Bertling (Familienname)

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Version vom 30. September 2006, 09:49 Uhr von BBertling (Diskussion • Beiträge) (Bert Bertling ergänzt)
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Versuch einer Namensdeutung „Bertling“

Was bedeutet der Name Bertling? Um es gleich vorweg zu sagen: Ich weiß es nicht. Dennoch gibt es eine Menge Möglichkeiten der Deutung. Davon einige hier:

Die abenteuerlichste Deutung stammt aus dem Deutschunterricht meiner Pennälerzeit bei meinem verehrten Lehrer Dr. Koch: Er interpretierte die erste Silbe des Namens (bert) mit „prächtig“, die zweite Silbe (ling) mit liegen. Also sei das eine Hofname, der seinen Namen von einer besonders schönen Lage her erhalten habe.

Dass der Name von ursprünglich Barteling geheißen hat, scheint mir einleuchtender. Dann könnte man daraus eine lokale Bestimmung herausfiltern, etwa für einen Hof, der an einem markanten Felsen im nahen Teutoburger Wald lag: Am Barte liegen! Das ist so meine Version, ohne dass ich sie belegen könnte.

Allerdings gibt es auch naheliegende Ergebnisse der renommierten Namensforscher. Der bekannteste unter ihnen ist Hans Bahlow. Jeder Heimatforscher kennt sein „Deutsches Namenlexikon“, erst Auflage 1972. Er setzt Bertling auch mit Bartling gleich. Bartling sei der Name für ein niederdeutsch-westfälischer Patronym gewesen, also für einen Grundherren. Urkundlich sei dieser Name des öfteren gebraucht worden, u.a. als Bertholding und Bartholding. Bahlow erwähnt auch einen Ortsnamen „Bertlingen in Westfalen“. Diesen Ort habe ich bisher nicht gefunden. Nach Bahlow jedenfalls ist „Bertling“ ein sehr alter westfälischer Name

Bleiben wir noch einen Moment beim „Bart“. Dieser Name ist verwandt mit dem lateinischen „barba“, das waren im Longobardischen die „Langbärte“ (französisch übrigens „les barbes“)

Schließlich ist „Barde“ ein altgermanisches Wort, das man von Bart ableitet. Daraus entwickelte sich auch „der Barde“. Ein Barde war ein keltischer Dichter und Heldensänger. Aber ein Bardeling? Ein liegender Barde?

Wie auch immer, ich bleibe für mich bei dem Hof, der am „Barte“, einem Felsen im Teutoburger Wald lag - vielleicht liegt ja dort auch Bahlows kleiner Ort „Bertlingen in Westfalen“ - wir wissen nur nicht, wo.

Übrigens gibt es diesen Namen heute in ganz Deutschland. Das Telefonbuch der Telecom verzeichnet tausende Teilnehmer mit dem Namen Bertling. Dabei aber ganz deutlich mit Schwerpunkt NRW. Also: Westfalen und Rheinland.

Die Glaubensgemeinschaft der Mormonen hat sich die Mühe gemacht, alle Kirchenbücher (evangelisch wie katholisch) fototechnisch aufzunehmen. Auch da ist festzustellen, das der Name Bertling unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg (im Krieg sind fast alle Kirchenbücher verbrannt) in Westfalen und im Rheinland stark verbreitet ist, aber doch in ganz Deutschland vertreten. Das gilt übrigens auch für Steuerlisten, die ebenfalls von den Mormonen gesammelt wurden. Man könnte sagen, Bertlings gibt es oft!


Ahnenforscher