Muhme

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Muhme ist eine ältere deutsche Verwandtschaftsbezeichnung, bedeutet zumeist Tante oder Base, kann aber auch allgemein soziale Nähe bezeichnen, so etwa, wie heute Kinder das Wort "Tante" gebrauchen. Die männliche Form von Muhme ist Oheim. Die Bezeichnung gilt heute als veraltet, wird zeitweise höchstens noch scherzhaft als vertrauliche Anrede oder literarisch verwendet.

Früher gab es im deutschsprachigen Raum ein Verwandtschaftssystem, bei dem die Verwandten der weiblichen/mütterlichen Linie anders bezeichnet wurden als die der männlichen Linie. Eine Schwester der Mutter wurde als Muhme bezeichnet, die Schwester des Vaters hingegen war die Tante. Ebenso wurde eine angeheiratete Mutterschwester, also die Ehefrau eines Mutterbruders bezeichnet.

Ferner kann eine Muhme auch eine Kinderwärterin oder Amme bezeichnen. Dann spricht man von einer Kindermuhme.

Eine Frau, die Aufsicht über das Vieh hat wird regional auch als Viehmuhme (anstelle von Viehmutter) bezeichnet.

Etymologie

Das mittelhochdeutsche Wort muoma (belegt in den Monseeischen Glossen) meinte zunächst nur die Schwester der Mutter bis es sich weiter als allgemeine Bezeichnung auf alle weiblichen Verwandten ausdehnte. Es ist wohl eine Diminutivform des Wortes Mutter, worauf die niedersächsische Bezeichnung der Mutterschwester Medder und Meddersche hindeuten.

Im 14. Jh. findet es sich im Oberdeutschen in der Gestalt Mümmey, im Schwäbischen als Muemel.

Andere Dialektvarianten sind: österreichisch Maim, Mamb, niedersächsisch Moje, Moie, Möne, niederländisch Moei, Maeye.

Im Österreicherischen wird mit dem Wort Mühmling jeglicher Verwandte (ursprünglich nur mütterlicherseits) bezeichnet.

Wie Mama geht es auf ein Lallwort der Kindersprache zurück.

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