Kriegsgefangenenlager des 2. Weltkrieges

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Kriegsgefangenenlager - Deutsche in ausländischem Gewahrsam

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Hans-Peter Dege - eMail: POW-KGL@dege-online.de (Dauer-eMail-Adresse)

--Dege 18:42, 24. Jul. 2008 (CEST)

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Vorbemerkung

Die Wissenschaftliche Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte (WK) –auf dessen Quellen diese Darstellungen beruhen - bemühte sich seit ihrer Gründung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben, die Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges zu schreiben, um möglichst große Objektivität. Sie sah in dem Auftrage der Bundesregierung das Schicksal der Kriegsgefangenen zu erforschen, „ebenso ein menschliches wie ein wissenschaftliches Anliegen“, was auch allseits anerkannt wurde. Aus diesem Grunde wurden u.a folgende Quellen benutzt:

  • Amtliches Material der jeweiligen Gewahrsamsmacht
  • Material neutraler Institutionen (z.B. IKRK, YMCA) sowie
  • Deutsche Unterlagen (Akten und Heimkehrerberichte)

Im Nachfolgenden soll versucht werden, die Struktur der deutschen Kriegsgefangenenlager (KGF-L) bei den jeweiligen Gewahrsamsmächten zusammenfassend darzustellen. Anhand dieser Struktur soll in der Folgezeit, das bei den Genealogen und ggfls. auch weltweit vorhandene Original-Quellmaterial, wie zum Beispiel: Urkunden, Skizzen, Bilder, Tagebücher, Erlebnisberichte, Lagerspiegel, Verlustlisten und sonstiges, hier eingebunden werden. Damit soll sichergestellt werden, dass diese Quellen und Zeugnisse der Vergangenheit nicht verloren gehen und historische Tatsachen dauerhaft gespeichert bleiben.

Gewahrsamsmächte

Belgien

Landkarte der deutschen Kriegsgefangenenlager des II.WK in Belgien

Die deutschen Kriegsgefangenen im Gewahrsam Belgiens (1945 – 1948)

Allgemeines

Belgien sah sich nach dem Rückzug der deutschen Truppen im September 1944 vor die Aufgabe gestellt, seine durch Krieg und Besatzungslasten zerrüttete Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Die wichtigsten Probleme bestanden in der Sanierung der Währung, dem Wiederaufbau des Transportsystems, der Beschaffung von Nahrungsmittel und vor allem in einer Steigerung der Kohlenförderung. Sie war Voraussetzung für die Gesundung der belgischen Wirtschaft. Das entscheidende Hindernis für eine Steigerung der Kohlenförderung lag im Mangel an Arbeitskräften. Angesichts dieser prekären Lage tauchte zunächst in Kreisen der belgischen Wirtschaft der Gedanke auf, deutsche Kriegsgefangene als Arbeitskräfte einzusetzen. Der Ernst der Lage veranlasste die belgische Regierung, die Frage des Einsatzes deutscher Kriegsgefangener in den Bergwerken zu prüfen. Da Belgien keine Kriegsgefangenen in eigenem Gewahrsam hatte, konnte es sie nur von britischer oder amerikanischer Seite erhalten. So wurden zunächst 16.000 deutschen Kriegsgefangenen von den britischen Streitkräften übernommen. Bei diesen Kriegsgefangenen handelte es sich in der Mehrzahl um professionelle Bergleute für den Einsatz in den Bergwerken der Provinz Limburg. Später folgten weitere ca. 30.669 Mann aus den amerikanischen Kriegsgefangenenlagern.

Lager und Einsatzorte deutscher Kriegsgefangener in Belgien

Der Bestand an deutschen Kriegsgefangenen in Belgien betrug am 01.01.1946 = 64.021 Mann.

Diese wurden wie folgt eingesetzt:

  • 52.150 Mann im Bergbau
  • 1.617 bei Forstarbeiten
  • 1.560 bei der „Déminage“ (Minenräumung) und
  • 8.694 in Landwirtschaft, Steinbrüchen sowie in Industrie und Handel.

CSSR

  • wird derzeit erarbeitet

England - Großbritannien

Kriegsgefangenenlager des II.WK in England

Allgemeines

Englische Kriegsgefangenenlager des II. WK

Frankreich

Allgemeines

Die Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen in französischer Hand beginnt im Jahre 1943 in Nordafrika und endet im Dezember 1948 mit dem letzten Heinkehrer aus dem französischen Mutterland.

Deutsche Kriegsgefangene im französischem Gewahrsam

Jugoslawien

  • 05.04.1947: Briefumschlag Soldat Gerhard Behte - Kriegsgefangenenlager 604 zar. Lager (Jugoslawien)
Ort: Tivat - Crny Gora "Zup-Kaserna (Jugoslawien)
  • 12.06.1947: Briefumschlag - Kriegsgefangenlager 602 (Jugoslawien)
  • ohne Datum: IRK-Express-Mitteilung - Obergefr. Max Barth - Hauptlager Bjelowar (Daruwar) Jugoslawien
  • ohne Datum: Briefumschlag Max Barth (Gefangenen-Nr. 173/028) - Vinkover-Lager (Zupanja) Jugoslawien
  • ohne Datum: Briefumschlag Otto Riedl (Gefangenen-Nr. 2685) - Posarovac-Kostolac II Lager 19 - Jugoslawien

Luxemburg

Datei:KGL-Gefangenenlager-Luxemburg-II-WK.jpg
Kriegsgefangenenlager des II.WK in Luxemburg

Luxemburg (1945 – 1947)

Das Großherzogtum Luxemburg befand sich seit dem 10.Mai 1940, als die deutsche Wehrmacht das Land besetzte, im Kriegszustand mit dem Deutschen Reich. Im September 1944 wurde Luxemburg von der amerikanischen 1.Armee befreit und die aus dem Exil zurückgekehrten Regierung nahm am 24.September 1944 die Amtsgeschäfte wieder auf. Bis zum Herbst 1944 hatte Luxemburg nur wenig Kriegsschäden erlitten. Dieses änderte sich jedoch durch die deutsche ARDENNEN-OFFENSIVE, die im Dezember 1944 das Land erreichte und schwerste Schäden in den landwirtschaftlichst ergiebigsten Gebieten im Norden des Landes anrichtete. Bedingt durch diese Schäden und den eklatanten Mangel an Arbeitskräften, wandte sich die Regierung des Großherzogtums an die Alliierten Streitkräfte (SHAEF) mit der Bitte um Überlassung von einigen Tausend deutschen Kriegsgefangenen zum Einsatz bei Wiederaufbauarbeiten und in der Landwirtschaft.

Deutsche Kriegsgefangene im Gewahrsam Luxemburg

Quelle:

Teil II, Seite 235-259; Die deutschen Kriegsgefangenen im Gewahrsam Luxemburgs 1945-1947; Zur Geschichte der Deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges , Band XII, Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1966.

Aus der Reihe ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN KRIEGSGEFANGENEN DES 2.WELTKRIEGES. Herausgegeben von Professor Dr. Erich Maschke, Leiter der Wissenschaftlichen Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte

Niederlande

Am 04.Mai 1945 unterzeichnete Generaladmiral von Friedeburg, der letzte Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, im Hauptquartier des Feldmarschalls Montgomery, des Oberbefehlshabers der britischen 21. Heeresgruppe, die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Streitkräfte in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark, sowie den Nordseeinseln.

Zu dieser Zeit war nur noch der Westteil der Niederlande zwischen unterer Maas, Ysselmeer und Nordsee als FESTUNG HOLLAND von deutschen Truppen besetzt. Die Besatzung der „Festung“ stand unter dem Oberbefehl des Generalobersten Johannes Blaskowitz und umfasste rund 150.000 Mann. Sie gehörten meist zur 25.Armee, deren Oberbefehlshaber ebenfalls Blaskowitz war.

Gemäß einer Vereinbarung zwischen Generalfeldmarschall und dem Chef des deutschen Verbindungsstabes bei seinem Hauptquartier, General d. Inf. Kinzel, waren für die Durchführung der Kapitulation nach den Anweisungen der britischen Dienststellen die deutschen Kommandobehörden verantwortlich. Diese hatten die Aufgabe „Die Entwaffnung, Sammlung und Versorgung“ der deutschen Truppen., dann deren Verlegung in bestimmte, von den Alliierten zugewiesene Sammlungsräume, wo die Verbände zunächst interniert bleiben sollten. Für die deutschen Truppen in den Niederlanden wurde als Internierungsraum OSTFRIESLAND bestimmt. In gegliederten (11) Divisionsgruppen traten sie am 21.05.1945 den Marsch nach Ostfriesland an, wo sie bei ihrem Eintreffen zwar interniert aber nicht als Kriegsgefangene betrachtet wurden. Vielmehr als sogenanntes „Surrendered Enemy Personnel“ (SEP) zusammenfassend auch als „Disarmed Enemy Forces“ („entwaffnete feindliche Streitkräfte“).

Deutsche Kriegsgefangene im niederländischen Gewahrsam

Die Kriegsgefangenen wurden von der Gewahrsamsmacht Niederlande überwiegend zur Kampfmittelbeseitigung eingesetzt

Quelle:

Band XII, Teil II, Seite 179-232; Die deutschen Kriegsgefangenen im Gewahrsam der Niederlande 1945-1947; Zur Geschichte der Deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges, Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1966.

Aus der Reihe ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN KRIEGSGEFANGENEN DES 2.WELTKRIEGES. Herausgegeben von Professor Dr. Erich Maschke(+), Leiter der Wissenschaftlichen Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte

Polen

  • wird derzeit erarbeitet

Rumänien

Allgemeines

Kriegsgefangenenlager in Rumänien

  • Lager Marmara Shiget
    • Die Gefangen vom 9. Mai 1945 wurden zum Teil über das rum. Lager Marmera Shiget in den Karpaten geschleust. Es bestand ca 1-2 Jahre und wurde von der russ. Armee betrieben

Russland - Sowjetunion

Datei:KGL-Gefangenenlager-UDSSR-II-WK.jpg
Kriegsgefangenenlager des II.WK in Rußland

Allgemeines

Gewahrsamsmacht Russland - Deutsche in russischem Gewahrsam

Vereinigte Staaten von Nordamerika

Allgemeines

Die Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA) unterhielten an allen Fronten, an denen sie kämpften, Kriegsgefangenenlager (KGL).

Deutsche Kriegsgefangene in amerikanischer Hand

Die Gefangenschaftsnahme wurde in der Regel unmittelbar nach Eintreffen im Kriegsgefangenenlager durch die Kriegsgefangenen mittels der Postkarte Gefangenenmeldung für Kriegsgefangene den Angehörigen mitgeteilt.

Erlebnisberichte deutscher Kriegsgefangener

Zu den Berichten der deutschen Kriegsgefangener, die sich im ausländischen Gewahrsam befanden.

Literaturliste

Das Gesamtwerk der Wissenschaftlichen Kommission für deutsche Kriegsgefangengeschichte

Buch-Nr Titel des Buches
I/1 Die deutschen Kriegsgefangenen in Jugoslawien, 1941 - 1949
I/2 Die deutschen Kriegsgefangenen in Jugoslawien, 1949 - 1953
II Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion – Die Lagergesellschaft
III Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion – Der Faktor Hunger
IV Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion – Der Faktor Arbeit
V/1-3 Deutsche in Straflagern und Gefängnissen der Sowjetunion
VI Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion – Aus dem kulturellen Leben
VII Die deutschen Kriegsgefangenen in sowjetischer Hand – Eine Bilanz
VIII Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion – Antifa .)
IX Die deutschen Kriegsgefangenen in Polen under CSR .)
X/1 Die deutschen Kriegsgefangenen in amerikanischer Hand - USA
X/2 Die deutschen Kriegsgefangenen in amerikanischer Hand - Europa
XI/1 Die deutschen Kriegsgefangenen in britischer Hand .)
XI/2 Die deutschen Kriegsgefangenen in Großbritannien – Re-education
XII Die deutschen Kriegsgefangenen im Gewahrsam Belgiens, der Niederlande und Luxemburg
XIII Die deutschen Kriegsgefangenen in französischer Hand
XIV Geist und Kultur der deutschen Kriegsgefangenen im Westen
XV (Schlussband: Quellen, Methoden, Ergebnisse) .)
1.Beiheft Tagebuch aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft, 1945-1949
2.Beiheft Aufzeichnungen über die Kriegsgefangenschaft im Westen
Stand 1972: .) Studien noch nicht abgeschlossen

Bei den vorstehenden Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Kommission unter Professor Dr. Erich Masche, Leiter der Wissenschaftlichen Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte, handelt es sich um ein Grundwerk. Diese sehr umfangreichen Bücher beschreiben die Lage der deutschen Kriegsgefangenen in den einzelnen Gewahrsamsländern. So werden in der Regel in verschiedenen Kapiteln eingegangen auf:

  • die Übernahme der Kriegsgefangenen
  • der Aufbau und die Organisation des Kriegsfangenenwesens
  • die Lebensbedingungen der Kriegsgefangenen mit
    • Unterbringung
    • Verpflegung
    • Bekleidung
    • Postverkehr
    • Gesundheitswesen
    • Beschäftigung der Kriegsgefangenen in ihrer Freizeit
    • Betreuung der Kriegsgefangenen durch Hilfsorganisationen
    • Seelsorge in den Lagern
    • Lagerverwaltung
    • Verhältnis zwischen Kriegsgefangenen und Bewachern
    • Fluchtfälle und Ihre Behandlung
    • Zusammenleben der Kriegsgefangenen in den Lagern
  • der Arbeitseinsatz
    • die Arbeit in den Kohlengruben
    • die Arbeit in Industrie und Handwerk
    • die Arbeit in Land- und Forstwirtschaft
  • die Entlassung der Kriegsgefangenen
  • die Umwandlung von Kriegsgefangenen in „freie Arbeiter“
  • die Minenräumung

und vieles mehr


Zur Geschichte der Deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges 	
Herausgegeben von Professor Dr. Erich Masche(+), 
Leiter der Wissenschaftlichen  Kommission für deutsche Kriegsgefangenengeschichte	
Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld

Auskunfterteilungen und Anfragen

Auskünfte über die deutschen Kriegsgefangenen in aller Welt erteilt das Deutsche Rote Kreuz. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat während und nach dem II. Weltkrieg weltweit die Kriegsgefangenenlager bereist und über die jeweiligen Besuche umfangreiche Berichte gefertigt. U.a. wurden sogenannte Lagerspiegel erstellt, in denen die verschiedensten Angaben über die besuchten Lager aufgeführt wurden.

Deutsches Rotes Kreuz
Generalsekretariat
Suchdienst München
Chiemgaustr. 109
81549 München
Telefon: (089) 680 773 - 0
Telefax: (089) 680 745 - 92
Internet:  http://www.drk-suchdienst.org
eMail   :  info@drk-suchdienst.org

Externe Links - Kriegsgefangenenlager(KGL)


KGL Deutsche Kriegsgefangene in den Kriegsgefangenenlagern der Gewahrsamsmächte des I.WK und II.WK

II.WK: Belgien | CSSR | England | Frankreich | Jugoslawien | Niederlande | Polen | Rumänien | Sowjetunion | USA

--Dege 07:31, 12. Aug 2005 (CEST)