Fürstentum Breslau

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Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Herzogtum Breslau

Einleitung

Nach älteren Siedlungsspuren erscheint an einer wichtigen Straßenkreuzung an der oberen Oder im 8./9. Jahrhundert eine slawische Burg, welche nach dem slawischen Personennamen Vratislav benannt wurde. Kurz nach 990 wird dort ein Bistum eingerichtet.

1214 erscheinen um Vratislav deutsche Siedler. Im Jahre 1261 erhält Breslau (vielleicht zum zweitenmal) deutsches Recht.

Niederschlesien

Wlasislaw II. von Polen erhielt nach seiner Vertreibung aus dem Heimatland durch die Vermittlung Kaiser Kaiser Friederich I. Barbarossa das Herzogtum Schlesien, starb aber noch vor der Besitzergreifung 1159 zu Oldenburg. Seine3 Söhne teilten sich das Land.

Boselaw I., der Lange, (1193-1195) erhielt dabei Niederschlesien.

Teilung unter den Söhnen

  • das Herzogtum Breslau kam an Heinrich I., den Bärtigen (1201-1238)
  • das Herzogtum Neiße-Oppeln kam an Joroslaw, dem Bischof von Breslau (1195-1201)

Das Herzogtum Neisse wurde dem Bistum Breslau geschenkt, Oppeln wurde mit Ratibor vereinigt.

Heinrich II.

Die Erbfolge Heinrich I., den Bärtigen (1201-1238) trat Heinrich I I. der Fromme (1238-1241) an, unter dessen Söhnen wiederum eine Erbteilung erfolgte. Dabei erhielt

  • Herogtum Liegnitz Boleslaw II., der Wilde (1241-1278)
  • Herzogtum Lebus Mjeeislaw (1241-1247)
  • Herzogtum Breslau Heinrich III. (1241-1266)
  • Herogtum Glohau Konrad II. (1241-1237)

Das Herogtum Lebus fiel 1247 wiederum an Liegnitz, wurde aber 1258 an Brandenburg verkauft.

Das Herzogtum Breslau fiel ebenfalls 1290 wiederum an an das Herzogtum Liegnitz.

Herzogtum Liegnitz Regentenfolge

  • Boleslaw II., der Wilde (1241-1278)
  • Heinrich V., der Dicke. 1290 in Breslau (1278-1296)
  • } Boleslaw III. (1296-1311)
  • } HeinrichVI. (1296-1311)
  • } Wladislaw (1296-1311) [1]

Herzogtum Breslau

1280 wurde Heinrich IV. von Breslau (1266-1290), Sohn Heinrich III. von Breslau (1241-1266) von König Rudolf von Habsburg als Reichsfürst belehnt.

Erbfolge an Liegnitz

1290 setzte sich nach dem Tod Heinrichs IV. Heinrich V. von Liegnitz (1278-1296) durch, mußte aber Schweidnitz und Münsterberg an Jauer und Oels an Glogau abgeben.

  • 1311 kam Breslau bei der Teilung von Liegnitz an Heinrich VI. (1311-1335), umfaßte aber im wesentlichen nur noch die Städte und Weichbilder Breslaus, Neumarkt und Namslau.
  • 1327 übertrug Heinrich VI. Breslau mit Wirkung von 1335 an den König von Böhmen.
  • 1346 bis 1356 erhielt es auf der Grundlage des Sachsenspiegels ein Landrecht.
  • 1469-90 unterstand Breslau dem König von Ungarn, um danach wieder zu Böhmen zurückzukehren.
  • 1526 fiel Breslau mit Böhmen an Habsburg bzw. Osterreich.
  • 1702 erhielt es von dort eine Universität.

Umfang

Das Herzogtum Bresalau hatte einen Flächeninhalt von 42 Quadratmeilen und war in die Kreise Breslau, Namslau und Neumarkt-Canth eingeteilt

  • 1742 kam es an Preußen
  • 1945 kam es unter der Verwaltung Polens [2]

Fußnoten

  1. Quelle: Wilberg, Max, Regententabellen ((1906)
  2. Quelle: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.

Literatur

  • Korn. G.: Breslauer Urkundenbuch, bearbeitet (1870)
  • Markgraf, H.: Geschichte Breslaus in kurze Übersicht. (1913)
  • Stein. R.: Der Rat und die Ratsgeschlechter des allen Breslau (1963)