IR 27

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Numerisches Regimentsverzeichnis

Infanterie-Regiment Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburgisches) Nr.27

Fahne Infanterie-Regiment Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburgisches) Nr.27, I.-III.Bataillon


Hier kurze Erläuterung des Regimentsnamens einfügen

Stiftungstag

  • 7.3.1815


Garnison und Unterstellung 1914

  • Garnison: Halberstadt

Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt:


Formationsgeschichte

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Standorte

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Kantone

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Kreis oder Ort
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Kreis oder Ort
Kreis oder Ort

Uniformen

  • ab, von - bis: Ggf Beschreibung der Farben usw

ggf. Bilderläuterung

Feldzüge, Gefechte usw

  • 5.-6.8.1914: Inf.Regt.27: Unteroffizier Becke, Inf.Regt.27 (14.Inf.Brig./Bel.Trp.v.Lüttich/X.Armeek./2.Armee) schreibt in einem Brief: „Nachts vom 5. zum 6. August um 12 1/2 Uhr wurde zum Abmarsch Befehl gegeben. Wir zogen durch das fast vollständig niedergebrannte Dorf Soumagne und überschritten die Bahn am Wegekreuz Soumagne bis Melen und Retinne – Hervé. Es bot sich uns ein großartiger Anblick. Das grelle Licht der Blitze und das helle Leuchten der von Fort Fléron abgefeuerten Geschosse vereinigten sich zu einem schaurig-schönen Bilde. Bei einem Wirtshause vor dem Dorfe Sur Fosse wurde uns wiederum durch einen Feuerüberfall der belgischen Vorposten ein energisches Halt geboten. Nach Abgabe einiger Schüsse durch eine unserer Batterien zogen sich jedoch die Vorposten zurück. Die Chaussee vor dem Wirtshause war jedoch durch Aufreißen und Schaffung starker Hindernisse (Möbel waren quer über den Weg gelegt) verbarrikadiert. Rechts und links konnte man infolge der vielen dichten Hecken, wie sie in Belgien üblich sind, auch nicht weiterkommen. Nach Wegräumen der Hindernisse gelangten wir nach dem Dorfe Sur Fosse; wir kamen in ein heftiges Kreuzfeuer, wobei wir nicht unterscheiden konnten, ob es vom Feinde oder von unseren eigenen Truppen herrührte. Wir stürmten trotzdem - unsere Offiziere voran - vorwärts und gelangten vor dem Dorfe Retinne in eine Mulde, wo das Kreuzfeuer noch heftiger wurde. Um festzustellen, ob wir es mit unseren eigenen Leuten zu tun hatten, wurde während des Kampfes der Feldruf: „Der Kaiser“ ausgegeben. Dadurch erkannten die in unserer Nähe befindlichen deutschen Truppen, daß sie die eigenen Truppen beschossen hatten. Natürlich stellten sie nun sofort das Feuer auf uns ein und richteten es auf Retinne. Die Mulde war schätzungsweise 400 bis 500 Meter vom Dorfeingange entfernt. Hinter uns befanden sich weitere Truppen und auch unser Regiments- und Brigadestab; sie waren im Vormarsch auf unsere Mulde zu begriffen. Sie befanden sich gerade auf der hinter der Mulde liegenden Anhöhe, als wir plötzlich vom Dorfende heftiges Artilleriefeuer erhielten, das über unsere Mulde hinweg in die auf der Anhöhe befindlichen Truppen einschlug. Dabei wurden unserer Brigadekommandeur, Generalmajor v. Wussow, und unser Regimentskommandeur, Oberst Krüger, von Granaten getötet. Bei uns in der Mulde befand sich die Maschinengewehr-Kompagnie, von der sich der erste Zug nach vorn begeben mußte, um wenn möglich die Artillerie zum Schweigen zu bringen. Durch die furchtbare Wirkung der Maschinengewehre wurden die dem Dorfe Retinne vorgelagerten Häuser völlig zerschossen, so daß sie zusammenstürzten. Dieser Zug der Maschinengewehr-Kompagnie wurde jedoch durch das feindliche Artilleriefeuer fast völlig aufgerieben: nur ein Unteroffizier und ein Mann kamen zurück. Auf den Ruf: „27er vorwärts!“ stürmten wir mit den 4. Jägern vor und nahmen das uns zunächst befindliche feindliche Geschütz; die Bedienungsmannschaft des Geschützes floh bei unserer Annäherung in das Dorf. Das Geschütz drehten wir um, ein bei uns befindlicher Kanonier bediente es (wir Infanteristen unterstützten ihn dabei) und schoß in das Dorf Retinne. Wir waren an der Spitze und führten das Geschütz immer mit uns. Bei unserem Vorrücken in das Dorf erhielten wir von den in den Häusern befindlichen belgischen Soldaten Feuer, dagegen war auf der Straße fast kein feindlicher Soldat zu sehen. Wir nahmen jedes Haus mit dem feindlichen Geschütz unter Feuer, worauf die Insassen eiligst auf die Straße kamen; die meisten fielen im Kampfe, der Rest wurde gefangengenommen. Wie stark das Dorf besetzt war, vermag ich nicht anzugeben. Auch aus der Kirche des Dorfes Retinne – und zwar vom Boden unter den Dachziegeln – wurden wir beschossen. Trotz des Wunsches vieler von uns, das Geschütz auf die Kirche zu richten, wurde dies verboten; vielmehr wurden die Leute einzeln herausgeholt und erschossen. Das Dorf Retinne liegt zum Teil auf einer Anhöhe, zum Teil am Abhang dieser Anhöhe. Inzwischen war es 8 Uhr morgens geworden (6. August). Des schlechten Wetters wegen war es noch ziemlich dämmerig. Unser Vormarsch und die Kämpfe hatten sich in solcher Schnelligkeit und Aufregung abgespielt, daß wir mit unseren Gedanken in Unordnung geraten waren, so daß jetzt viele von uns nicht wußten: ist es Morgen oder Abend? Wir sammelten uns auf einer im Dorfe auf der Höhe liegenden Wiese, wo inzwischen bereits unsere Artillerie eingetroffen war. Diese eröffnete auf die fliehenden Belgier ein wirkungsvolles Feuer, und der Feind hatte hierbei nach Aussage der später auf der Festung Lüttich gefangengenommenen Belgier große Verluste erlitten. Wir folgten dem fliehenden Feind in der Richtung auf Lüttich. Der Einmarsch in Belgien, namentlich die Kämpfe vor und in Retinne, hat unserem Regiment sehr hohe Verluste gebracht.“

Quelle: Wir Kämpfer im Weltkrieg : Feldzugsbriefe und Kriegstagebücher von Frontkämpfern aus dem Material des Reichsarchivs / bearb. u. hrsg. sowie m. verb. histor. Text vers. von Wolfgang Foerster. - Berlin : Neufeld & Henius, [1929].

  • Datum: Text

Seit dem Einzug in Halberstadt befehligten folgende Kommandeure das Regiment.

  • 1894 - 1898 Oberst: von Stephanie
  • 1898 - Oberst: Frhr. v. Gayl, Oberst Hofmann
  • 1904 - 1906 Oberst: v. Gündell
  • 1906 - 1907 Oberst: v. Katzler
  • 1907 - 1911 Oberst: v. Kehler
  • 1911 - 1914 Oberst: v. Pfuel
  • bis 6.8.1914 Oberst: Krüger
  • 18.08.1914 - 02.12.1914 Generalleutnant: v. Below
  • 02.12.1914 - 15.08.1918 Oberst: Hundrich
  • 15.08.1918 - 29.09.1918 Oberstleutnant: Koeppen
  • 1918 bis Kriegsende 09.10.1918 Oberstleutnant: Witte
  • ab, von - bis Regimentskommandeur: Name

Literatur

Quelle: Wir Kämpfer im Weltkrieg : Feldzugsbriefe und Kriegstagebücher von Frontkämpfern aus dem Material des Reichsarchivs / bearb. u. hrsg. sowie m. verb. histor. Text vers. von Wolfgang Foerster. - Berlin : Neufeld & Henius, [1929].

Weblinks