Geiger (Familienname)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Exzellenter Artikel.png
Dieser Artikel ist in die Liste
exzellenter Artikel aufgenommen worden.

Herkunft und Bedeutung

Im Standardwerk zu den deutschen Familiennamen von Hans Bahlow, dem »Deutschen Namenlexikon«, findet sich zu GEIGER eine recht detaillierte Erläuterung:

GEIGER: Zu den mittelalterlichen Geigern zählten auch fahrende Spielleute anderer Instrumente
»[...] (obd., Stuttg., Mchn, Wien zahlr.): mhd. gîger Geiger, Fiedler. Dazu Geig(e)le (schwäb.): Rudi mit dem Giglin 1357 Zürich, wo auch eine Vren Zergigen (nach e. Haus). Auch Geigerl; Geigenfeind (Regensbg.); Gigenhals 1222 b. Salem, Gigenschatz 1399 ebd., Gigennagel 1409 Heilbr. Vgl. auch Gaiger 1413 Olmütz, mit ai für î (wie Gayer neben Geyer), dazu Gaigl (Mchn.). [...]«

Darüber hinaus findet sich im »dtv-Atlas Namenkunde« zu GEIGER:

»Fiedler und Geiger. Genauere Untersuchungen solcher Namen können sprach- und kulturgeschichtlich sehr aufschlussreich sein. Das zeigt das Beispiel Fiedler (niederdt. Fed(d)eler, Vedeler) und Geiger(Schweiz: Giger, Telefonbuch Zürich 1989 156 -i-, 20 -y-, 2 -ie-, 86 -ei-, 9 Fiedler).
Lat. vitulari heißt 'frohlocken'. Wahrscheinlich ist daraus die Bezeichnung vitula für ein Zupf- und Streichinstrument gebildet worden, welche dann als viola in die roman., als Fiedel in die germ. Sprache einging.
Seit dem 12. Jh. ist das Wort gîge, heute Geige, bezeugt, welches vielleicht scherzhaft-lautmalend ein 'gicksendes' Instrument beschreibt.
Die klare geografische Verteilung der betr. Familiennamen (Abb. B) zeigt an, von welchem Raum das Wort Geige ausging, und dass zur Entstehungszeit der Familiennamen beide Wörter noch nicht zu wertender oder tech. Unterscheidung dienten. Vielmehr wurde dieselben Spieler und Instrumente vom Volksmund im Süden und Norden je anders bezeichnet.[...]«

... und im »Duden - Familiennamen« findet sich zu GEIGER der folgende Eintrag:

»[...] Berufsname zu mhd. gigære, giger Geiger. Ein früher Beleg stammt aus Regensburg (c.1286): Perthold der Geiger. [...]«

Varianten des Namens

Betreffend den Sprachvarianten zum Familiennamen GEIGER im amerikanischen Sprachraum findet sich bei The Geiger Connection folgende Erläuterung (hier die dt. Übersetzung):

»[...] Ursprünglich lautete der Familienname bei schweizerischen Familien einmal Gyger, Giger oder Giege und wenn es sich um eine deutsche Familie handelt, um den Familiennamen Geiger.
Nachdem sie in Amerika angekommen waren, kam der Name näher an Kiger oder Kyger, oder sogar Geeger oder Gigger, heran. Viele der einwandernden Geiger-Vorfahren konnten weder lesen noch schreiben, und hatten meistens keine bestimmte Vorstellung an der spezifischen Aussprache ihres Familiennamens - auch dann, wenn sie schreiben konnten. So war es meistens der Gnade von Behörden überlassen, den Familiennamen für sie festzulegen. Dabei wurde des öfteren der Familiennamen sogar innerhalb des gleichen Dokumentes unterschiedlich geschrieben! Nach einem gewissen Zeitraum wurden diese geänderten Familiennamen örtlich so festgesetzt.
Manchmal können diese Änderungen aber auch überlegt vorgenommen worden sein, um den Namen eventuell amerikanischer klingen zu lassen. Generell dürfte es aber eine eher zufällige, stufenweise Entwicklung gewesen sein. Es gibt in der deutschen Sprache einfach zu viele subtile Vokaltöne, die nicht ins Englische übersetzt werden können bzw. sie würden die Vielfalt der Aussprachemöglichkeiten unnötigerweise erweitern. [...]«

Im Buch »Duden - Familiennamen« findet sich zu GIEGER der folgende Eintrag:

»Undiphthongierte Form von Geiger.«

... sowie zu GIGER/GYGER:

»Monophthongierte Form von Geiger.«

Zusätzlich findet sich auch noch der folgende Eintrag zu GIEGERICH:

»[...] bei dem vor allem im Gebiet um Aschaffenburg vorkommenden Familiennamen könnte es sich um eine mit dem Suffix -(e)rich (< rhhi) erweiterte Form des Berufsnamens Gieger, Giger handeln. Mit dem Suffix -(e)rich wurden in Anlehnung an die häufigen Rufnamen auf -rich schon seit althochdeutscher Zeit Appellative, meist etwas herabsetzenden Charakters, gebildet; [...]«

Liste der Varianten:

  • Gyger
  • Giger
  • Giege
  • Gaiger
  • Gieger
  • Giegerich
  • Kyger
  • Kiger
  • Geeger
  • Gigger

Geografische Verteilung

Hierzu nachfolgender Auszug aus dem dtv-Atlas »Namenkunde«:

Verglichen mit 1928 haben die Fiedler gegenüber den Geigern in den Abb. B genannten Städten mit Ausnahme von Hamburg und Berlin zugenommen, wohl durch die Flüchtlingsströme aus dem Osten. Das Verhältnis in Wien hat sich dagegen relativ gering verschoben.
Verbreitung der Familiennamen Geiger und Fiedler (mit Varianten).

Die nachfolgenen Grafiken sind aus dem »Surname Distribution Project« von Thomas Scharnowski, die er mir freundlicherweise für das Forum zur Verfügung gestellt hat. Die Verteilung wurde mittels einem elektronischen Telefonverzeichnis und einem eigens entwickelten Programm erstellt.

Die geographische Verteilung des Familiennamen »Geiger« in Deutschland (Stand 1999).
Die Verteilung in Baden-Württemberg.
Und hier die Verteilung im Großraum Stuttgart mit den angrenzenden Landkreisen.

Berühmte Namensträger

Abraham Geiger

Abraham Geiger

Rabbiner und Judaist, * 24.05.1810 Frankfurt am Main, † 23.10.1874 Berlin.

Führende Persönlichkeit des liberalen Reformjudentums in Deutschland; 1832-1871 Rabbiner in Wiesbaden, Breslau, Frankfurt und Berlin; 1872 Mitbegründer und Leiter der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin; betonte die universalen Aspekte der jüdischen Religion.

Werke: »Wissenschaftliche Zeitschrift für jüdische Theologie« 6 Bände 1835-1847; »Urschrift und Übersetzungen der Bibel in ihrer Abhängigkeit von der inneren Entwicklung des Judenthums« 1857; »Das Judentum und seine Geschichte« 3 Bände 1865-1871.

Quelle: »Geiger, Abraham«; [1]

Benno Geiger

Stefan Zweig (Schriftsteller) und Benno Geiger (rechts).

Österr. Schriftsteller, * 21.02.1882 Rodaun (heute zu Wien), † 1965.








Johannes (Hans) Wilhelm Geiger

Johannes (Hans) Wilhelm Geiger

Physiker, * 30.09.1882 Neustadt an der Weinstraße, † 24.09.1945 Potsdam

Der 1882 in Neustadt an der Weinstraße geborene Physiker arbeitete nach dem Studium in München und Erlangen bei Ernest Rutherford im Manchester (1906-1912). Hier schuf er im Teamwork auf dem Gebiet der Strahlenforschung vor allem die experimentellen Grundlagen für die Rutherfordsche Streuformel (für Alphateilchen mit metallischer Materie) und die empirische Basis der Geiger-Nuttall-Regel.

1912 wurde Geiger Laboratoriumsleiter an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin. 1925 erfand er mit Walter Wilhelm Bothe den nach ihm benannten Spitzenzähler. Im gleichen Jahr zum Professor für Physik in Kiel ernannt, entwickelte er bald (1928) mit seinem Schüler Wilhelm Müller das Zählrohr, das heite in verschiedenen Versionen gefertigt wird und weitgefächerte Anwendung findet.

1929 ging Geiger nach Tübingen, 1936 als Professor an die Technische Hochschule in Berlin. Eine schwere Krankheit zeichnete seit 1943 den durch die Hughes-Medaille der Royal Society (London) geehrten Physiker bis zu seinem Tode 1945 in Potsdam.

Hans Conrad Gyger

Porträt und Bücher von Hans Conrad Gyger

Schweizer Mathematiker, Ingenieur, Kartograph und Glasmaler, * 22.07.1599 Zürich, † 25.??.1674 Zürich.

Der schweizerische Mathematiker, Ingenieur, Kartograph und Glasmaler Hans Conrad Gyger vollendete 1667 eine der ersten Reliefkarten, die in Tempera gemalte »Zürcher Kantonskarte«. Auf ihr ist das Gelände grundrißgetreu und plastisch in naturgetreuen Farben wiedergegeben.

Bis vor wenigen Jahren galt es als eine selbstverständliche Tatsache, dass dieses lebenskrönende Werk Gygers in zwei verschiedenen Ausführungen auf uns gekommen sei: nämlich in dem fast fünf Quadratmeter grossen Kartengemälde, das heute im Haus zum Rechberg in Zürich hängt, und daneben in einer im Staatsarchiv aufbewahrten Karte in 56 Teilblättern.

Das grossartige, beinahe quadratische und über 2,2 m in der Seite messende Kartengemälde steht auf einsamer Höhe über dem Kartenschaffen seiner Zeit, und Kenner und Könner von einst und heute zollen dem Werk und seinem Schöpfer höchstes Lob.

Hans Conrad Gyger übergab die Karte im Jahre 1668, nach über 38jähriger Arbeit, zusammen mit dem zugehörigen Marchenbuch und einem Dedikationsschreiben der Zürcher Regierung.

Da das Kartengemälde für einen möglichen militärischen Gegner von Wert gewesen wäre, wurde es vorerst der Öffentlichkeit vorenthalten und auf dem Rathaus aufbewahrt.

Hans Georg Gyger

Schweizer Kartograph, * 1626 Zürich, † 1687 Zürich

Hans Jacob Gyger

Schweizer Priester und Zeichner, * 1659, † 1693

Hans Peter Giger

Schweizer Schlagzeuger, Percussionist, Bandleader und Songschreiber, * 12.04.1939 Zürich.

Hans Ruedi Giger

Hans Ruedi Giger

Schweizer Maler, * 05.02.1940 Chur.

Wurde mit Horrorbildern bekannt, die von »Biomechanoiden« bevölkert werden, alptraumartige Mischwesen aus technischen und organischen Bestandteilen. Giger wirkte auch an dem Science fiction-Gruselfilm »Alien« mit, insbesondere seine Figur des »Alien« erlangte einen gewissen Kultstatus in diesem Genre.

Offizielle Website: [2]








Hermann Geiger

Gletscherpilot Hermann Geiger & Annemarie Düringer

Schweizer Rettungspilot, * 27.10.1914 Savièse bei Sitten, † 26.08.1966 Sitten (verunglückt).

Hermann Geiger, Walliser Gletscherpilot von Weltruf, der im August 1966 bei einem Flug tödlich verunglückte, gehörte zu den Mitbegründern der REGA. Er flog während vieler Jahre mit seiner einmotorigen Piper waghalsige Einsätze, um in Not geratene Bergsteiger in Sicherheit zu bringen. Im halbdokumentarischen Schweizer Spielfilm »SOS - Gletscherpilot« spielt Geiger sich selber, Seite an Seite mit Stars wie Anne-Marie Blanc, Annemarie Düringer, Robert Freitag und Hannes Schmidhauser.

Galt als der bedeutendste Gletscherpilot der Schweiz.

Lazarus Geiger

Neffe von Abraham Geiger, Philosoph und Philologist, * 1829 Frankfurt am Main, † 1870.

Er studierte in Marburg, Bonn und Heidelberg. Von 1861 bis zu seinem plötzlichen Tod 1870 war er Professor an der jüdischen Hochschule in Frankfurt. Sein Hauptziel galt der Überprüfung, ob ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung des menschlichen Verstandes und der Sprache existiert. Weiterhin vertrat er, dass der Ursprung der indogermanischen Sprache nicht in Asien sondern im zentralen Deutschland gesucht werden muss. Er war ein überzeugter Gegener des Rationalismus in der Religion.

Seine Hauptarbeit war der Ursprung und Entwickelung der menschlichen Sprache und Vernunft (Vol. I., Stuttgart, 1868), deren Hauptresultate in einer populäreren Form als »Der Ursprung der Sprache« (Stuttgart, 1869 und 1878) erschien. Die zweite Ausgabe wurde nach seinem Tod durch seinen Bruder Alfred Geiger in einer unvollständigen Form veröffentlicht (1872, 2. ED. 1899), das auch eine Anzahl von seinen verstreuten Papieren aus »Zur Entwickelung der Menschheit« veröffentlichte (1871, 2., ED. 1878; Eng. Transport. D. Asher, Zischen. »HisS. of the Development of the Human Race«, Lond., 1880).

Ludwig Geiger

Sohn von Abraham Geiger, eigtl. Lazarus Abraham Geiger, deutscher Theater- und Literaturhistoriker, Goethe-Forscher, * 05.06.1848 Breslau, † 09.02.1919 Berlin.

Eine allgemeine Einleitung und fünf Ausgaben von »Nachgelassene Schriften« wurden 1875 von Ludwig Geiger überarbeitet, der 1880 außerordentlicher Professor an der Universität von Berlin wurde. Ludwig Geiger veröffentlichte viele biografische und literarische Arbeiten und erstellte eine spezielle Studie des deutschen Humanismus.

Er bearbeitete das »Goethe-Jahrbuch« von 1880, »Vierteljahrsschrift für Kultur und Literatur der Renaissance« (1885-1886), Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland (1886-1891), Zeitschrift für vergleichende Literaturgeschichte und Renaissance-Literatur (1887-189 I). Unter seinen Arbeiten sind »Johann Reuchlin, sein Leben und seine Werke« (Leipzig, 1871); und »Johann Reuchlin's Briefwechsel« (Tübingen, 1875); »Renaissance und Humanismus im Italien und Deutschland« (1882, 2. ED. 1901); »Geschichte des geistigen Lebens der preussischen Hauptstadt« (1892-1894); »Berlin's geistiges Leben« (1894-1896).

Quelle: »Geiger, Ludwig«; [3]

Ludwig Carl Geiger

Ludwig Carl Geiger

Seismologe und Physiker, * 16.09.1882 Basel (Schweiz), † 26.11.1966 Basel.

Sein Vater Dr. Friedrich Geiger († 1889) war Apotheker, seine Mutter war Elisabeth Caroline Geiger geb. Knapp. Er besuchte die Schule in Basel und im Frühling 1902 beendete Geiger sie mit der Reifeprüfung. Danach studierte drei Semester in Basel, eins in Berlin, nochmal eins in Heidelberg und fünf in Göttingen. Seine Lehrfächer waren Physik, Mathematik, Astronomie und Chemie. Seine Forschungsarbeit zum »Doktor der Philosophie« (PhD) beruhte auf den beobachteten Aspekten des »Zeeman-Effekt« und wurde in Göttingen am 12.12.1906 im »Institute der mathematischen Physik« bei Prof. Voigt abgeschlossen. Im April 1907 wechselt er zum »Institute der Geophysik«, wo er als Assistant von Emil Wiechert mit der Seismologie in Berührung kommt. Er heiratet 1907 und zwei Söhne wurden geboren - 1908 und 1909. Geiger war Wiecherts Assistant bis zum 30. April 1911, als er dann Voluntärassistent wurde. Von 1911-1912 arbeitete Ludwig Geiger hauptsächlich mittels der Atomphysik an der Spektroskopie. Seine Habilitation auf die Spektrallinien wurde am 16. November 1912 akzeptiert und er erreichte die »Venia Legendi«. Danach erhielt er den Privatdozent (gleichwertig zum Professorassistenten). Zur gleichen Zeit war er der Erste Leutnant bei der Schweizer Feldartillerie.

Am 17. April 1913 geht er auf die Samoainseln, um ein Beobachter am »Samoa Observatory« zu werden, welches der »Royal Society of Sciences« in Göttingen gehörte. Er arbeitet bis zum 31. Juli 1914 auf der Insel Upolu in der Stadt Apia. Am nachfolgenden Tag beginnt der Erste Weltkrieg und Ludwig Geiger konnte nicht mehr die Samoainseln verlassen - erst als die Briten am 29. August die Inseln besetzten. Geiger interessierte sich immer mehr für die samoanische Kultur und die astronomischen Beobachtungen. Am 21. März 1915 verlässt er die Inseln wegen seiner Schweizer Staatsangehörigkeit (Wiechert, 1915). Über Vancouver kehrt er nach Basel zurück und wechselt seinen Beruf. Von nun an arbeitet er in der pharmzeutischen Firma seines Bruders. Er stirbt im Alter von 84 Jahren.

Margarethe Geiger

Selbstportrait, Margarethe Geiger, 1804

Malerin, * 1783 Schweinfurt, † 1809 Wien.

Margarethe Geiger erlernte schon in ihrer Jugend das Malen bei ihrem Vater Conrad und wurde von dessen Lehrer, dem Hofmaler Christoph Fesel, in Würzburg zur Malerin ausgebildet. Sie beschäftigte sich hauptsächlich mit Porträts und fränkischen Trachtenbildern. 1806 reiste die 19-jährige nach Bamberg, wo sie Trachtenbilder anfertigte. Im Juni des gleichen Jahres zog sie nach München, wo sie von Professor Mannlich unterrichtet wurde. Die junge Künstlerin erhoffte sich durch einen Studienortwechsel nach Wien eine künstlerische Karriere, was ihr auch anfänglich gelang. Den Tod ihres Vaters im September 1808 verkraftete Margarethe Geiger nur schwer, so dass sowohl ihre künstlerischen Fähigkeiten als auch ihre Gesundheit darunter litten. Sie verstarb 26jährig.

Die Künstlerin schuf eine Reihe von Aquarellen mit Trachtendarstellungen aus der Gegend Schweinfurts, die 1805 in der Reihe »Costumes im Würzburgischen« in der Kunsthandlung Artaria und Comp. in Wien erschienen. Die Stichfolge enthält 10 Frauen- und vier Männertrachten.

Zum Bild: Das Selbstportrait der 21-jährigen Margarethe Geiger entstand in Würzburg, wo die Schweinfurter Malerin Unterricht beim Hofmaler Christoph Fesel nahm.

Max Geiger

reformierter Pfarrer und Kirchenhistoriker, * 27.04. 1922 Bern, † 02.12. 1978 in Basel.

Geiger war Sohn des Ingenieurs Max Geiger und wuchs in der Ostschweiz auf. 1946 heiratete er Ursula Kutter, die Tochter von Hermann und Lucie Kutter-Scheller. In den Jahren 1937-1941 besuchte Geiger das Gymnasium in St. Gallen und studierte Theologie in Zürich und Basel.

Das Vikariat absolvierte er 1945 im basellandschaftlichen Gelterkinden und war von 1950 bis 1961 Pfarrer in Tenniken (BL). Mit einer Arbeit über die Basler Hochorthodoxie wurde Geiger 1951 in Basel promoviert und erhielt fünf Jahre später die venia docendi. Die Universität Basel berief ihn 1961 als Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte als Nachfolger von Ernst Staehelin. Geiger blieb dieser Hochschule trotz auswärtiger Rufe bis zu seinem Tod treu.

Theologisch wurde Geiger von Karl Barth geprägt, um dessen theologisches Erbe er sich bemühte. Das wurde etwa dadurch deutlich, daß er die von Barth begründeten »Theologischen Studien« über lange Jahre hin herausgab und sich für die Karl-Barth-Stiftung einsetzte. Schließlich begründete Geiger auch die wissenschaftliche Reihe »Basler und Berner Studien zur historischen und systematischen Theologie«.

Geiger legte wichtige kirchenhistorische Arbeiten zur Basler Hochorthodoxie und zur Erweckungsbewegung (Jung-Stilling) vor. Eine begonnene Biographie Hermann Kutters konnte von ihm nicht mehr fertig gestellt werden, postum erschien eine Edition von Kutters Briefen.

Neben den historischen Themen äußerte er sich auch zu ethischen und politischen Fragen, wie etwa zur Todesstrafe und zum Widerstandsrecht und publizierte regelmäßig in der Basler »Nationalzeitung«. Zudem bemühte Geiger sich vielfältig um die Lösung sozialer Probleme. Er war auch maßgeblich an der Kirchenordnung der basellandschaftlichen Kantonalkirche von 1956 beteiligt und mehrere Jahre in der Leitung des Theologischen Verlags Zürich tätig.

Ferner gehört Geiger zu den Initianten der Gespräche zwischen den lutherischen und reformierten Kirchen Europas, die schließlich zur »Leuenberger Konkordie« führten. Auch im ökumenischen Gespräch zwischen dem Schweizerischen Kirchenbund und der katholischen Bischofskonferenz wurde er 1966 reformierter Vizepräsident.

Moritz Geiger

Deutscher Philosoph, * 26.06.1880 Frankfurt am Main, † 09.09.1937 Seal Harbor (Me./USA).

Der deutsche Philosoph Moritz Geiger studierte Philosophie und Psychologie u. a. bei W. Wundt und T. Lipps.

Geiger habilitierte sich 1907. Von 1915 bis 1923 war er außerordentlicher Professor in München, von 1923 - 1933 ordentlicher Professor in Göttingen. Dann war er wegen seiner jüdischen Herkunft von der Lehrtätigkeit ausgeschlossen. Ab 1933 war er Professor in New York.

Ursprünglich verstand sich Geiger als Phänomenologe. Seine Interessen entfernten sich jedoch immer mehr von E. Husserl.

Bekannt wurde Geiger besonders durch seine phänomenologischen Untersuchungen des ästhetischen Genusses und durch seine wissenschaftstheoretischen Arbeiten.

Paul de Geiger

(1837-1913)

Dem Visionär Paul de Geiger ist die Schaffung des von Schuller so reich verzierten Wintergartens zu verdanken.

Das Gebäude, in dem heute das Historische Museum von Saargemünd in der Rue Raymond Poincaré untergebracht ist, war früher der Wohnsitz von Paul de Geiger, Direktor der Fayencerie-Fabrik. Zwischen 1880 und 1882 läßt Paul de Geiger in Verlängerung seiner Wohnräume einen Wintergarten im Jugendstil einrichten. Er ist ausschließlich aus Steingut mit einem riesigen Springbrunnen in der Mitte.

Rudolf Oskar Robert Williams Geiger

dt. Physiker und Meteorologe, *24.08.1894 in Erlangen, † 22.01.1981 N.N.

Deutscher Meteorologe und einer der Begründer der Mikroklimatologie, der Studie der Klimabedingungen innerhalb einiger Meter über der Erdoberfläche.

Mit dem 1927 erschienenem Buch »Das Klima der bodennahen Luftschicht« und dessen 1942, 1950 und 1961 folgenden erweiterten Auflagen, die weit über den Bereich der Forstlichen Meteorologie hinaus führten, gingen entscheidende Impulse für die Umweltforschung und für das Umweltbewußtsein aus. Geiger wurde auch mit der von W. Köppen erarbeiteten Klimaklassifikation bekannt.

Rupprecht Geiger

Rupprecht Geiger

dt.se Maler, Bildhauer und Architekt, *26.01.1908 München, Sohn von Willi Geiger, Vertreter der konkreten Malerei in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.

Rupprecht Geiger wurde am 26. Januar 1908 in München geboren. Nach dem Studium der Architektur in München und einer Maurerlehre begann Geiger ab Mitte der dreißiger Jahre als Architekt zu arbeiten. 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und kam als Kriegsmaler in die Ukraine und nach Griechenland. Dort beschäftigten ihn intensiv die verschiedenen Licht- und Farbqualitäten, die später der Hauptgegenstand seiner Kunst werden sollten.

Nach dem 2. Weltkrieg nahm Geiger u. a. an der einflussreichen Ausstellung »Extreme Kunst« im Schaezlerpalais in Augsburg teil, wo er sein erstes abstraktes Bild Traumbild mit abstrakten Formen (1947) zeigte. Das Bild wurde ein Jahr später auch im Salon Réalités Nouvelles in Paris ausgestellt, wo Geiger Gast bei Jean Dubuffet war. Danach begann er seine abstrakten, trapezförmigen Bilder zu malen, darunter E 53 (1948; Osthaus Museum, Hagen). 1949 gehörte Geiger neben Willi Baumeister, Rolf Cavael, Gerhard Fietz, Brigitte Meier-Denninghoff und Fritz Winter zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe ZEN 49, deren Ziel die Förderung abstrakter Kunst war.

In den darauf folgenden Jahren kam im Werk von Geiger den Ausdrucksqualitäten der Farbe und der Steigerung der Farbintensität immer größere Bedeutung zu. So kontrastierte Geiger seine bevorzugte Farbe Rot mit Rosa und anderen Farbabstufungen, um ein Höchstmaß an Farbwirkung zu erzielen. Mitte der sechziger Jahre begann er mit Sprühtechniken und Leuchtfarben zu experimentieren. Neben monochromen Farbräumen gestaltete er später auch Großplastiken wie Gerundetes Blau (1987) vor dem Kulturzentrum Gasteig in München. Von 1965 bis 1978 lehrte Geiger als Professor an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf.

Quellen: »Geiger, Rupprecht«, Microsoft® Encarta® Online-Enzyklopädie 2002 [4], © 1997-2001 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Theodor Julius Geiger

Deutscher Soziologe, * 09.11.1891 München, † 16.06.1952 auf der Überfahrt von Kanada nach Dänemark.

Lehrte in Berlin und Braunschweig, emigrierte 1933 nach Dänemark, 1943 nach Schweden; befasste sich vor allem mit der Untersuchung sozialer Schichten und Klassen, ferner mit rechtssoziologischen und ideologiekritischen Fragen.

Werke: »Die Klassengesellschaft«, 1948; »Demokratie ohne Dogma«, 1960).

Quelle: »Geiger, Theodor Julius«; [5]

Wilhelm Geiger (1)

Orientalist, * 21.07.1856 Nürnberg , † Neubiberg (Landkreis München) 02.??.????.

Deutscher Orientalist, der das Mahavansa ins Deutsche übersetzte und damit die Mahavansa Tradition unterstützte.

Wilhelm Geiger und Ernst Kuhn redigierten eine sorgfältig aktualisierte Übersicht der iranischen Studien in den Bereichen der Literatur, Geschichte und Sprachen in »Grundriss der iranischen Philologie« (1891-1904). In diesen bereits legendären Ausgaben wurde der Zustand der iranischen Studien, die während des 19. Jahrhunderts entwickelt worden war, kompiliert und zusammengefasst.

Wilhelm Geiger (2)

OB Wilhelm Geiger

Oberbürgermeister in Feuerbach, * 22.02.1869 Merklingen b. Weilderstadt, † Neubiberg (Landkreis München) 02.??.????.

Man schrieb das Jahr 1893, als ein junger Beamter des mittleren Verwaltungsdienstes namens Wilhelm Geiger als Assistent des damaligen Schultheißen Dieterle in die Gemeinde Feuerbach eintrat. Schon nach einem Jahr wurde er Ratschreiber und später noch Standesbeamter.

Nach Erkrankung des Ortsvorstehers war er in den folgenden Jahren als Amtsverweser tätig. In selbstloser Ausnützung seiner besonderen Veranlagung hat er mit sicherem Blick frühzeitig die Entwicklung des Gemeinwesens vorausgesehen und all die Maßnahmen getroffen, die nötig waren, um der rapiden Entwicklung Feuerbachs die Wege zu weisen und zu ebnen.

Nach dem frühen Tode von Dieterle wurde er am 22. Dez. 1900 in seltener Einmütigkeit vom Amtsoberhaupt als Schultheiß eingesetzt. Am 1. Feb. 1901 hat er dann sein neues Amt angetreten. Als Feuerbach im Jahre 1907 zur Stadt erhoben wurde, trug er den Titel »Stadtschultheiß«. Im Jahre 1923 wurde ihm als persönliche Ehrung der Titel »Oberbürgermeister« verliehen.

OB Wilhelm Geiger führte noch Jahre erfolgreich die Geschicke Stadt Feuerbach, bis er im Jahre 1933, nach der Eingemeindung nach Stuttgart, gezwungen wurde, zurückzutreten.

Quelle: Stadtarchiv Stuttgart

Willy Geiger

Deutscher Maler und Grafiker, * 27.8.1878 Schönbrunn (heute zu Landshut), Bayern, † 01.02.1971 München.

Hauptsächlich als Grafiker tätig, als Maler dem Expressionismus verpflichtet; Vater von Rupprecht Geiger.

Quelle: »Geiger, Willy«; [6]


Ahnenforscher

Weblinks