Groß Skaisgirren
Skaisgirren ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Skaisgirren. |
Groß Skaisgirren Marktflecken an der Tilsiter Chaussee |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Groß Skaisgirren
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Niederung > Groß Skaisgirren
- Hierarchie
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Einleitung
Groß Skaisgirren (1938–46 Kreuzingen, russ.Bolschakowo / Большаково, polnisch Skajzgiry, litauisch Didieji Skaisgiriai) ist heute eine Siedlung im Bezirk Heinrichswalde (Rajon Slawsk) der Oblast Kaliningrad. Die Ortschaft liegt an der vielbefahrenen Tilsiter Chaussee (der ehemaligen Reichsstraße 138).
Im nahegelegenen Gromowo befindet sich eine Gedenkstätte zum nationalsozialistischen Konzentrationslager Hohenbruch.
Der Ortsname weist auf vorwiegend litauische Einwanderer hin.
- litauisch "skaistus" = schön, herrlich, licht, durchscheinend, hell
- "giria" = Wald
Allgemeine Informationen
Das Dorf Groß Skaisgirren war mit 2.256 Einwohnern früher der drittgrößte Ort des Kreises Elchniederung (nach Kaukehmen und Heinrichswalde). Groß Skaisgirren hatte in Verbindung mit Brittanien bei Neukirch den größten Viehverladebahnhof Deutschlands.
Groß Skaisgirren wurde 1938 in Kreuzingen umbenannt, weil es im Schnittpunkt von fünf Straßen lag (aus Richtung Labiau, Tilsit, Szillen (Schillen), Taplacken und Insterburg.
Politische Einteilung / Zugehörigkeit.
Groß Skaisgirren gehörte bis 1945 zum Landkreis Elchniederung (bis 1938 Kreis Niederung, 1938 umbenannt in Kreis Elchniederung, ab 1939 Landkreis Elchniederung).
Evangelische Kirchen
Ev.-luth. Pfarrkirche
Die ev.-luth. Pfarrkirche von Groß Skaisgirren war ein schlichter Bau von 1773. 1849/50 erhielt das Turmdach einen Dachreiter. Das später hinzugefügte Eingangsportal zum Kirchhof war mit drei Bögen im historisierenden Stil gestaltet.
1807 kam Napoleon Bonaparte mit einem Teil seiner Truppen nach Groß Skaisgirren. Die Kirche diente als Pferdestall, und Napoleon selbst wohnte im gegenüberliegenden Pfarrhaus. Das Zimmer wurde danach das Napoleonzimmer genannt.
Donald Zedler teilt mit, dass sein Großvater, Pfarrer Karl Wessolleck, vor dem Krieg in der Kirche von Groß Skaisgirren den Sonntagsgottesdienst gehalten hat.
Die ev. Kirche von Groß Skaisgirren ist im Krieg nur wenig beschädigt worden. Nach 1945 wurde der obere Teil des Kirchturms bis zur Dachhöhe des Schiffs abgetragen, und die Fenster wurden zugemauert. Das Langhaus der Kirche wurde zunächst als Kulturhaus, dann als Kaufhalle genutzt. Jetzt befindet sich ein Kino in dem Gebäude. Die Vorhalle und die Sakristei sind zerstört. Das schmucke Portal zum Kirchhof von Groß Skaisgirren ist erhalten geblieben, allerdings wirkt es heute etwas deplaziert auf einem öden Platz vor der verunstalteten Kirche und der zweckentfremdeten Aussegnungshalle (heute Imbissbude).
Geschichte
Erst ab Ende des 16. Jh. wurde die Gegend am Klingeberg (40 m) und Ossa-Bach langsam besiedelt, und auf den gerodeten Flächen wurden Dörfer gegründet. Skaisgirren war die zweitälteste Siedlung in der Gegend. Der Ort wird erstmals 1583 genannt. In einer Urkunde aus diesem Jahr heißt es: „In Skeisgirn wohnet einer mit Namen Domasch. Zinset jährlich 5 Mark Geld und einen Marder oder aber 1 Mark 15 Schilling Mardergeld.“ Bald kamen mehr Kolonisten hinzu. Sie haben weitere Flächen urbar und nutzbar gemacht. Denn etwa um 1600 mussten schon Steuern für 15 Hufen brauchbaren Landes gezahlt werden. Wenn man davon ausgeht, dass eine Hufe Land ca. 30 Morgen umfasst, so war das eine Fläche von 112,5 Hektar. Weitere Siedler kamen hinzu, auch welche aus Litauen. Sie rodeten mit großem Fleiß immer mehr Flächen, so dass sich der Ort weiter ausdehnte und auch andere Dörfer in der Umgebung entstanden. Einem Bericht von 1662 ist zu entnehmen, dass in dem Gebiet des späteren Kirchspiels Skaisgirren schon Dörfer mit insgesamt 77 Hufen angelegt waren. Dazu gehörten u.a. Kletellen (Georgenheide), Groß Wixwen (Vielbrücken), Gründann, Kriplauken (Kripfelde) und Groß Girratischken (Wartenhöfen).
Weitere Ansiedlungen wurden durch das von dem Großen Kurfürsten erlassene Köllmische Recht gefördert. Hierdurch erhielten besonders Privilegierte oder Adlige große Landflächen als Privateigentum übertragen. In der Folgezeit wurden Wege und Straßen gebaut und dadurch das ganze Gebiet erschlossen. Dies wiederum zog Geschäftsleute an, die sich dort niederließen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung abzudecken.
So entstand allmählich ein auf die damalige Zeit bezogener bescheidener Wohlstand.
Amtsbezirk Groß Skaisgirren/Kreuzingen (1874–1945)
Zwischen 1874 und 1945 war Groß Skaisgirren namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Niederung
(ab 1939 Amtsbezirk Kreuzingen, Kreis Elchniederung) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen
Provinz Ostpreußen.
Ihm gehörten anfangs elf Orte an, am 1. Januar 1945 waren es aufgrund zahlreicher Umstrukturierungen nur noch sechs:
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Am 1. Januar 1945 gehörten noch die Gemeinden Georgenforst, Georgenheide, Gronwalde, Kreuzingen, Wartenhöfen und Wilhelmsburch, Forst zum Amtsbezirk.
Alte Ansichten
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Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
siehe: Kirchbuchbestände Kreis Elchniederung
Persönlichkeiten
Vereine
Karten
Weblinks
- Bolschakowo - Groß Skaisgirren/Kreuzingen [1]
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KREGENKO04TU</gov>