Fürstabtei Corvey

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Version vom 18. Juli 2006, 14:40 Uhr von Bodo-stratmann (Diskussion • Beiträge) (→‎Einleitung: durch die Grafen Adalhard und Wal(t)a in Hethi im Augau, bei Neuhaus im Solling das Kloster Corvey)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Regional > Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis_Höxter > Höxter > Fürstabtei Corvey

Fürstabtei Corvey

Einleitung

Neben dem Kloster Werden wirkte auch das Kloster Corvey bis weit in das Münsterland hinein. Vor der Aufteilung des Reiches der Franken wurde 815/822 durch die Grafen Adalhard und Wal(t)a in Hethi im Augau, bei Neuhaus im Solling das Kloster Corvey (als Probstei des Klosters Corbie an der Somme) als "Nova Corbeia" gegründet. Ludwig I. (+840), der Fromme, Sohn Karls des Großen, verlegte Corvey 822 an seinen heutigen Ort bei Höxter, in die Grafschaft Wethigau des Billunger Grafen Hermann (850/60). Um 1200 gab es Ansätze einer Landesherrschaft, 1792 Fürstbistum, 1802 an Oranien-Nassau, 1807 an Kgr. Westphalen, 1815 an Kgr. Preußen.

Besitzungen

Schon 826 erhielt das Kloster durch Schenkungen die Eresburg bei Niedermarsberg (zwischen Hessen- und Almegau) und 834 Meppen, zwischen dem Emmergau in der Drente und dem Hasegau an der Ems gelegen.

Der Grundbesitz von Corvey in der Diözese Osnabrück verteilte sich im 10. Jahrhundert auf 2 Vilikationshaupthöfe, nämlich 1.) Sudendorf am Wiehengebirge, mit 6 Höfen in Markendorf und Oldendorf bei Melle, Sudendorf, Westernkappeln und Wersen. 2.) Meerdorf am Wiehengebirge, mit 10 Höfen in Meersdorf, Eiken, Barkhausen und Westerhausen, und 3.) auf 4 Höfe in Kilver bei Bünde. Dazu kamen die 14 Vilikationen im Osnabrücker Nordland, nämlich Meppen mit 57 Höfen (mansen), Lathen mit Borsum und 56 Höfe, Lotte mit Lage und 29 Höfe, Bramhof bei Lingen mit 10 Höfen, Freren mit 28 Höfen, Andrup bei Meppen und 5 Höfe, Elmelage 11 Höfe, Visbeck 61 Höfe, Barnsdorf bei Diepholz mit 32 Höfen, Holte bei Damme 11 Höfe, Werlte mit 16 Höfen, Asschedorf im Emsland, Lönningen im Hasegau und Bunnen bei Lönningen.

Weiterhin gehörten zum Corveyer Besitz, als Entgelt für den vogteilichen Dienst, ein erblich vergebenes Dienstlehen. Dieses Dienstlehen umfaßte die Vilikationshaupthöfe Haselünne mit 3 Kotten und 4 Höfen (mansen), Huntlosen mit 7 Höfen, Lastrup mit 23 Höfen, Hollwege bei Westerstede mit 8 Höfen und den Einzelhof Aldrup bei Wildeshausen. Da der Sitz Corveys im Wethigau und in der Grafschaft des Billungers Hermann (921/945) lag, war es nicht verwunderlich, daß dessen Sohn Liudolf (947/80), Graf im Hasegau, Vogt von Corvey wurde.

Archiv

Staatsarchiv Münster

Bestand: Fürstabtei Corvey

  • Umfang: Rund 1660 Urkunden von 813-1805, 2201 Akten (587 Kartons) (799) 1332-1806 (1814)
    • Findbuch A 295 I, Bde 1 u. 2,
    • Findbuch A 295 II, Bde 1 - 3 .
    • Akten auch mikrofichiert.
      • Darin: Archiv, Bibliothek, Kopiare (1799) 15. Jh. - 1799 (43); Äbte u. Bischöfe -Wahl, Bestätigung, Korrespondenz, Tod 1558-1802 (65); Kapitel u. Dom¬kapitel 1590-1805 (20), Kapitelsprotokolle 1691-1803 (7); Bursfelder Kongregation (1431) 1459-1801 (28), Kirchen, Pfarreien, Klöster (780) 1514-1805 (1821) (157), davon Kloster Brenkhausen (1295)-1803 (10), Kloster Falkenhagen 1529-1779 (1), Kloster Fischbeck 1630-1631 (1), Kloster Groningen (1416) 1525-1686 (3), Kloster Kemnade 1520-1769 (17), Propstei Marsberg (1780) 1538-1805 (16), Propstei Meppen (821) 1565-1806 (11); Kirchliche Angelegenheiten (888) 1571-1802 (30); Ordensaufnahme, Weihen 1581-1792 (6).
      • Reichs- u. Kreissachen (1431) 1530-1803 (238); Münzsachen 1541-1787 (7); auswärtige Beziehungen (1309) 1500-1802 (135); Kriegssachen 1556-1802 (67); Landstände 1558-1803 (22); Adel, adlige Güter (1456) 1525-1806 (1825) (81); allgemeine innere Verwaltung, Gesetze (1495) 1504-1804 (1826) (51); Regierungs- u. Kanzleiprotokolle 1663-1802 (12); Hofhaltung 1566-1802 (19); Finanzen 1550-1804 (24), Rechnungen 1413-1795 (48), Landrechnungen 1720-1801 (20); Forst, Jagd u. Fischerei (1155) 1524-1806 (34); Berg- u. Hüttenwesen 1616-1787 (5);
      • Lehnsregister, Kopialbücher 14. Jh.-1779 (18), Lehnsprotokolle 1556-1802 (17), Lehnskammerverwaltung (1255) 1503-1804 (39), Lehen, Spezialakten (1198), 1332-1804 (1812) (650); Grundbesitz (11. Jh.) 1479-1802 (17); Güter u. Gemeinden (1310) 1500-1803 (133); Zehnten (1353) 1556-1802 (27); Mühlen (1361) 1467-1787 (2); Stadt Höxter mit Kollegiatstift St. Petri u. Minoriten (1265) 1500-1804 (124); Juden (1332) 1574-1804 (15); Gerichtsprotokolle 1669-1773 (9), Prozesse 1491-1802 (40).

Verweise

  • Schriftgut der pr. Domäne u. des "Mediatfürstentums" ab 1820/21 im Archiv des Herzogs von Ratibor, Schloß Corvey.
  • Nekrolog u. Memorienbuch um 1160, Ostertafeln, Annalen 779-1145, religiöse Schriften in Msc. (Staatsarciv Münster)

Bibliografie

Quelleneditionen u. –inventare

  • Kl. Honseimann (Hg.) Die alten Mönchslisten und Traditionen von Corvey. Teil 1, 1982.
  • M. Sagebiel, L. Schütte (Bearb.), Territorialarchive von Paderborn, Corvey, Reckenberg, Rheda und Rietberg. 1983.
  • K. Schmid, J. Wollasch (Hg.), Der Liber Vitae der Abtei Corvey. 2 Teile, 1983, 1989.

Territorialgeschichte

  • W. Kohl, Beamte des Fürstentums Korvey 1807. In: Beiträge zur westf. Familienforschung 9 (1950).
  • W. Leesch u. P. Schubert, Heimatchronik des Kreises Höxter. 1966.
  • H. H. Xaminsky, Studien zur Reichsabtei Corvey in der Salierzeit. 1972.
  • O. Föllmeyer, Corvey. Von der Reichsabtei zum Fürstbistum. 1978.

Zufallsfunde

Oft werden in unterschiedlichsten Archivalien Informationen zu diesem Thema gefunden, welche nicht hier genannt sind. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Thema eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- und Familienforscher eintragen, die zu diesem Thema Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschauen oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Thema anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an die entsprechenden Forscher/Innen zu richten.

Patenschaft

Folgende Nutzer betreuen regelmäßig diese Seite und sind Ansprechpartner für alle Fragen im Zusammenhang mit der Seite: Virtuelle Geschichtswerkstatt Westmünsterland: