Das Heiratsregister in der Garnisonsgemeinde Wesel 1818 bis 1874
Bibliografische Angaben
Kleinholz, Hermann: Das Heiratsregister in der Garnisonsgemeinde Wesel 1818 bis 1874, Beiheft XIX der Mitteilungen aus dem Schlossarchiv Diersfordt und vom Niederrhein, Wesel 2002.
Inhalt
Aus dem Vorwort:
Eine bisher wenig benutzte Quelle zur Geschichts- und Familienforschung bilden die im Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland in Boppart, früher in Koblenz (Wesel I/20d und 20e) und im Archiv des katholischen Militärbischofsamts, früher in Bonn nunmehr in Berlin, lagernden Militärkirchenbücher.
Die Kirchenbücher wurden zentral von der Garnison geführt, d.h., die einzelnen Truppenteile, die durchaus nicht immer in Wesel dauerhaft stationiert waren, mussten die Personenstandsfälle an die Garnison melden, wo dann der zentrale Eintrag erfolgte. Neben dem Garnisonskirchenbuch sind in vielen Fällen daher auch die Kirchenbücher der einzelnen Formationen noch zu finden, hier vornehmlich im Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland. Hierzu gehören die Bucher (mit Garnison Wesel) der IV. Art.-Brigade 3. Abt; Inf Rgt. Nr. 16 Füs Batl.; Inf Rgt Nr. 16 Batl. und Füs. Batl.; Inf Rgt Nr. 17 Füs Batl.; Inf Rgt Nr. 17 Garnisons Kp.; 14 Divisions-Garnisons Kp; Ulanen Rgt Nr. 5; Ulanen Rgt Nr. 5 IV. Eskadron; sowie der Festungs-Pionier-Detachement Poinier-Res. Kp. Während in das Garnisonskirchenbuch zunächst alle kirchlichen Handlungen der unterschiedlichen Konfessionen eingetragen wurden, erfolgt ab dem Jahre 1868 eine konfessionell getrennte Registrierung. Nicht nur unter personengeschichtlichen Aspekten stellen die Garnisonskirchenbücher eine gesicherte Quelle dar. Vor allem die Frage des Sesshaftwerdens weier Bevölkerungskreise, also besonders das Wanderverhalten, lässt Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der heutigen Bewohner Wesels - vor dem II. Weltkrieg - zu. Auffällig ist das zeitliche Zusammentreffen von Herkunftsbereichen, wie Westfalen, Saarland, Berlin, Schlesien, Ostpreussen. Hier also ist zum einen die Rekrutierung erkennbar, zu anderen aber auch das Verlagern der einzelnen Militäreinheiten. In den Registern finden sich bekannte Namen wie Detert, Krawath, Krehan, Gautzsch, Linnemann, Pilarzig, Singendunck, Zurmühlen, aber auch die führenden Militär wie v. Gagern, v. aititz und v. Derschau. Besonders die im 19. Jahrhundert zunächst simultan geführten Garnisonskirchenbücher konnten wegen der Entfernung, sie lagerten damals in Berlin, in der Regel nicht benutzt werden. Nach dem inzwischen bis 1874 vervielfältigt vorliegenden Sterberegister der Weseler Garnisonsgemeinde wurden nunmehr die für die Jahre 1818 - 1874 geführten Heiratsregister bearbeitet. |