Die Kirchenbücher in Baden (1957)/16

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Die Kirchenbücher in Baden (1957)
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ist erst der geschichtlichen Umwicklung nachzugehen, um im einzelnen Fall Klarheit zu erhalten, welches KB in Betracht kommt. Gelegentlich führen Pfarreien für Höfe und Hofgemeinschaften besondere KB'T.

b) Die Bekettntftissugehörigkeit der einzelnen Landesteile

Ihre Kenntnis ist \ür die Sippenforschung in einem aus so verschieden- artigen weltlichen und geistliehen 'Territorien erst nach 1800 zusammen- geschweißten Land wie Raden wichtig und für das Weiterkommen der For- schung oft entscheidend. Mit der früheren Gebietszugehörigkeit der heutigen badischen Landcsteile hangt sie eng zusammen. Bis über die Mitte des 19. Jh hinaus bleiben ganze Landesteile, seihst die meisten Städte, be- kenninismäßig ungemischt.

Katholisch war das ganze Oberland bis auf das im Winkel des Rheins bei Base] gelegene, von katholischen Gebieten rings umschlossene baden- durlachisehe „Markgral lerland" von Lörrach bis Müllheim, in einzelnen Teilen bis vor Freiburg reichend, mit etwa 80 alten lutherischen Pfarreien. Sonst waren im Oberland zerstreut in geschlossen katholischen Gebiet nur noch zwei ehemals schweizerische [ätherische Pfarreien — Büsingen und Kadelburg — und etwa ein Dutzend bis 1810 zum württembergischen Amt Hornberg gehörende lutherische Pfarreien im Schwarzwald, dazu in dcrBaar bei Donaucschingen die ebenfalls früher württembergiseben Pfarreien öfin- gen und Oberbaldingen mit Bicsingcn.

Katholisch war auch Mittelbaden, d. h. die ehemals österreichische Or- nnd die Markgrafschaft Baden-Baden, ebenso der Hauptteil des Prankenlandes von Mosbach bis gegen Wertheim.

Geschlossene lutherische Gebiete waren die baden-durlachischc Untere Markgrafschaft (Durlach-Pforzheim) und die Obere Markgrafschaft, deren ' in« Teil schon oben genannt wurde, wozu noch das Amt Hochberg um [Emmendingen und am Nordrand des Kaisersluhls gehörte, sodann die ehem. Herrschaft Lahr-Mahlberg, das Hanauerland um Kehl und die Grafschaft Wertheim an Tauber und Main. Lutherisch war auch das nicht sehr aus- gedehnte Streugebiet der Eteicharitterschaft in der Ortenau und umfäng- licher im Kraichgau und im Odenwald und schließlich auch der Württem- berg] - be Zuwachs nach 1806 im Kraichgau und in der Nachbarschaft von Karlsruhe, ebenso einige ehemals württembergische Orte in Frankenland.

Reformiert war seit 1563 die Pfalz, seit 1700 jedoch vermischt mit

lutherischen und katholischen Gemeinden. Die „Simtdtanccn" (Milbenut- zungsrecht der Pfarrkirche durch die Minderheit) waren hier und in der baden-badischen Herrschaft Mahlberg typisch bis in die letzten Jahrzehnte, in einzelnen Orten bestehen solche noch hcutcBn.

0 hM die Pf Plaffcnwciler {Vill.) für die Hannpshöfc für 1772—181(1 Auszüge aus den KB von Marbach, Kiengen, Kirchdorf und Obcrauuhen, Ähnlich sind in Bernau (KB seil 1606) für 1781 — 1831 die KB nach Hiiusern und Zinken getrennt geführt, was ab und zu auch anderwärts der Fall sein dürfte; Ludwigshafen a. S, bai ein besonderes Pamilicnbuch für die Höfe von 1795 his 1906 neben dem Familien- bueb der Pfarrei. " Vgl. J.Schmitt, Das Simuitankirchenrecbt in Baden, Khe 1909.

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