Meier Erdmann (Wadersloh)

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Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Fürstbistum Münster > Amt Stromberg > Wadersloh > Bauerschaft Benteler


Der ehemalige Hof Meier Erdmann in Benteler,
abgerissen im Jahre 1992

Einleitung

Meier Erdmann (Große Erdmann)

Im CODEX TRADITIONUM WESTFALICARUM unter Band V., Seite: 296, Verzeichnis der Güter, Einkünfte und Einnahmen u.a. der Klöster Marienfeld und Liesborn von Prof. Franz Darpe steht unter Liesborn:

Windhaus, Walkenhaus (dies Erbe, ein Lehen der Abtei Werden, gehörte samt der 2 folgenden Erben und dortigen Kotten vordem der Stadt Lippstadt, welche 1751 ihre Schuld von 3.500 Rthlr. samt Zinsen im Betrag von 500 Rhtlr. an Marienfeld damit abtrug; der Abt von Werden erteilte hierzu seine Zustimmung, doch muß sich Marienfeld, wenn der Fall sich begibt, mit Walkenhaus Erbe nicht nur belehnen lassen, wozu einer der Konventualen als Vasall benannt wird, sondern auch der Abtei Werden auf Michaelis 9 Scheffel Roggen Lippstädter Maß liefern und 2 Schill. bezahlen), große oder Meyer Erdmann, kleine Erdmann; Kotten: Wortmeyer, Kuhlmeyer, Helfmeyer.

Siedlungsort

Lage des Hofes um 1790
zwischen Glenne und Kluse
  • Kirchspiel Wadersloh
    • Bauerschaft Ostholte
      • Bauerschaft Benteler
        • Gemeinde Benteler

heute:

  • Bad Waldliesborn (Lippstadt),
Geographische Lage
51.724337°N 8.335465°O



Die Lage des Hofes wird auf dem Situationsplan "Lippstadt & Umgebung", gezeichnet von Peter Roscher um 1790, deutlich angezeigt. Der Plan ist im Heimatmuseum der Stadt Lippstadt ausgestellt. (Mai 2006)

Name(n)

Im Gegensatz zum Kleinen Meier Erdmann im benachbarten Kirchspiel Liesborn
wird hier der Name Große E. und Meier E. genannt:

  • Ertman (1498)
  • Erthman
  • Erdtman
  • Erdmann

Eine Herkunft und Deutung des Familiennamen findet sich unter Erdmann (Familienname).


Haus und Hof

  • Der Situationsplan "Lippstadt & Umgebung" von Peter Roscher um 1790 zeigt im Norden den Hof
  • Mit Beginn der preußischen Katasteraufnamen wird der Hof erstmals detailliert in Kartenwerken dargestellt.
  • Nach dem Abriss des Hauptgebäudes 1992 konnte ein ehemaliger Bewohner des Hauses an Hand des Ständerwerkes von alten Fotos den Grundriss zurück ermitteln.
    Das Ergebnis wird auf der folgenden Seite Fachwerkhof, Benteler Nr. 25 dargestellt.

Frühe Erwähnung

In der Willkommschatzung des Fürstbistums Münster von 1498/99 für das Kirchspiel Wadersloh

finden sich ein Dyrick Ertman c. uxore [mit Ehefrau] und ein Bernt Ertman c. uxore [mit Ehefrau].

Eigentümer / Leibherr

Status

Abgaben

Pacht

Über Pachtzahlungen des Meier Erdmann an die Stadt Lippe gibt das Register der Eigenbehörigen folgende Auskünfte:

Anno Rhtlr S
1675 den 2. Decembris 4 24
1676 bezahlet 2
1679 bezahlet 2
1683 den 11. Marty bezahlet 4 24
den 17. Marty bezahlet 4 24
1684 den 30. January bezahlet 4
1685 den 30. Marty bezahlet 4
1686 den 17. Marty bezahlet 4
1687 den 8. Marty bezahlet 4
1688 bezahlet 4
1689 den 16. Marty bezahlet 4
1691 den 28. Marty bezahlet 5
1692 den 19. Marty bezahlet 4
1693 den 23. Marty bezahlet 4
1695 den 19. February bezahlet 4 24
1696 den 10. Novembr. auf Martini Marckt bezahlet 5



Summa 68 24


Meyer Ertman der Statt bis 1696 schuldig 121 Rhtlr 24 D


Anno Rhtlr S
1697 den 13. Marty hat er die pfacht de anno 1696

durch seine Müdder gesamt uns bezahlet


4


24


Quelle: Stadtarchiv Lippstadt, Sign. B 2325



Anno Rhtlr S
1746 zahlt die pfacht mit 4 24
3
noch zahlt derselbe den Rest von vorigem Jahr

wegen des Sterbfalls und Auffahrtgeldes mit


4



Summa 11 24


1717 - Besichtigung der Stadt eigenbehörigen Höfe Kleine und Große Erdmann

Anno 1717 den 20 Septembris [Montag]

Haben regierende Herren des Magistrats samt dem
Herren Syndico bey denen Stadts Eigenbehörigen Be-
sichtigung gehalten und befunden als folgt:
an des Kleinen Erdmanns Hofe, bey nachfrage
Befindes, daß ein Sohn nahmens Thönies an
der Schrannwarte
ein Sohn genannt Lubbert ledig noch im Hauß
und noch der Kleine Sohn Herrmann im Hauß
item der Sohn Stephan bey H. Bauer Fahrenholz
so des […] Conert.
Eine Tochter Verheurahtet an Clüsner im […]
Margaretha genannt, welche sich, dem angeben[en]
nach, vorigen Jahres soll frey gekaufft hab[en]
Item noch Anna Margaretha und Elsabein
so noch zu hause sind.
Nota 1. Es ist auch zu beachten, ob wehen der tochter
an Clusener Verheurahtet, der weinkauf
bezahlet sey oder nicht.
Nota 2. Zehen oder mehr Eichen zu pflantzen.
──────────────────────────────

Bey dem Mäyer Erdmann und seiner Frau,

des Mayer Erdmans seiner Geschwister sind

folgende:

Der Bruder Henrich der Erfftsche Wärter.

Der Bruder Caspar welcher bei Heinrich wohnet

nachein Bruder Henrich so zu Overhagen dienet

und bei H. […] Epping vormals gedient hat

[linker Randvermerk] ist in Holland.

Eine Schwester genannt Anneken, welche mit dem

Huchtmäyer im Rettbergschen geheuerahtet.

[linker Randvermerk] Kinder 1. Ehe

Des Mayer Erdmanns Kinder auß Erster Ehe

sind folgende: als Johann a 16 jahre alt

im Hauße wohnend

Steffen a 14 jahre alt auch bey dem Vater im Hauß

Thönies a 12 jahre alt, auch im Hauß

Thryngen a 9 jahr alt

[linker Randvermerk] Kinder 2ter Ehe

Die Kinder aus der zweyten Ehe sind Zwey.

Das Erste heißet Elsabein ist als Erstgeborenes Kind freigelaß[en]

Das ander heißet Gretgen etawa 1 jahr alt

Das Dokument von 1717


1748 - Verkauf des Meierhofes durch Lippstadt an Abt Ferdinand und das Kloster Marienfeld.

Datei:Marienfelder-Urkunde1567 (Text-Korrektur).pdf

  • Am 30. Mai 1748 wird der Hof neben anderen an das Kloster Marienfeld verkauft.
  • Bestätigung durch die Preußische Kriegs- und Domänenkammer zu Cleve am 8. Juni 1750



Quelle: NAV-NRW Münster, Kloster Marienfeld - Urkunden, Nr. 1567

Vertrag über die Regulierung der auf dem Colonate
Große Erdmann im Kirchspiel Watersloh haftenden Dominal-Gefälle und Rechte.

Am 14. August 1840 wird in Münster (unter) Ad Nrum. 3627 B. zwischen der Königlich Preußischen Regierung zu Münster einerseits und dem Colon Lubert Große Erdmann im Kirchspiele Watersloh andererseits über die Regulierung der auf dem Colonate des letztern haftenden Domanial-Gefälle und Rechte ein Regulierungsvertrag geschlossen.

Zehn Paragrafen regeln die Domanial-Gefälle und Rechte auf dem, vormals dem Kloster Marienfeld eigenbehörigen Colonate Große Erdmann im Kirchspiele Watersloh, Bauerschaft Benteler Nro. 25


Generationenliste


Die letzte Generation

Eheleute

Maria Catharina Erdmann,
geb. 14.05.1841
oo 25.02.1867 in St.Margaretha/Wadersloh (Trauzeugen: Bernhard Brörken, Joseph Erdmann (Bruder der Braut)
mit
Theodor Schäfer
geb. um 1835, Beruf: Schäfer

Der Verbleib des Hofes

  • 1872 wird der Hof Erdmann in Benteler Nr. 25 an den Wagenmacher Anton Schlinckmeyer verkauft.
  • Später kam der Hof an die Familie Eckernkemper, die das alte Fachwerkbauernhaus 1992 abriß. Lediglich die noch erhaltenen Torbalken des Tennentores mit der Inschrift zeugen von diesem ehemaligen Meierhof.

Nachkommen des Hofes

Quellenhinweise

Genealogische Quellen

  • In den ersten Kirchenbüchern der kath. Pfarrgemeinde St.Margareta, Wadersloh findet man auch die ersten Personeneinträge dieser Familie. Sämtliche Wadersloher Kirchen- und Lagerbücher liegen im Bistumsarchiv Münster.
  • Wegen der kürzeren Kirchwege (meine Annahme!) zum Kloster Liesborn, finden sich auch dort Eintragungen in den Kirchenbüchern. So in den Firmverzeichnissen und in dem Register der Liesborner Rosenkranzbruderschaft.
  • Das Kreisarchiv Warendorf, Bestand Wadersloh verfügt über Hausregister, Volkszählungslisten und umfangreiche Flurkarten in denen sich der Nachweis für die jüngere Zeit im 19.Jahrhundert erschließt.
  • Aus der Zeit vor 1751 befinden sich im Stadtarchiv Lippstadt weitere Akten, die die Zubehörigkeit zur Stadt Lippstadt dokumentieren.
  • Nach 1751 gelangte der Hof an das Kloster Marienfeld. Diese Akten über den Verkauf findet man im Staatsarchiv Münster. Dort befinden sich auch die ersten Katasterunterlagen und Pläne.

Historische Quellen



Bilder, Fotos und historische Karten



Familienprivatfunde

Oft werden auf Höfen, in Privathäusern oder an anderen Orten private Nachrichten über Familiem gefunden, die nicht allgemein bekannt sind. Diese Funde nennt man Familienprivatfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu dieser Familie eintragen oder finden.


Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.


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