands von 1910 wurden separat und höher als der Text aufgelöst und gescannt.
Folgende Ortschaften und ihre Geschichte werden von den Geistlichen der Ephorie besprochen:
Callenberg - Callnberg - Dennheritz - St. Egidien - Gersdorf - Gesau - Glauchau - Heinrichsort - Altstadt Waldenburg mit Niederwinkel - Bernsdorf - Hohndorf - St. Christophorie zu Hohenstein-Ernstthal - Langenberg - Langenchursdorf - Meerane - Mülsen St. Jakob - Mülsen St. Michael - Mülsen St. Niclas - Jerisau mit Reinholdshain - Franken - Lobsdorf mit Niederlungwitz - Neukirchen - Lichtenstein - Niederschindmaas- Oberlungwitz - Oberwinkel mit Grumbach - Oberwiera - Rödlitz - Remse mit Weidensdorf - Schönberg mit Pfaffroda - Schlunzig - Tettau - Thurm - Waldenburg - Schwaben - St. Trinitatis zu Hohenstein-Ernstthal - Wernsdorf - Waldsachsen - Wehrdigt - Ziegelheim.
Wer in den genannten Orten forscht und seine Ahnen in den lokalen Kontext einordnen will, wird dankbar sein, dass das Familienarchiv Papsdorf einmal mehr in vorbildlicher Weise seinem Anspruch gerecht wurde, ein wichtiges, aber heute nur schwer zugängliches Quellenwerk jedermann für einen sehr moderaten Preis am heimischen Computer zugänglich zu machen. (Bernhard Pabst)
Historische "Gelbe Seiten" 80 Jahre Hamburger Branchenfernsprechbuch
In schlichtes Packpapier eingewickelt kommt die Faksimile-Ausgabe des Amtlichen Branchen-Fernsprechbuchs für den Oberpostdirektionsbezirk Hamburg 1925 mit CD-ROM nach Hause. Während die Telefontechnik selbst noch in den Kinderschuhen steckte, überzeugte das Branchen-Fernsprechbuch schon damals durch seine Fülle und Informationstiefe.
Außer einem vollständigen Wirtschaftsverzeichnis mit über 40.000 Einträgen bot das Branchenverzeichnis einen Ortsführer, einen Behördenführer und weitere nützliche Informationen – insgesamt 496 Seiten zuverlässiger, präziser Daten.
Das Faksimile bezaubert mit dem Look der Originalausgabe von 1925. Das Papier, die Druckqualität: Es ist, als hätte man ein Original in Händen – wären da nicht das Vorwort und die in den Umschlag eingesteckte CD.
Das Branchenverzeichnis hat fünf Teile:
- Teil I Hamburg
- Teil II Altona und Elbgemeinden
- Teil III Wandsbek, der Kreis Stormarn, Bergedorf und Landherrenschaften
- Teil IV Lübeck und Lauenburg
- Teil V Lüneburg, Harburg, Stade und Cuxhaven.
Außerdem enthält das Buch einen Faksimile-Stadtplan in Farbe, inklusive Verzeichnis der Strassen und Plätze der Stadt Hamburg und der Ortschaften des Landgebietes mit Angaben zu Kirchspiel, Schulkreis, Polizei- und Standesamtsbezirk.
Auf der CD finden sich die rund 500 Seiten des Branchenverzeichnisses als jpg-Dateien. Mit einem auf JavaScript basierenden Betrachtungstool kann man sie durchblättern oder durch Eingabe der Seitenzahl aufrufen.
Eine Suche nach Namen oder Branchen ist nicht möglich. Als Suchhilfe kann man nur das eingescannte Inhaltsverzeichnis oder eine Übersicht namens "Branchen-Schnellsuche" zu Rate ziehen, in der die Seitenzahl für jede Branche in den einzelnen Teilen des Fernsprechbuchs genannt wird. Ein Namensverzeichnis gibt es leider weder in der Printausgabe noch auf der CD. Die CD bietet damit keine besseren Möglichkeiten als das Buch selbst – im Gegenteil. Beim Suchen mittels Durchblättern – z. B. um festzustellen, ob ein bestimmter Name in einer Branche vertreten ist – kommt man mit dem Buch schneller ans Ziel.
Die Qualität der eingescannten Seiten ist in normaler Auflösung ausreichend, beim Zoomen geht sie aber rapide zurück, so dass man kaum noch etwas erkennen kann. Damit ist die CD kein Ersatz für die Printausgabe, sondern nur eine Ergänzung.
Die technischen Mindestvoraussetzungen für die CD sind mit "mindestens 80486, Windows 95 und Browser mit aktiviertem JavaScript" niedrig, die Bedienung über den Browser ist einfach.
Das Branchen-Fernsprechbuch ist für Familienforscher, die von einem Geschäft Ihrer Vorfahren wissen, ein gutes Zeitdokument. Als Arbeitsgrundlage sind die Möglichkeiten der CD auf das bloße Archivieren beschränkt und die Suche ohne Namensindex in der Printausgabe mühselig. Ein gutes Hilfsmittel ist der Stadtplan, da hier zu jeder Straße das Kirchspiel und das Standesamt angegeben ist.
Die Faksimile-Ausgabe ist beim Verlag Dumrath & Fassnacht (http://www.duf.de) für 36 € zuzüglich 5 € Versandkosten zu beziehen. (André Studt)
Kaleidoskop
Termine
Für den Monat März sind 29 genealogische Termine in Altenberge, Augsburg, Baesweiler, Barsbüttel, Berlin, Bremen, Buchschlag, Dreieich, Dresden, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg (4x), Hannover (2x), Hildesheim, Kassel, Kempten, Lübeck, Neuss, Oldenburg, Osnabrück, Pforzheim, Stuttgart, Wuppertal, Zürich (2x) im "genealogischen Kalender" eingetragen. Die Inhalte der Veranstaltungen, sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie unter: http://wiki.genealogy.net/index.php/Genealogischer_Kalender