Amt Werne

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Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt Werne

Übersichtskarte des Amtes Werne aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.

Einleitung

  • Das Amt Werne bestand ursprünglich aus dem gleichnamigen Gogerichtsbezirk sowie einigen kleineren Beifängen oder Patrimonialgerichtsbarkeiten.
  • Die Gerichtsbarkeit über die Werner Bauerschaften Horst, Stockum und Wessel besaßen die Besitzer des Hofes zu Stockum.
  • Der Beifang Kapelle gehörte zur Pfarrei Werne unterstand hoheitsmäßig den Herren zu Nordkirchen.
  • Der Beifang Lenklar im selbigen Kirchspiel umfaßte die gleichnamige Bauerschaft und befand sich im Besitz des Probstes vom Kloster Kappenberg.
  • Zu Werne und Olfen gab es Stadtrichter.
  • Die Osterbauerschaft des Kirchspiels Ascheberg war dem Gericht Wolbeck unterstellt und nahm damit eine Sonderstellung ein.
  • Das Gogericht Werne, das auch zu Davensberg tagte, war sowohl im Besitz des Fürstbischofs als auch im Besitz der Herren auf Haus Davensberg. Im Jahre 1696 wurden die Ansprüche geteilt. Es bildete sich dadurch das Gogericht Davensberg, zu dem die Kirchspiele Ascheberg (ohne die Osterbauerschaft), Nordkirchen, Ottmarsbocholt, Selm, Seppenrade und Südkirchen sowie die Lüdinghausener Bauerschaften Brochtrup, Ermen, Tullinghoff und die Olfener Bauerschaften Rechede und Kökelsum gehörten. Fortan übten die Besitzer des Hauses Nordkirchen als Rechtsnachfolger der Davensberger Herren dort die Gerichtsbarkeit aus.
  • Münster behielt den übrigen Teil des Werner Gogerichtes, wozu die Kirchspiele Altenlünen, Bockum, Bork, Herbern, Hövel, Olfen (ohne die o.g. Bauerschaften) und Werne (ohne die genannten Beifänge) gehörten.
  • Es gab daher vierzehn Kirchspiele im Amt Werne. Allerdings gehörte das Dorf Altenlünen zum Territorium der Grafschaft Mark.

Besitzer

  • Fürstbistum Münster bis 1802.
  • 1802 Das Königreich Preußen nimmt einen Großteil des Fürstentums Münster auf Grund französisch-preußischer Entschädigungs-Vereinbarungen als nunmehriges Erbfürstentum Münster in Besitz.

Amtsverwaltung

Hochstift Münsterische Beamte

und Gerichte auf dem Lande

Drosten des Amtes Werne

  • 1322 Ritter Bernhard gen. Bitter (zu Ostendorf), auch Drost des Amtes Dülmen
  • 1330-1337 Ernst von Werne
  • 1374 Johann Musche
  • 1382 Johann von der Horneburg (von Oer?)
  • 1396-1402 Lubbert von Rechede gen. Bitter
  • 1416 Johann Malemann gen. Grimpe
  • 1424 Bernd von der Heghe
  • 1438-1443 Series von der Heghe
  • 1444-1446 Gerd Morrien
  • 1453 Cord Grothus
  • - + 1467 Dietrich von der Recke
  • 1468-1469 Dietrich Wulff
  • 1480 Gerd Morrien
  • 1489 Dietrich von der Recke
  • 1498-1516 Godert von der Recke
  • 1524 Johann Caessem
  • 1527-1531, + 1544 Johann von Büren zu Davensberg Sohn des Balthasar
  • 1532-1534+ Dietrich von der Recke zu Senden
  • 1533- + 24. 2. 1544 Johann von Büren zu Davensberg (derselbe wie 1527)
  • 1544- + 23.11.1582 Johann von der Recke zu Heessen
  • 1582-1583 Dietrich Strick zu Horstmar
  • 1583-1584 Goswin von Raesfeld zu Empte (Dülmen)
  • 1584-1609 Johann von Ascheberg zu Ichterloh
  • 1609-1613 Heidenreich von Ascheberg zu Ichterloh, Sohn des Vorigen
  • 1613-1644 Franz von Ascheberg zur Geist und Venne
  • 1644-1664 Johann Caspar von Ascheberg zur Geist und Venne, Sohn des Vorigen
  • 1664-1673 Franz Conrad von Ascheberg
  • 1673-1676, Johann Detmar von Ascheberg zur Geist und Venne Sohn des Johann Caspar
  • 1676-1689 Johann Dietrich von der Recke zu Steinfurt Schwiegersohn des Johann Caspar von Ascheberg
  • 1689-1701 Hermann von der Recke
  • 1701-1739 Johann Matthias von der Recke zu Steinfurt, Sohn des Johann Dietrich
  • 1739- + 16. 9. 1761 Ferdinand Wilhelm Joseph von der Recke zu Steinfurt, Sohn des Vorigen
  • 1761- + 12.12.1798 S.T. Herr Adrian Wilhelm von Nagel zu Ittlingen
  • 1798-1799, + 1804 Edmund Ludwig von Nagel zu Ittlingen, Sohn des Vorigen
  • 1799-1802, +1818 Johann Matthias Caspar von Ascheberg zu Venne, 1803 bis 1806 Landrat des Kreises Lüdinghausen
    • Quellen: Staatsarchiv Münster, Bestand Fürstentum Münster, Hofkammer II 29c, Xlh 1, XIII A 3 Bd. 1; Amt Werne Rechnungen; Msc. I 87. fol. 43, II 27, S. 67, 72, II 45, S. 221, VI 34; Nordkirchen Urk. 360, 372, Kasten 94 Nr. 1; Haus Assen Urkunden, Schloß Cappenberg Urk. 869, 914.

Amtsrentmeister

  • Herr Godfried Joseph Heckmann, Renthmeister (1776).

Gericht

  • Herr Franz Anton Schmitz, Richter (1776)
  • Herr Hermann Anton Stroband, Advocatus Fisci (1776)
  • Friderich Aulike, Procurator Fiscal. (1776)
  • Franz Adolph Zumbusch, Procurator (1776)
  • Adam Schultz, Procurator (1776)
  • Florenz Balduin Deutz, Gerichtsschr. (1776)
  • Joh. Bernh. Tilman, Hausvogt (1776)
  • Johann Henrich Tilman, Adjunct. (1776)
Gerichtsarchive im Amt Werne
  • Staatsarchiv Münster (STAM), Bestanmd Fürstbistum Münster, Gerichte, darin: Gericht Werne, Privatgerichte Davensberg, Lüdinghausen, Nordkirchen und Stockum.

Provinzialrecht

Politische Einteilung

Kirchspiele im Amt Werne

Historische Gerichtsbezirke

Im Amte Werne waren:

  • a. fürstliche:

1. Das Gericht Werne.

  • b. Private:
    • 2. Gericht Lüdinghausen,
    • 3. Gericht Davensberg,
    • 4. Gericht Nordkirchen,
    • 5. Gericht Lenkler,
    • 6. Gericht Stockum,
    • 7. Gericht Vischering,
    • 8. Gericht Wolfsberg.

Freigerichtsbarkeit

Gogerichtsbarkeit

Kirchspiele und ihre Bauerschaften

Kirchliche Einteilung

Archidiakonate

Datenerfassung von Kirchenbüchern

Archiv

  • Staatsarchiv Münster (STAM), Bestand: Fürstbistum Münster, Ämter. Findbuch A 83 IX mit Index, 245 Akten
  • Archivdepot Cappenberg, Bestand Nordkichen, darin u.a. Amt Werne (Schatzungen, Einquartierungen, Amtsrechnungen ab 17. Jhdt.) Beifang Capelle (Gerichtsprotokolle ab 1519), Beifang Limbergen, Brüchteregister Amt Werne und Davensberg, Gogericht Davensberg (Protokolle ab 1557, Prozesse ab 1508). Findbücher P 122/14 bis 122/21 (Urkunden und Akten)
  • Archivdepot Cappenberg, Bestand Stift Cappenberg, darin Amt Werne (Amtsrechnungen (1679-1807). Benutzung erfolgt durch das Westfälische Archivamt.
  • Archivdepot Cappenberg, Bestand Itlingen, darin Amt Werne (Amtsrechnungen (ab 1760). Benutzung erfolgt durch das Westfälische Archivamt.
  • Staatsarchiv Münster, Archiv Landsberg-Velen, Bestand Botzlar, darin u. a. Amt Werne u. Kirchspiele Bork, Olfen und Selm (u.a. Kriegslasten, Schatzungen), Gericht im Beifang Botzlar, Findbücher A 450 BO I und II.
  • Archiv Lembeck, Bestand Westerwinkel W, darin Amtsrechnungen Werne 1673-1763.Benutzung erfolgt durch das Westfälische Archivamt.
  • Archiv Drensteinfurt, Bestand "Neues Archiv", darin Amt Werne (17.-18. Jhdt.), Findbuch P 46/12. Benutzung erfolgt durch das Westfälische Archivamt.

Bibliografie

  • Tenhagen, Fr. Geschichte der Pfarrgemeinde St. Christophorus in Werne, Manuskript im Stadtarchiv Werne.
  • J. Schwieters. Geschichtliche Nachrichten östlicher Theil
  • J. Schwieters. Geschichtliche Nachrichten westlicher Theil

Geschichte

Weiterführende Internetlinks

Webgeschichte: http://www.his-data.de/territor/d/reich1/kreise/westfalen/muenster,bt/

Geschichtsportal Westfalen: http://www.westfaelische-geschichte.de


Historisches Amt.png Historisches Amt im Fürstbistum Münster

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