Kürten: St. Johannes der Täufer

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Die Pfarrgemeinde Kürten verdankt ihre Entstehung einem Fron- oder Herrenhof, der dem Kölner Stift St. Gereon, soweit nachweisbar aber dem Kölner Domkapitel unterstand. Die Pfarrgmeinde umfasste die Honschaften: Ober Honschaft, Breibach, Kollenbach, Engeldorf und den nördlichen Teil der Olpener Honschaft Berg.Die Pfarrgemeinde Kürten gehörte zum alten Bergischen Amt Steinbach (bis 1806). Ab da bis 1931 gehörte das Gebiet zum Kreis Wipperfürth.

Der älteste bekannte Pfarrer war im Jahre 1360 Bernard de Haselbicke. Pastor Christian Schmitt signierte das Testament des Matthias Hildebrand, Pastor in Wipperfeld, am 01.08.1628. Er wurde 1618 Pastor in Kürten. Im Jahre 1642 wurde er zusammen mit Pastor Brunswicker aus Lindlar von Holländischen Truppen nach Neuß verschleppt, weil die beiden Gemeinden keine Kontribution bezahlten. Binnen Jahresfrist wurden aber beide wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden sind aber keine Kirchenbücher in Kürten vor 1696 erhalten. Um 1656 ist Johannes Blanckenberg aus Köln als Pastor in Kürten belegt, ihm folgte Melchior Dörngen am 01.12.1667 nach, 1684 wird ein Görgen Knülle und und 1690 Gerard Jodocus Barisch. Weil aber Pastor Barich nicht in Kürten wohnte, wurde die Pfarrei dem Wilhelm Breidenbach am 04.02.1690 übertragen. Pastor Breidenbach wurde am 16.09.1652 in der Pfarrei Odenthal geboren und beginnt das älteste erhaltene Kürtener Kirchenbuch im Jahre 1696. Nach 30 jähriger Tätigkeit legte er freiwillig seine Pfarrstelle am 30.07.1720 nieder.

Sein Nachfolger wurde Johann Friedrich Kesfeld, geboren 16.07.1708 in Daleiden, Dekanat Stablo. Er legte seine Pfarrstelle am 05.03.1755 nieder. Ihm folgte Pastor Sebastian Feres, geb. um 1720 in Lieler, Pfarrei Weiswampach in Luxemburg. Er musste nach Streitigkeiten die Pfarrstelle abgeben. Am 26.01.1769 wurde die Pfarrstelle dem Johann Peter Pool übertragen, geboren in Dhorn, Dekanat Jülch am 16.12.1739. Er hat das alte Kürtener Pfarrhaus 1771 erbaut.

Ihm folgte am 22.02.1796 Franz Johann Jakob Müller, geb. 12.04.1761 in Kürten, dem man 1812, wegen völligen Versagens in der Seelsorge, die Stelle abnahm und sie dem ehemaligen Karmeliterpater Heinrich Joseph Zingsheim übertrug. Pastor Zingsheim verstarb am 26.01.1833.

Die Kirchenbücher von Kürten, St. Johannes der Täufer beginnen also 1696. Die Originale vor 1776 liegen im Original im Archiv des Erzbistums Köln in der Gereonstraße. Sie tragen die Signaturen KB 324 (T 1696 - 1716, H 1720 - 1754), KB 321 (T 1719 - 1745) und KB 323 (T 1755 - 1787). Von den Registern besitzt das Hauptstaatsarchiv Kopien, die in Duisburg einsehbar sind.

Die ab 1770 geforderten Duplikate sind in Kürten wohl nicht geschrieben worden. Die Kirchenbücher im Personenstandsarchivmit den Signaturen LK 309 - 311 beinhalten THS 1776 - 1809. Die Kirchenbücher ab 1812 werden wieder im Archiv des Erzbistums Köln aufbewahrt.

Kürten ist die Mutterpfarrei der beiden Pfarrgemeinden Biesfeld und Offermannshede, die beide erst 1906 als selbststänige Seelsorgebezirke von ihr abgetrennt wurden. 1794 - 1795 war Johann Peter Ommerborn Vikar in Offemannsheide. Biesfeld erhielt seinen ersten Rektor erst 1864.