Pfaffenfeindtaler

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Der Pfaffenfeindtaler

Geschichte

Zum Ende des Jahres 1621 rückte der als toller Christian genannte Feldherr Christian von Braunschweig in das Hochstift Paderborn ein. Am 2. Januar 1622 stand sein Oberstleutnant Graf Hermann Otto von Stirum mit einem Trupp von 300 Reitern vor der Stadt Lippstadt und forderte Einlass. Ohne Kampf gelangte er mit seinen Reitern über den zugefrorenen Stadtgraben in die Stadt. Zusammen mit den Lippstädter Bürger wurde die nur etwa 40 Mann zählende spanische Besatzung mitsamt ihrem Hauptmann überwältigt und gefangen genommen.

Bereits nach zwei Tagen erschien Herzog Christian von Braunschweig selbst und machte Lippstadt zu seinem Hauptquartier. Von hier aus konnte er in die benachbarten Bistümer Münster, Osnabrück und Paderborn einfallen. Schon am 31. Januar 1622 rückte der Braunschweiger in Paderborn ein, um mit seinen Truppen noch am gleichen Abend den Dom der Bischofsstadt nach Wertgegenständen zu durschstöbern. Zur Beute gehörte auch der vergoldete Silberschrein mit den Reliquien des hl. Liborius, 8.000 Goldstücke zu 5 Talern unter dem Hochaltar, weiteres Gold und Silber unter anderen Altären und Grabgewölben und 8.000 Taler im Kapitelhaus. Hinzu kamen Lösegelder der Beamten und klösterlichen Institute.

Er verließ die Paderborn am 6. Februar und zog sich mit reicher Beute in sein Hauptquartier Lippstadt zurück.

Münzort

Lippstadt besaß seit dem 13. Jahrhundert eine Münzstätte. Aus dem geraubten Silber ließ Christian den berühmten Pfaffenfeindtaler schlagen. Die Aufschrift der einen Seite lautet Gottes Freundt der Pfaffen Feindt mit der Umschrift: Christian Hertz(o)g zu Braunschw(eig) u(nd) Lunenb(urg)

Die Umschrift der anderen Seite lautet Tout avec Dieu 1622 mit dem Bild einer Faust mit blankem Schwert, das aus einer Wolke hervorkommt. Sinnbild für die Rache Gottes. Einige Ausgaben zeigen auch ein geistliches Birett auf der Schwertspitze.

Vorderseite
mit der Inschrift: Gottes Freundt der Pfaffen Feindt
Rückseite
mit dem Schwert in der eisernen Faust