Adressbuch/Nutzererfahrungen

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Kleine Nutzerumfrage März 2018
  • Und dann bestanden diese Adressbücher ja immer aus zwei Teilen, - eine Hälfte nach Namen sortiert mit den zugehörigen Adressen, - die andere Hälfte nach Adressen sortiert mit den Hausbesitzern. So konnte ich ermitteln, wie lange er zur Miete wohnte und bei wem. [...] der fragliche Vermieter war jemand, den ich aus anderen Quellen als einen seiner Geschäftspartner kannte. [...] über den Heimatverein habe ich dann anhand der Anschrift Bilder des Hauses aus der Vorkriegszeit (sogar ein Luftfoto) gefunden. (HCS)
  • Ich habe schon mehrere "verschwundene" Personen wiedergefunden, die plötzlich an völlig anderem Orte in einem Adressbuch auftauchten. - Für meine Verwandten in Berlin haben mir Adressbücher extrem viel Zeit gespart. Über die Adresse konnte ich gut abschätzen, in welcher Kirche ich nach Kirchenbucheinträgen suchen musste. (JZ)
  • Ohne die Adressbücher von [...] konnte ich einige der Kinder ermitteln ohne die KB’s von 1850 bis 1945 durchzuforsten. Ich konnte damit auch das Sterbedatum meines Ururgroßvaters auf 3 Jahre eingrenzen, was meine knapp bemessene Zeit für die Familienforschung sehr entgegen kommt und ich nun in den KB für das genaue Sterbedatum nur für Einträge in diesem kurzen Zeitraum bemühen muß.
  • Gleichzeitig ergeben Adressänderungen einen kleinen Einblick ins tägliche Leben. Zum Bsp. der Umzug in eine neue Wohnung wegen des Familienzuwachses, der Erwerb eines Hauses, da im Adressbuch Hauseigentümer benannt sind, oder aber das entfernte Neffen unter einem Dach mit meinen Ururgroßeltern zusammen gewohnt haben. (StK)
  • Auch ich nutze die Adressbücher aktiv. Ohne diese blieben viele Ereignisse im Leben der zu Erforschenden im Dunkeln. Wohnungswechsel wegen Familiennachwuchs oder Wechsel des Arbeitsplatzes. Viele der Vorfahren sind Handwerker und haben Werkstätten oder Betriebe, Betriebsübergaben an den Sohn sind hier ebenso an den Adressen oder Anzeigen im Adressbuch abzulesen, wie Betriebsaufgaben, Wegzug in andere Orte und ähnliches. Das Zusammenleben mehrerer Personen an einer Adresse ist oft mit den im Haus befindlichen verschiedenen Wohnungen zu erkennen. (RD)
  • Mit den Digitalisaten der Adressbücher der Stadt Bremen konnte ich
    • bei fehlender Quellenlage feststellen, wann mein Ur-Ur-Großvater nach Bremen umgesiedelt ist (Ersteintrag der Wohnanschrift mit Vor- und Zunamen und Beruf),
    • die Umzüge seiner Nachfahren innerhalb der Stadt nachvollziehen und dokumentieren,
    • mögliche in Frage kommende Vorfahren erst identifizieren, um über andere Quellen nach diesen zu forschen und eine eindeutige Identifizierung damit zu gewährleisten.
    • In einem anderen Fall konnte ich den Wohnortwechsel meines Großvaters von Ort zu Ort in einem Zeitraum von 1910 - 1976 nachvollziehen und dokumentieren und durch Sekundärquellen dann letztendich bestätigen. Da er Friseurmeister war, gelang es mir über diese Quelle sogar, seine Ausbildungssalon und seine eigenen Frisörsalons adressenmäßig zu identifizieren - und das durch Adressbücher mehrere Städte.
    • Meine Mutter war während des II. Weltkrieges im Rahmen der Erweiterten Kinderlandverschickung von 1941 - 1945 aus Bremen an Orte nach Niedersachsen, Kärnten und Sachsen evakuiert worden . Über historische Adressbücher gelang es mir, die Adressen der Pflegefamilien ausfindig zu machen und Kontakt zu deren Nachfahren aufzunehmen. Fotos meiner Mutter aus dieser Zeit waren das positive Ergebnis dabei. (HC)
  • Adressbücher sind für mich mehrfach eine unschätzbare Hilfe gewesen. Speziell ging es um Vorfahren in Berlin und ihr Auftreten in den Adressbüchern von 1799 - 1943.
    • Aus den Adressen konnte ich mehrfach die Kirche identifizieren, in der Kinder getauft wurden - was in Berlin bei der großen Anzahl Kirchen sehr wichtig ist.
    • In zwei Fällen (um 1900 - 1940) konnte ich den beruflichen Werdegang detailliert ermitteln, Angaben zu denen ich sonst keinerlei Zugang gehabt hätte.
    • Spannend ist es auch, die oft häufigen Wohnungswechsel auf einem alten Stadtplan visualisieren zu können in einem Fall (um 1840 - 1850) habe ich durch die Adressbuchangaben überraschend festgestellt (und über Innungsunterlagen auch nachweisen können), dass eine 3xUrgroßmutter nach dem Tod ihres Mannes seine Seilerei verantwortlich übernommen hat, bis ein Sohn schließlich den Betrieb übernahm. (JS)
  • Unlängst konnte ich weiterführende Daten über die Berufsbezeichnungen meines Aspiranten, die im Adressbuch aufgeführt waren, ermitteln. Er war 1842 Advocat und davor Ministerialsecretär in Dresden. Über diese Zusatzinformation habe ich seine Bestallungsurkunde im Sächsischen Staatsarchiv mit bisher unbekanntem Geburtsdatum gefunden. Ohne diese Adressbuchrecherche hätte ich keine Chance gehabt..... (RJ)
  • Die Adressbücher können mit der Registernummer einen wichtigen "Schlüssel" zu weiterem enthalten. (ich weiß nicht, wie weit das flächendeckend so gemacht wurde), aber in den Leipziger Adressbüchern enthält der letzte Teil auch die Auflistung der im Handels- oder Genossenschaftsregister registrierten Unternehmen.
    • Wichtig daran ist, dass dort auch die Registernummer angegeben ist, unter der das Unternehmen im beim zuständigen Amtsgericht geführten Registergericht geführt wurde. Die Kenntnis der Registernummer erleichtert erheblich den Zugriff auf die bis 1938 geführten Registerbände (mit Eintragungen zu der Firma) bzw. die ab 1938 geführten Registerkarten (dito) und etwaig noch vorhandenen Registerakten.
    • Die zu den Unternehmen geführten Handels- und Genossenschaftsregisterakten (soweit vom jeweils zuständigen Staatsarchiv archiviert dann beim jeweiligen Amtsgerichts-Bestand zu finden) enthalten so wie die Register selbst vor allem natürlich die Kerninformationen zu einem Betrieb (Eigentümer, Rechtsverhältnisse, Wechsel der Firmenbezeichnung, Informationen zu Konkurs / Liquidation etc.), teilweise aber auch weiterführende Informationen, z. B. Protokolle von Gesellschafterversammlungen oder Geschäftsberichte. Für über reine Lebensdaten hinausgehende Familiengeschichtsforschung ggf. von erheblichem Interesse. (ThK)
  • Viele von uns haben als Familienschatz noch Alben oder Kartons mit sehr alten Fotos. Leider oft ohne jegliche Hinweise, wer dort abgebildet ist. Aber oft mit Angabe zum Fotostudio, einschließlich Adresse. Das war zumindest bei den Fotos im Format "Kabinettkarten" oder der "Carte de Visit" der Fall.
    • Um die Zeit der Entstehung der Fotos in etwa eingrenzen zu können, ist es hilfreich zu wissen, von wann bis wann das Fotostudio die angegebene Adresse hatte. Dazu ist eine Auswertung von Adressbüchern hilfreich, wenn sie in für größere Zeiträume zur Verfügung stehen.
    • Ein Beispiel für die Stadt Stolp in Hinterpommern soll diesen Beitrag abschließen. Zur Verfügung stehende Adressbücher: <https://stolp.de/literatur_adressbuecher.html> [1] Liste der Fotografen nach Auswertung: <https://stolp.de/fotografen-stolp.html> (PK)
  • UR-Ur-Großmutter zog in Görlitz mehrfach um. Wir [...] fanden im Görlitzer Adressbuch "online" neun verschiedene Wohn-Adressen. So forschten wir nach dem Grund. Um 1900 herum war in Deutschland ein sehr großer Bauboom. Mein Ur-Ur-Großvater war Bauunternehmer und baute ganze Straßenzüge. Dabei "fielen eigene Häuser" für in ab. So zog die Familie von einem eigenen Haus in das andere. Allein in der Wielandstraße in Görlitz gehörten ihm 17 Häuser. Ohne das Görlitzer Adressbuch wären wir bestimmt nicht hinter diese Geschichte gekommen. So ist es mir gelungen, zu diesen Wohnanschriften die Bilder der Häuser den Adressen zuzuordnen. Also bitte, Adressbücher sind für uns sehr wertvoll. (EH)


  1. Im GenWki gibt es eine weitere Liste. Hier werden pro Buch auch mehrere Standorte genannt.