Julius Oscar Hager
Julius Oscar Hager (1853 - 1914) war ein Journalist und Genealoge in Basel. Hager erforschte und veröffentlichte gründlich die verwandtschaftlichen Verflechtungen (Implexe) des Dynastenadels an mehreren Beispielen zwischen 1905 und 1912; z. B. Veröffentlichungen im "Herold", Berlin, und "Roland", Dresden. Hager kritisierte erstmals den irreführenden Begriff "Ahnenverlust" und schlug dafür den Begriff "Implex" vor, der sich heute ja allgemein durchgesetzt hat:
Ich kann mich aus Gründen, deren Darlegung ich mir für eine andere Gelegenheit vorbehalte, nicht entschließen, diesen gänzlich verfehlt konstruierten Kunstausdruck anzuwenden, sondern sage dafür "Ahnen-Implex" oder schlankweg "Implex" und zwar heißt ein solcher, wie hier ihrer fünf vorgeführt werden, wodurch eine genealogische Tatsache in die Ahnentafel n e u eingeführt wird, ein "Original-Implex" im Gegensatz zu "Konsekutiv-Implexen", welche die mechanische Folge von irgend welchen früher eingetretenen Original-Implexen sind." (aus: J.[ulius] O.[scar] Hager in Basel: Ein Kapitel aus der Descentoric; in: Monatsschrift des "ROLAND", VIII. Jg., November 1907, Nr. 5, Seite 65-70 (1. Teil).- (Hervorhebungen hier ergänzt).
Literatur
- Arndt Richter: Eine „Prachtgestalt" in Bismarcks Ahnentafel — Aus der Ideengeschichte einer Wissenschaft. In: Archiv für Sippenforschung 56(1990/91), Heft 120, online auf www.genetalogie.de/artikel/pdf/bismarck.pdf
- Hier wird außer Stephan Kekule von Stradonitz auch Julius Oscar Hager besonders hervorgehoben, vgl. Seite 538, Kapitel 2, Stephan Kekule von Stradonitz als Pionier der quantitativen Genealogie, unten bis Seite 539, und zwar hinsichtlich Hagers großer Sachkenntnis bezüglich der biologischen Bedeutung der Mehrfachahnenschaften (Implexe) innerhalb der Dynastengenealogie (dort längeres Hager-Zitat).