Reussner (Familienname)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Reussner (auch Reußner, Reusner, Reuhsner)

Hinweis: Dies ist kein wissenschaftlicher Beitrag. Alle Angaben spiegeln lediglich meinen derzeitigen Erfahrungsstand wieder. Ergänzungen, Hinweise und Anmerkungen sind deshalb Willkommen. Da ich nicht Reisen kann, sind wesentliche Teile meiner Erkenntnisse aus Nachforschungen (i.d.R. Mitgliedschaften) bei ancestry.de, GenWiki.de, de.geneanet.org, und aus frei zugänglichen Informationen im Internet gewonnen. Hier u.a. aus: de.wikipedia.org, google-books, veröffentlichten Stammbäumen anderer Familien, Adress- und Telefonbüchern, Veröffentlichungen von Stadt-, Land- und Bundesarchiven, etc. .


Eine sehr einfache Herleitung des Names Reussner könnte Reussen (gemeint ist Russen/ Russland) sein. Im frühen Mittelalter wurden die Familiennamen häufig vom Herkunftsort hergeleitet. Dabei erhielt der aus großer Entfernung eingereiste Neubürger in der Regel den Landesnamen seines Herkunftlandes beigelegt - einem Menschen aus dem Nachbarort wurde der betreffende Herkunftsortsname gegeben.

Weiter wäre der Ortsname "Reußen" einem Siebenbürgisch-sächsisches Dorf aus der Nähe von Hermannstadt möglich. Reußen

Eine andere Herleitung könnte aus dem flämischen "Reus" zu deutsch "Riese" kommen. Ob das Wort Reus vor über 600 Jahren schon so geschrieben wurde oder die gleiche Bedeutung hatte kann ich jedoch nicht beurteilen.

Möglich wäre auch das Wort "Reuse" eine Vorrichtug für den Fischfang. Dies könnte auf einen Fischer (Reusenfischer) hinweisen oder aber auf einen Reusenmacher (Korbflechter) hindeuten, da Reusen in der Frühzeit meist aus einem Korbgeflecht hergestellt wurden.

Eine wirklich schlüssige Erklärung über Ursprung oder Herkunft des Namens konnte der Verfasser bis heute nicht finden. Dies bleibt eine Aufgabe für Historiker und Sprachwissenschaftler.


Der Familienname Reussner taucht an verschieden Orten Deutschlands, bzw. ehemals deutschsprachiger Gebiete in Europa auf. Zu nennen wären hier Siebenbürgen, Schlesien, Sachsen, die baltischen Gebiete, das Land Brandenburg, das Land Sachsen-Anhalt, das Land Baden-Württemberg und der Raum Straßburg im Elsaß. Die frühesten Aufzeichnungen von Reussner´s sind in Schlesien zu finden. Etwas später gibt es große Familien im Donau-Ries Gebiet. Die Druckerfamilie Reusner im Baltikum kam wohl ursprünglich aus Sachsen und ist über Lübeck und Stockholm (Schweden) dort eingewandert. Die baltische Familie von Reusner, mit einer langen Reihe von Pfarrern und später auch Offizieren, soll hingegen ihre Ursprünge in Siebenbürgen und Schlesien haben. Gleiches gilt wohl für die Reussner´s in Straßburg (Elsaß) die über Baden-Württemberg dort und auch in die Schweiz eingewandert sind. Auswanderungen von Reussner´s in die USA begannen im 17./ 18.Jh. aus Baden Württemberg, im 18./ 19. Jh. aus Brandenburg/ Sachsen und im 19./ 20. Jh. aus Mecklenburg-Vorpommern. Auswanderungen nach 1914 sind hier nicht berücksichtigt.

Folgende Nennungen werden bei geneanet.org gelistet (Abschriften):

Weltweit Deutschland (3.133)-- Polen (241) -- Frankreich (230) -- USA (121) -- Russland (67) -- Schweden (65) -- Schweiz (52) -- Rumänien (34) -- Vereinigtes Königreich (18) -- Östereich (10) -- Ukraine (9) -- Estland (7) -- Lettland (6) -- Brasilien (3) -- Belgien (2) -- Kanada (1) -- Philippinen (1) -- Süd Afrika (1). -quelle 1-

Deutschlandweit Sachsen Anhalt (679), Baden Wurttemberg (476), Bayern (327), Sachsen (216), Brandenburg (176), Berlin (175), Thuringen (165), Hessen (123), Mecklenburg Vorpommern (106), Nordrhein-Westfalen (73), Schleswig Holstein (23), Rheinland Pfalz (20), Niedersachsen (17), Hamburg (11), Bremen (3), Saarland (3)

Dies entspricht sicherlich keiner tatsächlichen Verteilung, bietet aber einen kleinen Überblick.


Die Namensverteilung in Deutschland kann man sich bei "geogen.stoepel.net" [1] ansehen.

Die Internationale Namensverteilung kann man bei "Forbears" [2] betrachten.

Derzeit ist Zellingen in Bayern der Ort und Sachsen-Anhalt das Land mit der größten Dichte an Menschen mit dem Namen Reussner.


Grundsätzlich scheint es so, dass der Name die Jahrhunderte meist unverändert überdauert hat. Dabei wurde aus Reusner meist lediglich Reussner und aus Reuhsner in der Regel Reußner. In Baden-Württemberg gab es Veränderungen von Reussner/ Reußner zu Reisner/ Reißner und bei den in die USA Ausgewanderten wurde dies zu Reisner/ Risner/ Risener/ o.ä.. Weitere Abwandlungen könnten Ressner, Resner, Resener, o.ä, sein.


Einige Namensbeispiele (Personen)

Georg Reußner von Reußenfels auch Reißner von Reißenfels Aus altem sächsischen Patriciergeschlecht. Mit Diplom vom 10. Juni 1701 von Kaiser Leopold I. unter Verleihung des Prädicates v. Reußenfels im Adelstande bestätigt. Mit dem Tod von Georg Andreas Reußner von Reußenfels am 04.09.1818 soll die Familie ausgestorben sein. -quelle 2 + 3-


Nicolaus von Reusner, auch Reusner von Reckwitz Sohn des Franz von Reusner. Die Familie Reusner soll in Ungarn und in Siebenbürgen große Besitzungen gehabt haben. Sie siedelte dann nach Löwenberg in Schlesien um. Dort erwarben sie neuen Grundbesitz. Der vielfältige politische Einsatz von Nicolaus von Reusner wurde mit der Ernennung zum „comes Palatinus“ (Hofpfalzgraf) und der Erneuerung seines Adels als Erbadel von Kaiser Rudolf II. (Kaiser des Heiligen Römischen Reichs von 1576 bis 1612) gewürdigt. Nikolaus hatte drei Brüder: Bartholomäus von Reusner (1532–1572), Elias von Reusner (1555–1612), Prof. hist., Lic. med. Jeremias von Reusner. Die verzweigte Familie Reusner brachte im 16. Jahrhundert bedeutende Juristen und Mediziner hervor. -quelle 4-

Esaias Reusner d.Ä und Esaias Reusner d.J. Vater und Sohn (17. Jahrhundert) die bekannte Lautinisten und Komponisten für Lautenmusik waren. Esaias d.J. wurde vom Kurfürsten "Friedrich Wilhelm von Brandenburg (dem Großen)" zum Kammermusikanten berufen. -quelle 5 + 6-

Martin Andreas von Reusner * 01.06.1718 Salisburg, Livland † 31.05.1789 Riga, Oberpastor am Dom zu Riga, Beisitzer des Stadtkonsistoriums. Nobilitierung am 17.04.1768 durch Joseph II (Kaiser des Heiligen Römischen Reiches). -quelle 7-

Adam Reusner Mystiker, Geschichtsschreiber und Dichter, * 1471 oder 1496 in Mindelheim (Schwaben/ Bayern, von ihm stammt das Lied - unter dem Namen Adam Reissner - im Evangelischen Gesangbuch Nr. 275 "In dich hab ich gehoffet Herr;" -quelle 8 + 9-

Christoph Reusner * etwa 1575 in Neustadt, (Falkenstein, Vogtlandkreis, Sachsen) als Sohn des dortigen Pfarrers, † 20.08.1637 in Reval (heute: Tallinn, Estland). Er war zunächst Ratsdrucker in Rostock und ging später als Drucker nach Stockholm (Schweden) wo er auch heiratete. 1633 gründete er in Reval die erste Druckerei in Estland. Er soll dort erste Bücher in estnischer Sprache veröffentlicht haben und genoß als Drucker verschiedene Privilegien. Noch heute gibt es in Tallinn eine Druckerei die den Namen: CR Reusner AS führt. -quelle 10-


Johann Reusner * 18.05.1598 Stockholm (Schweden) † 30.04.1666 Königsberg (Ostpreußen) wahrscheinlich Sohn des Druckers Christoph Reusner heiratete als Drucker in Rostock die Katharina Wesenberg (* 1606, † 1663). Friedrich Wilhelm von Brandenburg (der Große Kurfürst) schickte 1639 Johann Reusner nach Königsberg wo dieser eine akademische Buchdruckerei eröffnete und dort auch die Segebadsche Zeitung (ab 1623 von Lorenz Segebade herausgegeben) druckte. Johann Friedrich Reusner * um 1670 in Königsberg (Ostpreußen), † 22.12.1742 Königsberg. Sohn des Druckers Johann Reusner. Er heiratete in zweiter Ehe die Maria Eleonora Hintz (*1708, †1765). Nach dem Tod von Johann Friedrich Reusner heiratete Eleonora Hintz im Jahre 1745 den Prof. Dr. jur. Johann Ludwig von L’Estocq (*1712, †1779) der durch die Heirat Besitzer der Reusnerschen Buchdruckerei wurde und diese 1751 an Johann Heinrich Hartung verkaufte. -quelle 11 + 12 + 13-


Einige Namensbeispiele (Orte/ Straßen)

Reußen Siebenbürgisch-sächsisches Dorf, (rumänisch Ruşi, ungarisch Rusz) liegt im Kreis Hermannstadt (heute: Sibiu) in Rumänien. Erste urkundliche Erwähnung am 19. August 1424 als "Probstei Dorf Reußen". Die Ortschaft soll jedoch schon viel früher bestanden haben. Die Nachfahren der Bewohner nennen sich "Reußners".[3]

Reußen ein Wohngebiet in 06711 Zeitz - OT Theißen, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Reußen/ Reussen drei Dörfer im ehemaligen Ostpreußen

Reußner Weg in 06667 Stößen, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Reußner Straße in 01591 Riesa, Landkreis Meißen, Sachsen und in 01616 Strehla, Landkreis Meißen, Sachsen, Deutschland

Reussner Rd in Southington, Connecticut, USA und in Pataskala, Ohio, USA

Quellen

quelle 1 geneanet.org [4]

quelle 2 Georg Reußner von Reußenfels in deutsche-biographie.de [5]

quelle 3 Georg Reußner von Reußenfels in wikisource.org [6]

quelle 4 Nikolaus von Reusner in de.wikipedia.org [7]

quelle 5 Esaias Reusner d.Ä. in de.wikipedia.org [8]

quelle 6 Esaias Reusner d.J. in de.wikipedia.org [9]

quelle 7 Informationen aus Siebmachers Wappenbuch, u.a. entnommen.

quelle 8 Adam Reusner (Reissner) in de.wikipedia.org [10]

quelle 9 Evangelisches Gesangbuch Nr. 275 und Seite 1577, 1996 Verlagsgemeinschaft: Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh/ Luther-Verlag GmbH, Bielefeld/ Neukirchener Verlag des Erziehungsvereins GmbH, Neukirchen-Vluyn

quelle 10 CR Reusner AS, Rannamõisa tee 4 F, 13516 Tallinn [11]

quelle 11

quelle 12 Johann Ludwig L’Estocq (Prof. Dr. jur.) in de.wikipedia.org [12]

quelle 13 Johann Heinrich Hartung in de.wikipedia.org [13]



Weblinks

- Christoph Reusner der Ältere. Revals Erstdrucker im 17. Jahrhundert (pp. 813–821) von Robert Kyra (1998) in: De Gruyter, Stadt und Literatur im deutschen Sprachraum der Frühen Neuzeit, Hrsg. v. Klaus Garber, Reihe: Frühe Neuzeit 39 [14], [15]

- zum Dorf Reußen: Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., Karlstraße 100,80335 München, Telefon: 089/236609-0, Fax: 089/236609-15 [10]

- Listen von Drucken der Druckerei Reusner in: deutsche-digitale-bibliothek [16] und [17]


--Khreussner 19:02, 1. Mai 2019 (CEST)