Ramsen (SH)

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Disambiguation notice Ramsen (SH) ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Ramsen (SH).


Hierarchie

Regional > Schweiz > Kanton Schaffhausen > Ramsen (SH)

Sicht auf Ramsen (2014)


Einleitung

Wappen

Wappen

In Blau drei aus einem gelben Schildfuss wachsende gelbe Ähre.

1810 findet sich zum ersten Mal ein Wappen der Gemeinde Ramsen auf einem Siegel. Es zeigt drei aus einem Boden wachsende Ähren. Bei der Bereinigung 1949 wurde versucht, einen historischen Zusammenhang zu erstellen, indem man das Wappensymbol mit dem der Landgrafschaft Nellenburg, in der Ramsen lag, verband. Die Gemeindeversammlung verwarf jedoch diesen Vorschlag.

Allgemeine Information

Ramsen ist eine Gemeinde des Kantons Schaffhausen in der Schweiz. Ramsen liegt im Bibertal direkt an der deutschen Grenze und hat eine Fläche von 1345 ha.

Politische Einteilung

Zugehörige Dörfer und Höfe:

Ramsen besteht nebst dem Dorf aus den Weilern Bibermühle, Hofenacker, Moskau, Wiesholz und Wilen.

Neben dem Weiler Moskau gibt es auch die Flurnamen Petersburg und am Waldrand zum Rauhenberg «Chlii Amerika» (Klein-Amerika).

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Ev.-ref. Kirche Ramsendie Pastorationsgemeinschaft Ramsen-Buch gehört zur evang.-ref. Kirche im Kanton Schaffhausen

Sie ist Mitglied der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz und der Konferenz der Kirchen am Rhein.

Katholische Kirchen

Die katholische Pfarrei St. Peter und Paul in Ramsen gehört dem Pastoralraum am See und Rhy an, der seinerseits zum Bistum Basel gehört.

Geschichte

400-600 n.Chr. Besiedlung durch die Alemannen, Funde südöstlich der reformierten Kirche (Ortsadelsgrab) und am nördlichen Dorfausgang (alemannische Gräber)

846 Erstnennung. Graf Liuthold schenkt dem Kloster St. Gallen u. a. eine Hube zu Berslingen. Beurkundung findet statt in "Rammesheim"

1311 Die Herren von Rosenegg haben Rechte in Ramsen

1465 Österreich erwirbt die Grafschaft über Ramsen. Die niedere Gerichtsbarkeit bleibt den Hohenklingern. Besiedlung durch die Alemannen, Funde südöstlich der reformierten Kirche (Ortsadels-Grab) und am nördlichen Dorfausgang (alemannische Gräber)

1499 Schwabenkrieg: Das Dorf wird von den Eidgenossen mehrmals geplündert

1539 Die Herren von Klingenberg verkaufen die niedere Gerichtsbarkeit über das Dorf und die Höfe Biberach, Wilen, Wiesholz und Hofenacker an Stein

1540-43 Reformation in Ramsen von Stein aus, von Österreich angefochten. In der Folge immer wieder aufflackernde Auseinandersetzungen zwischen Stein (das mit Zürich verbunden war) und Österreich

1633 30 jähriger Krieg: Kaiserliche Truppen plündern die Bevölkerung. Später durchziehen Schweden das Dorf

1653 Ramsen zählt 273 Einwohner, 164 "unkatholische" und 109 "katholische"

1678-81 Hexenprozess gegen die Ramserin Agathe Hummler, die in Stockach (Landgericht) angeklagt, gefoltert und verbrannt wird

1700 Zürich schreibt wegen "Rambserischer Händel" an den König von England, an Frankreich, Holland, Brandenburg und Hessen/Kassel, weil Österreich drohte, das Dorf einzulösen. Stein lässt die Ramser vorsichtshalber den Treueid schwören und ihnen den zugehörigen Trunk reichen

1760 Österreich fordert neue Steuern

1770 Nach langwierigen Verhandlungen durch Zunftmeister Heinrich Ott aus Zürich verkauft Österreich sämtliche Rechte über Ramsen und Dörflingen an Zürich für 150 000 Gulden. Im Vertrag wird die katholische Religion in Ramsen dem Schutz des Standes Zürich empfohlen

1798 Französische Truppen besetzen Ramsen

1799 Österreichische Truppen besetzen das Dorf, 490 Mann und 900 Pferde müssen untergebracht werden. Später kommen Russen in die Gegend (Flurnamen Moskau und Petersburg). Ramsen leistet insgesamt rund 90 000 Gulden an Kriegskosten, Fuhrleistungen und Requisitionen

1873 Gründung der Spar- und Leihkasse

1874-75 Eröffnung der Realschule

1886 Einweihung der Wasserversorgung

1909 Einrichtung des elektrischen Lichtes

1933-39 Politische Flüchtlinge aus Deutschland, vor allem Juden

1945 Gegen Ende des 2. Weltkrieges überschreiten lange Flüchtlings-Kolonnen, Fremdarbeiter und Verschleppte die Grenze. Vor den heranrückenden Franzosen sucht die Bevölkerung von Arlen und Rielasingen, z.T. auch von Singen, Zuflucht in Ramsen. Frauen und Kinder übernachten in beiden Kirchen

1946 1100-Jahrfeier

1958 Neubau des Bürgerheims als Ersatz des alten "Armenhauses"

1963 Beschluss zum Bau von Turnhalle, Aula und Schwimmbad

1970 Jubiläum: Ramsen 200 Jahre eidgenössisch

1983 Einweihung des Schulhauses "Wisli"

1993 Beschluss zum Umbau und zur Erweiterung des Alterswohnheims

1996 Ramsen feiert 1150 Jahre "z'Ramse dihomm"

1999 Bau des Doppelkindergartens

2000 Sanierung und Erweiterung der Wasserversorgung

2003 Einweihung des Erweiterungsbaus des Schulhauses "Wisli"

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen


Adressbücher

siehe: Kategorie:Adressbuch für Ramsen


Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Gemeinde Ramsen (Hrsg.): Ramsen; herausgegeben zur 1150-Jahr-Feier der Gemeinde, Bolli & Böcherer, 1996; ISBN 3-9521139
  • Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen Nr. 22/1970: Schaffhauser Heimat. Heimat- und Volkskundliches aus Ramsen; Karl Augustin, 1969
  • Schweri Dr., Gregor: Die Herrschaft Ramsen im 16. und 17. Jahrhundert (1539-1659); Bolli & Böcherer, 1974

Archive und Bibliotheken

Museen

Verschiedenes

Videos


Weblinks

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