Schwerin (Mecklenburg)/Friedhof Faschismusopfer

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Eingang
Gräberfeld

Friedhof der Opfer des Faschismus


Der Friedhof ist Gedenkstätte und Zeugnis des Umgangs mit der NS-Vergangenheit in der DDR. Auf dem Friedhof sind insgesamt ca. 1.500 Tote in Einzelgräbern und eine unbekannte Anzahl in vier Sammelgräbern bestattet, davon sind 755 Kriegstote.

Die Geschichte des Platzes reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Die Friedhofsnutzung beginnt 1943-1945 mit der Bestattung einer unbekannten Anzahl von Zwangsarbeitern. Nach 1945 wurden unterschiedliche Gruppen von Toten beigesetzt: KZ-Häftlinge, Kriegstote, sowjetische Bürger, Angehörige der Roten Armee, Verfolgte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, umgebettete verdiente Sozialisten und die Urne von Kurt Bürger.


Geschichte

  • 1755 Urkundliche Erwähnung des Platzes als städtische Sandgrube.
  • Bis 1925 verschiedene Nutzungen des Platzes: Kleingärten, Baumschule und Holzablagerplatz; ab 1930 gestaltete Grünanlage.
  • 1943-1945 Erstmalige Bestattung von Toten, vermutlich sowjetische Zwangsarbeiter, diese wurden in drei Grabreihen beigesetzt.
  • 8. Mai 1945 Bestattung von 74 toten Häftlingen aus dem KZ Wöbbelin, Außenlager ds KZ Neuengamme; die Bevölkerung wurde zur Teilnahme an der Besetzungsfeier verpflichtet.
  • Ab 1945 Beginn der Nutzung als Militärfriedhof der Roten Armee; vorhandene Holzgrabmäler wurden bis 1947 durch Steingrabmäler ersetzt.
  • 1945/1946 Zur Jahreswende erhält der Friedhof offiziell den Namen „Opfer des Faschismus“.
  • 1949 Übertragung der Zuständigkeit für den Friedhof an die Schweriner Stadtverwaltung; seit diesem Zeitpunkt Bestattung von Deutschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden (VdN).
  • Um 1950 Umgestaltung des zentralen Bereiches mit Grabplatten für Kurt Bürger und rahmenden Douglasienhecke; Austellung von 71 Grabplatten mit Häftlingsnummern der am 8. Mai 1945 bestatteten KZ-Häftlingen.
  • 1976-1978 Umgestaltung des westlichen Bereiches, Aufstellung der Plastik „Kämpfer der Roten Armee“ von Gerhard Thieme anstelle eines Obelisken; in den 1970er Jahren zentraler Gedenkort für die NS-Opfer in Schwerin.
  • 1993 Umbettung von Urnen von dem alten Friedhof aufgelösten „Gedenkstätte verdienter Kämpfer für Demokratie und Sozialismus“.
  • 2011-2013 Denkmalgerechte Instandsetzung der Anlage.



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Vom 12. Februar bis zum 2. Mai 1945 befand sich südlich von Schwerin, in der Nähe der Ortschaft Wöbbelin, das letzte Außen- und Auffanglager des KZ Hamburg-Neuengamme. Von mehr als fünftausend Häftlingen aus vielen Ländern Europas fanden über Tausende den Tod. Die Überlebenden wurden von den amerikanischen Soldaten befreit. An dieser Stätte wurden am 8. Mai 1945 siebzig Opfer in Einzelgräbern beigesetzt. Über die Geschichte des Konzentrationslagers informiert eine Ausstellung in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin.


Quelle: Infotafeln