Archivierung
Archivierung von genealogischen Daten
Jeder Familienforscher steht vor der Frage, wie er die Forschungsergebnisse sinnvoll archivieren kann. Folgende Überlegungen und Hinweise sollten in die Entscheidungsfindung einfließen.
Archivierung auf Papier
Viele Unterlagen wird der Familienforscher auf Papier erhalten und auch aufbewahren wollen. Sollen Dokumente in Klarsichthüllen aufbewahrt werden so ist darauf zu achten, daß dokumentenechtes Material verwendet wird.
Ordnungsystematik
Die Ablagekriterien bestimmen sich nach dem Inhalt. Dokumente können
- zu einer Person,
- zu verschiedenen Person mit einem Familiennamen,
- zu verschiedenen Personen eines Ortes oder einer Region
- ohne Personenzuordnung zu Ort, Region oder Zeitabschnitt
zuzuordnen sein.
Jeder Forscher muß hier sein eigenes Konzept finden und darf sich auch nicht scheuen ggfs. zu anderen Sortierkriterien zu kommen, wenn die Datenfülle es gebietet.
Personendaten können z.B. nach der Kekulé-Nummer abgelegt werden. Namensschreibweisen ändern sich häufig, deshalb sollte ein Namensstamm als Ordnungskriterium dienen. Bei Regionen sollte man sich an den historischen Gegebenheiten orientieren.
Bei der Auslagerung von Unterlagen aus Papier ist unbedingt auf eine saubere Unterbringung zu achten, damit Ungeziefer die wichtigen Dokumente bzw, Kopien nicht vernichten kann.
Vorteile der Datenhaltung auf Papier
- dauerhafte Sicherung
- bewährtes Medium
Nachteile der Datenhaltung auf Papier
- großes Volumen
- Sortierarbeit bei Ablage und Nachschlagen
- Datensicherung ist sehr aufwendig
elektronische Archivierung
Die reinen genealogischen Daten werden in der Regel in einem Familienforschungsprogramm gesammelt. In der Kategorie:Genealogiesoftware sind die gängigen Programme beschrieben. Es sollten regelmäßig Datensicherungen durchgeführt werden, spätestens nach großen Änderungen. Der sorgfältige Familienforscher bewahrt immer mehrere Generationen von Datensicherungen auf, falls eine Datensicherung fehlerhaft ist. Es empfiehlt sich, die Gedcom-Schnittstelle zu testen, in dem die Daten auch in andere Genealogieprogramem eingelesen werden. Es ist ratsam, wichtige (Papier-)Dokumente zusätzlich auch elektronisch zu archivieren. Die Unterlagen können mit Scanner oder Digitalkamera erfasst werden. Man sollte grundsätzlich nur gängige Dateiformate verwenden. Die Dateinamen sollten eindeutig und sortierbar sein. Die elektronische Sicherung bietet sich insbesondere auch dann an, wenn die Unterlagen in einem öffentlichen Archiv zur Verfügung stehen und damit jederzeit ohne Schwierigkeiten wieder besorgt werden können.
Vorteile der elektronischen Archivierung
- geringer Platzbedarf auch bei großen Datenmengen
- einfacher Austausch mit anderen Forschern
- einfache Sortierung
- preiswerte Medien
- doppelte Datenhaltung möglich (z.B. auf Notebook)
- einfache Duplizierung zum Zwecke der Datensicherung
Nachteile der elektronischen Archivierung
- Abhängigkeit von der Technik
- alte Technik muß solange vorgehalten werden, bis die Dokumente auf neue zuverlässige Medien übertragen sind
- Gefahr von nicht einheitlichen Datenbeständen bei Nutzung auf mehreren Systemen
- Datenverlust / versehentliches Löschen
- Wie lange halten die Speichermedien ?
externe Archivierung
Spätestens wenn die eigene Forschung weitestgehend abgeschlossen ist sollten die Forschungsergebnisse zusätzlich extern archiviert werden, indem sie in das Archiv eines genealogischen Vereins integriert werden. Für die reinen Daten bietet sich zudem GedBas als externer Speicherort an.
Wichtig für alle Medien
Bei der Aufbewahrung - gleich auf welchem Medien - sollte immer an die Gefahr des Datenverlustes durch
- Elementarschäden (Feuer, Wasser)
- Diebstahl
gedacht werden. Deshalb sollte man von allen wichtigen Unterlagen Kopien an mehreren, räumlich getrennten Orten halten. (Die Datensicherung, die direkt neben dem PC liegt ist z.B. bei Feuer genauso zerstört wie die Daten auf der Festplatte.)