Klischen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite gehört zum Portal Memelland und wird betreut vom OFB-Team Memelland.
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland


Hierarchie

Regional > Litauen > Klischen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Memel > Klischen



Einleitung

Klischen, auch (Kleßke und Aschkapp)[1], (Klischen, Kliszen)[2], Kreis Memel, Ostpreußen.

Name

Wegen der Lage des Ortes dürfte der Name kurisch-lettisch abzuleiten sein und sich auf den Klische (Fluss) beziehen. Bei litauischer Ableitung beschriebe der Name ein körperliches Merkmal des Ortsgründers. Der Alternativname Aschkapp bezieht sich auf eine Lage an einer Düne.

  • lettisch "klīst" = umherirren, vagabundieren
  • "klīst baumas" = Gerüchte in Umlauf bringen
  • litauisch "klišas" = hinken, humpeln
  • "klišes" = der Hinkende
  • lettisch "az" = jenseits, hinter
  • nehrungs-kurisch "kape" = Düne, Hügel


Politische Einteilung

Am 27.April 1895 wurde das Chatouldorf Klischen mit dem chatoul-kölmischen Gut Klischen zur Gemeinde Klischen vereinigt.

Am 27.04.1895 mit Meyenhoff zur Gemeinde Klischen vereinigt.

1940 ist Klischen ein Dorf in der Gemeinde Piaulen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Klischen gehörte 1785 und 1916 zum Kirchspiel Prökuls.

Katholische Kirche

Klischen gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Klischen gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Prökuls.


Bewohner


Geschichte

Klischen auf der Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000, Sign. N 11999/50
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz



Hans Priver (Prüffer, Prifer) Bürger und Gastgeber zu Memel (schon 1599 ein Laurentius Priefer erwähnt), erhält, weil ihn durch die Bewallung der Stadt seine Gründe (Häuse, Speicher, Garten) zum Theil genommen sind, 1 Hufe 3 Mo. 5 Ru., Kleßke und Aschkapp genannt zu kölmischen Rechten und zinsfrei 2. September 1638 (Staatsarchiv Foliant 233 Nr. 211). Es heißt dabei das Land sei "für Wildfuhr unschädlich, indem zwar die Elende des Vorjahres und Herbsts aus der Rugel in die Luhße überwechseln aber doch auf selbstes wießen und gestreich keinen stand haben." Seine Wittwe Catharina bittet um Übertragung der zu ihrem Gasthause in Memel verliehenen Fischerei in See und Haff auf Klischen zur Entschädigung für die hier vorkommenden starken Versandungen und verspricht, dass es den bei ihr in Memel einkehrenden kurfürstlichen Räthen und Dienern nie an frischen Fischen fehlen solle, sowie dass sie davon jährlich 6 Mk. Zins zahlen werde. Sie erhält die Fischerei für Klischen zu kölmischen Rechten 11. Juli 1647 (Grundbuch Amt Prökuls pg. 250-253). Im Jahre 1716 besaß Elias Hering, 1736 Jeremias Hering, 1759 Major de la Bretoniére 6 Hufen Kulm. Chatoulland bei Klischhen; letzterer verkauft sie an Joh. Georg Gleich Amtsrechnung Prökuls 1759; Grundbuch Amt Prökuls pg.141) vergl. kölm. Prökuls.
[4]


Verschiedenes

Karten

Klischen auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe oben links auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Klischen im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Klischen und Gut Meyenhoff im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Klischen im Messtischblatt 0493 Prökuls (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Zum Vergleich: Klischen und Umgebung

Klischen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Klischen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Klischen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz




Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>KLIHENKO05OM</gov>


Quellen

  1. Sembritzki, Johannes, Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918, S. 68
  2. Taufbuch Prökuls
  3. Catalogis der Verächter des H. Nachtmals, welche bey dieser Prekolschen Kirchen im gegenwertigen 1683 ten Jahre befindlich, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, OstFol Memel Bd1287 Prökuls
  4. :Sembritzki, Johannes, Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918