Grafschaft Mark

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Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Grafschaft Mark

Übersichtskarte der Grafschaft Mark aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.

Grafschaft Mark

Ursprung Grafen von Berg (de Monte)

Abspaltung der Linie „von Altena“

1160/1 spaltete sich von den Grafen von Berg eine mit deren Allodialgut im westlichen Sauerland an der mittleren Ruhr (einschließlich Hamm) ausgestattete Linie ab, welche sich nach der Burg Altena an der Lenne Grafen von Altena nannte.

Abspaltung der Linie „Isenberg-Limburg“

Um 1175 spaltete sich die Linie Isenberg-Limburg ab.

“von Altena“ nun „von der Mark“

Seit 1202 wurde zur Unterscheidung von der abgespalteten Linie Isenberg-Limburg die Burg Mark bei Hamm namengebend.

Herrschaftsgebiet

Diese Grafen von der Mark schufen aus verschiedenartigen Bestandteilen (1243 Königshof Unna) und in Auseinandersetzung vor allem mit dem Erzstift Köln (1288 Schlacht von Worringen) ein geschlossenes Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis zum Ebbe- und Rothaaargebirge, da 1318 durch erlöschen der Herrschaft Ardey auch das Gebiet zwischen Haarstrang und Ruhr an sie fiel.

Arnsberg an Köln

1368 mißlang der Erwerb der Grafschaft Arnsberg, welche bereits seit 1168 lehnsabhängig vom Erzstift Köln war. Graf Gottfried von Arnsberg verkaufte seine Grafschaft an das Erzstift Köln.

Residenz Hamm

Das 1226/7 gegründete Hamm entwickelte sich danach allmählich zur Residenz (bis 1809).

Landeshoheit anerkannt

  • 1289 wurde die Landeshoheit vom Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg anerkannt.

Vereinigung Kleve / Mark

Nach dem Aussterben der Grafen von Kleve durch den Tod Johanns (1347-1368) im Jahre 1368 setzte sich als Erbe Graf Adolf II. von der Mark durch, welcher eine Nichte des Verstorbenen geheiratet hatte. Dazu mußte er vorher das Amt des Kölner Erzbischofs (1363-64) aufgeben. Nun kam es 1391, nach dem Tode des letzten Grafen Adolf von der Mark zu Kleve, zur Vereinigung der Grafschaft Mark mit der Grafschaft Kleve am Niederrhein.

Herzogtum Kleve

Im Jahre 1417 wurde das bis 1461 in seinen beiden Grafschaften Mark und Kleve getrennt verwaltete Kleve zum Herzogtum erhoben.

Soest zur Mark

1444 schloß sich in der Soester Fehde Soest mit der Soester Börde der Grafschaft Mark an, um sich vom Erzstift Köln zu lösen.

Bilstein und Fredeburg

Andererseits verlor die Grafschaft Mark 1449 die Grafschaft Bilstein und die Herrschaft Fredeburg an Köln, welche erst 1367 von Graf Gottfried IV. von Arnsberg an die Märkischen abgetreten worden waren.

Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg

1511/21 wurden Mark und Keve durch Heirat in Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg verbunden.

Mark an Brandenburg

Im Jülich-Klever Erbfolgestreit (1609-14) wurden die Erbländer wieder getrennt, wobei Kleve und Mark (mit 50 Quadratmeilen und den späteren Kreisen Hamm, Altena, Horde und Wetter sowie der Stadt Soest, der Reichsgrafschaft Limburg und der Hälfte von Lippstadt) an Brandenburg fielen. Brandenburg überließ 1630 die Herrschaft Gimborn-Neustadt den Grafen von Schwarzenberg.

Mark an Frankreich

  • 1807 wurde die Grafschaft Mark mit rund 100.000 Einwohnern und einer seit 1750 stark geförderten Industrie an Frankreich abgegeben
  • 1808 dem Großherzoglum Berg zugeschlagen

Mark an Preußen

Grafentitel an Preußen

Den Titel Grafen von der Mark erhielten zwei Nachkommen Friedrich Wilhelms II. von Preußen und der Gräfin von Lichtenau.

Literatur

  • Drachenhausen. A. Frhr.. Stammtafeln der Grafen von der Mark. 1908
  • Die Grafschaft Mark. Festschrift, hg. v. Meister. A., Bd. 1-2 1909
  • Rothert. H.. Kirchengeschichte der Grafschaft Mark. 1913
  • Frisch. Margarete, Die Grafschaft Mark, Aufbau und innere Gliederung. 1937; Zeittafel der Grafschaft Mark, 1948
  • Vahrenhold-Huland, U., Grundlagen und Entstehung desTerritoriums der Grafschaft Mark, 1968
  • Stoob, H., Westfälische Beiträge zum Verhältnis von Landes¬herrschaft und Städtewesen, Westfäl. Forsch. 21 (1969), 6
  • Schieidgen, W.-R.. Kleve-Mark. Urkunden 1223-1368, 1983, Veröffentlichungen d. staatl. Archive d. Landes Nordrhein-Westfalen. Reihe C: Quellen und Forschungen 13.