Burmeister (Hof)
Übersicht
Anschrift: Engter Straße 2, 49134 Wallenhorst Alte Anschrift: Heutiger Eigentümer: Alois Burmeister Heutige Nutzung: Landwirtschaft Namensformen: Buermester, Buhrmeister Namensursprung: Einziges Vorkommen dieses Familiennamens in der Osnabrück Gegend?! Weitere Hofnamen: Erste Erwähnung: Früherer Hofstatus: Vollerbe. Dem Domkapitel eigenbehörig. Koordinaten N/O:
Entwicklungsgeschichte
Hochmittelalter
Um 1052 übertrug die Edelfrau Hildemuth der Domkirche einen Hof (curia) in Walenhorst. Der Hof gibt im 12. Jahrhundert 10 Scheffel Gerste, 30 Scheffel Hafer und 9 Denare.
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
Am 16. März 1513 schlossen die Vorsteher der Kirche zu Wallenhorst und einige Markgenossen, nämlich Claws Wulff, Joan Buhrmeister, Joan Bramme und Ludeke tor Wösten für die Kirche und die Bauernschaft Wallenhorst, sowie Ludeke thor Baerlage, Tepe Witte, Joan Wulfetange und Everdt tom Kollenberge für die Bauernschaft Hollage mit der Ruller Äbtissin und dem Konvent einen Vertrag. Dieser regelte die Nutzung des Bockholts, insbesondere, dass das Wintbrockeholt (Windbruchholz), das zur einen Hälfte der Wallenhorster Kirche "to nutte und behoff des Baws dersülven Kerken" und zur anderen Hälfte den Markgenossen zufiel.[1]
Im Jahre 1540 bewohnten Burmeister und seine Frau mit einem Dienstmädchen und zwei Armen den Hof.[2] Im Jahre 1601 dann Ludeke und Regine Buermester mit dem Knecht Hinrich, dem Dienstjungen Johan, dem Schäfer Ebbeke und der Magd Grete.[2]
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. [3] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Burmeister für 9 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[4] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete der Kolon für die alle 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als zahlungsfähig gelten.[4] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Burmeister voll.[5]
Am Ostersonntag, dem 31. März, 1652 nahmen Burmeiser, dessen Ehefrau der Knecht Steffen und die Magd Trina an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil.[6]
Aufklärung
Im Jahre 1712 erfolgte eine Auflistung der zum Hof gehörigen Flächen:
- der Haußgarten: 1 Scheffel
- den Kotten Garten: 2
- die große Wiese: 3 Scheffel, 2
- der Lange Garten: 2 Scheffel
- die Kleine Wiesen: 1 Scheffel, 2
- an Höltzungen nichts alß an Heggen bünnen umb daß Landt
- Noch einen kleinen Zuschlag, so vor ungefehr ad 24. Jahre von der G angekauft ad 1 Malter
- Summa summarum 7 Malter, 2 Scheffel
20. Jahrhundert
Im Jahre 1913 umfasste der Hof 22 Hektar.[2]
Gebäude und Bewohner
Leibzucht
1601 waren in der Leibzucht Johan und Hilke als Hüsselten mit ihrer Mutter Hilla und Tochter Stine untergebracht.[2]
Das Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst verzeichnet die Leibzucht von November 1650 bis April 1651 und von April 1652 bis Juni 1654 als bewohnt.[5]
Die im Jahre 1772 von der Regierung des Fürstbistums Osnabrück durchgeführte Volkszählung zeigt auf, dass in der Leibzucht einer der beiden Untervögte Wallenhorsts, nämlich Stephan Hörnschemeyer, wohnte.[7]
Viehstand
Ahnengalerie
Quellen
- ↑ Albers, Andreas (2016): Das Lagerbuch des Pfarrers Johann Friedrich Gosmann in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 4,0 4,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ 5,0 5,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Die erste Volkszählung in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.