Hagelberg/ Mühle

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Hagelberg (Windmühle)

  • Um 1700 wird ein Windmüller auf dem alten Mühlenberg erwähnt.

Erster nachweisbarer Müller ist Christoph Berger, ihm wird 1725 eine Tochter geboren. Nach seinem Tod, 1752, übernimmt sein Sohn Johann Berger die Mühle, Er heiratet 1754 Dorothea Gögel. Johann Berger verstarb 1769. Die Witwe führt die Mühle weiter mit einem Gesellen Christian Six, später wird er Müllermeister. 1773 heiratet Christian Six die Tochter der Schneiders Unversehrt aus Klein Glien, Elisabeth Unversehrt. Sie hatten 9 Kinder, wovon viele starben. Die Frau verstarb 1791. Die Tochter Christiane Six wird Stammmutter der folgenden Meister, sie heiratet den Müllergesellen Joachim Schüler. 1815 heiratet der 1795 geborene Sohn Friedrich die erst Sechzehnjährige Caroline Lindau, eine Schneidertochter aus Groß Glien. Friedrich stirbt 1825. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Die junge Witwe heiratet zehn Monate später, 1827, den 5 Jahre jüngeren Müllergesellen Wilhelm Vanselow, der aus der Altstadt von Kolberg stammte. Am 27. August 1813 wurde die Mühle beim einem Gefecht auf dem Hagelberg zerstört. 1864 wird im Zauch-Belziger Kriesblatt der Mühlenmeister Westphal in Hagelberg erwähnt, er spendete für die in Schlesien kämpfenden Truppen. 1831 wird der Sohn Ludwig Wilhelm Vanselow geboren, sein Vater wird kaum 50 Jahre alt und verstirbt an Wassersucht. Seine Mutter wird 75 Jahre. 1857 heiratet Ludwig Wilhelm Vanselow die Schäfermeisterstochter Fredersdorf aus Groß Glien, sie war erst 19 Jahre alt. Ludwig ist der siebente Windmüller, der mit 50 Jahren an Herzleiden verstarb (07. Juli 1882). Sein zweiter Sohn Karl muss mit 18 Jahren sein Erbe übernehmen, 1890 heiratet dieser Friederike Fredersdorf aus Groß Glien. Karl Vanselow verstarb als letzter Windmüller 1927 64jährig. Friedericke Vanselow, geborene Fredersdorf, verstarb 38jährig am 17. April 1904 in Hagelberg. Im Mühlenverzeichnis der Mark Brandenburg von 1937 steht dazu folgendes: Die Mühle steht am Westrand des Ortes, S sie wurde am 27.08.1813 in der Schlacht bei Hagelberg zerstört und danach wieder neu errichtet. Sie ist nicht mehr in Betrieb. Ihr Bestand ist gefährdet.

  • Gedicht im ZBKBL vom 21. Juli 1936

Die Mühle von Hagelberg Von Willi Hintze, Malz b. Oranienburg

In Hagelberg steht eine Mühle, auf höchstem Punkt im Flämingland, wo einst im großen Freiheitskriege ums Dorf ein heißer Kampf entbrannt.

Auf blutgetränkter Heimaterde hat sie der Meister hier erbaut, hat sie ihr Segenwerk begonnen, hat viel erlebt und viel geschaut;

Sah Jahr für Jahr in weiter Runde das Feld in goldnen Ähren stehn und viele, viele tausend Körner den Weg zum Mühlberge gehen.

Und in dem Dorfe ihr zu Füßen gab jedem sie das täglich Brot und half den fleiß'gen Ackersleuten den Kampf bestehen mit der Not.

So manchem Wand'rer in der Ferne war Ziel und Führer sie zugleich, und allen zeigte sie mit Freuden, wie schön die Heimat, groß und reich.

Oft klangen traute Wanderlieder zu ihr empor ins Ätherblau, wo sonst die Lerche nur gesungen in Frühlingsmonden, lind und lau.

Doch hat sie auch in ihrem Leben so manches Schwere miterlebt, im Feuer- und Gewittersturme gebangt, gezittert und gebebt.

Sie sah die Müllerburschen wandern und schaute ihnen traurig nach. Ging es nach Rußland oder Flandern? Im Krieg so manches Auge brach.

Und auf dem Dorffriedhof, dem engen, im Schatten dunkler Tannen Grün, da kannte sie die Schläfer alle mit ihren Sorgen, ihren Müh'n. Als Wächterin auf hoher Warte hat sie das Dorf, das war ihr Freund, in guten und in bösen Zeiten wie eine Mutter stets betreut.

Nun ist sie alt, die schwachen Arme ruh'n von der schweren Arbeit aus. Im Dorf liebt man die Alte dennoch und dankt ihr herzlich Haus bei Haus.

O´ mögst du lang' noch leben, Mühle, die viel erlebt du und geschafft, und zeugen noch in fernster Zukunft von deutscher Arbeit, deutscher Kraft!