Geseß

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Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Geseß

Allgemeine Information: Das Dorf Geseß

Geseß war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Geseß zu Polen, polnischer Name: Ujeździec. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Geographische Lage:

Geseß liegt 23 km von Neisse entfernt an der Straße über Ottmachau-Schwammelwitz und 5 km von Patschkau, 233 m über NN. Durch das Dorf fließt das Fuchswinkler-Wasser, südlich geht der Krebsbach vorbei. Zur Eisenbahnstation nach Heinersdorf 3,5 km, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte

Das Dorf wird 1292 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt („Syeszez“, später „Gezese“). Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß der Ort 30 große Huben, die für kleine lagen, davon hatte der Scholze 4 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 2 Rädern. Das Schloss der Familie von Jerin wird 1444 als fester Platz im Bistum genannt; seine Keller und das untere Mauerwerk stammten vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Außerdem stand im Dorf bis 1780 eine Wasserburg, die wohl in der Zeit der deutschen Kolonisation errichtet worden war und die einem Brand zum Opfer fiel.

Die Gemeinde

  • Geseß (Bürgermeister 1935 und 1942: Alfons Weiß) gehörte zum Amtsbezirk Gostal; das :Standesamt war in Patschkau, der Gendarmerieposten in Heinzendorf, die Station der Grauen :Schwestern in Schwammelwitz.
  • Für 1651 wird ein Kirchschreiber genannt, eine Schule bestand vermutlich seit 1706. Das :zweistöckige Schulhaus stammt von 1898. Im Jahr 1925 besuchten 103 Kinder die dreiklassige :Schule.
Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Bernhard Kern (auch 1935) und Lehrer Viktor Cytronowski; 1935: :Lehrer Oswald Kriesten (auch 1939); 1939: 1. Lehrer Viktor Poloczyek.
  • Die Gemeindeflur ist 850 ha groß. Flurnamen sind: roter Floßgraben, Jauernickwieen, Kirchenzipfel, Niederseite, Nithart (1376), Patheknispel, Scheibe, Teichfelder (frühere Fischteiche). Das Rittergut Ober- und Niedergeseß und Alt Patschkau mit insgesamt 424 ha war seit 1657 im Besitz der Familie von Jerin.
  • Bekannte Personen: Aus Geseß stammte Karl Klings (1867-1940), Rektor in Berlin, Schriftsteler und Mundartdichter.

Kirche

  • Das Dorf gehörte zur katholischen Pfarrei in Alt Patschkau. Kurz vor 1416 war eine Pfarrkirche :(Patrozinium St. Katharina) erbaut worden. 1596 wurde der Ort Filiale von Patschkau. 1828 brannte :die Kirche ab, 1834/36 wurde sie neu gebaut. Im Kirchenschatz war eine barocke Monstranz, reich :verziert, mit Neisser Stempel. Kirmes war am Sonntag vor michaelis, Patronatsfest am 25.11.
Seelsorger der Lokalie im Pfarrverband mit Alt Patschkau waren seit 1918 Kuratus Alois Karrasch, :seit 1922 Kuratus Johannes Brendel, 1937-1945 Kuratus Edmund Behrendt.

Bewohner

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 343 Einwohner, 55 Stellen
1845: 606 Einwohner (6 ev.), 80 Häuser
1895: 577 Einwohner (13 ev.), 85 Häuser, 136 Haushalte
1939: 574 Einwohner, 38 Haushalte
  • Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Friseur, 1 Gasthof, 1 Gemischtwarenladen, 1 :Mühle, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 1 Tischler, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.

Liste der Bewohner, die 1935 in Geseß wohnten

Flucht und Vertreibung 1945

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Bibliografie

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Archive und Bibliotheken

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