Belgien - Lager und Einsatzorte deutscher Kriegsgefangener

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Lager unter belgischer Verwaltung

In der Zeit vom 01.Mai 1945 bis zum 01. Juni 1946 wurden 36 Lager für deutsche Kriegsgefangene in Belgien eingerichtet, die der belgischen Regierung unterstanden. Zu ihnen kamen noch 2(-3?) Lager, deren Insassen zur „Déminage“ (Minenräumung) eingesetzt wurden.

Der Bestand an deutschen Kriegsgefangenen in Belgien betrug am 01.01.1946 = 64.021 Mann.

Diese wurden wie folgt eingesetzt:

  • 52.150 Mann im Bergbau
  • 1.617 bei Forstarbeiten
  • 1.560 bei der „Déminage“ (Minenräumung) und
  • 8.694 in Landwirtschaft, Steinbrüchen sowie in Industrie und Handel.

Bergbaulager

Deutsche Kriegsgefangene in belgischen Bergbaulager wurden während und nach dem 2. Weltkrieg überwiegend in dem Kohlengebieten eingesetzt:


Forstlager (Forestier)

Forstlager in den Ardennen und der Eifel

– (Regionalkommando der Provinz Forestier (C.R.C.P./FO))

Lager-Nr Lagername Max. Belegung Errichtet
FO I (= CH VII) Couvin ca. 500 Mann Januar 1946
FO II Andenne ca. 500 Mann Mai 1946
FO III (= LG X) Poix-St.-Hubert ca. 1.100 Mann Oktober 1945
FO IV Laroche wurde nicht eingerichtet
FO V (= LG XI) Vielsam ca. 1.000 Mann Oktober 1945
FO VI (=LG XII) Elsenborn ca. 600 Mann März 1946

Belegung der vorstehenden Lager mit deutschen Kriegsgefangenen insgesamt:

  • im Juli 1946 = 3.500 Mann

Minenräumung (Déminage)

Lager-Nr Lagername Max. Belegung Errichtet
DE I Wenduyne ca. 848 Mann 20.08.45 bis Juli 1946
DE II Kalmthout ca. 347 Mann 15.10.1945 bis ?

Belegung der vorstehenden Lager mit deutschen Kriegsgefangenen insgesamt:

  • bis Oktober 1945 = 1.600 Mann.

Anmerkung

Eine Sonderstellung nahmen diejenigen Kriegsgefangenen ein, die zur Beseitigung der während des Krieges in Belgien angelegten Minenfelder eingesetzt waren. Diese waren nach alliierter Auffassung nicht „Kriegsgefangene“ im Sinne der Genfer Konvention, sondern Angehörige der „Disarmed Enemy Forces“ (entwaffneten feindlichen Streitkräfte“, auch „Surrendered Enemy Personnel“ (feindliches Personal, das sich ergeben hat) genannt. Dieser Status hatte für die Alliierten gewisse Vorteile und enthob diese vor der Anwendung der Genfer Konvention.


Landwirtschaft

  • Hierzu liegen derzeit keine weiteren Informationen vor.


Quellen

Teil I, Seite 1-175; Die deutschen Kriegsgefangenen im Gewahrsam Belgiens 1945-1948; Zur Geschichte der Deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges , Band XII, Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1966.

Aus der Reihe ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN KRIEGSGEFANGENEN DES 2.WELTKRIEGES. Herausgegeben von Professor Dr. Erich Maschke, Leiter der Wissenschaftlichen Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte



KGL Belgien – Kriegsgefangenenlager und Arbeitseinsatzorte deutscher Kriegsgefangenen (WK II) –

Bergbaulager | Forstlager | Minenräumung und Landwirtschaft



KGL Belgien Kriegsgefangenenlager und Arbeitseinsatzorte deutscher Kriegsgefangenen (WK II) –

Bergbaulager im Kohlengebiet: Limburg | Lüttich | Charleroi | Louvierè | Borinage