Putzmacher

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Putzmacher|Putzmacherinen: Hutmacher mit Modebewusstsein, Modisten entwerfen und fertigen schmückende Kopfbedeckungen: Der Hut ist wieder in Mode ebenso wie der Beruf.

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Putzmachersalon (1835)
Carl Spitzweg, Bleistift, Pinsel, Tusche

Handwerk

Namensvarianten

Beschreibung

Unter Putzmacher verstand man im 18. Jahrhundert eine Person, die alles zum weiblichen Putz gehörige anfertigte. [1]

Putz im 18. Jahrhundert

Zum zeitlichen Putz gehörten damals zierliche Hauben, Palatinen (Halspelze), etc. für das schöne Geschlecht anfertigt. Im Mittelpunkt standen aber als besonderen Stücke, welche die Putzmacherinnen anfertigen, die Hauben, auch als vornehmste Stücke des Putzes.

Künstlerische Fähigkeiten

Zur Bildung solcher Künstlerinnen gehört außer einer Fertigkeit in den feineren weiblichen Handarbeiten, wie Feinnähen, Blumenmachen, Sticken etc. eine gewisse Leichtigkeit in der Behandlung der vielfältigen Formen des Putzes, um etwas ohne Mühe kreativ gestalten zu können. [2]

Handwerliche Arbeiten

Neben den Entwurf und der Anferigung von Hauben und Hüten fertigten Putzmacherinnen auch Chemisetten (vorderer heller Kleidereinsatz für eine Frau) mit Kragen und eingearbeiteten Falten (Plissee), Fächer, Schleier, Spitzen, Manschetten mit gestickten oder ausgenähten Rändern für ihre Kundinnen passend an.

Zubehör von Galanteriewaren

Zum individuellen Putz der Hauben und Hüten gehörten Produkte aus der Palette der Galanteriewaren. Darunter verstand man zum Ende des 18. Jahrhunderts unterschiedliche Modeartikel, Zierrat, Putz- und Kleidungsstücke, so auch Hauben, (Stroh-) Hüte, Bänder, Kopfzeuge, Federn, Blumen und anderer Applikationen.

Strohhüte

Die im 18. Jahrhundert in Mode grkommenen feinen Strohhüte der Damenwelt wurden verziert mit Bändern unterschiedlicher Farben und mit künstlichen Blumen, welche als Zubehör im Galanteriewarenhandel zu beziehen und aus Gaze oder Seide angefertigt waren.

Verzierungen nach Zeichnung

Eine Putzmacherin konnte auch Blumen und andere Figuren nach Zeichnungen oder Vorlagen ausnähen oder sticken.

Anfertigung von Kleidung

Häufig waren Putzmacherinnen auch in der Lage komplette Damenkleider nach der neuester Mode anzufertigen.

Als Zubehör verkauften Putzmacher auch kostbare Shawls oder größere Halstücher aus Persien und unterschiedlichen Federschmuck oder andere Galanteriewarenl. [3]

Literatur

  • H. Hauff, Moden und Trachten, Fragmente zur Geschichte des Kostüms (Stuttg. 1840)
  • Louandre, Les arts somptuaires, histoire du costume et de l'ameublement (Par. 185758, 2 Bde. Text u. 2 Bde. Tafeln)
  • I. Falke, Geschichte des modernen Geschmacks (2. Aufl., Leipz. 1880)
  • R. Schultze, Die Modenarrheiten (Berl. 1868)
  • Kleinwächter, Zur Philosophie der M. (das. 1880)
  • Jul. Lessing, Der Modeteufel (das. 1884)
  • Geszler, Die Moden des 19. Jahrhunderts (Wien 189597, 100 Tafeln)
  • Uzanne, Les modes de Paris, 17971897 (Par. 1897)

Zeitungen

Die Modenzeitungen sind wahrscheinlich aus den Kostümbüchern des 16. u. 17. Jahrhunderts (O. Weigel, Jost Ammon u. a.) entstanden

  • »Mode- und Galanteriezeitung« (Erfurt 1758)
  • »Journal des Luxus und der Moden« von Berluch und Kraus (Weim. 17861823)
  • »Allgemeine Modenzeitung« (17981903).
  • »Bazar« (begründet 1855)
  • »Die Modenwelt« (begründet 1865 von Franz Lipperheide)
  • »Große Modenwelt«  (Berlin)
  • »Große Modenzeitung« (Berlin)
  • »Mode und Haus« (Berlin)
  • »Wiener Mode« (seit 1888).

Museum

Fußnoten

  1. Quelle:Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
  2. Quelle: Krünitz Oekonomische Encyklopädie (1773-1858)
  3. Quelle: Neuen Orbis pictus für die Jugend (1833)

Weblinks