Grunau, Kreis Neisse
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Allgemeine Information
Grunau war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Bereits 1784 gehörte das Vorwerk Roßhof (poln. Rościsław) zur Dorfgemeinde. Heute gehört Grunau zu Polen, polnischer Name: Siestrzechowice . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
- Quelle: Texte zur allgemeinen Information und Bevölkerung sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen:
- Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim
Das Dorf
Grunau liegt 7 km südwestlich von Neisse an der straße über Kumpferhammer-Roßhof, 200 m über NN. Nördlich vom Dorf erstreckt sich der Oberhospital-Forst Grunau und Roßhof, der ein Teil des Klein-Briesener Waldes ist. Die nächste Eisenbahnstation ist Neisse (7 km), eine Haltestelle der Neisser Kreisban (Kleinbahn) war in Köppernig (2 km). Durch den Ort führte eine Omnibuslinie, es gab dort eine Poststelle.
Die Gemeindeflur ist 682 ha groß. Flurnamen sind: Dreiecke, Flößplan, Gartenacker, Haakenschar, Haulau, Hegewald, Kälberecke, Kräbsbach, Kupferacker, Laucke, Pläne, Rabe Pappel, Tetze, die alten Wege, Weinberge, schwarzer Winkel. Das Rittergut mit dem Vorwerk Roßhof (532 ha) kam 1730 von der Familie v. Jerin in den Besitz der Familie v. Strachwitz; von ihr erwarb es im selben Jahr Kurfürst Franz Ludwig, Fürstbischof von Breslau und schenkte es dem Fürstbischöflichen Oberhospital in Neisse, in dessen Besitz es noch 1945 gewesen ist. Um Grunau lagen gute Jagdgebiete.
Im Jahr 1937 gab es im Dorf: 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Fleischer, 1 Friseur, 2 Gasthöfe, 2 Gemischtwarenläden, 1 Korbmacher, 1 Molkerei, 1 Mühle, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Viehhandlung.
Öffentliche Einrichtungen
Grunau (Bürgermeister 1935 und 1939: Wirtschaftsbesitzer Theodor Bartsch, 1942: Wirtschaftsbesitzer Alfons Teicher) gehörte zum Amtsbezirk Köppernig. Das Standesamt war im Ort. In Köppernig waren der Gendarmerieposten und die Schwesternstation der Borromäerinnen (gegründet 1916).
Eine Schule wird erstmals 1730 erwähnt, ein Schulmeisterhaus 1784. Das jetzige zweistöckige Schulhaus stammt von 1819. Im Jahr 1925 besuchten 64 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben: 1925: 1. Lehrer Ernst Feichtiger, Lehrer Alfred wahner; 1935: 1. Lehrer August Langer (auch 1939) und lehrer Hans Lukas; 1939: Lehrer Julius Hansel.
Kirchliche Zugehörigkeit
- Das Dorf gehörte zur katholischen Kirche in Köppernig. Kirchweih ist am Sonntag nach Mariä Geburt, Patronatsfest am Sonntag nach St. Ulrich (4.8.), Hauptkirmes am Sonntag nach St. Hedwig (15.10., Patrozinium der Kirche in Köppernig).
- Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse-
Zur Geschichte
Im Herbst 1930 fand man beim Pflügen eine bandkeramische Pflugschar aus der jüngeren Steinzeit, ein Hinweis auf eine frühzeitige Besiedlung der Gegend. Grunau wurde zuerst 1284 unter den bekannten 65 Dörfern genannt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 15 große Huben, die für kleine lagen; davon hatte der Scholze 3 Huben und 1 Schenke. Um 1600 wurde das Schloss erbaut, dessen Graben als alte Wehranlage noch auf einer Flurkarte zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu sehen war. In der Schlosskapelle sind die Wappen von 86 im Neisser Land ansässigen Familien abgebildet, die im Dienst des Breslauer Fürstbischofs standen.
Flucht und Vertreibung 1945
- Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Grunau liegt 7 km südwestlich von Neisse an der straße über Kumpferhammer-Roßhof, 200 m über NN. Nördlich vom Dorf erstreckt sich der Oberhospital-Forst Grunau und Roßhof, der ein Teil des Klein-Briesener Waldes ist. Die nächste Eisenbahnstation ist Neisse (7 km), eine Haltestelle der Neisser Kreisban (Kleinbahn) war in Köppernig (2 km). Durch den Ort führte eine Omnibuslinie, es gab dort eine Poststelle.
Die Gemeindeflur ist 682 ha groß. Flurnamen sind: Dreiecke, Flößplan, Gartenacker, Haakenschar, Haulau, Hegewald, Kälberecke, Kräbsbach, Kupferacker, Laucke, Pläne, Rabe Pappel, Tetze, die alten Wege, Weinberge, schwarzer Winkel. Das Rittergut mit dem Vorwerk Roßhof (532 ha) kam 1730 von der Familie v. Jerin in den Besitz der Familie v. Strachwitz; von ihr erwarb es im selben Jahr Kurfürst Franz Ludwig, Fürstbischof von Breslau und schenkte es dem Fürstbischöflichen Oberhospital in Neisse, in dessen Besitz es noch 1945 gewesen ist. Um Grunau lagen gute Jagdgebiete.
Im Jahr 1937 gab es im Dorf: 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Fleischer, 1 Friseur, 2 Gasthöfe, 2 Gemischtwarenläden, 1 Korbmacher, 1 Molkerei, 1 Mühle, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Viehhandlung.
Öffentliche Einrichtungen
Grunau (Bürgermeister 1935 und 1939: Wirtschaftsbesitzer Theodor Bartsch, 1942: Wirtschaftsbesitzer Alfons Teicher) gehörte zum Amtsbezirk Köppernig. Das Standesamt war im Ort. In Köppernig waren der Gendarmerieposten und die Schwesternstation der Borromäerinnen (gegründet 1916).
Eine Schule wird erstmals 1730 erwähnt, ein Schulmeisterhaus 1784. Das jetzige zweistöckige Schulhaus stammt von 1819. Im Jahr 1925 besuchten 64 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben: 1925: 1. Lehrer Ernst Feichtiger, Lehrer Alfred wahner; 1935: 1. Lehrer August Langer (auch 1939) und lehrer Hans Lukas; 1939: Lehrer Julius Hansel.
Kirchliche Zugehörigkeit
- Das Dorf gehörte zur katholischen Kirche in Köppernig. Kirchweih ist am Sonntag nach Mariä Geburt, Patronatsfest am Sonntag nach St. Ulrich (4.8.), Hauptkirmes am Sonntag nach St. Hedwig (15.10., Patrozinium der Kirche in Köppernig).
- Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse-
Zur Geschichte
Im Herbst 1930 fand man beim Pflügen eine bandkeramische Pflugschar aus der jüngeren Steinzeit, ein Hinweis auf eine frühzeitige Besiedlung der Gegend. Grunau wurde zuerst 1284 unter den bekannten 65 Dörfern genannt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 15 große Huben, die für kleine lagen; davon hatte der Scholze 3 Huben und 1 Schenke. Um 1600 wurde das Schloss erbaut, dessen Graben als alte Wehranlage noch auf einer Flurkarte zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu sehen war. In der Schlosskapelle sind die Wappen von 86 im Neisser Land ansässigen Familien abgebildet, die im Dienst des Breslauer Fürstbischofs standen.
- Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
- Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
- Grunau
- 1784: 319 Einwohne, 50 Stellen
- 1845: 543 Einwohner (2 ev.), 67 Häuser
- 1895: 512 Einwohner (3 ev.), 71 Häuser, 126 Haushalte
- 1939: 400 Einwohner, 97 Haushalte
- Vorwerk Rosshof
- 1933: 43 Einwohner in 14 Haushalten
Liste der Einwohner, die 1935 in Grunau lebten
Daten aus dem GOV
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