Dresden

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Hierarchie :

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen > Direktionsbezirk Dresden > Dresden

Belvedere auf der Brühlschen Terrasse um 1850

Einleitung

Für die Geschichte der Stadt Dresden stellt das Jahr 1206 das Anfangsdatum dar, wenn man unter Geschichte die Kenntnis schriftlich beweisbarer Tatsachen versteht, die sich auch zeitlich eindeutig festlegen lassen. Das weitverbreitete Bedürfnis nach städtischen Jubiläumsfeiern macht ein Gründungsdatum oder wenigstens das Gründungsjahr einer Stadt wünschenswert. Da solche Angaben in der Überlieferung nur in den allerseltensten Fällen auftreten, muss man sich mit der schriftlich verbürgten Ersterwähnung behelfen, wie es auch in der Dresdner Überlieferungspflege stets geschehen ist. So rückte ein für die eigentliche Stadtgeschichte belangloses Ereignis auf den ersten Rang: Man kann es als bloßen Zufall ansehen, dass ein Grenzstreit zwischen dem Bischof von Meißen und dem Burggrafen von Dohna im Jahre 1206 nicht in Meißen oder Dohna oder etwa in Pirna. sondern eben in Dresden geschlichtet wurde. Über den Zustand dieses Ortes sagt eine solche Notiz gar nichts. Aus ihr geht lediglich hervor, dass es ihn zu dieser Zeit gab. Damit teilt Dresden sein Schicksal mit allen anderen Städten, die aufgrund ihrer schriftlichen Ersterwähnung ein Jubiläum feiern. Es ist allgemein üblich, beim Rückblick auf die Stadtgeschichte nach der »Stadtgründung« zu fragen, die man sich möglichst weit zurückliegend wünscht, als ob die Bedeutung der Stadt mit ihrem Alter zunehmen würde. Es ist jedoch von keiner einzigen mittelalterlichen Stadt in Sachsen ein zuverlässiges Datum ihrer Gründung vorhanden, wenn es ein solches Ereignis überhaupt jemals gegeben hat. In Unkenntnis der mittelalterlichen Verhältnisse wird dann gern das Jahr der Ersterwähnung als Gründungsjahr angenommen, wie es auch für Dresden nicht selten geschehen ist. Eine gewisse Abschwächung dieses Irrtums ist lediglich dadurch eingetreten, dass für das Jahr 1216 in einer zweiten Urkunde die civitas Dresden genannt wird, nun also mit der eindeutigen lateinischen Bezeichnung für die voll ausgebildete Stadt. Daraus ist der falsche Schluss gezogen worden, Dresden sei zwischen 1206 und 1216 »gegründet« oder »zur Stadt erhoben« worden. Die bloße Nennung des Ortsnamens im Jahre 1206 kann nicht in dem Sinne gedeutet werden, Dresden sei zu diesem Zeitpunkt noch keine Stadt gewesen. Aus alledem geht hervor, dass die bisherigen Auffassungen über die Anfänge der Stadt nicht befriedigen, weil sie auf ungenügender Sachkenntnis beruhen. Sie gehen von einem veralteten Wissensstand aus. Aus der Verbindung von archäologischer, namenkundlicher und urkundlicher Forschung ergibt sich die Tatsache, dass das Dresdener Elbtal im 10. Jahrhundert von einer slawischen Bevölkerung besiedelt war, die dem sorbischen Volk angehörte. Als nach der deutschen Eroberung des mittleren Elbegebietes im Jahre 929 und der Gründung des Bistums Meißen 968 die christliche Mission unter den Sorben begann, wurde eine Kirchenorganisation aufgebaut. Dabei erhielt das Elbtal mit der Errichtung der Frauen-kirche um das Jahr 1000 einen gesellschaftlichen Mittelpunkt, von dem aus die Bewohner in den slawischen Dörfern des Umlandes geistlich betreut wurden. In diesem Gotteshaus kamen sie allsonntäglich zum Messgottesdienst zusammen, der ihnen stets aufs Neue die Heilswirkung der Gnade Gottes zusprach. Hier wurden ihre Kinder getauft und damit in die christliche Gemeinschaft aufgenommen, außerhalb derer ein Leben nicht denkbar war. Auf dem Kirchhof der Frauenkirche wurden sie zur ewigen Ruhe bestattet, die für den Menschen des Hochmittelalters das eigentliche Leben bedeutete. Taufe, Messgottesdienst und Beerdigung waren die drei Formen der Begegnung mit dem Heiligen, die für den Menschen jener Zeit ein unverzichtbarer Teil seines Lebens auf dieser Erde darstellte. In der Frauenkirche trafen sich die Bewohner der vielen verstreut liegenden Dörfer ihr ganzes Leben lang zu den regelmäßigen Gottesdiensten, hier wurde die Zugehörigkeit zu einer Gemeindekirche zu einem persönlichen und gesellschaftlichen Erlebnis, hier bildete sich eine Kirchgemeinde als geistliche und weltliche Gemeinschaft. [Auszug „Geschichte der Stadt Dresden“ Band 1, Seite 14, ISBN 3-8062-1906-0. Die Stadt in ihrer Geschichte. Einleitung von Prof. Dr. Karlheinz Blaschke]

siehe auch http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Hauptseite

  • Die Haupt- und Residenzstadt Sachsens ist Dresden an der Elbe (72.000 Einwohner), bestehend aus Altstadt, Friedrichsstadt, Neustadt und Antonsstadt. Dresden ist Sitz der Kreisdirection und hat 146 Gassen, 13 lutherische, 1 reformierte und 6 katholische Kirchen, 5 Synagogen für etwa 800 Juden, 1 gelehrte Schule und 78 andere Unterrichtsanstalten. Seit dem 27. April 1828, dem Tage der Geburt des Prinzen Albert, ist in Dresden eine Gasbeleuchtung eingerichtet.(M. Friedrich Wilhelm Renkewitz: Kleine Geographie und sächsische Vaterlandskunde für Mittelclassen niederer Bürgerschulen, Leipzig 1838, S. 60).



Wappen

Wappen Dresden.jpg


Beschreibung: Auf goldenen Grund aufgerichteter schwarzer Löwe mit roter Zunge und Bewehrung links und zwei schwarze Pfähle rechts (der Meißner Löwe und die Landsberger Pfähle sind die beiden ältesten Herrschaftswappen des Hauses Wettin).

Das Stadtwappen ging aus dem ältesten bekannten Stadtsiegel aus dem Jahr 1309 hervor.

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Landeshauptstadt mit der Umschrift: *Landeshauptstadt Dresden*.

Allgemeine Information

Für eine umfassende Information zur Geschichte Dresdens siehe unter Artikel Dresden. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. oder auch die drei Bände „Geschichte der Stadt Dresden“ 2005/2006, siehe hier unter 8.2 *Bibliografie*.


Wappen Stadt Dresden Stadtteile in Dresden  -  (Regierungsbezirk Dresden)
Ortsamt Albstädt: Friedrichstadt | Innere Altstadt | Johannstadt | Pirnaische Vorstadt | Seevorstadt | Wilsdruffer Vorstadt
Ortsamt Blasewitz: Blasewitz | Dobritz | Gruna | Seidnitz | Striesen | Tolkewitz
Ortsamt Cotta: Briesnitz | Cotta | Dölzschen | Gorbitz | Kemnitz | Leutewitz | Löbtau | Naußlitz | Omsewitz-Burgstädtel | Roßthal-Neunimptsch | Stetzsch | Wöflnitz
Ortsamt Klotzsche: Hellerau | Klotzsche | Rähnitz | Wilschdorf
Ortsamt Leuben: Alttolkewitz | Großzschachwitz | Kleinzschachwitz | Laubegast | Leuben | Meußlitz | Sporbitz | Zschieren | Teile von Dobritz | Teile von Niedersedlitz
Ortsamt Loschwitz: Bühlau | Dresdner Heide | Hosterwitz | Loschwitz | Niederpoyritz | Oberpoyritz | Pillnitz | Rochwitz | Söbrigen | Wachwitz | Weißer Hirsch
Ortsamt Neustadt: Albertstadt | Äußere Neustadt | Innere Neustadt | Leipziger Vorstadt | Radeberger Vorstadt
Ortsamt Pieschen: Kaditz | Mickten | Pieschen | Trachau | Trachenberge | Übigau
Ortsamt Plauen: Coschütz | Gittersee | Gostritz | Kaitz | Kleinpestitz | Mockritz | Plauen | Räcknitz | Südvorstadt | Zschertnitz
Ortsamt Prohlis: Großluga | Kauscha | Kleinluga | Leubnitz-Neuostra | Lockwitz | Nickern | Niedersedlitz | Prohlis | Reick | Strehlen | Torna | Teile von Mockritz
Ortschaften: Altfranken | Cossebaude mit Gohlis, Neu-Leuteritz und Niederwartha | Gompitz mit Ockerwitz, Pennrich, Roitzsch, Steinbach, Unkersdorf und Zöllmen | Langebrück | Mobschatz | Oberwartha | Schönborn | Schönfeld-Weißig mit Borsberg, Cunnersdorf, Eichbusch, Eschdorf, Gönnsdorf, Helfenberg, Malschendorf, Pappritz, Reitzendorf, Rockau, Rossendorf, Schönfeld, Schullwitz, Weißig und Zaschendorf | Weixdorf mit Friedersdorf, Gomlitz, Lausa und Marsdorf


Erläuterungen zu Forschungen in Dresden in der Zeit 1820 - 1900 , z.B. an der Fam. XXX , Räcknitzstr.

1. Adressbücher für DD, nach 1826 liegen z.B. in der Sächs. Landesbiblothek , aber auch im Stadtarchiv (alle auf Film) - Lesegeräte aussreichend vorhanden. Es gibt auch noch Adressbücher vor 1826 ....

2. Wenn die Adresse ermittelt ist, gibt es im Anhang an das Adressbuch, ein Verzeichnis der Straßen - und Plätze, hieraus kann u.a Kirchenzugehörigkeit ermittelt werden In deinem Fall, die Räcknitzstr. gehörte zur Dresdner Seevorstadt, StA Dresden 1 , ev. luth zur Kreuzparochie Dresden , mit dem Wissen kannst du dich wenden

3. an die Urkundenstelle des Standesamtes Dresden ab 1876 : alle Infos findest du hier [1] - wichtig, kein Urkunde verlagen, sondern eine Ablichtung des Orginaleintrages im Register - jede Ablichtung kostet ebenfalls 7 € - jede halbe Suchstunde kostet 15 € , also die Daten so genau wie möglich, Sterbedatum etc. , eventuell auch schon beim Großvater anfangen - eventuell vorher anrufen und Fragen ob ein Abstammungsnachweis erbracht werden muß

4. Besuch oder Anfrage im Kirchenbuchamt Dresden : KB von 1876 bis ... , sind dort einsehbar.... (Wie lange noch ?) 01127 Dresden, Markusstr. 2 Tel: (0351) 89410-30 Fax: (0351) 89410-39

5. Besuch oder Anfrage Kirchenamtsratsstelle : KB bis 1876 01067 Dresden, Kreuzstr. 7 Tel: (0351) 4923-346 Fax: (0351) 4923-348 EMail: karst.dresden@evlks.de Fr. Marzin Die Kirchenbücher für die Ephorie Dresden und Meissen sind nur noch hier in verfilmter Form einsehbar. Bestände für Dresden hier [2] Die Anmeldezeit für das 1 Lesegerät liegt bei ca. einem 1/2 Jahr.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Überblick zu allen Kirchen in Dresden

[Quelle > „DRESDEN Stadtlexikon“  edition 2009 der Sächsischen Zeitung mit aktuellen Ergänzungen *)]

Stand: Februar 2011

Hinweis: nicht jede Kirche hat auch eine Kirchengemeinde [z.B. Frauenkirche], oft sind mehrere Kirchen zu einer Gemeinde zusammen gefasst. Einige Kirchen existieren heute auch nicht mehr. Das gilt im Prinzip auch für einige Dresdner Friedhöfe.

Andreaskirche - 1901/02 von Oskar Kaiser errichteter neobarocker einschiffiger Zentralbau ohne Turm. Dieser Bau war nur als Interimslösung gedacht, der Erste Weltkrieg und die folgenden Krisen verhinderten den geplanten größeren Neubau. 1945 brannte die Andreaskirche aus und wurde später bei der Enttrümmerung der —> Johannstadt mit abgetragen.

Anglikanische Kirche „All Saint Church" - 1868/69 in der -> Seevorstadt nah beim späteren -> Hauptbahnhof er-richtete neugotische Kirche für die 1841 in Dresden gegründete anglikanische Ge-meinde. Architekt des dreischiffigen Baus mit Querschiff und freistehendem Südturm war August Pieper, Vorbild war die Kirche St. Aubyn in London. Die Kirche wurde 1945 zerstört und 1952 abgerissen.

Amerikanische Kirche - 1883/84 von Friedrich Wilhelm Dögel in der —> Südvorstadt im neugotischen Stil errichtete dreischiffige Hallenkirche mit straßenseitig vorgesetztem Turm. Die Kirche brannte 1945 aus, Turm und Außenmauern waren aber fast unbeschädigt. Nach Ablehnung von Wiederaufbauplänen wurde die Ruine 1959 gesprengt

Annenkirche - die 1578 von Kurfürst August seiner Gemahlin Anna gewidmete Kirche war der erste evangelische Neubau in Dresden. Sie wurde im Siebenjährigen Krieg zerstört und 1764 bis 1769 von Johann Georg Schmidt neu errichtet. Erst 1823 wurde der klassizistische Turm von —> Gottlob Friedrich Thormeyer angefügt, 1907 bis 1909 der Innenraum durch Richard Schleinitz unter Jugendstileinfluss umgestaltet. 1945 schwer beschädigt, blieb die frühere Vorstadtkirche der Wils- druffer Vorstadt jahrelang ohne Turmhaube. 1997 wurde die Rekonstruktion mit der Vollendung des Turmes abgeschlossen.

Apostelkirche - 1927 bis 1929 nach einem Entwurf von Oswin Hempel für die bereits 1908 von der Kaditzer Kirche abgetrennte Apostelgemeinde in Trachau errichtet. Auferstehungskirche Plauen - evangelische Kirche in Dresden-Flauen, als Dorfkirche erstmals um 1150 errichtet. Nach deren Zerstörung in den Hussitenkriegen 1429 Neubau, um 1700 und 1878 Umbauten. 1903 Umgestaltung des Innenraumes durch William Lossow und Ernst Viehweger im Stil der deutschen Renaissance. Das im Kirchhof stehende Gemeindehaus wurde 1912 von -> Georg Wrba im Reformstil errichtet.

Briesnitzer Kirche - eine der ältesten Kirchen im Elbtal, entstand nahe dem 1071 erstmals genannten Burgwart und wurde 1273 selbst erstmalig als spätgotischer Bruchsteinbau mit trutzigem Turm erwähnt. Umbauten erfolgten 1474, 1602 sowie 1881/82 durch Gotthilf Ludwig Möckel. Trotzdem besitzt die Kirche auch heute noch etliche Zeugnisse früherer Zeiten, so Reste an gotischer Wandmalerei und Buntglasfenster aus dem 15. Jahrhundert. Im Jahre 2010 renoviert.

Christophoruskirche - Wilschdorf, die älteste Kirche im heutigen Stadtgebiet. Sie ist ein schlichter Putzbau mit Satteldach und achtseitigem Dachreiter und beherbergt Dresdens älteste gotische Fresken sowie Dresdens ältestes Geläut (drei Glocken, 1250, 1400 und im 15. Jahrhundert gegossen). Die Wegscheider-Orgel von 1995 entstand nach barockem Vorbild.

Christuskirche Strehlen - 1905 bis 1907 durch das Architekturbüro Schilling & Gräbner erbaute monumentale Jugendstilkirche in Strehlen. Die auf einem Hügel (dem früheren Frankenberg) stehende Kirche gilt als erster moderner Kirchbau Deutschlands nach Überwindung des Historismus und ist mit ihren beiden 66 Meter hohen Türmen zum Wahrzeichen der Gegend geworden. Sie besitzt eine 1905 von der Dresdner Orgelbaufirma Gebrüder —> Jehmlich erbaute Orgel. Die Christuskirche wurde 1945 stark beschädigt und 1951 erneut geweiht. Gegenüber der Kirche steht das 1937 erbaute und mit einem Dachreiter versehene Gemeindehaus. Im Wendejahr 1989 spielte die Christuskirche neben der -> Kreukirche eine herausragende Rolle bei der Information der Bürger über das aktuelle Geschehen.

Christuskirche Klotzsche -Königswald 1905 bis 1907 für den neuen Ortsteil Königswald der damals noch selbstständigen Gemeinde Klotzsche von Woldemar Kandier erbaut, die Orgel stammt von den Gebrüdern -> Jehmlich. 1977 erfolgte eine Außenerneuerung, 2002 wurde die Ausmalung erneuert und die Orgel überholt. Diakonissenhauskirche - Neubau einer kleinen Anstaltskirche zwischen 1928 und 1929. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch Oswin Hempel neu errichtet und 1962 geweiht. Die Innenmalerei stammt von Paul Sinkwitz.

Dreikönigskirche - wichtigste Kirche der Neustadt, der bereits 1403 erwähnte erste gotische Vorgängerbau lag am Neustädter Markt. Er wurde nach dem Stadtbrand von 1685 ab 1688 durch eine dreischiffige Kirche ersetzt, die wegen der ungünstigen Lage bereits 1731 an den heutigen Platz verlegt werden musste. Der nun dritte barocke Bau wurde 1732 bis 1739 errichtet und stammt von —» Matthäus Daniel Pöppelmann und —» George Bahr. 1854 bis 1859 wurde das Sattel- durch ein Walmdach ersetzt und der heutige markante Turm hinzugefügt. 1945 schwer zerstört, wurde das Äußere bis 1990 originalgetreu wieder errichtet, das Kirchenschiff durch Einbau eines Gemeindezentrums halbiert und der Altar kriegsbeschädigt belassen. Im Gemeindezentrum tagte nach 1990 der erste Sächsische Landtag seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Der Turm wurde 1993 bis 1997 renoviert.

Emmauskirche Kaditz - im 13. Jahrhundert als Kapelle dem Heiligen Laurentius gewidmet. Daran erinnert ein gotisches Kreuzgewölbe mit Laurentiusdarstellung im Schlussstein. Die hölzerne Decke wird um 1750 datiert, bemerkenswert sind auch die zwei Emporen und der 2004 sanierte 45 Meter hohe Turm. Vor der Kirche befindet sich eine unter Naturschutz stehende tausendjährige Linde. Seit 1999 gehört die Emmauskirche zusammen mit der Markuskirche zur Laurentiusgemeinde.

Frauenkirche - Der prägende Monumentalbau am Neu-markt gilt als das bedeutendste barocke protestantische Kirchengebäude in Deutschland.... > siehe ausgwählte Kirchen

Friedenskirche - 1889 bis 1891 von Christian Friedrich Arnold in neogotischen und neoromanischen Formen in der damaligen Gemeinde Löbtau errichtet. 1945 teilzerstört, wurde sie 1949/50 von Otto Bartning als hölzerne Interimskirche wieder aufgebaut und prägt noch heute in dieser Form den Stadtteil. Der neugotische Altar mit Alabasterrelief stammt aus der -> Sophienkirche.

Garnisonskirche - 1893 bis 1900 von William Lossow und Ernst Viehweger als Simultankirche für evangelische und katholische Gottesdienste der Garnison errichtet. Sie hatte seinerzeit etwa 400 Plätze im linken katholischen und gut 2.000 Plätzen im rechten evangelischen Teil. Sie war Eigentum des Landes Sachsen, nach dessen Auflösung in DDR-Besitz und nach der Wiedervereinigung zunächst Eigentum des Bundes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der katholische Teil in St. Martin umbenannt. Die umliegenden Gemeinden nutzten die Garnisonskirche, da deren Kirchen oftmals zerstört waren. Der rechte Teil diente jahrelang als Büchermagazin der Landesbibliothek und Depot der Phonothek. Ab 1999 wurde die Garnisonskirche durch einen Privatinvestor saniert. Evangelische und Katholiken teilen sich heute den kleineren linken Teil.

Heilig-Geist-Kirche - neugotische vier-jochige Saalkirche, 1893 nach Plänen des Blasewitzer Architekten Karl Emil Scherz errichtet. Zum roten Klinkerbau gehört ein 75 Meter hoher Turm. Innenrestaurierungen erfolgten zwischen 1969 und 1972 sowie 2004.

Herz-Jesu-Kirche - katholische Kirche, die 1903 bis 1905 von August Menken in neogotischer Form an der —> Borsberg-straße errichtet wurde. Die Jehmlich-Orgel wurde 1909 eingebaut. Sie gilt im Dresdner Raum als Unikat, weil die Pfeifen der 37 Register auf pneumatischen Kegelwindladen stehen.

Hoffnungskirche - wurde 1915 als selbstständige Kirchgemeinde aus der —> Friedenskirche gebildet. Ursprünglich war der Bau einer Kirche und eines Gemeinde-hauses geplant, verwirklicht wurde 1935/36 jedoch nur das Gemeindehaus mit einem freistehenden Glockenturm nach einem Entwurf von Rudolf Kolbe. Es dient seither als Kirchgebäude der Hoffnungskirchgemeinde. Heute bilden Friedens- und Hoffnungskirche wieder eine gemeinsame Gemeinde.

Hofkirche - ehemalige Kirche des sächsischen Herrscherhauses. Eine katholische Kirche wurde in dem seit 1539 protestantischen Dresden notwendig, weil —> August der Starke (Kurfürst Friedrich August l. von Sachsen) zum katholischen Glauben gewechselt war, um die polnische Königskrone erlangen zu können. Die Kirche wurde 1739 bis 1751 von -> Gaetano Chiaveri und anderen Baumeistern im Stil des italienischen Spätbarocks errichtet. Das Bauwerk ist mit 4.800 Quadratmetern Grundfläche die größte Kirche Sachsens. Das Mittelschiff ist 53 Meter lang und 18 Meter hoch. Der 86 Meter hohe Turm ist für die Stadtsilhouette prägend. 1945 teilzerstört, wurde sie relativ schnell in ihren Grundzügen wiederaufgebaut und seitdem ständig ergänzt (so die insgesamt 59 Balustradenfiguren) und saniert. An die italienischen Bauleute erinnert heute das gegenüberliegende Restaurant -> „Italienisches Dörfchen". Die Kathedrale ist Heimstatt der Dresdner Kapellknaben. In der Gruft befinden sich 49 Sarkophage der —> Wettiner Kurfürsten und Könige, sowie deren Verwandte. Ein päpstliches Dekret erhob die Kirche im Jahr 1980 zur Kathedrale St. Trinitatis des Bistums Dresden-Meißen.

Jakobikirche - 1898-1901 nach Plänen von Jürgen Kroger im neoromanischen Stil für die 1884 von der Annenkirchgemeinde abgespaltene Jakobigemeinde errichtet. Das imposante Gotteshaus am -> Wettiner Platz mit 1300 Plätzen und einer Gesamthöhe von 78,5 Metern wurde 1945 zerstört und später abgerissen, der Ort ist bis heute unbebaut.

Johanniskirche - 1874 bis 1878 von Gotthilf Ludwig Möckel im neugotischen Stil an der Striesener Straße errichtet, 1945 zerstört, der noch intakte Turm wurde 1952 gesprengt. Kirche Bad Weißer Hirsch - Holzkirche von Richard Schaeffer nach dem Vorbild der Kirche Wang bei Karpacz (Krummhübel) im polnischen Riesengebirge. Die 1889 geweihte Kirche besitzt eine —» Jehmlich-Orgel von 1901.

Kirche Jesu Christi der heiligen der letzten Tage —> Gemeindehaus der Mormonen

Kirche Schönfeld - die Kirche mit Satteldach und erhöhtem Chor mit Sterngewölbe wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. 1896 erfolgte der Neubau eines 54 Meter hohen Turms, der 1970 auf 34 Meter verkürzt wurde. Die Sandsteinkanzel und ein von Engeln getragenes Taufbecken stammen aus dem 17. Jahrhundert. Kirche, Schloss und Dorfteich bilden den Mittelpunkt dieses Ortsteiles der Ortschaft -> Schönfeld-Weißig.

Kreuzkirche Weißig - Wehrkirche aus dem 13. Jahrhundert, nach einem Brand im 17. Jahrhundert erfolgten mehrere Um-bauten, bauliche Erweiterungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Kirche verfügt über bemerkenswerte Jugendstilelemente in Ausmalung, Prospektschnitzereien, Tür-beschlägen und Fensterverglasung. Loschwitzer Kirche - Barocke Kirche des Stadtteiles Loschwitz, 1705 bis 1708 von -> George Bahr und —> Johann Christian Fehre d. Ä. als achteckiger Zentralbau errichtet, quasi als Vorläufer der -> Frauenkirche. Die Orgel wurde wegen Geldmangel erst 1733 eingebaut. 1898/99 wurde die Kirche erneuert, dabei wurde der Innenraum der Kirche vollständig umgestaltet. 1945 brannte das Bauwerk vollständig aus, erst 1991 beim ersten —> Elbhangfest konnte der symbolische Grundstein zum Wieder-aufbau gelegt werden. 1994 erfolgte die Wiederweihe der Kirche.

Lukaskirche - 1899 bis 1903 von Georg Weidenbach für die seit 1889 selbstständige Lukasgemeinde im Stil der deutschen NeoRenaissance erbaut. Die kriegsbeschädigte Kirche wurde in den 1960er Jahren vereinfacht aufgebaut, die seit 1945 fehlende Turmspitze soll wiedererrichtet werden. 1964 bis 1972 erfolgte der Umbau der Kirche zum Tonstudio. Die spezielle Wandverkleidung erzeugt eine herausragende Akustik, weshalb viele berühmte Schallplatten in dieser Kirche aufgenommen wurden. Auch als Veranstaltungsort für Konzerte hat die Lukaskirche einen Namen.

Martin-Luther-Kirche - bedeutendste evangelische Kirche der -> Äußeren Neustadt, 1883 bis 1887 von Ernst Giese und Bernhard Paul Weidner domähnlich und mit neugotischen Elementen errichtet.

Matthäuskirche - 1728 bis 1730 von -> Matthäus Daniel Pöppelmann errichtete Barockkirche in der -> Friedrichstadt. Auf dem dazugehörigen Matthäusfriedhof liegt auch der Erbauer der Kirche.

Reformierte Kirche - die evangelisch-reformierte Gemeinde wurde in Dresden 1689 von aus Frankreich geflohenen Hugenotten gegründet. Erst 1763 erhielt sie ein eigenes Gebäude aus kurfürstlichem Besitz, etwa dort, wo heute der Rathausturm steht. Als das -> Neue Rathaus geplant wurde, zog die Gemeinde rund hundert Meter weiter an den heutigen Dr.-Külz-Ring, wo 1882 der Grundstein für die neue Kirche gelegt wurde. Architekt des neogotischen Backsteinbaues war Harald Julius von Bosse. 1945 zerstört, wurde sie 1948/56 teilweise wieder aufgebaut und diente bis 1956 als Gotteshaus und Konzertstätte. Schon 1954 musste sich die Gemeinde wegen der angekündigten Enteignung (sie erfolgte 1962) ein neues Domizil suchen und fand es in der Ruine der ehemaligen -> Hofgärtnerei am -> Brühlschen Garten.

Russisch-Orthodoxe Kirche 1872 bis 1874 von Harald Julius von Bosse und Karl Weißbach errichtet. Sie wurde nahe der früheren -> Russischen Gesandschaft erbaut und dem „Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge" geweiht. Die im Krieg zum Teil zerstörte Kirche wurde bis 1952 instandgesetzt und in den 1990er Jahren restauriert. Sie unterstand bis zum Rechtsstreit mit der sogenannten Auslandskirche dem Moskauer Patriarchat, musste aber gegen den Willen der Gemeindemitglieder an diese übergeben werden. Die Gemeinde hat heute etwa tausend Mitglieder.

Sophienkirche - hatte zwei Vorgängerbauten: die 1265 als langgestreckter Saalbau errichtete erste Franziskanerkirche sowie die 1351 bis 1357 als Klosterkirche der grauen Brüder erbaute zweischiffige Hallenkirche, die sogenannte zweite Franziskanerkirche. In diese wurden Teile der mittelalterlichen Kirche einbezogen, 1421 erfolgte eine erste Erweiterung des Baus. Im Zuge der Reformation wurde der Kirchenbau erneuert und 1602 als protestantische Sophienkirche geweiht. Beim Umbau von 1864 im Stil der „akademischen Neugotik" erhielt die Kirche ihre charakteristischen Doppeltürme mit einer Höhe von 66 Metern, die bis zum letztmaligen Umbau 1934 das Stadtbild um den Zwinger prägten. Bei diesem Umbau wurden die Türme in schlichte Kegel umgestaltet. In der Bombennacht 1945 brannte die Sophienkirche aus, 1946 stürzten die Gewölbe ein. Die durchaus wiederaufbau-fähige Ruine wurde 1963 auf Befehl Walter Ulbrichts abgerissen. Heute steht auf einem Großteil des Kirchengrundstückes der sogenannte Advanta-Riegel. An die Kirche, an deren erster Dresdner Silbermannorgel auch Johann Sebastian Bach spielte, erinnern eine Gedenktafel und der - an den noch unbebauten Stellen - im Boden nachgestaltete Grundriss.

„Die Sophien- oder Hofkirche 1) Markgraf Friedrich der Strenge erbaute sie 1351-1357 für die grauen Brüder; diesen Erbauer deutet noch das am Eingange der Brüdergasse am Schlußsteine eingehauene Hennedergische Wappen an, welches er nach seiner Verheiratung mit Catharina von Henneberg führte. – Wegen dieser ihrer Bestimmung hieß die Sophienkirche anfangs die Klosterkirche oder Minoritenkirche. Da sie anfangs nur den Ordensbrüdern und zu Begräbnissen für Adliche und reiche Bürger diente, so war sie anfangs nur eine kleine Capelle. Sie wurde in der Folge auch erweitert, also auf zweymal erbaut, wie die fünf freyen Pfeiler in der Mitte der Kirche zeigen, auf denen das Gewölbe ruht. Nach der Reformation wurde das Kloster im Jahre 1539 aufgehoben, und diese Kirche stand lange Zeit leer. Churfürst August bestimmte sie zu einem Magazin schon im Jahre 1541, indeß soll sie, laut einem von Weinart angeführten Documente Herzog Heinrich dem Magistrate abgetreten haben; hernach gab sie auch Friedrich Wilhelm zu Altenburg als Administrator zur Begräbnißkirche Adlicher und angesehener Bürger wieder her, da er vom Rahte wiederholt darum ersucht worden war. Deshalb wurden die gegenüberliegenden Pferdeställe abgebrochen, und der Platz zum Kirchhofe geebnet.; der ganze Platz wurde mit Quadern belegt, und die Kirche erhielt zwey Emporkirchen; im Jahr 1599 ward man hiermit fertig. Den neuen Namen erhielt sie von der Churfürstin Sophia, ‚Christians Wittwe. Diese ließ sich dieselbe im Jahr 1599 vom Rathe abtreten, verglich sich mit demselben wegen der Kosten, baute sie noch besser aus, und ließ sie im Jahre 1602 am Johannisfeste mit der ersten evangelischen Predigt durch Polycarp Leyser einweihen; - denn es wurde der Hofgottesdienst wegen des damaligen Hofcapellenbaues in sie verlegt. Diese fromme Churfürstin ließ im Jahr 1606 für diese Kirche von dem berühmten Nosseni einen Altar von polirten Marmor und Alabaster für 3500 Fl. Erbauen, der in Basrelief viele biblische Historien darstellte. Der Ausbau dieser Kirche wurde im Jahre 1610 völlig geendet, wo die Churfürstin Sophia sie dem Rathe wieder abtrat, und mittels eines Legats von 3000 Gulden Sonntags eine Vesper- und eine Wochenpredigt des Montags stiftete. Ihr zu Ehren findet man über dem Portal ein Chronostichon. Im Jahr 1611 befahl Churfürst Christian II. statt der Vesper eine Sonntagspredigt an, zum Andenken an die wunderbare Errettung des Herzogs George, da er von einem entzündeten Feuerwerksvorrathe in die Elbe geworfen wurde (siehe Weck S.257). Im Jahre 1619 erhielt der um sie liegende Kirchhof eine Mauer , wodurch aber die Kirche freye Aussicht und offenen Platz verlor. Seitdem hat sie keine Hauptveränderung erlitten; jedoch ist sie, besonders nachdem seit dem Jahre 1737 der Hofgottesdient in sie verlegt wurde, woher sie auch Hofkirche heißt, hin und wieder verbessert worden. Im Jahre 1720 erhielt sie eine Silbermannsche Orgel von 2 Manualen, in ihr hat Gottfried Silbermann, der Bruder des Strasburger Andreas Silbermanns, zuerst eine Schwebung in der Menschenstimme angebracht. Seit dem Jahre 1726 ist Sonntags von 7 bis 8 Uhr eine Communion in ihr. Im Jahre 1736 erhielt sie einen neuen mit Schiefer gedeckten Thurm, auf welchen 1737 die aus der Schloßcapelle hierher geschenkten Glocken aufgehängt worden. Im Jahr 1738 mußten die Emporkirchen für die Bürger erweitert werden. Den Hofgottesdienst verwalten in ihr der Oberhofprediger nebst zwey Hofpredigern als seine Diaconen; während desselben besetzen die Schweitzer in ihrer altdeutschen Tracht die Kirchenthüren und Eingänge der Emporkirchen, und der Capellmeister mit den Capellknaben besorgt die Musik. Den Sophienkirchengottesdienst verwaltet der ehemalige unterste Diacon der Kreuzkirche. – Das Prediger …“

1) Quelle: Auszug „Beschreibung der Königlich-Sächsischen Residenzstadt Dresden und der umliegenden Gegend für fremde bearbeitet“ Dresden 1807, Seiten 50-53; >siehe auch hier unter *8.2 Historische Bibliographie*.


St. Antonius Kirche - 1922/23 errichtete katholische Kirche für die seit 1904 selbstständige Pfarrei -> Löbtau. 2001 bis 2003 wurden auf dem gleichen Grundstück ein neues Pfarrzentrum und ein Kindergarten errichtet, die Kirche selbst saniert.

St.-Barbara-Kirche - die -> Eschdorfer Kirche entstand im 12./13. Jahrhundert und ist seit 1346 der St. Barbara geweiht. Sie war bis zur Reformation ein Wallfahrtsort. Umbauarbeiten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten unter anderem zu einem neoromanischen Turm (39 Meter), Orgelprospekt von —» Gottfried Semper und Orgelfiguren von —> Ernst Rietschel. Die Kirche gehört als einzige im Stadtgebiet zum Kirchenbezirk Pirna, sie beherbergt seit 1996 im ausgebauten Dachboden ein Heimatmuseum.

St. Franziskus Xaverius Kirche - 1855 im lombardischen Baustil des 12. Jahrhunderts errichtete Kirche für die seinerzeit stark gewachsene katholische Gemeinde der Neustadt. Das an der -» Hauptstraße gelegene Bauwerk wurde 1945 zerstört, die Ruine 1957 gesprengt. Die Gemeinde nutzt heute St. Martin, den katholischen Teil der —> Garnisionkirche.

St.-Pauli-Kirche - nach Plänen von Christian Schramm errichtete neogotische Kirche im -> Hechtviertel mit tausend Sitzplätzen und einer Turmhöhe von 78 Metern. 1891 geweiht und 1945 ausgebrannt, führte die Kirchgemeinde ab 1968 Sicherungsarbeiten an der roten Backsteinkirche durch. Nach der Wende wurde der seit dem Krieg offene Innenraum als Freiluftspielstätte für maximal 400 Zuschauer hergerichtet. Seit 1999 betreibt hier der Verein „Theaterruine St.Pauli e.V." in den Sommermonaten Theater- und Musikveranstaltungen. 2005 lösten sich mehrere Meter eines Gesimses und stürzten herab. Der Spielbetrieb musste sofort eingestellt werden. Nach erfolgter Sanierung wurde die Theaterruine knapp ein Jahr später wiedereröffnet.

Thomaskirche - 1891/92 von Christian Gottfried Schramm als neugotischer Verblendziegelbau im damals noch selbstständigen ~> Gruna errichtet, erst 1908 erfolgte die Auspfarrung aus der Kreuzkirchgemeinde. Das 1945 stark beschädigte Gebäude wurde als erste Dresdner Kirche 1950 wieder geweiht.

Trinitatiskirche - 1891 bis 1894 von Karl Barth im Neorenaissancestil für die seit 1888 selbstständige Trinitatisgemein-de in —> Johannstadt errichtet. Sie ist eine der wenigen noch existierenden Kirchruinen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, etliche andere wurden gesprengt. Nach dem Wiederaufbau der —> Frauenkirche gibt es Überlegungen, diese Kirchruine als Mahnmal zur Erinnerung an die tragischen Ereignisse des im Februar 1945 erfolgten Bombenangriffes auf Dresden zu belassen. Keller und Teile der Seitenschiffe sind ausgebaut und werden für Gemeindezwecke genutzt.

Zionskirche – a) profanierte Kirchruine der 1908 bis 1912 von Rudolph Schilling und Julius Gräbner errichteten Zionskirche in der -> Südvorstadt. Bis zum Dach in Sandstein ausgeführt, trug ein Eisengerüst den zentral angeordneten 50 Meter hohen und mit Kupfer gedeckten Turm. Die 1945 ausgebrannte Kirche gehört seit 1984 der Stadt Dresden und wird von dieser als Lapidarium genutzt. b) neues Gemeindezentrum der Zionskirchgemeinde, wurde 1981/82 von Gemeindemitgliedern unter schwedischer Bauleitung unweit von der Zionskirche errichtet. Auf dem zwei-geschossigen Ständerbau mit Klinkerverblendungen ruht eine Leimholzkonstruktion, im Untergeschoss befindet sich der Gemeindesaal. c) ev.-meth. Kirche in Striesen. Die nach Plänen von Karl August Alicke errichtete schlichte Kirche mit Dachreiter wurde 1950 geweiht.

  • ) Nachtrag mit noch zu prüfender Einordnung und historischer Ergänzung:

Adventsgemeinde, Haydnstraße 16 [SZ vom 19.Febr.2010]

Bethlehemkirche Tolkewitz, Marienberger Straße 65 [SZ vom 19.Febr.2010]

Evang.-Freikirchliche Baptisten, Birkenhainer Straße 5 [SZ vom 19.Febr.2010]

Evangelische Kirche Bad Weißer Hirsch, Stangenstraße 1 [SZ vom 19.Febr.2010]

Ev.-mennonitische Freikirche, Hechtstraße 78 [SZ vom 19.Febr.2010]

Ev.-Meth. Emmauskirche, Katharinenstraße 17 [SZ vom 19.Febr.2010]

Ev.-Meth. Friedenskirche, Katharinenstraße 17 [SZ vom 19.Febr.2010]

Freie Evangelische Gemeinde, Leipziger Straße 220 [SZ vom 19.Febr.2010]

Heilandkirche Cotta, An der Heilandkirche 3 [SZ vom 19.Febr.2010]

Kirche Langebrück, Kirchstraße 46 [SZ vom 19.Febr.2010]

Kirche Weixdorf, Königsbrücker Landstraße [SZ vom 19.Febr.2010]

Kirche Leuben, Altleuben 13 [SZ vom 19.Febr.2010]

Kirche Leubnitz-Neuostra, Altleubnitz 1 [SZ vom 19.Febr.2010]

Kirche Lockwitz, Altlockwitz 2 [SZ vom 19.Febr.2010]

Kirche Prohlis, G.-Pahlitzsch-Str. 2 [SZ vom 19.Febr.2010]

Kirche Seidnitz, Altseidnitz 12 [SZ vom 19.Febr.2010]

Paul-Gerhardt-Kirche, Windbergerstraße 20 [SZ vom 19.Febr.2010]

Philippuskirche Gorbitz, Leutewitzer Ring 75 [SZ vom 19.Febr.2010]

St. Markuskirche, Markusplatz [SZ vom 19.Febr.2010]

St. Michaeliskirche Bühlau, QuorenerStraße 18 [SZ vom 19.Febr.2010]

St. Pauli, Fichtenstraße 2 [SZ vom 19.Febr.2010]

St. Petri, Großenhainer Straße 30 [SZ vom 19.Febr.2010]

Versöhnungskirche Striesen, Schandauer Straße35 [SZ vom 19.Febr.2010]

Weinbergkirche Trachenberge, Albert-Hensel-Straße 3 [SZ vom 19.Febr.2010]


Evangelische Kirchen

Adressen der Kirchgemeinden siehe >

http://www.evlks.de/cgi-bin/adressdb/abfrage.pl

http://www.evlks.de/cgi-bin/adressdb/details.pl

Ergänzungen für ausgewählte Kirchen in Dresden:

Frauenkirche
Webseite www.frauenkirche-dresden.de
Kreuzkirche
Webseite [1]

Geschichte der Kreuzkirche [Auszug] Die DRESDNER KREUZKIRCHE ist die evangelische Hauptkirche der Stadt Dresden. Sie kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Bereits 1215 unter dem Namen Nikolaikirche gegründet, wurde sie 1388 als Kreuzkirche neu geweiht. Durch Brand- und Kriegseinwirkungen ist sie mehrfach zerstört und danach immer wieder erneuert worden. In ihr wurde 1539 der erste lutherische Gottesdienst in Dresden gehalten. Durch ihre zentrale Lage auf dem Altmarkt, direkt neben dem Rathaus, ihrem einmaligen Charakter und ihre vielfältigen Angebote ist sie zu einem bedeutenden geistlichen und musikalischen Zentrum Dresdens geworden. So hat sie auch Anteil an der gegenwärtigen Entwicklung und war für Dresden in der Wendezeit 1989 ein Symbol für die politische Umgestaltung. Auch als Zentrum des kirchenmusikalischen Schaffens hat die Kreuzkirche über Jahrhunderte ihre Stellung behauptet und fühlte sich stets der Pflege der geistlichen Musik aus Vergangenheit und Gegenwart verpflichtet.

Annenkirche

Geschichte der Annenkirche [Quelle: Stadtlexikon DD > http://www.dresden-lexikon.de/ ]

die 1578 von Kurfürst August seiner Gemahlin Anna gewidmete Kirche war der erste evangelische Neubau in Dresden. Sie wurde im Siebenjährigen Krieg zerstört und 1764 bis 1769 von Johann Georg Schmidt neu errichtet. Erst 1823 wurde der klassizistische Turm von —» Gottlob Friedrich Thormeyer angefügt, 1907 bis 1909 der Innenraum durch Richard Schleinitz unter Jugendstileinfluss umgestaltet. 1945 schwer beschädigt, blieb die frühere Vorstadtkirche der Wilsdruffer Vorstadt jahrelang ohne Turmhaube. 1997 wurde die Rekonstruktion mit der Vollendung des Turmes abgeschlossen.

Dreikönigskirche

Geschichte der Dreikönigskirche [Quelle: Stadtlexikon DD > http://www.dresden-lexikon.de/ ]

die wichtigste Kirche der Neustadt, der bereits 1403 erwähnte erste gotische Vorgängerbau lag am Neustädter Markt. Er wurde nach dem Stadtbrand von 1685 ab 1688 durch eine dreischiffige Kirche ersetzt, die wegen der ungünstigen Lage bereits 1731 an den heutigen Platz verlegt werden musste. Der nun dritte barocke Bau wurde 1732 bis 1739 errichtet und stammt von —» Matthäus Daniel Pöppelmann und -> George Bähr. 1854 bis 1859 wurde das Sattel- durch ein Walm-Dach ersetzt und der heutige markante Turm hinzugefügt. 1945 schwer zerstört, wurde das Äußere bis 1990 originalgetreu wieder errichtet, das Kirchenschiff durch Einbau eines Gemeindezentrums halbiert und der Altar kriegsbeschädigt belassen. Im Gemeindezentrum tagte nach 1990 der erste Sächsische Landtag seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Der Turm wurde 1993 bis 1997 renoviert. Dreikönigskirche.png

Dresdner Totentanz - Relief in der -> Dreikönigskirche mit 27 Figuren in vier Gruppen (Reigen), das an die Vergänglich-«e: des Seins gemahnt. Es zählt zu den I:en und bedeutendsten Totentanzdarstellungen in Deutschland. Zugleich ist das von Christoph Walther l. zwischen 1534 und 1536 geschaffene Werk eine der wenigen Darstellungen dieses Themas in der Plastik. Kaiser Karl V. ist als Totentänzer darauf zu sehen, der sächsische Herzog Georg als Auftraggeber des Reliefs, eine Äbtissin, ein Kind und natürlich der Tod. Dreimal tanzt er, ausgerüstet mit Schalmei, Trommel und Sense, den Menschen vor aus. Das 12,5 Meter lange und 1,20 Meter hohe, einst farbig ausgemalte Renaissance-Kunstwerk befand sich ursprünglich an der elbseitigen Renaissance-Fassade des neben dem Residenzschloss stehenden Georgentores. Nach dem großen Schlossbrand von 1701, der auch dieses Gebäude beschädigte, schenkte August der Starke das Relief um 1705 der Dreikönigskirchgemeinde. Seit 1990 ist das Relief unter der Orgelempore der Dreikönigskirche zu besichtigen.

Totentanz DD.JPG

Katholische Kirchen

Kathedrale Ss. Trinitatis (Hofkirche)
Schloßstr. 24
Dresden


Geschichte

Für die Geschichte Dresdens ist die Historie der vielen um die ehemalige Festung Dresden liegenden Dörfer sehr aufschlussreich, wurden diese doch in ihrer Entwicklung im großen Maße von der Stadt beeinflusst. Aber auch Dresden selbst wurde anderseits durch diese über 100 Dörfer, die alle im heutigen Stadtgebiet liegen, in ihrer Entwicklung maßgeblich mitbestimmt. Einige dieser Dörfer wie z.B. die heutigen Stadtteile Löbtau (1068), Briesnitz (1071), Cossebaude, Leuteritz, Leutewitz (alle 1071) usw., sind auch durch den Nachweis der Ersterwähnung in versch. Urkunden wesentlich "älter" als Dresden. Für diese Dörfer gibt es dann aber auch eine Vielzahl spezieller Quellen, die die Geschehnisse vor der Eingemeindung durch Chroniken, Bibliographien, Archivalien wie z.B. Gemeindeprotokolle udgl. oft im Detail an Beispielen ergänzen und damit auch die Geschichte Dresdens vervollständigen (siehe auch hier z.B. unter Löbtau).

Die Ersterwähnungsurkunde von Dresden vom 31. März 1206

[Autor: ECKHART LEISERING Quelle: „Dresdner Geschichtsbuch 2“ Seite 185 Auszug]

Die Ersterwähnungsurkunde von Dresden vom 31. März 1206 wird im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden aufbewahrt. Aussteller der Urkunde ist Markgraf Dietrich von Meißen. Dieser Markgraf war der zweite Sohn Markgraf Ottos des Reichen von Meißen. Seine Mutter Hedwig war eine Tochter Markgraf Albrechts des Bären von Brandenburg. Das Geburtsjahr Dietrichs ist ungewiß. Urkundlich tritt er erstmals 1174 zusammen mit seinem älteren Bruder Albrecht auf. Obwohl ihm Kaiser Heinrich VI. von 1195 bis 1197 die Mark Meißen vorenthielt, und er später mit Aufständen der Stadt Leipzig und seiner Ministerialen konfrontiert wurde, hat er es letztlich geschafft, die Machtpositionen seiner Dynastie wesentlich auszubauen. Der Beiname »Der Bedrängte«, den er von der Nachwelt erhielt, täuscht darüber hinweg, daß er ein durchaus erfolgreicher Herrscher war. Markgraf Dietrich starb am 17. Februar 1221. Der Text der Urkunde soll hier in einer neuen Übersetzung gebracht werden. Als Grundlage diente dabei neben dem Text des Originals eine Übersetzung von 1956. Bei der Neufassung der Übersetzung wurde mehr Wert auf eine sinngemäße Wiedergabe im heutigen deutsch, als auf eine exakt wörtliche Übersetzung jeder Redewendung gelegt. Wo dies notwendig erschien, wurde hinter Orts- und Personennamen die Originalschreibweise der Urkunde in Kursivschrift in Klammern hinzugefügt. Namen von Orten, die in Dresden nicht als allgemein bekannt vorausgesetzt werden können, wurden in den Anmerkungen erläutert. ...

Die befestigte Stadt und ihre Tore

[Autor: EVA PAPKE Quelle: „Dresdner Geschichtsbuch 1“ Seite 23-25, Auszug]

Die knappe Mitteilung von 1315, »In dem XV jare ... Czu der czit wurden geslagen dy Doringe (Thüringer) uf den Wilischen tore czu Dreseden«, enthält wohl den ältesten Hinweis auf ein kriegerisches Ereignis an einem mit Namen genannten Dresdner Stadttor. Das Wilische oder Wilsdruffer Tor schützte den Stadteingang im Westen, woher die Straße von Wilsdruff und dem bedeutenden Freiberg nach Dresden führte. Nach Norden lag das wichtige Elbtor, das sowohl den Zugang von der Brücke in die Stadt als auch in den Schloßbereich decken mußte. Dem Elbtor lag im Süden der Stadt das Seetor gegenüber. Es galt als minder wichtig und war über Jahrhunderte zugemauert. Nach Osten, eigentlich Nordosten, führte eine Straße zur dörflichen Siedlung um die Frauenkirche, es war die Frauengasse, an deren Ende das Frauentor lag. Die Frauenkirche lag also nicht in der Stadt Dresden. Die Dresdner Marktkirche war die alte Nikolai-, die spätere Kreuzkirche. Damit auch sie für die Kirchgänger aus der Umgebung bequem zu erreichen war, durchbrach eine kleine Pforte, die Kreuzpforte oder das Pförtel, im Südosten die Stadtmauer. Der Siedlungsplatz für die Gründung der Stadt Dresden war sorgsam ausgesucht: ein hochwasserfreier Raum, der im Norden durch die Elbe, im Westen durch einen Weißeritzarm und im Osten durch den Kaitzbach begrenzt und geschützt wurde. Dazu kamen Seen, Teiche und Sumpfgebiete, die einen natürlichen Schutzgürtel gegen eventuelle Angreifer bildeten. Der Graben vor der mittelalterlichen Stadtmauer konnte im Bedarfsfall schnell geflutet werden. In friedlichen Zeiten blieb nur der sogenannte Fischgraben neben dem 1353 erwähnten Frauentor voll Wasser, wo der Rat mit Genehmigung Markgraf Friedrichs des Strengen (1332/1349-1381) Fische für den eigenen Bedarf ziehen durfte. Auf der Außenseite des Grabens lag ein Erdwall, den ein Plankenzaun oder Parchem, teilweise oder zeitweise auch eine niedrige Steinmauer, der Kamm, krönten. Vor den Stadttoren rührten Holzbrücken oder steinerne Brücken mit Zugbrückenteil hinaus über den Stadtgraben. Die Straßen durchschnitten den Wall, der außen durch Walltore und davor noch mit Schlägen gesichert wurde.

Baumaterial für die Dresdner Stadtbefestigung war im Mittelalter wie in der Renaissance Sandstein aus Pirna, Königstein und Struppen. Der Stein wurde auf der Elbe nach Dresden trans-portiert und in der Pickhütte am Elbufer in die benötigten Maße gehauen. Vermauert wurden auch Sandsteinbruchstücke, sogenannte Horzeln oder Gehörn, vor allem aber der aus unmittelbarer Nachbarschaft herangefahrene Plauener oder Pläner-Stein, der auch bei Kaitz, Blasewitz und Leubnitz gebrochen worden sein soll.

Die mittelalterliche Stadtmauer war bei einer vermuteten Höhe von ca. 6 m am Fuß knapp 2 m, an der Kronei, stellenweise auch nur 5oo m breit. Ein hölzerner mit Ziegeln gedeckter Wehrgang bildete ihren oberen Abschluß. In Abständen sprangen Wehrtürme in den Graben vor. Der Stadtherr war genauso wie die Bürger an einer wehrhaften, gut geschützten Stadt interessiert und unterstützte deshalb notwendige Baumaßnahmen finanziell, so zwischen 1355 und 1370 die Verstärkung der Stadtmauer. Ab 1427 wurde, nicht zuletzt wegen der Hussitenzüge, eine Zwingeranlage vor der Stadtmauer errichtet, d. h. vor einem etwa 20 m breiten Freiraum als Annäherungshindernis, dem Zwinger, wurde eine Außenmauer, etwas niedriger als die Hauptmauer, mit kleineren Türmen gebaut.

Größer, stärker und prächtiger als die einfachen Mauertürme waren die Tortürme angelegt. Sie waren mit in Stein gehauenen, bemalten Stadtwappen verziert und erfüllten gewissermaßen Repräsentationspflichten, führten doch durch sie die Hauptverkehrsstraßen in die Stadt. Über den dicken Torgewölben lag die Wohnung der Wächter, der »Hausmänner«. Die Kellergewölbe wurden häufig als Gefängnisse benutzt. Ein starker Turm schützte die Elbbrücke auf der Seite nach Altendresden. Er war 1430 gebaut worden, nachdem 1429 die Hussiten in Altendresden geplündert und Häuser angezündet hatten. 1430, als sie erneut vor Dresden erschienen, hatte man »etliche große Stücke« auf diesen Turm geschafft, Geschütz, und der so armierte Turm erfüllte seinen Zweck, der Brückenzugang, damit die Residenz, blieb gesichert. Der Schutz ihrer Stadt, ihrer Häuser und Habe, war ein natürliches Anliegen der Bürger. Wie bereits erwähnt, wurden sie in Notzeiten auch über die finanzielle Seite hinaus vom Landesherrn unterstützt, prinzipiell blieb es jedoch bis in das 16. Jahrhundert im eigenen Interesse ihre Aufgabe. 1487 beschloß der Rat, daß jeder, der das Bürgerrecht erwerben wollte, eine Hakenbüchse, eine Handbüchse oder Steinbüchse, je nach Reichtum, zum gemeinen Nutzen anschaffen sollte.

Das Dresdner Aufgebot war nach Stadtvierteln organisiert. Die kleinste Einheit war, wie im Landsknechtswesen, eine Rotte, die in Dresden um 1500 jeweils 16 Personen umfaßte. In der »Ordenunge des hämisch vnd wye die Inwoner sollen geschickt sein«  stand danach an der Spitze des städtischen Aufgebotes aller vier Dresdner Stadtviertel ein Oberster Hauptmann mit seinem Vertreter: Casper Thumer mit Valentin Pfall. Die Zahl aller verteidigungsfähigen und Verteidigungspflichtigen Bürger betrug zu dieser Zeit 444 Personen. …

Die Eingemeindungen nach Dresden

[Autor: HOLGER STARKE Quelle: „Dresdner Geschichtsbuch 6“ Seiten 7 - 44, Auszug]

Albertstadt 1945; Altfranken 1997; Blasewitz 1921; Briesnitz 1921; Bühlau mit Quohren 1921; Coschütz 1921; Cossebaude 1997 mit Leuteritz, Gohlis und Niederwartha; Cotta 1903; Dobritz 1921; Dölzschen 1945 mit Neuimptsch und Roßthal; Gittersee 1945; Gompitz 1999 mit Ockerwitz, Pennrich, Roitzsch, Steinbach, Unkersdorf und Zöllmen; Gorbitz Kammergut 1924; Gostritz 1921; Gruna 1901; Hellerau 1950; Rähnitz zu Hellerau 1837; Hosterwitz 1950; Kaditz 1903; Kaitz 1921; Kauscha 1999; Kemnitz 1921; Kleinpestitz 1921; Kleinzschachwitz 1921; Klotzsche 1950; Langebrück 1999; Laubegast 1921; Leuben 1921; Leubnitz Neuostra 1921; Leutewitz 1921; Löbtau 1903; Lockwitz 1930 mit Nickern; Loschwitz 1921; Mickten 1903; Mobschatz 1999 mit Brabschütz, Alt-Leuteritz, Merbitz, Podemus und Rennersdorf; Mockritz 1921; Naußlitz 1903; Neudorf 1866; Niedergorbitz 1921; Niederpoyritz 1950; Niedersedlitz 1950 mit Luga; Obergorbitz 1921; Oberpoyritz 1950; Omsewitz 1930 mit Burgstädtel; Pieschen 1897; Pillnitz mit Kammergut 1950; Plauen 1903; Prohlis 1921; Räcknitz 1902; Reick 1913; Rochwitz 1921; Schönfeld-Weißig 1999 mit Borsberg, Cunnersdorf, Eschdorf, Gönnsdorf, Malchendorf,Pappritz, Reitzendorf, Rockau, Schullwitz und Zaschendorf; Seidnitz 1902; Söbrigen 1950; Stetzsch 1921; Strehlen 1892; Striesen 1892; Tolkewitz 1912; Torna 1921; Trachau 1903; Trachenberge 1897 mit Wildermann und Hellerberge; Übigau 1903; Wachwitz 1930; Weißer Hirsch 1921; Weixdorf 1999 mit Friedersdorf, Lausa, Gomlitz und Marsdorf; Wilschdorf 1950; Wölfnitz 1903; Zschachwitz 1950 mit Meußlitz und Sporbitz; Zschertnitz 1902; Zschieren 1950.

Die „Vereinsmeierei“ im 19./20.JH in Dresden – trotzdem eine gute Sekundärquelle der Familienforschung

-Industrialisierung, Zuwanderung und Vereine in Sachsen zum Ende des 19. JH.-

Gesellschaften, Vereinigungen, Heimatbund, Landsmannschaften oder wie immer man sie bezeichnete, als Sammelbegriff „Verein“ haben sich Menschen die gleiche *Hauptanliegen oder Interessen* verbindet, schon immer versucht irgendwie zusammen zuschließen. Zum Ende des 19. Jh. gab es jedenfalls verstärkt zahlreiche politisch-soziale, aber durchaus auch rein menschliche Gründe, um eine faszinierende Vielzahl von organisierten Vereinen entstehen zu lassen. Einige Wissenschaftler haben dieses *Phänomen* untersucht und dazu auch eine ganze Reihe plausibler Gründe gefunden. Einer der Hauptgründe war sicherlich mit die fehlende staatliche und städtische Organisationstruktur für anstehende Probleme und das Bedürfnis der zugezogenen Menschen sich in dem trostlosen Häusermeer irgendwie zurechtzufinden.

Für uns als Familienforscher mit meist großen Interesse für die regionale Geschichte können daraus durchaus fundamentierte Rückschlüsse und Verbindungen für die von uns *zusammengetragenen Daten* ziehen. Ganz vorn stehen da all die vielen Vereine, in denen gut organisierte *Zuwanderer* meist aus Sachsen bzw. dem Umland von Dresden, sich regelmäßig zum Austausch von Erlebnissen aus der fernen Jugend die man gemeinsam in der ursprünglichen Heimat sich wieder ins Gedächtnis zurückruft. Wie bekannt werden dabei die früheren Nöte und Erschwernisse vergessen. Natürlich wird der Heimatverbundenheit auch mit Vorträgen und Festen gedacht um damit auch dem oft *tristen Großstadtleben* oder ganz einfach den täglichen Sorgen mal etwas zu entfliehen.

Da diese Vereine oder Landsmannschaften regional organisiert sind, können wir als Ahnenforscher dann auch Rückschlüsse wie z.B. bei der Taufe eines Kindes in Dresden, wo die Paten aus ganz anderen Gebieten bzw. Ortschaften angegeben werden.

Aus der nachfolgenden Aufstellung aller im Jahr 1913 existierenden Vereinen erkennen wir, woher ein Teil der rasch zunehmenden Bevölkerung während des wirtschaftlichen Aufschwungs insbes. ab 1850 kamen.


Vereine in Dresden 1871 bis 1918

KONSTANTIN HERMANN [> Auszug „Dresdner Geschichtsbuch 1“ Seite 135- 136]

VEREINE und das Vereinswesen erlebten im deutschen Kaiserreich ihre Blütezeit. Deutschland durchlief in den Jahren 1871 bis 1918 einen schier unglaublichen Aufholprozess, der es neben der nordamerikanischen Nation der USA zu der dynamischsten Gesellschaft der Welt avancieren ließ. In nur wenigen Jahren waren die einstmals führenden Industrienationen eingeholt und überholt, die Geburtenrate stieg kontinuierlich - die Staatspolitik nutzte diese wirtschaftliche Macht eine politische Weltgeltung umzusetzen. Es schien, als könne alles gelingen. Der fast sagenhafte Wirtschafts-aufschwung der Industrialisierung der 186oer Jahre wurde durch die enormen Repararationszahlungen der Franzosen nach 1871 verstärkt. Die nach Deutschland fließenden Kontributationen mussten gebunden werden; der Staat förderte Unternehmensgründungen, vergab Aufträge und führte 1873 die deutsche Einheitswährung »Mark« ein, die nach innen Handel und Gewerbe vereinfachte, nach außen auch ein Symbol des geeinten kleindeutschen Reiches war. Doch den wenigen Jahren der Gründerzeit folgte ab 1873 der »Gründerkrach«. Eine Wirtschaftskrise verlangsamte die ökonomische Entwicklung Deutschlands. Viele Banken, Unternehmen, aber auch Handwerksbetriebe brachen zusammen. Bis 1890 verschwand ein Drittel Dresdner Handwerksbetriebe, die noch in den 1860er Jahren bestanden hatten. Die wirtschaftliche Depression verschärfte die soziale Lage auch in Dresden. Zwar gelang es dem Königreich Sachsen und der Stadt, Massenarmut zu verhindern, indem die öffentlichen Investitionen angekurbelt wurden und Dresden als wirtschaftliches Zentrum eines großen Einzugsgebietes in zentraler Lage genug Produkte verkaufen konnte, doch zeigte sich gerade in den Massenquartieren der Nachteil des rasanten Bevölkerungswachstums der Stadt. Zuwanderungen vor allem aus dem Umland und die hohen Geburtenzahlen ließen Dresden zu einer der größten deutschen Städte werden. 1910 zählte Dresden 550.000 Einwohner, 1871 waren es noch knapp 180.000 gewesen. Der »Typus« des modernen Großstadtmenschen entstand. Nicht mehr nur Arbeit, das Ausbrechen aus ländlichen Strukturen lockte die Landbevölkerung in die Stadt, sondern zunehmend auch die Vergnügungsstätten und die besseren Freizeitangebote. Dresden war zu einer pulsierenden Großstadt geworden, der kleinere Landstädte oder Mittelzentren nur wenig entgegenzusetzen hatten. Zum großstädtischen Amüsement trugen auch die Vereine bei, deren Zahl sich in wenigen Jahrzehnten vervielfachte. Es erschien notwendig, ein eigenes Vereins-Adressbuch von Dresden herauszugeben [erster Versuch 1906], das dann 1913/14 genau 1.997 Vereine inklusive der Vorstadtvereine nachwies. Um 1870 waren es noch etwa 200 gewesen. Die Vereine hatten in der Epoche nach 1871 nicht nur maßgeblich zum gesellschaftlichen Leben, sondern teilweise auch zur politischen Mitbestimmung beigetragen. Im 19. Jahrhundert bestimmten vor allem der Gedanke des Nationalstaates und die Forderung nach politischer Mitbestimmung den öffentlichen Diskurs. Diese Grundprinzipien bestimmten auch anfangs das Vereinsleben.


Landsmannschaftliche Vereine 1913 [Vereins-Adreßbuch 1913/14 > Abschrift der Seiten 162-163]

1) Verein Deutsch-Österreicher. Gegr. 1886. Vereinsheim: Restaurant *Kulmbacher Hof*, Schloßstraße 23. Vorsitzender: Josef Kunte, Johannesstraße 1.

2) Società Italiana di Beneficenza *Umberto I* Italienischer Wohltätigkeitsverein, Geschäftsstelle: König-Johann-Str. 3. Vorsitzender: Vizekonsul Cesare Comoli, Lindengasse 4.

3) Schweizerverein *Helvetia* Vereinslokal *Moritzkeller*, Ringstraße 72. Präsident: Johannes Grob, Markgrafenstraße 6. Kassierer: Emil Bollinger, Geisingstraße 39.

4) Skandinavischer Handwerkerverein *Baulundur* Vereinslokal: *Braunschweiger Hof*, Freiberger Platz 11. Vertrauensmann: E. Bjerregaard, Carusstraße 10.

5) Verein der Badener Gegr. 1899. Vereinslokal: *Victoriahaus*. Versammlungen: Jeden zweiten Dienstag im Monat. Protektor: Se. Kgl. Hoheit Großherzog Friedrich II. von Baden. Vorsitzender: Augenarzt Dr. F. Geis, Gerokstraße 3. Stellvertreter: Zahnarzt Boehringer, Kötzschenbroda.

6) Verein der Bayern in Dresden e.V. Gegr. 1885. Versammlung jeden Sonnabend von 9 Uhr an im *Reichsbanner*, Ecke Gewandhausstr. Protektor: Se. Kgl. Bayr. Gesandte Graf von Montglas. Ehrenpräsident: Kgl. Bayr. Generalkonsul Kommerzienrat Carl Reichel. Ehrenvorsitzender: Kaufmann Ludwig Keck, z.Zt. Küstrin. Vorsitzender: Restaurateur Franz Guttermann, Lugturm b. Niedersedlitz.

7) Fritz-Reuter-Club Gegr. 1899. Plattdeutscher Verein. Klubabend: Jeden Dienstag im *Löwenbräu*, Moritzstraße. Vorsitzender: Subdirektor Fritz Mamerow, Neumarkt 4. Kassierer: Hoflieferant Chr. Berteaux, Moritzstraße 16. Schriftführer: Gartenbaudirektor Carl Hector, Töpferstraße 4.

8) Vereinigung der Sachsen-Altenburger Protektor: Se. Hoheit Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg. Vereinslokal: *Humboldtgarten*, Humboldtstraße 1. Versammlungen jeden dritten Montag im Monat. Vorsitzender: Uhrmachermeister Arno Frieser, Marienstraße 13. Kassierer: Kaufmann M. Wirth, Wüllnerstraße 47. Schriftführer: Rats-Vermessungs-Assistent E. Heil, Tieckstraße 1.

9) Verein Schlesische Geselligkeit Gegr. 1900. Vereinslokal: *Stadt Braunschweig*, Jacobsgasse 4. Zusammenkunft jeden Dienstag, abends 9 Uhr. Vorsitzender: Heinrich Kindler, Bismarckplatz 9. Kassierer: Gustav Schwarz, Müllerbrunnstraße 3. Schriftführer: Otto Kühn, Bambergerstraße 21.

10) Verein der Württemberger in Sachsen zu Dresden e.V. Gegr. 1908. Vereinsabend jeden Sonnabend 8 ½ Uhr im *Paulanerbräu*, König-Johann-Straße 8. Vorsitzender: Hofrat Dr. Friedrich Haenel, oberer Kreuzweg 4. Stellvertretender Vorsitzender: Geh. Baurat Th. Schönleber, Theresienstraße 14. Schriftführer: Dr.med. E. Teuffel, Holbeinstraße 80. Kassierer: Robert Reitz, Pillnitzer Straße 66.

11) Heimatbund sächsischer Landsmannschaften in Dresden Vorsitzender: Rich. Kurtz, Klingestraße 7. Kassierer: Paul Roscher, Wittenberger Straße 56.

12) Erzgebirger Verein Gegr. 1885. Geschäftsstelle: Wachsbleichstraße 65. Vereinslokal: Restaurant *Bürgerkasino*, große Brüdergasse 25. Die Zusammenkünfte dort jeden Donnerstag, abends 8 Uhr. Vorsitzender: Bruno Kircheisen, Orgelbaumeister.

13) Landsmannschaft der Erzgebirger und Vogtländer Zweigverein des Gesamterzgebirgsvereins. Zweck: Förderung der Interessen des Erzgebirges und Vogtlandes und Pflege der Geselligkeit unter den Mitgliedern. Versammlungen jeden Donnerstag im Hotel „Vier Jahreszeiten“, Neustädter Markt. Protektor: Se. Majestät der König. 1.Vorsitzender: Lehrer Emil Müller, Feldherrenstraße 25. 2.Vorsitzender: Lehrer Guido Meyer, Löbtauer Straße 46.

14) Verein *Unter-Erzgebirger* Gegr. 1889. Vereinslokal *Johanneshof*, Johann-Georgen-Allee 1. Vorsitzender: Robert Liebscher, Wartburgstraße 27. Stellvertreter: Hermann Kämpfe, Humboldt-straße 8. Kassierer: Ernst Lohse, Holbeinstraße 104. Schriftführer: Paul Mühle, Obergraben 21.

15) Landsmannschaft *Oberlausitzer* (Südlausitzer) Vereinslokal *Johanneshof*, Johann-Georgen-Allee 1. Die Monatsversammlungen finden jeden ersten Dienstag statt. Vorsitzender: Reinhard Kroker, Borsbergstraße 22. Kassierer: Richard Marschner, Lößnitzstraße 23. Schriftführer: Adolf Schuster, Tichatscheckstraße 32.

16) Verein der Vogtländer zu Dresden Gegr. 1897. Vereinslokal: Restaurant *Bienenkorb*, Schloßstraße 15. Vereinsabend jeden zweiten Sonnabend im Monat. Vorsitzender: Otto Blanckmeister, Berliner Straße 72. Schriftführer: Johann Berthold, Lauensteiner Straße 31.

17) Wendischer Verein *Corneboh* Versammlung: Jeden ersten und dritten Freitag im Monat, abends 9 Uhr im Restaurant „Klosterschenke“, Seilergasse 1. Vorsitzender: Carl Pötschke, Melanchtonstraße 12.

18) Verein *Jednota* der katholischen Wenden. Geselligkeit und gegenseitige Unterstützung. Versammlung: Dienstag, abends 8 Uhr im *Kulmbacher Hof*, Schloßstraße 23. Vorsitzender: L. Laukus, Obergraben 10.

19) Burgstädter Landsmannschaft *) Gegr. 1905. Vereinslokal: Restaurant *Zum Hirsch am Rauchhaus*, Scheffelstraße 19. Versammlung: Jeden Donnerstag im Monat, abends ½ 9 Uhr. Vorsitzender: z.Zt. unbesetzt. Kassierer: A. Hausmann, Wilder-Mann-Straße 19.

20) Dahlener Landsleute Versammlung: Jeden ersten Sonntag im Monat, abends 8 Uhr im Gasthaus *Goldener Apfel*, große Meißner Straße 18. Vorsitzender: Oberpostschaffner Paul Berthold, Delbrückstraße 4. Kassierer: Bernhard Leiteritz, Königsbrücker Straße 29.

21) Döbelner Landsmannschaft Versammlung: Jeden ersten Freitag im Monat, abends 9 Uhr im Restaurant *Radeberger Bierhalle*, Hauptstraße 11. Vorsitzender: Oberpostschaffner H. Berger, Königbrücker Straße 54. Kassierer: Minist.-Sekretär Franz Betthausen, Tieckstraße 6.

22) Landsmannschaft Frauensteiner Gegr. 1909. Vereinslokal: Restaurant *Burgkeller*, Jüdenhof 1. Vorsitzender: Alfred Helmert, Schumannstraße 56. Stellvertreter: Sekretär Paul Göhler, Burgsdorfferstraße 11. Kassierer: Paul Zelinka, Uhlandstraße 35. Schriftführer: Carl Straßberger, Potschappel, Burgwartstraße.

23) Freiberger Landsmannschaft *Glück Auf* Gegr. 1903. Vereinslokal: *Werners Restaurant*, Landhausstraße 5, jeden ersten Sonntag im Monat, abends 7 Uhr. Vorsitzender: Richard Kurtz, Klingestraße 7. Kassierer: Richard Wüstner, Blumenstraße 12. Schriftführer: Robert Mark, Alemannenstraße 18.

24) Landsmannschaft Geyer Vereinsabend jeden Mittwoch im Restaurant *Alte Stadt*, Landhausstraße 13. Vorsitzender: Betriebssekretär a.D. F. Richter, Wahnsdorfer Straße 22.

25) Verein Königsbrücker Landsleute Versammlungen finden jeden dritten Sonntag im *Neustädter Casino*, Königstraße 15 statt. Vorsitzender: Curt Piltz, Haydnstraße 6. Kassierer: Albert Noske, Dürerstraße 52. Schriftführer: Robert Mark, Wettinerstraße 23.

26) Leisniger Landsmannschaft zu Dresden und Umgebung Versammlungslokal: *Bienenkorb*, Schloßstraße. Versammlungstag: Jeden ersten Mittwoch im Monat. Vorsteher: Eisenbahn-Obersekretär Haupt, Eliasplatz 3. Kassierer: Oberpfleger Richard Müller, Löbtauer Straße 1. Schriftführer: Garnisionsverwaltungs-Inspektor Emil Mühlberg, Albertstadt, Gardereiterkaserne.

27) Vereinigung der Lommatzscher Vereinslokal: *Bärenschenke* (Bismarckzimmer). Jeden zweiten Dienstag im Monat gesellige Zusammenkunft. Vorsitzender: Weinhändler Oskar Gühne, Großenhainer Straße 35. Kassierer: Stadtgendarm Paul Hesse, Gerokstraße 15. Schriftführer: Sekretär Paul Gläser, Altlöbtau 2.

28) Landsmannschaft Mittweida Gegr. 1908. Zusammenkunft jeden ersten Sonnabend, abends 8 Uhr im *Eberlbräu*, Zahnsgasse 3. Vorsitzender: Rechnungsrat Tilke, Martin-Luther-Platz 9. Kassierer: Kaufmann Vogel, Blasewitzer Straße 48. Schriftführer: Sekretär Lohse, Chemnitzer Straße 51.

29) Mügelner Landsmannschaft Vereinslokal: Hotel *Goldener Apfel*, große Meißner Straße 18. Versammlung: Jeden zweiten Sonntag im Monat. Vorsitzender: Eduard Leichsenring, Lauensteiner Str. 16. Schriftführer: Alfred Oehmichen, Schulgutstraße 3. Kassierer: Hermann Burkhardt, Johann-Georgen-Allee 8.

30) Roßweiner Landsmannschaft Vereinslokal: Restaurant *Nachrichten Passage*, Marienstraße 12. Versammlung: Jeden zweiten Mittwoch im Monat. Vorsitzender: Richard Ludwig, Breitestraße 1. Kassierer: Hermann Preiß, Neue Gasse 23. Schriftführer: Ernst Petzold, Leipziger Straße 148.

31) Landsmannschaft Sayda Vereinslokal: Restaurant *Hans Sachs*, Scheffelstraße 10. Versammlung jeden ersten Sonntag im Monat. Vorsitzender: Tischlermeister Br. Göhler, Friedrichstraße 10. Kassierer: E. Schröter, Haydnstraße 15. Schriftführer: Hugo Dietrich, Neue Gasse 44.

32) Vereinigung Wurzener Landsleute Vereinslokal:*Wenigs Restaurant*, Freiberger Straße 51.Versammlung jeden ersten Mittwoch im Monat. Vorsitzender: Eduard Gitte, Freiberger Straße 51. Kassierer: Richard Herrmann, Zwickauer Straße 114. Schriftführer: Arthur Ackermann, Arnoldstraße.

33) Landsmannschaft Zschopau Versammlung jeden Sonnabend nach dem 1. und 15.des Monats im Restaurant *Zum alten Schießhaus*, am Schießhaus 2b. Vorsitzende Oskar Schmiedel, Maxstraße 15. Kassierer: Friedrich Mühlheim, Herbertstraße 8.

Für uns als Ahnenforscher wären natürlich Mitgliederlisten sehr hilfreich, die evtl. in den *Auswander-Gemeinden* bestehen könnten oder in irgendwelchen Gemeinde-Protokollen. Vielleicht haben wir etwas Glück und finden da später noch etwas. Wer allerdings die Paten und Hochzeitsgäste bzw. Zeugen mit erfasst hat, könnte evtl. auch da schon gewisse Verbindungen herausfinden.

Bei der sicherlich sehr komplexen Thematik *Vereins-Boom* beeinflussen natürlich hier auch die rapide anteigenden Geburtenraten und Eingemeindungen vor allem ab 1904 den rasanten Wachstum in Dresden und damit oft nicht beherrschbare Probleme sowie auch der Umstand, dass durch die Garnisionsstadt Dresden auch *Zuwanderungen* erfolgten . Andererseits hat auch die große Zahl der anderen Vereine gewissen Einfluss auf das Leben in der Großstadt Dresden, insbes. die der *gehobenen Schichten* und der *Wohlfahrts-Vereine* .


  • ) Beispiel > Artikel zu Burgstädt/Sa. 09217, nördlich von Chemnitz > www.burgstaedt.de

75. Jubiläums-Ausgabe 1853–1928 des Burgstädter Anzeigers und Tageblattes vom Sonntag den 8. Jan.1928 mit dem Titelthema:

Die Burgstädter Landsmannschaft in Dresden [SLUB Dresden unter 10980543N, nicht ausleibar]

Hier einige der wichtigsten Auszüge:

… Daneben gediehen auch viele Vereine, die sich selbst innerhalb Deutschlands, nahe der engeren Heimat bildeten. Unter diesen ragen darin besonders die Sachsen hervor …

… Der Sachse war ja von jeher ein unternehmender Geist, wanderlustig hinaus in die Welt strebend, ist er gar oft der Pionier in unkultivierten Ländern gewesen, gesucht von der ausländischen Industrie wegen seines Fleißes und seiner Intelligenz. …

… In Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen, Freiberg, Riesa, Meißen, Pirna usw. bestehen sächsische Landsmannschaften – in Dresden allein 40 [1913 konnte ich nur 33 erfassen], in Leipzig und Chemnitz je 30, die sich nach ihrer Heimatstadt oder heimatlichen Landstrichen benennen … Es werden in den Landsmannschaften alte Bekanntschaften aufgefrischt, Jugenderinnerungen geweckt, heimische Sitten gepflegt und neue Fäden mit dem lieben, alten Heimatorte gesponnen. …

… Auch interessante symbolische Ausklänge finden wir in den Landsmannschaften: z.B. nennen die *Hainichener* in Dresden und Chemnitz ihre Vereinigung *Gellerttisch* (nach dem großen Sohne ihrer Heimatstadt). Die Freiberger Landsmannschaft führt in ihrem Vereinstitel den alten Bergmannsgruß „Glück auf“; eine Wendenvereinigung nennt sich „Corneboh“; die Pulsnitzer-Großröhrsdorfer *Pugro* usw.; die Vereinszeichen tragen meist die Farben der Heimatstädte, oft auch deren Wappen … besonders die Erzgebirgler, Vogtländer, Sachsen-Altenburger, Wenden und die Vereinigten Lausitzer Landsmannschaften pflegen die Sitten und Gebräuche der Heimat. …

… Während des Krieges sind die Landsmannschaften in Dresden bes. auch der Heimatbund, sehr oft und opferwillig für die wohltätigen Zwecke der Kriegsorganisationen Dresdner Vereine und des roten Kreuzes auf den Plan getreten.…

… Der landsmannschaftlichen Bewegung blieben auch die außerhalb ihrer Vaterstadt lebenden Burgstädter nicht fern. Sie gründeten in Chemnitz, Dresden und Leipzig je eine Landsmannschaft. Ihre Blütezeit ging mit dem Beginn des Weltkrieges zu Ende und gegenwärtig kennt die liebe Heimat nur noch eine Landsmannschaft Burgstädt und Umgebung zu Dresden. …

… Anläßlich des ersten Heimatfestes 1904 in Burgstädt regte Bürgermeister Dr. Roth, Ehrenmitglied der Burgstädter Landsmannschaft ihre Gründung an, die im April 1905 mit dem Sitze in Dresden erfolgte. Neunzehn liebe Burgstädter fanden sich zu einer Vereinigung zusammen … suchten sie durch öftere Zusammenkünfte die junge Landsmannschaft lebensfähig zu erhalten und ihr neue Mitglieder zuzuführen. Die Vereinigung erstrebt den Zusammenschluß aller aus Burgstädt und dessen Amtsgerichtsbezirkes in Dresden wohnhafter Landsleute zur Verfolgung idealer Ziele im landsmannschaftlichen Sinne. In politischen und religiösen Fragen übt die Vereinigung Neutralität. …

… Der geborene Großstädter hat, im tieferen Sinne genommen, ja gar keine Heimat; innerhalb eines steinernen Häusermeeres geboren, muß er alles das vermissen, was sich dem auf dem Lande oder in der Kleinstadt Geborenen in der Jugendzeit bietet. Er kennt keinen Grasgarten als Spiel- und Tummelplatz. Feld, Wald, Gewässer – alles sind für ihn Dinge, die er vielleicht Sonntags auf weiteren Ausflügen – meist mehr theoretisch genießen darf. …

… Darum liebe Landsleute in der Heimat regt eure in Dresden lebenden Verwandten und Bekannten, die unserer Vereinigung noch nicht angehören an, der Landsmannschaft Burgstädt und Umgebung beizutreten, damit zu einer für den kommenden Sommer geplanten Heimfahrt eine recht stattliche Anzahl in Burgstädt einzieht als Auftakt zum Heimatfest 1929. … [siehe Heimatfest 1929 unter: www.burgstädt.de ]

… Die Landsmannschaft versammelt sich jeden 2. und 4. Donnerstag eines Monats im Hotel „Stadt Bautzen“, Niedergraben 3. … Der Mitgliederbestand hat sich etwa immer auf etwa 40 Personen erhalten. … In großzügiger Weise liefert der *Schmidtsche Zeitungsverlag* der Landsmannschaft seit ihrem Bestehen alltäglich ein Exemplar des *Burgstädter Heimatblattes* kostenlos. … Wie erheiternd gestalten sich die wenigen Stunden, an welchen die Landsmannschaft das ihnen liebgewordene, bekannte Burgstädter Gesangsquartett – Arno Lippmann, Max und Alban Krußig und Eugen Klaus – empfangen durften. … oder unser Mitglied Paul Fritzsche mit echten unverfälschten *Burgstädtisch* aufwartet …

… Die gegenwärtige Vereinsleitung mit dem Ehrenvorsitzenden Walter Herold, dem geschäftsführenden 1. Vorsitzenden Arno Liebers, dem Kassierer Emil Rädel und der Schriftführerin Frl. Hertha Garte, bietet die Gewähr einer gedeihlichen Weiterentwicklung der Landsmannschaft zur Befriedung aller Beteiligten. …


Ergänzende Literatur siehe auch :

1] Dresdner Hefte Nr.99 *Dresden in der Gründer Zeit*

2) Programm zum Burgstädter Heimatfest 13.-15. Juli 1929 - die Verantwortlichen. Quelle: Burgstädter Anzeiger und Tageblatt, Heimatfest 13.-15. Juli 1929 > von Thomas Liebert http://www.ahnenforschung-liebert.de/

3] Neues Archiv für die sächsische Geschichte 1874/75 Seite 1.

http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/titeldaten/306928809/http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/werkansicht/20065413Z/5/ Seite 1 bis 15  *Ein kleiner Beitrag des Vereinswesens in Sachsen* von Dr. Johann Paul von Falkenstein

4] Stadtarchiv Dresden und seine Bestände > S.162 bis 175 [leider keine Archivalien zu *Landsmannschaften*]. Bestandsübersicht >> http://www.dresden.de/de/02/070/c_089.php

Genealogische und historische Gesellschaften/Einrichtungen

Genealogische Gesellschaften

  • Dresdner Verein für Genealogie e.V. [2]


Das Forschungsgebiet der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V. (AMF) liegt in den neuen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Bundeshauptstadt Berlin.
Der derzeit inaktive AMF-Arbeitskreis Oberes Elbtal umfasst die Landkreise Sächsische Schweiz, Weißeritzkreis (in Teilen – bis zum Erzgebirge, Dippoldiswalde), Bautzen (in Teilen – bis zur Oberlausitz, Bischofswerda), Kamenz (in Teilen – bis zur Niederlausitz, Pulsnitz), Meißen und Riesa-Großenhain, sowie die Städte Dresden, Großenhain, Pirna und Meißen.
Sie könen auf folgenden Wegen mit uns Kontakt aufnehmen: <eMail>Vorstand@amf-verein.de</eMail>.
Forschungsanfragen für das Obere Elbtal können über die allgemeine Email-Forschungsliste <eMail>amf@genealogy.net</eMail> oder auch an <eMail>bs-fo@amf-verein.de</eMail> gestellt werden.

AMF-Website



Genealogische Einrichtungen

Historische Gesellschaften


> http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/titeldaten/257315713/

Genealogische und historische Quellen

Eine Quelle für Genealogen und Heimatforscher bzw.auch Historiker ist der Beitrag von Alexander Niemann in der "Zeitschrift für Mitteldeutsche Familiengeschichte" ZMFG 49.Jahrgang, Heft 4 für Oktober-Dezember 2008, Seiten 457 bis 473. Natürlich gibt es da im Jahre 2011 einige Änderungen [z.B. Adress- bzw. Link-Angaben] und hier und da auch einige neue Erkenntnisse. Das Gesamtthema aber "Quellen zur personen- und familiengeschichtlichen Forschung in Dresden" ist immer noch eine ganz hervorragende Zusammenfassung, ja ein *Nachschlagewerk* für unsere Forschung im Gebiet Dresden.

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Evangelisch-lutherische Kirchenbücher
Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 096 ff.
Evangelisch-reformierte Kirchenbücher
Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 207
Römisch-katholische Kirchenbücher
Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 208
Deutsch-katholische Kirchenbücher
Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 210

siehe auch > http://www.genealogienetz.de/reg/SAC/Kirchen/dresden_ev.html


Kirchenzettel

Eine weitere Quelle gibt es durch die sog. „Wochenzettel“. Diese können im Stadtarchiv Dresden eingesehen werden, siehe email >

Absender: GHoppe@Dresden.DE Empfänger: Siegfried.May@kabelmail.de Datum: gesendet am 02.09.2009 07:27:26 Uhr, empfangen am 02.09.2009 07:27:30 Uhr. Betreff: Bestand "Kirchliche Wochenzettel"

Sehr geehrter Herr May, die Kirchlichen Wochenzettel von 1685 bis 1875, mit einigen Lücken in der Überlieferung, liegen im Stadtarchiv Dresden vor. Für die Benutzung stehen Rollfilme zu Verfügung und können als Film am Lesegerät eingesehen werden. Register gibt es nur für die Wochenzettel der Kreuzkirche von 1703 bis 1743 (Beerdigungen) und bis ca. 1751 (Taufen). Die Öffnungszeiten unseres Lesesaals sind: Dienstag 9:00 bis 18:00 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 9:00 bis 16:00 Uhr, Freitag 9:00 bis 12:00 Uhr. Mit freundlichen Grüßen Gisela Hoppe SGL Auswertung Landeshauptstadt Dresden Stadtarchiv Postfach 120020 01001 Dresden Sitz:Elisabeth-Boer-Str. l 01099 Dresden, Tel.. 0351/4881515

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Die adligen Geschlechter in den Wochenmeldezetteln der Kreuzkirche in Dresden (1700-1759)

Von Oberstleutnant a.D. Conrad Sickel, Dresden

(Mitteilungen des Roland 1929* im Stadtarchiv Dresden> Abschrift).

Bei der Beschießung Dresdens durch die Preußen ging am 19. Juli 1760 die Kreuzkirche in Flammen auf. Mit ihr verbrannten die alten schon 1550 begonnenen Kirchenbücher. Damit ist eine der wichtigsten Quellen für die Geschichte der Dresdner Bevölkerung verloren gegangen, denn die Kreuzkirche war schon damals die evangelische Hauptkirche der Residenz. Die noch vorhandenen Kirchenbücher beginnen 1760, nur das Totenbuch 1755.

Einen teilweisen Ersatz für die vernichteten Kirchenbücher bieten die sogenannten Wochenmeldezettel, die von 1700 ab (ausgenommen die Jahrgänge 1701 und 1717) erhalten und bis 1875, also bis zu Einführung der Standesämter, fortgeführt sind. Bis 1781 sind je 2 Jahrgänge in einem dicken Folioband vereinigt. Der ganze Bestand (die Reihe 1700-1760 als Depositum) wird im Dresdner Ratsarchive aufbewahrt. Sie enthalten von 1700 ab die Beerdigungen, von 1713 ab auch die Taufen. Eheschließungen sind seit April 1775 gemeldet.

Die Wochenmeldezettel gehen auf eine Forderung der kurfürstlichen Regierung zurück, die den Rat zu Dresden verpflichtete, ihr fortlaufend Verzeichnisse der in Dresden verstorbenen Personen einzuschicken 1). Als Unterlagen für diese Verzeichnisse dienten die wöchentlichen Meldungen der Küster aller Dresdner Kirchen und des Lazarettgottesackers. Die Meldezettelbände enthalten erstens die Wochenmeldungen selbst und zwar: von der Kreuzkirche, Annenkirche, Neustädterkirche [Dreikönigskirche 2.)] und dem Lazarettgottesacker seit 1700; von der Frauenkirche 1700-1721; von der Johannis- (Friedhofs-) Kirche 1700 – Mai 1724; von der Friedrichstädter- (Matthäus-) Kirche seit 1727. Zweitens befinden sich in den Bänden der Jahre 1700 – 1729 auch wochenweise Zusammenstellungen aller Meldungen, also wohl die Entwürfe für die Regierung. Am Ende jeder Woche ist zusammengerechnet, wie viele Personen insgesamt und wie viele von ihnen am hitzigen Fieber verstorben sind. Schon vor 1700 waren der Regierung solche Wochenberichte aller Todesfälle einzureichen 1). Sie sind aber nicht mehr erhalten. Vermutlich wollte die Regierung damit eine gewisse Gesundheitsaufsicht ausüben; das war nicht neu, denn zu Pestzeiten ließ sie sich früher sogar täglich über die Sterbefälle an der Seuche berichten.

Von besonderer Bedeutung für den Familienforscher sind natürlich die Wochenzettel der Kreuzkirche von 1700 – 1759, also für die Zeit, wo die Kirchenbücher fehlen. Diese Verzeichnisse sind gut und übersichtlich geschrieben und anscheinend sorgfältig geführt. Die Beerdigungsnachweise sind unter Angabe von Monats- und Wochentag zeitlich geordnet, geben Namen und Stand des Verstorbenen, bei Kindern den des Vaters, die Wohnung, oft das Alter, immer die Todesursache und den Ort der Beisetzung an. Die Taufmeldungen nennen leider nicht den Kalendertag. Sie beginnen immer Sonnabends und enden Freitags¸sie geben jedoch die Wochentage der Taufen an und in der Abschrift die kirchliche Bezeichnung des in der Woche fallenden Sonntags oder die Zahl der Jahreswoche. Manchmal fehlt allerdings auch diese Angabe und die Tauftage lassen sich dann nur nach ihrem Platz in den Wochenzettelbänden und durch Vergleich mit einzelnen Begräbnismeldungen zeitlich näher bestimmen. Die Taufnachrichten selbst enthalten Namen und Stand des Vaters und die Vornamen des Täuflings. Leider fehlen die Namen der Mutter und Angabe der Paten. Nur bei unehelich Geborenen werden die Mütter und der angebliche Vater genannt. Immerhin geben die Meldezettel dem Familienforscher, abgesehen von den bis 1775 fehlenden Eheschließungen, nicht viel weniger als manche Kirchenbücher jener Zeit. Es ist nur bedauerlich, daß die unübersichtliche Art, wie die zahllosen großen und kleinen Blätter in Bänden zusammengefaßt sind, und das Fehlen aller Register die Benutzung recht umständlich und zeitraubend machen. Eine Erschließung des großen familiengeschichtlichen Stoffes ist daher wünschenswert.

Um einen Anfang damit zu machen, ist ein Zettelkatalog angelegt worden, der alle diejenigen Nachrichten enthält, welche adelige Geschlechter und in Verbindung mit diesen vorkommende bürgerliche Namen betreffen (vergl. das Verzeichnis der rund 1100 Familiennamen am Schluß).

Insgesamt sind 2244 Nachrichten gezettelt und zwar 476 Taufen und 1768 Beerdigungen. Von den Taufen sind 324 von der Kreuzkirche angezeigt, der Rest (52) von der Annen-, Neustädte- und Friedrichstädter Kirche. Unter den Täuflingen befinden sich 79 uneheliche Kinder und merkwürdigerweise 1 Katholik. An Beerdigungen verzeichnet die Kreuzkirche 1259; die übrigen 509 verteilen sich auf die Anne-, Neustädter-, Friedrichstädter- und Frauenkirche, sowie de Lazarettgottesacker. Die meisten Gestorbenen sind in Dresden beigesetzt; teils in der Sophien- oder Frauenkirche, viele auf den Friedhöfen der Neustädter- und Frauenkirche, 18 auf dem Lazarettgottesacker, die meisten auf dem Johanneskirchhof oder dem Neuen [Elias-) Kirchhof. 218 sind nach auswärts überführt. Von den Verstorbenen werden 15 als Reformierte und etwa 200 als Katholiken bezeichnet; die Katholiken sind meist auf dem katholischen Begräbnisplatz Ostra beerdigt.

In dem Namensverzeichnis findet man natürlich viele noch heute in Sachsen blühende Adelsgeschlechter; bemerkenswert ist die große Zahl von Personen nichtdeutscher Herkunft, vor allem Franzosen und Polen. Es erklärt sich dies aus der damaligen Bedeutung und politischen Selbständigkeit des Sächsischen Hofes. Nicht leicht ist es manchmal aus der Schreibweise des Namens die Familie einwandfrei zu bestimmen. Manche Abweichungen überschreiten die damals üblichen Schwankungen und geben geradezu Rätsel auf. Man merkt, daß die Namen nach dem Gehör niedergeschrieben sind. Es ist versucht worden durch Vergleich mit anderen zeitgenössischen Quellen im Hauptstaatsarchiv usw. einige Zweifelsfälle zu klären. Immer war es nicht möglich. Dem Beruf nach überwiegen Offiziere aller Grade, auch fremder Armeen; ferner finden wir zahlreiche Hof- und Staatsbeamte, auch Landedelleute, Abgesandte fremder Höfe und Ausländer, die wohl der Glanz des Hoflebens nach Dresden gezogen haben mag. Die Menge der Nachrichten, die über eine Familie gezettelt sind, ist natürlich verschieden. Während rund 700 Namen nur einmal vorkommen, sind 35 über 10mal, 7 über 20mal vertreten. Wie eingangs gesagt, ist mit der Zettelung der Nachrichten über die adeligen Geschlechter noch wenig getan. Es ist kaum möglich die Menge des familienkundlichen Stoffes zu schätzen, der in den Wochenmeldezetteln aufgespeichert ist. Sicherlich sind es mehrere hunderttausend Nachrichten von bürgerlichen Familien. Ob sich wohl einmal ein oder besser einige Bearbeiter bereitfinden diese Quellen durch alphabetisches Register zu erschließen ?

Standesamtseinträge

Standesamtseinträge in DD >Zivilstands- und Personenstandsregister.

Auf der Grundlage des Reichsgesetzes vom 06.02.1875 wurde auch in Dresden von den neu eingerichteten Standesämtern ab 1.1.1876 ein „Zivilstandsregister“ geführt, in dem fortlaufend die aus Urkunden erfassten Geburts-, Heirats- und Sterbefälle gesammelt wurden. In Dresden gab es bis 1900 fünf Standesämter, I.Altstadt, II. Löbtau, III., Neustadt, IV. Loschwitz und V. Striesen. Für einige Jahre danach wurden dann als Folge von vielen Eingemeindungen zeitweise auch mal weitere Standesämter [z.B. 1904 StA I. bis XI.] eingerichtet, die dann aber später bis heute wieder in fünf Ämter zusammengefasst sind.

Wenn wir heute diese „Standesamts-Einträge“ lesen wollen, müssen wir aber vorher entspr. des Stadtteiles/Straße das zugehörige Standesamt im Stadtarchiv angeben (siehe Adressbücher). Ein Namensregister für die Einträge um 1900 gibt es leider (noch) nicht.

Die Einträge beinhalten zur jeweiligen Person wichtige Angaben wie, Daten zur Geburt/Heirat/Sterben, Ort, Eltern usw., oft auch später erfolgte Zusatzeinträge, wie z.B. beim Geburtseintrag ein Vermerk zu Heirat und/oder Sterbeeintrag.

Auf der Grundlage des aktuellen Personenstandsgesetzes vom 1. Januar 2009 (§5 Abs. 5 PStG). http://www.gesetze-im-internet.de/pstg/BJNR012210007.html#BJNR012210007BJNG000200000 sind im Dresdner Stadtarchiv diese Personenstandsregister *für Jedermann* frei einsehbar, wenn folgende Einschränkung erfüllt ist: Geburtseinträge über 110 Jahre, Heiratseinträge über 80 Jahre und Sterbeeinträge über 30 Jahre.

Die einzelnen Jahrgänge (Bücher) können ohne Vorbestellung vor Ort eingesehen werden und wenn gewünscht, werden dann auch von einzelnen Einträgen gegen Gebühr Kopien angefertigt.

Stadtarchiv: http://www.dresden.de/de/02/070/c_089.php

mailto: <email>stadtarchiv@dresden.de</email>

Stadtarchiv-Bestand: http://www.dresden.de/de/02/070/089/c_02.php?lastpage=zur%20Ergebnisliste

Auszug von pdf-Datei (27 Blatt): 6.4.25 Standesamt / Urkundenstelle; 1876 (ca.) – 1989; 150,80 lfm

Hierzu auch folgenden Hinweis auf die aktuelle (Okt. 2013) > Datenbank Hanke http://meineahnen.cwsurf.de/index.php

Adressbücher

→ Kategorie: Adressbuch für Dresden

→ Hauptartikel: Kurfürstentum Sachsen/Staatskalender

Allgemeines zu den Dresdner Adressbüchern.

Wer über die Stadtgeschichte Dresdens sich in den zahlreichen Quellen informieren will, sollte die Adressbücher aus dem 18. bis 20. JH nicht außer Acht lassen. Die Adressbücher sind weit mehr als ein Nachschlagewerk zu Namen, Berufen und Wohnadressen. Bei intensiver Auswertung können sie uns auch weitere Informationen zur Geschichte der Einwohner und deren soziales Umfeld vermitteln. Die Vorläufer der Adressbücher für Dresden beginnen bereits um 1700 mit Büchern, in denen Namen und Titel bzw. Tätigkeit ausgewählter Dresdner zu finden sind. Allerdings können wir die Bezeichnung „Adressbuch“ erst für die ab den Jahren 1797/1799 veröffentlichten „Adreß-Verzeichnissen“ verwenden, da in diesen erstmals zu den Namen/Berufen auch die Wohnadressen angegeben sind. Darüber hinaus ist auch die Anzahl der aufgeführten Namen zur Anzahl der Einwohner in einem bis dahin nicht vorhandenen Verhältnis.

Dazu die statistische Angaben 1797 – 1799: 1797: ca. 53.500 Einwohner; Einträge 8.241, das entspricht ca. 15 % d. Einwohner 1799: ca. 54.991 Einwohner, Einträge 9.589, das entspricht ca. 17 % d. Einwohner Dabei muss beachtet werden, dass die Einträge nur für sog. „selbständige Einwohner“ galt. Wir würden heute von „Hauptmieter“ sprechen. Die Kinder, solange sie nicht nach der Heirat eine eigene Wohnung haben und auch die „Untermieter“ sind hier nicht erfasst. Aus der *Berufsbezeichnung* und deren Häufigkeit und die Anzahl der bewohnten Straßen und Plätze lässt sich die ab Mitte des 19.JH beginnende Industrialisierung aber auch die sozialen Probleme konkret nachvollziehen.

Die Mehrzahl der Adressbücher für fast alle anderen Städte oder Gebiete Sachsens finden wir dann meist erst um 1880, vor allem auch als Ergebnis des technisch-technologischen und wirtschaftlichen Aufschwungs in Sachsen und der damit verbundenen Industrialisierung mit dem Zustrom zahlreicher Arbeitskräfte aus den landwirtschaftlichen Gegenden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts enthalten dann die Dresdner Adressbücher nun auch zunehmend Informationen zum Alltagsleben, so dass diese immer mehr als eine Art *Stadtlexikon* genutzt werden. So finden wir z. B. im Adressbuch von 1868 und bes. später in den Jahren um 1900 viele Informationen zur Geschichte der Stadt, allgemeine Nachrichten und Angaben zur sowie Hinweise zu den Post-, Telegraphen- und Fernsprecheinrichtungen, dem Eisenbahnwesen, Tarifen und Preisen, Fahrplänen der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft, den Fahrplänen der (Pferde-)Straßenbahnen und Omnibuslinien, sogar auch zu den Droschken- und Fiaker-Besitzern usw. Um 1900 finden wir dann in den Dresdner Adressbüchern immer 20 bis 25% der Einwohner.

Eine aktuelle Gesamtübersicht zu den Dresdner Adressbüchern finden wir im GenWiki http://adressbuecher.genealogy.net/ wo in einer Datenbank auch schon einige kpl. Adressbücher nach Ortsnamen, Personennamen, Berufen und Wohnadresse recherchierbar sind. In der SLUB Dresden ist der Gesamtbestand der Adressbücher (teilweise nur als Mikrofich dort lesbar) zu finden, wobei derzeit bis Ende des Jahres 2012 an einer kompletten Digitalisierung gearbeitet wird. http://katalog.slub-dresden.de

Zum Thema *Dresdner Adreßbücher* sind auch die vor allem zeitgemäßen Ausführungen im Adressbuch von 1897 sehr informativ > Abschrift (kursiv):


Das Adreßbuch der Stadt Dresden, welches diesmal in erweitertem Umfange vor die Öffentlichkeit tritt, kann im Jahre 1897 auf 100-jähriges Bestehen zurückblicken und giebt zu mannigfachen Vergleichen zwischen einst und jetzt Anregung. Ein Adressbuch in einfacher unvollständiger Ausführung bestand hierorts allerdings bereits im Jahre 1702. Es erschien bei Johann Jacob Winkler und trägt den Titel „Das iezt lebende Dreßden. Königliches Dreßden in Meißen/vorstellend den voritzo darin befindlichen Resp. Königl. u. Chur-Sächs. Regierung- Hof- Militz- Cammer- Steuer- und Kirchenstaat, benebst dem Stadt-Magistrat und einigen anderen conditionirten Personen.“ Sodann wurden in den Jahren 1729, 1738 und 1740 von dem Stadt-Fourier Christian Robring ähnliche Werkchen herausgegeben, welche ebenfalls nur „vom gesamten Königl. und Churfürstliche Etaat“, aber nur dasjenige, was sich würklich davon in dieser Stadt befindet und aufhält, enthalten. Sämtliche genannte Bücher, von welchem die hiesige Stadtbibliothek drei Exemplare besitzt, können demnach noch keinen Anspruch auf den Namen eines Adreßbuches von Dresden machen. Es sind Bücher, die sich mehr als Fremdenführer darstellen, und nur als eine Art Vorläufer der späteren Adreßbücher zu betrachten sind.Erst im Jahr 1797 erschien ein in ausführlicher Weise bearbeitetes Adressbuch von Dresden, dasselbe wurde vom Kandidaten, späteren Advokaten Gottlob Wolf-gang Ferber herausgegeben. Derselbe schreibt in der Einleitung dieses Buches: „Dem wunsche vieler hieisigen Einwohner und hierher kommenden Fremden, ein Buch zu haben, welches eine zweckmäßige und richtige Kenntniß der Häuser in der Stadt Dresden und deren Bewohner verschaffe, um das viele und größtentheils vergebene Nachfragen zu vermeiden, und sie ohne dergleichen Schwierigkeiten leicht finden zu können, veranlaßte mich, einen Versuch zu wagen, denselben durch gegenwärtiges Werk einigermaßen zu befriedigen“. Dieses Buch enthält 606 Seiten klein Octav mit 94 Seiten Register, stellte die Bewohner nach Straßen, letztere wieder nach den Stadtvierteln geordnet, zusammen und kostete 1 Thlr. Im Jahre 1799 erschien die erste Forsetzung, nach dem Wunsche vieler, bloß in alphabetischer Ordnung abgefaßt und um manches Neue bereichert. Bei-de Bücher besitzt die Königl. öffentliche Bibliothek, sowie die Stadt-Bibliothek. Auch das Archiv der Königl. Polizei-Direktion besitzt Adreßbücher bis zum Jahr 1797 zurück. Wie bedeutend die Entwicklung der Stadt Dresden sich im Laufe der Jahrzehnte gestaltete, bringt der Umfang der Adreßbücher anschaulich zum Aus-druck. Das Adressbuch enthält z. B.: Im Jahre 1818 = 368 Seiten. Im Jahre 1858 = 716 Seiten. Im Jahre 1868 = 1125 Seiten. Im Jahre 1878 = 1287 Seiten. Im Jahre 1888 = 1555 Seiten. Im Jahre 1896 = 2226 Seiten. Nun sind 29 Vororte im engeren und weiteren Kreise der Stadt Dresden in der Hauptausgabe des diesjährigen Adreßbuch mit aufgenommen [diese 29 Vororte waren zu diesem Zeitpunkt 1897 noch nicht zu Dresden eingemeindet, das geschah erst ab bzw. nach 1902; sie wurden aber schon zu *Dresden-gehörig* betrachtet], deshalb war es nöthig, ein entsprechend größeres Format zu wählen, besonders auch, um das Werk wie bisher in einem Bande herzustellen und eine Spaltung in zwei Theile zu vermeiden.Die vorliegende Ausgabe, welche erstmalig in ihrer neuen Gestalt unter dem Titel: „Adreßbuch für Dresden und seine Vororte“ vor die Öffentlichkeit tritt, wird vielen Wünschen nicht nur der Geschäftswelt, sondern auch der Bewohnerschaft der Stadt und weiteren Umgebung entsprechen und in seiner inneren Gestaltung und zahlreichen Vermehrung von keinem Adreßbuch der großen Weltstädte übertroffen werden. Als weitere Vervollständigung des Adreßbuches ist zu bezeichnen, daß bei den Inhabern der Fernsprechzellen Amt und Nummern der Leitung nicht nur im alphabetischen Namensverzeichniß, sondern auch im Verzeichnis der Berufsklassen und im Handelsregister mit aufgenommen sind. Im Nachweis der Bewohnerschaft der Häuser sind außer den bisherigen Steuereinheiten und Kataster-Nummern auch die Grundbuch-Nummern der Häuser angegeben. Im Handelsregister sind die Folien-Nummern vor der Firma aufgeführt, ferner wurde erstmalig das Genossenschafts-Register aufgenommen. Soweit wie zu erlangen, ist der Rufname der Bewohner neben dem Familiennamen vollständig verzeichnet und soll diese, namentlich von der Geschäftswelt viel begehrte Einrichtung im Laufe der nächsten Jahre durchgängig bewirkt werden. Das Adreßbuch für Dresden und seine Vororte ist ein zuverlässiges Nach-schlagebuch für Einheimische und Fremde, welche sich über die Residenzstadt, dessen Vororte und Einrichtungen, orientiren wollen. Alle Angaben beruhen nicht allein auf amtliche Vorlagen, sondern auch auf thatsächlichen Erhebungen und directen Mittheilungen, welche letztere, wo Veranlassung dazu vorhanden, entsprechender Prüfung unterzogen wurden. Wenn dennoch einzelne nicht zutreffende Angaben vorkommen sollten, so mögen die Schwierigkeiten, welche das Herbeischaffen eines so umfassenden Materials und dessen Bearbeitung von einem zahlreichen Personal in knapp zugemessener Zeit mit sich bringen, freundliche Berücksichtigung finden. Die vielseitige Neubearbeitung des gegenwärtigen Adreßbuches, vor allem die erstmalige Aufnahme der Vororte, war eine mühevolle Aufgabe. Durch geneigtes Entgegenkommen seitens der höchsten Königlichen und Städtischen Behörden, sowie der Gemeindeämter der Vororte, als auch durch rege Theilnahme der Bewohner der Residenzstadt und der Vororte, fand die Neubearbeitung wesentliche Unterstützung, wofür hiermit verbindlichster Dank ausgesprochen wird. Die geschichtlichen Angaben bei den Vororten wurden von Herrn Prof. Dr. Welte bereitwilligst zur Verfügung gestellt, wofür demselben hiermit besonders Dank gezollt sei. In dem vor hundert Jahren, im Jahre 1797 erstmalig erschienen Adreßbuch von Dresden, schließt Gottlob Wolfgang Ferber sein Vorwort mit folgenden Worten: „Jede billige Kritik und gegründete Erinnerung, welche die Vervollkommnung dieses Werkes zur Absicht hat, wird mir jederzeit willkommen seyn, und dankbar von mir benutzt werden, und so werde ich mir äußerst angelegen seyn laßen, dieses Werk immer brauchbar zu erhalten, und ihm so viel Vollständigkeit zu geben, als sich nur immer thun läßt.“ Auch der jetzige Herausgeber des Adreßbuches ist von gleichem Geiste durchdrungen und wird jede billige Kritik, jeden Hinweis auf etwaige Irrthümer, jeden Verbesserungsvorschlag dankbar entgegennehmen. Dresden, im Januar 1897. Der Herausgeber [ Arthur Schönfeld].


Zwei Jahre später, also 1899, wurden dann erstmals die Einwohner der umliegenden Gemeinden bzw. Vororte auch mit aufgeführt, obwohl davon viele erst 1903 bis 1921 zu Dresden eingemeindet wurden.

Parallel zu den Dresdner Adressbüchern gibt es aber auch ab 1728 die „Hof- bzw. Staatskalender“ die oft auch mit zu den *Adressbüchern* gezählt werden, sicherlich deshalb, weil in diesen der gesamte Hofstaat einschließlich Dienstpersonal der Kurfürsten bzw. Könige Sachsen allerdings ohne Wohnadeesse aufgeführt sind. Dies ergibt sich daraus, dass natürlich fast alle diese Personen in der Residenzstadt Dresden ansässig waren. Diese „Staatskalender“ [erschienen mit Lücken von1728 bis 1934] sind eigentlich mehr ein *Behördenverzeichnis Sachsens*. Alle diese „Staatskalender“ sind digitalisiert, online einsehbar über die SLUB oder können als CD im Hauptstaatsarchiv Dresden bestellt und käuflich erworben werden.

Dazu hier die wesentlichsten schriftlichen Quellen:

„Dresdner Geschichtsbücher“ Band 5, SLUB Dresden, ISBN 3-9806602-1-4

„Geschichte der Stadt Dresden“ Band 1 – 3, SLUB Dresden

„Die Dresdner Adressbücher – vom Anfang bis zur Gegenwart“ ISBN 978-3-8424-5145-2


Zum Thema sind auch im *Dresden-Stadtwiki* Artikel zu finden > http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Hauptseite

Wählerverzeichnisse

Die Listen der bei der Stadtverordneten-Ergänzungswahl stimmberechtigten und beziehentlich wählbaren Bürger der Haupt- und königlichen Residenzstadt Dresden. (1883-1905)

Leichenpredigten

Aktualisierung März 2011 > siehe auch "ZEITSCHRIFT FÜR MITTELDEUTSCHE FAMILIENGESCHICHTE" ZMFG 52. Jahrgang, Heft l, Januar - März 2011

Das Projekt „Thesaurus Nominum Auctorum et Mortuorum" an der Philipps-Universität Marburg. Eine Datenbank der Namen von Verfassern und Verstorbenen in frühneuzeitlichen Leichenpredigten von Von JENS KUNZE

Leichenpredigten als Reden am Grab Verstorbener gab es bereits in der Antike, z. B. die römischen Laudationes funebres, und im mittelalterlichen Frankreich und Italien.1).

1)Hinweis auf: RUDOLF LENZ: *De mortuis nil nisi bene?* Leichenpredigten als multidisziplinäre Quelle unter besonderer Berücksichtigung der historischen Familienforschung, der Bildungsgeschichte und der Literaturgeschichte (Marburger Personalschriften-Forschungen, Bd. 10)...


Leichenpredigen [LP] sind eine weitere gute Quelle für unsere Familien- u. Heimatforschung. Dabei ist der Begriff *Leichenpredigt* zwar auch als der allgemeinere Name für *Grabrede* zu verstehen, wird aber oft nur für die ab 1725 als Druck erschienenen vielseitigen Schriften für die *begüterten Schichten* im deutschsprachigen Raum verwendet. Da es hierzu sehr informative Angaben im Internet gibt, sollten wir insbes. die durch die Uni Marburg angebotene Datenbank für unsere Suche nutzen.

http://online-media.uni-marburg.de/fpmr/html/lp_aufbau_1.html

Verstorbene mit einer gedruckten Leichenpredigt zu ehren, dieser Brauch ist unmittelbar nach der Reformation in Mitteldeutschland, dem Kerngebiet des Protestantismus, entstanden. Er fand sehr rasch Verbreitung in weiteren Territorien des Alten Reiches. Übernommen wurde er aber auch von Calvinisten und Zwinglianern, in deutlich geringerem Maße von Katholiken. Martin Luther hielt die ersten uns gedruckt überlieferten Leichenpredigten, so 1525 auf Friedrich den Weisen Kurfürst von Sachsen und 1532 auf dessen Bruder Johann den Beständigen. An die Predigt schloß sich zumeist das Ehrengedächtnis auf den Verstorbenen an, also die Schilderung seines Lebenslaufes, auch "Personalia" genannt.

Zur Zeit beträgt die Zahl der in GESA erfaßten Datensätze 172.758. Sie stammen aus 36 eigenen und 48 fremden Verzeichnissen und Katalogen. Außerdem enthält GESA die entsprechenden Daten von 3.298 durch die Forschungsstelle für Personalschriften intensiv ausgewerteten Leichenpredigten aus verschiedenen Sammlungen des gesamten deutschen Sprachraumes sowie diejenigen des Online-Titelblattkataloges der Trauerschriften der Breslauer Universitätsbibliothek. Von Leichenpredigten und sonstigen Trauerschriften aus Sammlungen, die in der Forschungsstelle für Personalschriften mikroverfilmt vorliegen, können Reader-Printer-Kopien zur Verfügung gestellt werden.

http://online-media.uni-marburg.de/fpmr/gesa/start1.html

Für Dresden als Druck- und Sterbeort werden da z.Zt. 5.429 Leichenpredigten angezeigt, wobei dabei die insgesamt gefundenen Exemplare erfasst sind. Diese werden im erweiterten Modus >Orte< angezeigt:

http://online-media.uni-marburg.de/fpmr/gesa/xs1.html

Als Beispiel hier zum Namen KOBER die gefundene LP mit dem Sterbeort Dresden, wobei der gleiche KOBER auch in der Adressbuch-Datenbank des GenWiki im Jahr 1738 bereits zu finden ist.

GESA: Druckanzeige Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg Verstorbene(r) Kober, Caspar Christian Sterbejahr 1738

Verfasser Löscher, Valentin Ernst Druckort Dresden Standort Stadtbibliothek Bautzen Schloßstraße 10/12 02625 Bautzen T. (03591) 49790 Signatur 13. 4° 195 Katalognachweis Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in Bibliotheken, Archiven und Museen zu Bautzen und Löbau, Stuttgart 2002 (= Marburger Personalschriften-Forschungen 34).

Exulanten in Dresden - Nachweise und Quellen

Die „Exulanten“ mit den darüber vorliegenden zahlreichen *Dokumenten* in Dresden können uns auch bei der Erforschung der Regionalgeschichte und unserer Vorfahren eine große Hilfe sein. Dabei kann man auch feststellen, dass es für die Residenzstadt eine Reihe von Besonderheiten gab. Nach der Schlacht am „Weißen Berg“ (1620) wo die katholischen *Habsburger* die protestantischen *Böhmen* bezwangen, war es um die politischen und religiösen Freiheiten der Aufständischen geschehen. Bei Verlust der Besitzungen wurden sie gezwungen wieder in den Schoß der alleinseligmachenden katholischen Kirche zurückzukehren. Mit dem *Augsburger Religionsfrieden* (1555) war allerdings den *freien Unterthanen*, welche nicht der Religion des Landesherrn folgen wollten, der freie Abzug zugestanden worden. Davon machten viele glaubensstarke Protestanten Gebrauch. Nun grenzte ja Böhmen an das protestantische Sachsen und viele verließen daraufhin ihre Heimat auch unter teilweiser Zurücklassung ihres Eigentums. Auch aus anderen Landesteilen Oesterreichs folgten viele Gläubige diesem Beispiel. >Auszug : Dresdner Geschichtsblätter IV.Jahrgang, 1895 Nr.5:

http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/titeldaten/257315713

„ … Kurfürst Johann Georg I. war trotz seiner sonstigen politischen Haltung seinen Glaubensgenossen immer eine letzte Hülfe und Stütze geblieben und nutzte sein gutes Verhältnis zum Kaiser in zahlreichen Fällen zu ihren Gunsten aus … Schon 1620 kommen die ersten Vorboten der Einwanderung nach Sachsen. Sie finden bei der Bevölkerung freundliche und herzliche Aufnahme … Die Regierung bestimmte daher, daß zwar die Geistlichen eine Zeit lang aufzunehmen, über alle anderen Personen aber immer vor der Einnahme genaue Erkundigungen einzuholen seien. Diese Bestimmung wurde jedoch später in den Provinzstädten selten beachtet. Ganz anders aber wurde von vornherein der Zuzug in die Landeshauptstadt angesehen und behandelt. Dresden war in erster Linie eine Festung und zwar die wichtigste des Landes und so erfolgt denn in den meisten Fällen der Bescheid, sich nach einer anderen Stadt des Kurfürstentums zu wenden. Etwas weniger streng wird es mit der Niederlassung in Altendresden und in den Vorstädten genommen. Demgemäß ermahnt der Kurfürst den Rath wiederholt, keine Fremden ohne besondere Erlaubniß auf- und einzunehmen … Die Gründe nun, welche die Regierung veranlassen konnte, den Aufenthalt und die Niederlassung in der Hauptstadt zu erlauben, waren sehr unterschiedlicher Art. Außer den Geistlichen genossen einen Vorzug alle die, welche Landeskinder oder gar Dresdner Bürgersöhne waren … Manche Exulanten wurden ihrer Brauchbarkeit aufgenommen, so der Chirurg Andreas Stegmann (1627) aus Prag, den der Kurfürst in seine Dienst nimmt … Andere wieder mochten ihre Aufnahme dem Umstande verdanken, daß sie einer angesehenen Familie angehörten, der der Kurfürst gefällig sein wollte … Endlich bleiben noch die Exulanten zu erwähnen, welche bereit waren, das Bürgerrecht zu erwerben oder gar sich anzukaufen. Die Letzteren werden selten zurückgewiesen, brachten sie doch Geld mit. Es wird darum bei vielen Handwerkern die Aufnahme mit der Bereitwilligkeit begründet, Bürger und Innungsmitglied zu werden. Der Ankauf wird besonders vom Rathe gern gesehen, weil viele Häuser feil, die Käufer aber selten waren … Was nun die Gesamtheit der Exulanten in Dresden betrifft, so ist Dank den mehrfachen und zum Theil recht ausführlichen Verzeichnissen welche der Kurfürst von Zeit zu Zeit beim Rath abforderte, uns ein ungefähres Bild dazu zumachen… 1623 entspr. Dem ersten Verzeichniß waren es 74 Exulanten in Dresden … 1632 verlangt der Kurfürst abermals ein Verzeichniß. Es stellte sich heraus, daß 406 Personen ohne Gesinde gezählt wurden … Ein Jahr nach dem Prager Frieden (1636) muß der Rath wieder berichten > 642 Personen … Die Letzten aber unvollständigen Verzeichnisse wurden 1643 und 1654 angefertigt. Die Frage, wie viel eigentlich im ganzen nach Dresden gekommen sind, ist nicht genau zu beantworten. Wir erfahren aber, daß 1653 noch täglich neue Exulanten ankamen und daß 1681 kein Zuzug mehr erwartet wurde. In Pirna, Zittau und anderen Städten zählten sie dagegen nach mehreren Tausenden …“

>> „Bergmannscher Sammlung“

http://www.exulanten.geschichte.uni-muenchen.de/index.php?module=results&class=query&name=&vorname=&geburtsdatum=&sterbedatum=&beruf=&stand=&ortsname=Dresden&submit=Suchen

In dem *Münchner Projekt* zur Bergmannschen Sammlung kann man sehr gut nach Namen, Orten und sonstigen Angaben suchen lassen was für uns sehr hilfreich ist. Zum damaligen „ Dresden“ also ohne Vororte, findet man z.B. über 7000 Einträge, allerdings auch oft doppelt und dreifach zu Anträgen, Bewilligunen, Kinder-Geburten bzw. Todeseinträge usw.


Hier ein Beispiel: >

M. Tobias Adalbertus

Geistlichkeit Pastor Thobias Adelwirth (Alias) M. Samuel Martini (Kollege) Petrus Martini (Kollege) M. Daniel Reinhardt (Dienstherr/in) Georg Steinbelß (Hauswirt/in) (?) (3) Adalbertus (Ehepartner/in) (?) (4) Adalbertus (Kind) Erwähnte Orte: Prag Pastor Schandau Aufenthalt 17.Dez.1621 st. v. Wodnan i. Böhm. Geburt, ohne Datum Dresden Zuflucht Mär.1623 Prag Rückkehr mit d. Sachsen 1631 Sachsen Rückkehr 1632 Dresden Wohnort 2) 10.Jun.1635 Meißen Gelderhalt 9.Nov.1644 Dresden Brief vom Kurfürsten 1) 15.Aug.1628 Kommentar zum Inhalt des Eintrags: 1) an Rat zu Pirna u. Superintendent Reichardt betr. seiner Wahl 2) mit Frau u. Tochter Quellenangaben: Sammlung Bergmann: Band 3, Seite 1-2, Band 16, Seite 2 Weitere archivalische Quellen: •Dresden Stadtarchiv: Ratsarchiv. Acta, die Böhmische Exulanten zu Dresden, 1626 , D. XXIII. 29, fol. 20 •Dresden Sächs. Hauptstaatsarchiv: 10024 Geheimer Rat. 55. Buch, Kriegssachen, 1621 , Loc. 9182/3, fol.298 •Dresden Sächs. Hauptstaatsarchiv: 10024 Geheimer Rat. Erste Buch, Einnehmung dererjenigen, so aus Böhmen und andern Orthen weichen müßen ... , 1621–1627, Loc. 10331/12, fol. 188 ff •Meißen Stadtarchiv: Kast-Rechnung.

Historische Quellen

Bibliografie

Bibliografie zu Dresdner Friedhöfen

„Die Kultur eine Volkes erkennt man daran, wie es mit seinen Toten umgeht“ Charles de Gaulle

Zu den Dresdner Friedhöfen bzw. der *Totenkultur* gibt es zahlreiche sehr informative Bücher und Artikel. Folgende sind derzeit vor allem auch für die Ahnenforschung vorrangig zu beachten:

8.1.1 „Friedhöfe in Dresden“ von Dr. Marion Stein/2006 (SLUB Dresden)

8.1.2 „Der Friedhofswegweiser“ der Stadt Dresden mit einer Übersicht aller 58 Friedhöfe, 290 Bl./2011. Kostenlos über *Bürgerbüro* > www.dresden.de (0351-488 2411) E-Mail: buergerberatung-rathaus@dresden.de

8.1.3 „Dresdner Kriegsgräberstätten“ Erinnerungsorte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Kostenlos über Bürgerbüro siehe 8.1.2

8.1.4 Artikel in den Bänden 15/16 „Dresdner Geschichtsbuch“ *Tod und Bestattung in Dresden*.


Übersicht: [Auszug aus „Friedhöfe in Dresden“ von Dr. Marion Stein /2000]

Bezeichnung Stadtteil/Gemarkung Straße Grdgj.

Alter Annenfriedhof Dresden-Südvorstadt Chemnitzer Straße 32 1848

Neuer Annenfriedhof Dresden-Löbtau Kesselsdorfer Straße 29/30 1875

Briesnitz, Innerer Friedhof Dresden-Briesnitz Am Kirchberg 1723

Briesnitz, Äußerer Friedhof Dresden-Briesnitz Merbitzer Straße 21 1886

Bühlauer Friedhof Dresden-Bühlau Cunewalder Straße 1898

Coschützer Friedhof Dresden-Coschütz Bernhard-, Karlsruher Straße 1897

Cossebauder Friedhof Dresden-Cossebaude Friedhofsweg 1919

Cottaer Friedhof Dresden-Cotta Gorbitzer Straße 4-6 1897

Dölzschener Friedhof Dresden-Dölzschen Friehofsweg 1922

Eliasfriedhof (stillgelegt) Dresden-Altstadt Güntzplatz/Ziegelstraße 1680

Eschdorfer Friedhof Dresden-Eschdorf Am Kirchberg 3 1348

Garnisionsfriedhof (Sowjetarmee) Dresden-Neustadt Kannenhenkelweg 1945

Gitterseer Friedhof Dresden-Gittersee Friedhofstraße 1895

Gorbitzer Friedhof Dresden-Gorbitz Rädestraße 31 1905

Heidefriedhof Dresden-Trachau Moritzerburger Landstr.299 1934

Hellerau-Rähnitzer Friedhof Dresden-Rähnitz Ludwig-Kossuth-Straße 20 1899

Hosterwitz-Kirchhof Maria a.W. Dresden-Hosterwitz Kirchgasse 6 1500

Hosterwitzer Friedhof Dresden-Hosterwitz Dresdner Straße 20 1870

Johannes Friedhof Dresden-Tolkewitz Wehlener Straße 13 1881

Alter Jüdischer Friedhof (stillgelegt) Dresden-Neustadt Pulsnitzer Straße 12 1751

Neuer Jüdischer Friedhof Dresden-Johannstadt Fiedlerstraße 3 1867

Kaditzer Kirchhof Dresden-Kaditz Altkaditz 1500

Kaditz 2. Friedhof Dresden-Kaditz Serkowitzer Straße 1862

Kaditz 3. Friedhof Dresden-Kaditz Spitzhausstraße 1878

Alter Katholischer Friedhof Dresden-Friedrichstadt Friedrichstraße 54 1721

Neuer Katholischer Friedhof Dresden-Friedrichstadt Bremer Straße 20 1874

Klotzsche Kirchhof Dresden-Klotzsche Altklotzsche 1321

Alter Friedhof Klotzsche Dresden-Hellerau Am Hellerrand 22 1886

Neuer Friedhof Klotzsche Dresden-Klotzsche Am Friedhof 6 1932

Langebrücker Friedhof Dresden-Langebrück Kirchstraße 44 1288

Leuben Kirchhof (stillgelegt) Dresden-Leuben Altleuben 1362

Leubener Friedhof Dresden-Leuben Pirnaer Landstraße 113 1675

Friedhof Leubnitz-Neuostra Dresden-Leubnitz Altleubnitz 1288

Lockwitzer Friedhof Dresdnen-Lockwitz Maxener Straße 1757

Loschwitz Kirchhof (stillgelegt) Dresden-Loschwitz Pillnitzer Landstraße 80 1886

Innerer Matthäusfriedhof Dresden-Friedrichstadt Friedrichstraße 43 1724

Äußerer Matthäusfriedhof(stillgelegt) Dresden-Friedrichstadt Bremerstraße 18 1851

Innerer Neustädter Friedhof Dresden-Neustadt Friedensstraße 2 1732

Nordfriedhof (für dtsch. Garnision) Dresden-Neustadt Kannenhenkelweg 1 1901

Innerer Plauenscher Friedhof Dresden-Plauen Reckestraße 6 1296

Äußerer Plauenscher Friedhof Dresden-Plauen Bernhardstraße 141 1882

Schönborner Friedhof Dresden-Schönborn Seifersdorf Straße 5 1297

Schönfed Kirchhof Dresden-Schönfeld Borsbergstraße 6 1300

Schönfelder Friedhof Dresden-Schönfeld Borsberg-/Bühlauer Straße 1790

Stephanusfriedhof Dresden-Zschachwitz Neue Straße 1897

St. Pauli Friedhof Dresden-Trachenberge Hechtstraße 78 1864

Striesener Friedhof Dresden-Striesen Gottleubaer Straße 2 1883

Trinitatisfriedhof Dresden-Johannstadt Fiedlerstraße 1 1816

Unkersdorfer Friedhof Dresden-Unkersdorf Hauptstraße 1235

Weixdorf Kirchhof Lausa Dresden-Weixdorf Königsbrücker Landstr.375 1346

Weixdorfer Friedhof Dresden-Weixdorf Hermsdorfer Allee 1 1830

Wilschdorf Kirchhof Dresden-Wilschdorf Reineckeweg 5 1243

Wilschdorfer Friedhof Dresden-Wilschdorf Reineckeweg 8 1894


Friedhöfe in Dresden

Der Elias-Friedhof in Dresden

Fast 500.000 Euro wurden investiert, um kunstvolle Grufthäuser und Gräber auf dem Eliasfriedhof wiederherzustellen. [ Auszug SZ vom 3. Mai 2011]

Der Förderverein des Eliasfriedhofs hat große Pläne. Noch in diesem Jahr möchte er das Grufthaus, in dem Justus Friedrich Güntz (1801- 1875) begraben ist, wiedererrichten. Der Rechtsanwalt, Redakteur und Besitzer des Dresdner Anzeigers rief eine Stiftung ins Leben, mit der zahlreiche Denkmäler und Brunnen in Dresden finanziert werden konnten. Sein verfallenes Grab besteht zurzeit aus lauter Einzelteilen. Diese müssen zusammengepuzzelt werden.

„Wir können das Grufthaus nicht vollständig wiederaufbauen", erklärt Knut Fischer. „Wenigstens die Grundmauern sollen wieder erkennbar sein." Er ist Vorsitzender des Vereins und versucht seit mittlerweile zwölf Jahren mit 40 anderen Mitgliedern den Friedhof an der Ziegelstraße als bedeutendes Denkmal der Stadt zu bewahren.

Das Grab Wilhelm Gotthelf Lohrmanns wurde 2007 saniert. Er gilt als Begründer der TU, die 1828 als Technische Bildungsanstalt entstand.

Durch Förder- und Spendengeld konnten in den letzten Jahren die erhaltenen Gruftbauten George Bährs an der Nordmauer des Eliasfriedhofs restauriert werden. Diese machten den Gottesacker in der Zeit Augusts des Starken als Ruhestätte des Adels und der wohlhabenden Bürger der Stadt besonders attraktiv. Dazu wurden in den letzten Jahren immer wieder einzelne Grabmäler aufgebaut. Dazu gehört zum Beispiel das Grab Wilhelm Gotthelf Lohrmanns (1796- 1840), der 1828 die Technische Universität gründete. „Mittlerweile wurden etwa 500.000 Euro an Spenden und Fördergelder in Erhalt und Pflege des Friedhofs investiert", erzählt Knut Fischer. „Noch heute finden wir mitunter bei unseren Arbeitseinsätzen einzelne Teile der Gräber."

Der gelernte Steinmetz führt jeden zweiten Montag im Monat um 17 Uhr sowie am jeweils darauffolgenden Sonnabend um 14 Uhr Interessierte über den Friedhof. Für fünf Euro, die der historischen Stätte zugutekommen, können Besucher für etwa zwei Stunden in die Geschichte des Ortes eintauchen.

Verborgene Schätze. Der 1680 aus der Not heraus angelegte Pestfriedhof birgt viele historische Schätze. Zahlreiche Dresdner Persönlichkeiten liegen dort in mitunter kunstvoll gestalteten Grabmälern. Die letzte Beerdigung fand am 30. Juni 1876 statt. Danach verfiel der Friedhof zunehmend bis er 1924 aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde.


Hierzu auch Broschüre des Förderverein Eliasfriedhof e.V., Tauscherstraße 7, 01277 Dresden Druckerei und Verlag Christoph Hille, Boderitzer Straße 21e, 01217 Dresden Tel. 0351-4712912 W-Mail: post@hille 1880.de

 Dr. Marion Stein [3]  Der Eliasfriedhof zählt ohne Zweifel zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten Dresdens. Dieses Kleinod ist nicht nur ein unerschöpfliches "lebendiges Geschichtsbuch" der Sozial- und Kulturgeschichte Dresdens, sondern sein unschätzbarer sepulkraler Reichtum zeichnet ihn auch als ein anerkanntes Denkmal von europäischem Rang aus. Sich der kulturgeschicht-lichen Bedeutung dieses vom Verfall bedrohten, wertvollen Kulturerbes zu erinnern und das öffentliche Bewusstsein dafür weiterzutragen, dazu möchte die vorliegende Broschüre beitragen. Unser imaginärer Spaziergang über den Eliasfriedhof beginnt vor über 300 Jahren und wird den historischen Entwicklungsphasen der Friedhofsanlage folgen.  Nach Erlöschen der Pest blieb der Eliasfriedhof zur allgemeinen Nutzung offen. Die gehobenen Stände bevorzugten jedoch weiterhin den ältesten Dresdner Stadtfriedhof, den Kirchhof um die alte Frauenkirche, sowie den 1571 angelegten und seither sehr beliebten Kirchhof St. Johannis vor dem Pirnaischen Tor, denn diese beiden Gottesäcker beherbergten neben ihren Begräbniskirchen die begehrten Schwibbögen für die Familienbegräbnisse und künstlerisch hochwertige Grabmale. Gegen diese traditionsreichen Kirchhöfe konnte sich der Eliasfriedhof seinerzeit nicht durchsetzen. So diente er zunächst als Begräbnisplatz für die Armen, die ihre Toten hier unentgeltlich bestatten konnten.  Nach der Aufhebung des Frauenkirchhofs im Zusammenhang mit der Errichtung der neuen großen Kuppelkirche von George Bähr erwies sich im Jahre 1724 die Anlegung eines neuen Begräbnisplatzes als dringend erforderlich, so dass man den sogenannten "Armen-Gottes-Acker", sprich Eliasfriedhof, um ein Stück Feld erweiterte. Allerdings hatte der dafür zuständige Gouverneur der Stadt, Christoph August von Wackerbarth, seine Zustimmung nur unter der Bedingung erteilt, dass der Gottesacker nicht zu nahe dem vor der Stadtmauer gelegenen kurfürstlichen Lustgarten, also dem "Großen Garten", komme und auch auf der Fahrt dahin den daran vorbei passierenden hohen Herrschaften "nicht sonderlich ins Gesichte" falle, zugleich aber auch in gehöriger Distanz von der Festung Dresden bleibe. Weder formale noch ästhetische Gesichtspunkte hatten das bisherige Erscheinungsbild des Eliasfriedhofes bestimmt. Erst mit der Erweiterung erhielt er seine bis heute bestehende Flächengliederung, die insbesondere durch die umlaufenden Erbbegräbnisstätten entlang der Friedhofsmauer geprägt ist.  Als Ersatz für die Schwibbögen auf dem säkularisierten Frauenkirchhof ließ man für die "Honoratiores" der Residenz auf dem Eliasfriedhof repräsentative Grufthäuser errichten. Mit der Neugestaltung der Anlage wurde kein Geringerer als der Architekt der neuen Frauenkirche, George Bähr, beauftragt. Einer Gesamtkonzeption unterliegend, entstanden an der Nord- und Westseite der Umfassungsmauer in sich geschlossene Grufthäuser, die durch ein gemeinsames Ziegeldach miteinander verbunden waren. Charakteristisch ist ihre Schwibbogenarchitektur, deren Öffnungen mit schmiedeeisernen, mannigfaltig gestalteten Barock- und Rokokogittern geschlossen wurden, die für die bemerkenswerte Kunstfertigkeit des zeitgenössischen Schmiedehandwerks stehen. Die unterirdischen kellerartigen Gewölbe beherbergten die Särge. Im oberen Gruftraum fanden wertvolle Grabdenkmäler, Epitaphien, aber auch Gemälde ihren Platz - Zierrat wie Kränze, Palmzweige oder Totenkronen wurden zum Gedächtnis in Vitrinen aufbewahrt. Durch diese Grufthäuser erfuhr der Eliasfriedhof in der Regierungszeit von Kurfürst Friedrich August I. (genannt August der Starke) eine ungemeine gesellschaftliche Aufwertung. Diese privilegierten Bestattungsorte dienten fortan dem Adel und dem Dresdner Bildungsbürgertum zur gesellschaftlichen Repräsentation und zum individuellen Nachruhm. So besaß im 18. Jahrhundert eine wohlhabende Dresdner Familie nicht nur ihr Stadthaus und ihr "Plaisir", d. h. ihren Weinberg in Loschwitz oder in der Lößnitz, sondern auch ihre eigene Gruft auf dem Eliasfriedhof.


Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Als "Basiswerk" für die Geschichte der Stadt gilt sicherlich >>

"Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden" von Dr.phil. Otto Richter. Band 1: Verfassungsgeschichte; Band 2: Verwaltungsgeschichte, Teil I; Band 3: Verwaltungsgeschichte Teil 2 und Ergänzungen zum 1.Band und Register [alle 3 Bände als Online-Ressource vorh.].

Bem. zur Sekundärausgabe: Online-Ausg.. - Dresden : SLUB, 2005. Online-Ressource. Nach einem Exemplar der SLUB Dresden (Hist.Sax.G.714-2)
Gesamttitel: Richter, Otto: Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden

Link zur Ressource http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/54700/


„Dresden im Wandel“ von Matthias Meinhardt/2009. Raum und Bevölkerung der Stadt im Residenzbildungsprozess des 15. und 16. JH. ISBN 978-3-05-004068-4

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde Dresden zu einer der wichtigsten Residenzstädte des Alten Reiches ausgebaut. Dieser umfassende stadtgeschichtliche Transformationsprozess wird hier anhand der Topographie und der Bevölkerung systematisch untersucht. Soziale, ökonomische und politische Konflikte werden dabei ebenso sichtbar wie die insbesondere im 16. Jahrhundert an Dynamik gewinnende Integration von Bürgerschaft und Hof. In einem ersten Schritt verdeutlicht eine analytische Raumbeschreibung wesentliche Wandlungen, die aus der Residenzfunktion resultierten, sie markiert jedoch auch Stadtbereiche, die von der Residenzbildung nahezu unbeeinflusst blieben. In einem zweiten Schritt wird die Bevölkerung eingehend behandelt. Zunächst werden ihre Gesamtheit und große Teilgruppen in den Blick genommen. So wird nach der Entwicklung der Bevölkerungszahl sowie dem Umfang, der Herkunft und der beruflichen Struktur der Neubürger gefragt. Analysen der Vermögensstrukturen schließen sich hieran an. Enger wird der Fokus mit der Untersuchung der wichtigsten sozialen und ökonomischen Gruppen gestellt. Die politischen Eliten von Stadt und Hof geraten hier ebenso in den Blick wie die Innungen und verschiedene Bereiche der Hofhaltung und Territorial Verwaltung. Näher betrachtet werden auch der in Dresden ansässige Adel und die Geistlichkeit. Schließlich wird der Blick noch einmal verengt. Es werden nun ausgewählte, besonders gut überlieferte Biographien genauer untersucht. Die Untersuchungsergebnisse gewinnen durch diese individualhistorische Prüfung an Detailschärfe.


„Beschreibung der Königlich-Sächsischen Residenzstadt Dresden und der umliegenden Gegend für Fremde bearbeitet“ Dresden 1807 [ISBN 978-3-940494-43-6] Reprint 2010

Inhalt des ersten Theiles. Erste Abtheilung. Beschreibung der Stadt Dresden

I. Lage der Stadt

II. Rang und Haupteintheilung derselben

III. Beschreibung der Straßen und vornehmen Gebäude Dresdens

A. Die eigentliche Stadt Dresden oder die Residenz

1. Der Theil der Stadt, welcher rechts von der Elbbrücke, Schloß- u. Seegasse liegt.

Das Churfürstliche große Residenzschloß Seite 6-18; Die catholische Hofcapelle Seite 18-27; Das italienische Dörfchen Seite 28; Das Comödienhaus Seite 28-29; Der Zwinger Seite 29-32; Das Churprinzliche Palais Seite 32-34; Das Archivgebäude Seite 34; Die Hofapotheke Seite 35; Der Taschenberg Seite 36; Die Schloßgasse Seite 37-38; Acht Häuser am alten Markte Seite 38-42; Die Seegasse Seite 42-43; Die breite Gasse Seite 43; Die Zahnsgasse Seite 44; Die Webergasse Seite 45; Die Scheffelgasse Seite 45-46; Die Wilsdruffergasse Seite 47-48; Die große Brüdergasse Seite 48-54; Die Sophienkirche Seite 50-53; Die kleine Brüdergasse Seite 53-55;

2. Der Theil der Stadt, der von der Gasse am Klepperstalle, der großen Fischergasse, dem Neumarkte, der kleinen ÄKirchgasse, der weißen Gasse, der Schulgasse, einem Stück an der Mauer und von der Seegasse und Schloßgasse umgeben wird. Seite 55-90;

Die Gasse am sogenannten Klepperstalle Seite 56-57; Die große Fischergasse Seite 58; Fünf Häuser auf dem Neumarkte Seite 58; Die Frauenkirche Seite 59-66; Das Kirchgäßchen Seite 66; Die weiße Gasse Seite 67; Der Kreutzkirchplatz Seite 67-74; Die Kreutzkirche Seite 68-72; Die Pfarrgasse Seite 74; Der alte Markt Seite 74-76; Die Schreibergasse Seite 76-77; Die nasse Gasse Seite 77; Die Schössergasse Seite 78; Die Spohrgasse Seite 79; Das Rosmaringäßchen Seite 80; Die eigentliche große Frauengasse Seite 80-81; Der Jüdenhof Seite 81; Die zweyte große Frauengasse Seite 82-83; Die kleine Frauengasse Seite 84; Die Georgs- und Augustusstraße Seite 85-88; Gräfl. Brühlsches Palais Seite 86-88; Die Töpfergasse Seite 88; Die kleine Fischergasse Seite 88; Der Churf. Marstall Seite 88-90;

3. Der Theil der Stadt, welcher von der Fischergasse, dem Neumarkte, der Kirchgasse, der weißen Gasse, Schulgasse und dem Festungswalle eingeschlossen ist.

Hinter der Frauenkirche Seite 91; Die Münze Seite 91; Das Zeughaus Seite 92-93; Das Coselsche Palais Seite 93-94; Die Salzgasse Seite 94; Die Hintergasse Seite 94; Die Rampsche Gasse Seite 95-97; Drey Häuser an der Frauenkirche und drey am Neumarkte Seite 97; Die Pirnaische Gasse Seite 97; Das Posthaus Seite 98; Das Amtshaus Seite 98; Das Landhaus Seite 99-101; Vier Häuser am Neumarkte Seite 101; Die Moritzstraße Seite 102-104; Das Frießengäßchen Seite 104; Die große und kleine Schießgasse Seite 104-105; Die Kreutzgasse Seite 105-107; Die große Frohngasse Seite 107; Die kleine Frohngasse Seite 107; Die Festungswerke der Altstadt Seite 108; Die Thore der Residenz Seite 109-112; Die Vorstädte der Residenz Seite 112-132; Die Schläge der Vorstädte der Residenz Seite 113; Die Wilsdruffer Vorstadt Seite 114-122; Die Seethorvorstadt Seite 122-126; Die Pirnaische Vorstadt Seite 126-132;

B. Friedrichstadt, sonst Ostra genannt Seite

Die Elbbrücke Seite 140-149;

C. Neustadt bey Dresden Seite 149-183;

1. Neustadt selbst Seite 149;

Das Blockhaus oder die Hauptwache Seite 152; Die Landesregierung oder das Collegienhaus Seite 153; Das Holländische oder Japanische Palais Seite 155-156; Die Neustädter Kirche Seite 160; Die Hauptstraße Seite 161; Die Casernen Seite 164-167; Die Ritteracademie Seite 168-170; Der Bauhof Seite 170; Der Jägerhof Seite 171-174; Die Festungswerke der Neustadt Seite 174-176; Die zwey Thore zu Neustadt Seite 176-177;

2. Der neue Anbau auf dem Sande Seite 177-183;

IV. Flächenraum, Häuserzahl und Volksmenge Dresdens Seite 183-188;

Zweyte Abtheilung

Nachrichten aus der Sächsischen Geschichte und der Dresdner Chronik, welche jetzigen Zustand Dresdens erklären

1. Aelteste Nachrichten von der Dresdner Gegend Seite 189-193;

II. Das Merkwürdigste aus der Geschichte Dresdens Seite 193;

Erste Periode: Vom Ursprung Dresdens bis dahin, wo es zur Stadt und Residenz wird, vom Jahr 950-1268

Zweyte Periode:Von Dresden als werdende Festung vom Jahre 1168-1500 Seite 203-217;

Dritte Periode: Dresden als Festung, Residenz und Hauptstadt 1500-1700 Seite 217-238;

Vierte Periode: Dresdens Könige und sein Emporsteigen von 1700 bis jetzt Seite 238-269;

Regentenreihe der Churfürsten zu Sachsen Seite 270-272;

Die jetztlebenden Fürstlichen Personen des Chruhauses Seite 272-275;

Dritte Abtheilung.

Von der Staats- und Kirchenform, den öffentlichen Behörden, sowohl den hohen Landescollegien als einzelnen Gerichtshöfen, so wie auch vom Hof- und Militäretat, von der Policei und den wohltätigen Anstalten.

Von der Staats- und Regierungsform dieser Lande überhaupt, und der Würden ihres Landesherrn Seite 276-283; Allgem. Eintheilung der Landescollegien und Behörden Seite 284;

1. Von den Hofbehörden Seite 284;

Von den Oberchargen und Hofämtern Seite 285-292; Vom Hofstaat der Churf. Personen Seite 291; Von den zu den Hofbehörden gehörigen Directionen Seite 292-294; Von den Hoffesten und Jagden Seite 295; Gegenwärtige Hofrangordnung Seite 296-302;

2. Von den Civilbehörden Seite 302-341;

a.)Tabellarische Uebersicht derselben Seite 302-307; b.)Von jeder dieser Collegien besonders Seite 307-342;

Das geheime Cabinett Seite 307-310; Das geheime Consillum Seite 311; Das geheime Finanzcollgium Seite 314; Das geheime Kriegsrathscollegium Seite 319; Die Landesregierung Seite 321; Das Appellationsgericht Seite 324; Das Obersteuercollegium Seite 326; Das Oberconsistorium Seite 328; Die Deputationen und Commissionen Seite 331; Das Dresdner Amt Seite 340; Der altschriftsäßige Stadtrath Seite 341; Vom Militär Seite 342-345; Das Gouvernement Seite 345; Das Gouvernementskriegsgericht Seite 346; Das Generalkriegsgerichtscollegium Seite 346; Von der Policey und den wohltätigen öffentl. und Privatanstalten Seite 348-352; Vom Postwesen Seite 352;

Vierte Abtheilung.

Von der Volksmenge und der Consumtion zu Dresden nebst einigen anderen Nachrichten Seite 353-355.


"Geschichte der Stadt Dresden" Band 1, ISBN 3-8062-1906-0 [2005] von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges, mit dem Anhang, u.a. umfassendes Literatur-Verzeichnis

"Geschichte der Stadt Dresden" Band 2, ISBN-13: 978-3-8062-1927-2 [2006] vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Reichsgründung, mit dem Anhang, u.a. umfassendes Literatur-Verzeichnis

"Geschichte der Stadt Dresden" Band 3, ISBN 3-8062-1906-0 [2006] von der Reichsgründung bis zur Gegenwart, mit dem Anhang, u.a. umfassendes Literatur-Verzeichnis


Das Stadtmuseum Dresden hat mit seiner Buchserie "Dresdner Geschichtsbuch" derzeit Band 1 bis 16, viele interessante Artikel veröffentlicht, die insbes. für die Familien- und Heimatforscher eine wertvolle Ergänzung darstellen [Stand:Nov.2010 mit Band 1 bis 15].

Buch-Nr./ Thematik/ Titel des Artikels/ Seiten von bis

1/ Wirtschaftsgeschichte/Dampfchokolade,Neumünchner Bier und allerfeinster Korn/119-150/Holger Starke

1/ Alltagsgeschichte/Vom "Kintopp" zum modernen Lichtspielhaus/151-169/Heinz Fiedler

1/ Alltagsgeschichte/Leben in den Jahren 1945/1946/170-188/Friedrich Reichert

1/ Dokumentation/Zur Geschichte des Dresdner Stadtwappens/189-194/Heidemarie Weigend

1/ Dokumentation/750-Jahrfeier Dresden im Juni 1956/195-202/Friedrich Reichert

1/ Dokumentation/Zur Statistik der Stadt Dresden - ein Vergleich/203-Ende/Friedrich Reichert

1/ Fortifikationsgeschichte/Die befestigte Stadt und ihre Tore …/23-44/Eva Papke

1/ Persönlichkeiten/Napoleon in Dresden/45-66/Lutz Reike

1/ Kunstgeschichte/Dresdner Prominente-Karikaturen von Georg Oskar Erler aus dem Nachlaß von Paul Adolph/67-83/Christel Wünsch

1/ Stadtteilgeschichte/Plauen-Dresden vom Dorf zur Stadt/84-118/Friedrich Reichert

1/ Archäologie/Archäologie in Dresden in den Jahren 1993-1995/9 - 22/Judith Oexle

2/ Verkehrsgeschichte/ Die Dresdner Bahnhöfe/ 114-128/ Dietrich Konrad

2/ Alltagsgeschichte/ Wonnige Wogen - Die Elbebäder in Dresden/ 129-151/ Thomas Kübler

2/ Alltagsgeschichte/ Mode und Modehäuser in Dresden/ 152-165/ Heidrun Reim

2/ Alltagsgeschichte/ Bockwurst und Vita-Cola/ 166-184/ Friedrich Reichert

2/ Dokumentation/ Die Ersterwähnungsurkunde von Dresden vom 31.März 1206/ 185-189/ Eckhart Leisering

2/ Dokumentation/ "Maß und Gewicht" in Dresden bis zu Einführung des Metrisch-Dezimal-System/ 190-Ende/ Klaus Schlillinger

2/ Stadttopographie/ Zur Geschichte des Altmarkt/ 20-37/ Heidemarie Weigend

2/ Wirtschaftsgeschichte/ Von Manufactoriers, Fabrikanten und Handwerkern/ 38-55/ Sieglinde Nickel

2/ Persönlichkeiten/ Oberbürgemeister der Stadt Dresden >Pfotenhauer, Stübel/ 56-68/ Karlheinz Kreglin

2/ Kunstgeschichte/ Dresdner Stadtansichten 1900-1945 aus der Sammlung des Dresdner Stadtmuseums/ 69-88/ Christel Wünsch

2/ Archäologie/ Dresden im Mittelalter. Die Ausgrabungen am südlichen Altmarkt/ 7 - 19/ Heidi Pimpl/Klaus Wirth

2/ Stadtteilgeschichte/ Zwischen "Goldenen Lamm" und "Schützenhof/ 89-113/ Klaus Brendler

3/ Kommunikation/ Dresdner Postgeschichte bis 1871/ 108-119/ Horst Milde

3/ Wirtschaftsgeschichte/ Dresdner Porzellan/ 120-130/ Klaus Peter Arnold

3/ Alltagsgeschichte/ Prägende Jahre/ 131-146/ Götz Bergander

3/ Kunstgeschichte/ Dresden mahnt - Stadtansichten 1945-1955/ 147-167/ Christel Wünsch

3/ Alltagsgeschichte/ Goldbroiler und spezitex-knitterarm/ 168-185/ Friedrich Reichert

3/ Stadttopographie/ Die Renaissancestadt als Festkulisse/ 17-37/ Sieglinde Nickel

3/ Dokumentation/ Der Volksaufstand des 17. Juni 1953 in Dresden/ 186-204/ Peter Russsig

3/ Dokumentation/ Für alle Fälle, Tag und Nacht zur Stelle - Werbeschriften vergangener Zeiten/ 205-Ende/ Barbara Bechter

3/ Stadttopographie/ Zur Geschichte des Neustädter Marktes/ 38-59/ Heidemarie Weigend

3/ Stadtteilgeschichte/ Loschwitz Stadtteil mit ausgepägten Selbstbewußtsein/ 60-95/ Matthias Griebel

3/ Archäologie/ Neue Feldforschungen zur Archäologie des Oberen Elbtales/ 7 - 16/ Wolfgang Bestrich

3/ Persönlichkeiten/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Gustav Otto Beutler/ 95-107/ Christel Hermann

4/ Persönlichkeiten/ Oberbürgermeister Bernhard Blüher/ 108-122/ Christel Hermann

4/ Ausstellungsstadt/ Jahresschauen Deutscher Arbeit in den 1920er und 30er Jahren/ 123-144/ Heidrun Reim

4/ Kunstgeschichte/ Dresdner Stadtansichten von 1955 bis zu Gegenwart aus der Sammlung des Dresdner Stadtmuseums/ 145-164/ Christel Wünsch

4/ Alltagsgeschichte/ WBS 70 und Delikat. DDR-Lebensverhältnisse in den 70er Jahren/ 165-183/ Friedrich Reichert

4/ Dokumentation/ Wiener Blut in Elbflorenz. Konzerte von Johann Strauß Vater und Sohn in Dresden/ 184-184/ Ludwig Müller

4/ Dokumentation/ Gruß aus Dresden. Verlage, Thmen, Künstler, Dokumente/ 195-Ende/ Peter Leuter

4/ Volkskunde/ Brüderschaftsbräuche der Handwerkergesellen vor 200 Jahren/ 22-36/ Heidrun Wozel

4/ Stadttopographie/ Dresdner Stadtpläne des 19. Jh/ 37-54/ Hans Brunner

4/ Stadtteilgeschichte/ Prohlis - vom sorbischen Runddorf zum Neubaugebiet/ 55-80/ Siegfried Koge

4/ Archäologie/ Ausgrabungen am Schloss und Kanzleihaus/ 7-21/ Katja Kliemann

4/ Musikgeschichte/ Die Geschichte der Dresdner Liedertafel/ 81-96/ Hans John

4/ Wirtschaftsgeschichte/ Die Kamera- u. Photoindustrie von den Anfängen bis zur Gründung der Zeiss Ikon AG 1926/ 97-107/ Helmut Lindner

5/ Persönlichkeiten/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Wilhelm Külz/ 108-138/ Christel Hermann

5/ Wirtschaftsgeschichte/ Vom Werkstättenareal zum Industriegelände 1873-1952/ 139-150/ Holger Strarke

5/ Krieg/ Der Wehrmacht so nahe verwandt, Eisenbahn in Dresden 1939-1945/ 151-199/ Matthias Neutzner

5/ Verwaltungsgeschichte/ Der ehrwürdige Rath zu Dresden, Stadtverwaltung vom 13.JH bis 1832/ 7-23/ Sieglinde Richter-Nickel

5/ Alltagsgeschichte/ VMI und Intershop, DDR-Lebensverhältnisse in den achtziger Jahren/ 200-226/ Friedrich Reichert

5/ Dokumentation/ Das Federzimmer August des Starken/ 227-245/ Hofmann/Tradler

5/ Dokumentation/ Die Eingemeindungen nach Dresden 1997-1999 im Spiegel der Statistik/ 246-280/ Holger Starke

5/ Kunstgewerbe/ Die letzten Elfenbeinbildhauer in Dresden im 20.JH/ 25-63/ Christel Wünsch

5/ Bauen und Wohnen/ Wohnungsbaugenossenschaften in Dresden bis 1939/ 64-88/ Karl-Heinz Löwel

5/ Stadttopographie/ Von der Wetzegrelle zum Theaterplatz/ 8 - 24/ Matthias Griebel

5/ Stadtteilgeschichte/ Klotzsche, Dorf, Kurort, Stadt, Stadtteil/ 89-107/ Siegfried Bannack

6/ Sportstadt/ Turnen, Sport und Spiel in Dresden seit 1844/ 116-137/ Friedrich Reichert

6/ Schulgeschichte/ Dresdner Schulwesen in der Weimarer Republik 1918-1933/ 138-165/ Ullrich Amlung

6/ Persönlichkeiten/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Ernst Zörner und Stellvertr. Eduard Bührer/ 166-199/ Christel Hermann

6/ Alltagsgeschichte/ Lange Nächte in Elbflorenz, Große Zeiten für Dresdner Vergnügungsschauplätze/ 200-219/ Heinz Fiedler

6/ Dokumentation/ Dresdner Fayencen aus der Sammlung des Stadtmuseums/ 220-229/ Sieglinde Richter-Nickel

6/ Dokumentation/ Dresden unter Wasser, Katastrophenund Unglücke 1890-1912/ 230-239/ Friedrich Reichert

6/ Dokumentation/ Diskreter Versand H. Kästner/ 240-261/ Thomas Kübler

6/ Kunstgeschichte/ Mahlerische An- und Aussichten von Dresden und Umgebung …/ 46-77/ Christel Wünsch

6/ Verwaltungsgeschichte/ Eingemeindungen nach Dresden, ein Überblick/ 7 - 44/ Holger Starke

6/ Verwaltungsgeschichte/ Von der allgemeinen Städteordnung 1832 zur revidierten von 1873/ 78-97/ Gisela Hoppe

6/ Stadtteilgeschichte/ Aus Luben wurde Leuben …/ 8 - 45/ Dietmar Sehn

6/ Wirtschaftsgeschichte/ Glasmachen in Dresden, Anfang - Glanzzeit und Niedergang der industr. Glasproduktion/ 98-115/ Eberhard Irmer

7/ Wirtschaftsgeschichte/ Die Kamera- u. Photoindustrie in DD von den 1920er Jahren bis zur Wende/ 136-157/ Helmut Lindner

7/ Personen/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Hans Nieland und Stellvertreter Rudolf Kluge/ 158-181/ Christel Hermann

7/ Archäologie/ Die Burg unterm Schloss - Neue Erkenntnisse/ 7-19/ Katja Kliemann

7/ Dokumentation/ Caspar David Friedrichs Landschaftszyklus aus dem Plauenschen Grund. Wiedervereint im DD Stadtmuseum/ 182-201/ Christel Wünsch

7/ Dokumentation/ Zur Geschichte der Zeitbestimmung und Zeitabgabe am Mathem.-Physikalischem Salon/ 202-210/ Klaus Schillinger

7/ Dokumentation/ Die Vereinigten Eschebachschen Werke Aktiengesellschaft Dresden-Radeberg, Geschichte und Erzeugnisse/ 211-233/ Heidrun Reim

7/ Stadtteilgeschichte/ Leubnitz-Neuorstra Klosterhof, Doppelort, Stadtteil/ 21-35/ Wolfram Böhme

7/ Gartenarchitektur/ " … von Ihro Hoheit, oder, wie er sonst genennet worden … auf der Plauenschen Gasse …"/ 36-79/ Barbara Bechter

7/ Stadttopographie/ Weichbild und Weichbildsteine von Dresden/ 8 - 20/ Hans Brunner

7/ Gartenarchitektur/ Prof. Dr. Otto Richter (1852-1922), Ratsarchivar, Stadtbibliothekar … Vorsitzender des Vereins f. Gesch. DD/ 80-95/ Friedrich Reichert

7/ Wirtschaft u. Kunstgewerbe/ … August Kühnscherf & Söhne, eine Dresdner Schlosserfirma und ihre Sammlung v. Schlosser- u. Kunstschmiederarbeiten/ 96-135/ Gisela Hoppe

8/ Wirtschaftsgeschichte/ Zur Geschichte des Dresdner Marktwesens/ 100-121/ Jochen Hänsch

8/ Kunstgeschichte/ Carl Bantzer und der Goppelner Kreis/ 122-143/ Christel Wünsch

8/ Verwaltungsgeschichte/ Die Dresdner Stadtverwaltung in der Zeit der Weimarer Republik 1919-1933/ 144-163/ Gisela Hoppe

8/ Schulwesen/ Dresdner Schulwesen in der Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945/ 164-181/ Ullrich Amlung

8/ Archäologie/ Am Rande und dennoch nicht Peripherie. Ausgrabungen an der Autobahn 17./ 7-22/ Harald Stäuble

8/ Personen/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden Rudolf Friedrichs, Johannes Müller, Gustav Leißner/ 182-207/ Christel Hermann

8/ Alltagsgeschichte/ Schulsemmel und Rübensirup. Dresdner Verhältnisse in den Nachkriegsjahren 1945-1949/ 208-225/ Friedrich Reichert

8/ Sozialgeschichte/ Wohnen in Dresden Prohlis 1976-1990/ 226-253/ Anita Maaß

8/ Stadtteilgeschichte/ Weißig - vom Klosterdorf zum Dresdner Stadtteil/ 24-40/ Christian Kunath

8/ Wissenschaft-Wirtschaft/ Tierarzneischule und Lehrschmiede Dresden/ 41-78/ Klaus-Dieter Graage

8/ Stadttopographie/ Die alte Prager Straße. Bekannt und elegant/ 79-99/ Heidrun Reim

8/ Residenzstadt/ Auf dem Wege zur kurfürstl. Residenzstadt Dresden während der Regierungszeit des Herzog u. Kurfürsten Moritz/ 8 - 23/ Reinhardt Eigenwill

9/ Stadtteilgeschichte/ Hoch über der Stadt - aus der Geschichte des Stadtteils Dölzschen/ 103-125/ Eva Köllnberger

9/ Verwaltungsgeschichte/ Die Dresdner Stadtverwaltung in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis Mai 1945/ 126-164/ Gisela Hoppe

9/ Justizgeschichte/ Justizarte in Dresden während der nationalsozialistischen Diktatur, der sowjetischen Besatzungszeit und der frühen DDR/ 165-195/ Birgit Sack

9/ Musikgeschichte/ * Umb der Musica willen und gemeiner Stadt Ziehr * Die Dresdner Ratsmusik/ 7-28/ Dieter Härtwig

9/ Personen/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden Walter Weidauer/ 196-217/ Christel Hermann

9/ Kunstgeschichte/ Eine Neugründung auf dem Weg - die * Städtische Galerie Dresden */ 218-241/ Gisbert Porstmann

9/ Dokumentation/ Aufbau der Stadt Dresden 1945 bis 2002/ 242-255/ Friedrich Reichert

9/ Alltagsgeschichte/ * Bratwürste, Käsekeulchen, saure Gurken …* Speisen und Getränke auf den DD Volksfesten im 18. und 19. JH/ 30-53/ Heidrun Wozel

9/ Wirtschaftsgeschichte/ Dresdner Ziegeleien/ 54-71/ Volker Witt

9/ Polizei/ Dresdner Polizeigeschichte/ 72-102/ Karsten Schlinzig

9/ Gartenarchitektur/ * Der Frau Gräfin Moszinska Palais und Garten vor dem Dohnaischen Schlag */ 8 - 29/ Barbara Bechter

10/ Stadttopographie/Die Geschichte des Dresdner Landhauses und seines Baumeisters Friedrich August Krubsacius/102-132/Lutz Reike

10/ Wirtschaftsgeschichte/* Dresden verpackt * Ein Streifzug durch die Alltagskultur/133-155/Thomas Kübler

10/ Verwaltungsgeschichte/Die Dresdner Stadtverwaltung als Herrschaftsinstrument der KPD/SED 1945-1949/156-177/Thomas Widera

10/ Kunstgeschichte/Unbequemes Bilderwerk. Die zehn Gebotstafeln von Hans dem Maler/7-19/Arndt Lorenz

10/ Personen/Oberbürgermeister der Stadt Dresden Herbert Gute, Gerhard Schill, Wolfgang Berghofer/178-201/Christel Hermann

10/ Kultur/Von ersten Witzbeschwerden bis zum letzten Schrei. Geschichte des Dresdner Kabaretts * DIE HERKULESKEULE */202-225/Manfred Schubert

10/ Stadtteilgeschichte/Kleinzschachwitz - vom Dorf zum Villenvorort/21-44/Gert Scykalka

10/ Dokumentation/Fakten, Dokumente und Bilder über den Luftkrieg gegen Dresden 1944-45/226-248/Friedrich Reichert

10/ Jüdische Geschichte/Juden in Dresden/45-82/Gunda Ulbricht

10/ Verkehrsgeschichte/Die Fähren zwischen Söbrigen und Niederwartha/8 - 20/Hartmut Ehrhardt

10/ Alltagsgeschichte/Das Pferd in der Dresdner Stadtgeschichte/83-101/Klaus-Dieter Graage

11/ Gartenarchitektur/Der Blüherpark und seine wechselvolle Geschichte/122-141/Barbara Bechter

11/ Wirtschaftsgeschichte/Die Herstellung von militärischen Bedarf in Dresden (1900 bis 1920)/142-171/Heinz Schulz

11/ Volkskunde/Dresdner Originale - merkwürdige und komische Menschen in der sächsischen Residenzstadt des 19. Jh./16-38/Heidrun Wozel

11/ Stadttopographie/Altes Dresden in Stadtmodellen/7-14/Friedrich Reichert

11/ Alltagsgeschichte/Licht, Luft und Wasser - Die Geschichte der Dresdner Freibäder/172-193/Anett Hillert

11/ Stadttopographie/Verlorenes Dresden um den Georgplatz/194-227/Hans Brunner

11/ Dokumentation/Ehrenbürger der Stadt Dresden/228-245/Christel Hermann

11/ Dokumentation/Schmiedeeiserne Gartenzäune und Ziergitter in Ort-Striesen und Blasewitz/246-279/Waltraut Schrickel

11/ Kulturgeschichte/Von Serum-, Denkmal- und Sportpferden. Das Pferd in der Dresdner Stadtgeschichte/39-57/Klaus-Dieter Graage

11/ Stadtteilgeschichte/Langebrück, ein neuer Stadtteil am Rande der Dresdner Heide/58-87/Friedemann Arnold

11/ Kunstgeschichte/Goethe und Schiller in Dresden/ 8 - 15/ Günter Jäckel

11/ Wissenschaft/Alltagsleben von Schülern und Studenten der Technischen Bildungsanstalt und des Polytechnikums von 1828-1890/88-121/Konstantin Hermann

12/ Kulturgeschichte/Zoo in der Großstadt/ 100-131/Gudrun Schaarschmidt

12/ Kommunikation/Stadtgespräche. Gesagtes und Nichtgesagtes im alten und modernen Dresden/ 132-158/Maike Günther

12/ Kunstgeschichte/Expressionismus in Dresden - Ursprung und Wandlungen/ 158-170/ Erhard Frommhold

12/ Kulturgeschichte/Königskette der Bogenschützen-Gesellschaft zu Dresden/ 7-24/ Friedrich Reichert

12/ Kunstgeschichte/Künstler, Kunst und Kunsterwerb. Die städtischen Kunstsammlungen in den Jahren 1924 bis 1933/ 171-181/ Johannes Schmidt

12/ Politische Geschichte/Die dramatische Dekade. Über Dresden in den vierziger Jahren des 20. JH/ 182-203/ Klaus-Dietmar Henke

12/ Ausstellungstadt/Ausstellungen in der Stadthalle von 1946 bis 1965 in Anlehnung an Dresdner Ausstellungstraditionen/ 204-231/ Heidrun Reim

12/ Verwaltungsgeschichte/* So wende ich mich mit dieser Eingabe … * Ein Streifzug durch das Eingabewesen in den 70er und 80er Jahren in DD/ 232-250/ Thomas Kübler

12/ Justizgeschichte/Die Dresdner Festungsbau-Gefangenenanstalt/ 26-57/ Rudolf Eichner

12/ Medizingeschichte/ Dresdner Krankenhäuser im 19.JH/ 58-75/ Marina Lienert

12/ Stadtteilgeschichte/ Briesnitz - Burgwardzentrum, Dorf, Vorort/ 76-99/ Dietrich Conrad

12/ Gartenarchitektur/ * Der Gräflich Brühlische Garthen zu Friedrichstadt */ 8 - 25/ Barbara Bechter

13/ Medizingeschichte/ Dresdner Krankenhäuser von 1900 bis 1945/ 135-159/ Marina Lienert

13/ Kunstgeschichte/ * Deutsche * statt moderne Kunst. Kunst in Dresden und die städtische Kunstsammlung in den Jahren 1933 bis 1945/ 160-191/ Johannes Schmidt

13/ Stadttopographie/ Zur Geschichte des Alten Gewandhauses in Dresden. Unter Berücksichtigung der archäologischen Grabungen/ 7-30/ Fabian Zens

13/ Theatergeschichte/ Unterhaltung, Erheiterung und Ablenkung. Das *Theater des Volke* und die NS-Gemeinschaft *Kraft durch Freude*/ 192-219/ Christiane Schmitt-Teichert

13/ Dokumentation/ Verlorene Brunnen/ 220-241/ Jochen Hänsch

13/ Kulturgeschichte/ Die Gesellschaften des sächsischen Kurfürsten/ 32-53/ Christine Nagel

13/ Kulturgeschichte/ Vereine in Dresden 1831 bis 1871/ 54-76/ Konstantin Hermann

13/ Stadtteilgeschichte/ Löbtau - Größter Vorort und eines der Zentren nach 1945/ 77-97/ Friedrich Reichert

13/ Wirtschaftsgeschichte/ * Schuster bleib bei deinen Leisten * Ein Streifzug durch die Geschichte der Dresdner Innungen vom 14.JH bis heute/ 8 - 31/ Thomas Kübler

13/ Wirtschaftsgeschichte/ Zur Geschichte der genossenschaftlichen Banken in DD *… die Förderung der wirtschaftlichen Lage ihrer Mitglieder …*/ 98-134/ Dieter Hoefer

14/ Kulturgeschichte/ Jubel in Dresden. Das Lutherjubiläum 1883/ 106-123/ Swen Steinberg

14/ Kulturgeschichte/ Vereine in Dresden 1871 bis 1918/ 124-135/ Konstantin Hermann

14/ Wirtschaftsgeschichte/ Geschichte der Sparkasse in Dresden/ 136-153/ Dieter Lorenz

14/ Kulturgeschichte/ Geschichte der Dresdner Bürgerbibliotheken (Erster Teil) Vom 18.JH bis 1910/ 154-177/ Roman Rabe

14/ Archäologie/ Ein exklusives Viertel vor den Toren von Burg und Schloss/ 7-30/ Christiane Henker

14/ Medizingeschichte/ Dresdner Krankenhäuser von 1945 bis 1989/ 178-196/ Marina Lienert

14/ Alltagsgeschichte/ Trümmer, Träume, Alltag. Der Dresdner Bilderdienst von Erich Höhne und Erich Pohl/ 197-217/ Jens Bove

14/ Kunstgeschichte/ * Dresdens Grafik wäre undenkbar ohne Elly Schreiter * Steindruckerin und Künstlerin/ 218-229/ Carolin Quermann

14/ Volkskunde/ * Storchentüte, Geburtstagskuchen, Pfeifenrauch und Kegelspiel * Feste, Feiern und Freizeitvergnügen in DD im 19.JH/ 31-53/ Heidrun Wozel

14/ Stadtteilgeschichte/ Pirnaische Vorstadt. Zwischen Ziegelscheune und Bürgerwiese/ 54-75/ Friedrich Reichert

14/ Musikgeschichte/ * Singen ist das Fundament in allen Dingen * Dresdner Chortraditionen im 19.JH und zu Beginn des 20.JH/ 76-105/ Hans John

14/ Wirtschaftsgeschichte/ * Kleinere Hechte und Barmen soll man nicht fahren * Ein Streifzug durch die Geschichte der Innungen seit dem 14.JH/ 8-30/ Thomas Kübler

15/ Medizingeschichte/ Vom *Haus vor Krancke und blessirte Soldaten* zum Sanitätsstandortzentrum der Bundeswehr … / 112-130/ Marina Lienert

15/ Stadttopographie/ Geschäftsstadt Dresden 1900 bis 1945/ 131-152/ Friedrich Reichert

15/ Kulturgeschichte/ Geschichte der Dresdner Bürgerbibliotheken (zweiter Teil) ab 1910/ 153-178/ Roman Rabe

15/ Kulturgeschichte/ Vereine in Dresden von 1919 bis 1945/ 179-194/ Konstantin Hermann

15/ Kunstgeschichte/ *Dadaistischer Großsieg ?* Dresdner Künstler und Dada 1919-1922/ 195-222/ Sabine Peinelt

15/ Fotographie/ Das Portraitarchiv Hildegard Jäckel in der deutschen Fotothek als illustriertes Inventar Dresdner Bildungsbürgertums/ 223-233/ Jens Bove

15/ Kulturgeschichte/ Tod und Bestattung in Dresden (Erster Teil)/ 24 bis 42/ Carola Schauer

15/ Stadttopographie/ Das alte Rats-Schießhaus und seine wechselnden Standorte vom 15. bis zum 20. JH/ 43-63/ Uwe Steffen

15/ Stadtteilgeschichte/ Rochwitz - vom slawischen Dorf zum Dresdner Stadtteil/ 64-89/ Karl Richter

15/ Archäologie-Stadttopographie/ Vom Kaufhaus zum Rathhaus auf dem Altmarkt von seinen Anfängen bis 1707/ 7-23/ Angelika Salmen

15/ Wirtschaftsgeschichte/ Die Schiffswerften der Sächsischen Dampfschifffahrt/ 90-111/ Wolfgang Quinger

Weitere Bibliografie

  • Michaelis, Johann Gottfreid: Dreßdnische Inscriptiones und Epitaphia. Gedruckt durch Johann Heinrich Schwencke, Alt-Dresden 1714 Digitalisat der Google Buchsuche (Bus-AAAAcAAJ)


  • "Dresdner Hefte" ab 1983 mit jeweils 4 Heften pro Jahr und Sonderausgaben zu bes. Themen, wie z.B. 1990 *Sachsen und die Wettiner*.

Ab Septemeber 2012 auch als Digitalisate der SLUB, siehe http://digital.slub-dresden.de/listenansicht/ (derzeit 54 Expl.).

Archive und Bibliotheken

Archive

Hauptstaats-Archiv Dresden http://www.archiv.sachsen.de/5318.htm

Am 6. Oktober 2006 wurde der 1. Spatenstich für den Erweiterungsneubau des Hauptstaatsarchivs Dresden im Rahmen einer Festveranstaltung symbolisch vollzogen. Von Oktober 2006 bis Ende Februar 2007 wurde die 10 m tiefe Baugrube ausgehoben und gesichert, so dass im Anschluss mit den Rohbauarbeiten begonnen werden konnte. Im März 2007 wurden die 1,20 m starke Bodenplatte betoniert und in den Folgemonaten die Geschosse gesetzt. Am 26. Oktober 2007 konnte Richtfest gefeiert werden. Anschließend erfolgten der Innenausbau sowie die Verklinkerung der Außenhülle. Die feierliche Übergabe und Einweihung des Neubaus fand am 29. August 2008 statt. Neben dem Neubau des Magazingebäudes umfasst der Umbau des Hauptstaatsarchivs auch die vollständige Sanierung des alten Archivbaues und des Verwaltungsgebäudes in der Archivstraße 14. Die Sanierung des alten Archivgebäudes läuft momentan auf Hochtouren. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich Ende 2010 abgeschlossen sein.

Beständeübersichten http://www.archiv.sachsen.de/archive/dresden/index.html

Hinweis: Für das Sächsische Staatsarchiv gilt eine einheitliche, übergreifende Beständegliederung. Deshalb erscheinen bei der jeweiligen Abteilung zuweilen auch Gliederungspunkte, zu denen keine Bestände vorhanden sind. Die Angaben zu den Beständen beinhalten auch Links auf die zugehörigen Onlinefindbücher (sofern bereits vorhanden). Die Bestandsdaten werden regelmäßig aktualisiert.


Navigation:

1. Markgrafschaft Meißen, Albertinisches Herzogtum und Kurfürstentum/ Königreich Sachsen bis 1831

2. Königreich und Freistaat Sachsen 1831-1945

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13. Sammlungen

Für die Familienforschung sind die Bestände unter 12. > Nachlässe < besonders interessant.


Stadt-Archiv Dresden

Das Stadtarchiv Dresden und seine Bestände

http://www.trend-monger.net/testing/inventar/eineStadt/Dresden/

http://www.dresden.de/media/pdf/stadtarchiv/Tafeln_08-11_Ratsarchiv.pdf

Literatur zum Bestand:

Lit.: Hubert Ermisch: Die sächsischen Stadtbücher des Mittelalters. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte 10 (1889), S. 83-143, 177-215, bes. S. 126-131.

http://digital.slub-dresden.de/sammlung/titeldaten/306410931/


1. Stadtbücher mit vermischtem Inhalt

2. Kopiare, Register

3. Statuten, Willküren, Ordnungen, Rezesse

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? fehlt > Klärung

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11. Sonstige Stadtbücher

Bibliotheken

Verschiedenes

Ausgewählte Bücher

Kaffee, Tee, Schokolade und Tabak im frühneuzeitlichen Dresden

Von Christian Hochmuth > Titel: „Globale Güter -lokale Aneignung“

ISSN 1437-6083 ISBN 978-3-86764-082-4 © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 2008

Konflikte und Kultur - Historische Perspektiven.

Als die globalen Güter Kaffee, Tee, Schokolade und Tabak im frühneuzeitlichen Europa bekannt wurden, galten sie als Verkörperungen des Neuen. Ihre gemeinsame Verbreitung war eine Folge der Erweiterung der Welt<, die mit der Kolonialisierung im späten 15. und 16. Jahrhundert einsetzte, und stellte historische Akteure vor spezifische Probleme und Herausforderungen. Christian Hochmuth hat am Beispiel der dynamischen Residenzstadt Dresden untersucht, auf welche Weise sich die Zeitgenossen die globalen Güter im lokalen Kontext aneigneten. Im Mittelpunkt stehen die Ordnungsleistungen im Feld des Handels, des Konsums und der öffentlichen Orte des Konsums. Die untersuchten Ordnungsleistungen verweisen auf einen vielschichtigen und mehrdimensionalen Aneignungsprozess.

Insbes. für Ahnenforscher interessant sind neben dem Text inbes.: Personenregister, Quellenregister und das Literaturverzeichnis.


Karten

Schlagzeilen zur Dresdner Geschichte

Tumult Dresden 1726-1.jpg Tumult Dresden 1726-2.jpg

http://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/pageview/190587

„Kurtze jedoch gründliche Nachricht von dem zu Dreßden entstandenen Tumult wegen der Ermordung eines Evangelischen Geistlichen“ und

„Nachricht von dem Verlauff des an dem bewusten Priester-Mörder in Dreßen vollstreckten Todt-Urtheils“

 Der Diacon der Kreuzkirche Joachim Hermann Hahn wurde am 21. Mai 1726 von dem fanatischen Katholiken Frantz Leubler in seiner Pfarrwohnung Mittags um 12 Uhr ermordet. Daraufhin erfolgten in Dresden heftige Ausschreitungen gegen die Katholiken, die nur durch den Einsatz von *Militär*wieder beigelegt werden konnten . In einem zweiten Bericht dazu wurde dann über die öffentliche Hinrichtung am 19. Juli 1726 auf dem Altmarkt in allen Details berichtet.

 Eine Dokumentation aus der Regierungszeit *August des Starken* [1694– 1733]


Friedhöfe in Dresden

Der Elias-Friedhof in Dresden

Fast 500.000 Euro wurden investiert, um kunstvolle Grufthäuser und Gräber auf dem Eliasfriedhof wiederherzustellen. [ Auszug SZ vom 3. Mai 2011]

Der Förderverein des Eliasfriedhofs hat große Pläne. Noch in diesem Jahr möchte er das Grufthaus, in dem Justus Friedrich Güntz (1801- 1875) begraben ist, wiedererrichten. Der Rechtsanwalt, Redakteur und Besitzer des Dresdner Anzeigers rief eine Stiftung ins Leben, mit der zahlreiche Denkmäler und Brunnen in Dresden finanziert werden konnten. Sein verfallenes Grab besteht zurzeit aus lauter Einzelteilen. Diese müssen zusammengepuzzelt werden.

„Wir können das Grufthaus nicht vollständig wiederaufbauen", erklärt Knut Fischer. „Wenigstens die Grundmauern sollen wieder erkennbar sein." Er ist Vorsitzender des Vereins und versucht seit mittlerweile zwölf Jahren mit 40 anderen Mitgliedern den Friedhof an der Ziegelstraße als bedeutendes Denkmal der Stadt zu bewahren.

Das Grab Wilhelm Gotthelf Lohrmanns wurde 2007 saniert. Er gilt als Begründer der TU, die 1828 als Technische Bildungsanstalt entstand.

Durch Förder- und Spendengeld konnten in den letzten Jahren die erhaltenen Gruftbauten George Bährs an der Nordmauer des Eliasfriedhofs restauriert werden. Diese machten den Gottesacker in der Zeit Augusts des Starken als Ruhestätte des Adels und der wohlhabenden Bürger der Stadt besonders attraktiv. Dazu wurden in den letzten Jahren immer wieder einzelne Grabmäler aufgebaut. Dazu gehört zum Beispiel das Grab Wilhelm Gotthelf Lohrmanns (1796- 1840), der 1828 die Technische Universität gründete. „Mittlerweile wurden etwa 500.000 Euro an Spenden und Fördergelder in Erhalt und Pflege des Friedhofs investiert", erzählt Knut Fischer. „Noch heute finden wir mitunter bei unseren Arbeitseinsätzen einzelne Teile der Gräber."

Der gelernte Steinmetz führt jeden zweiten Montag im Monat um 17 Uhr sowie am jeweils darauffolgenden Sonnabend um 14 Uhr Interessierte über den Friedhof. Für fünf Euro, die der historischen Stätte zugutekommen, können Besucher für etwa zwei Stunden in die Geschichte des Ortes eintauchen.

Verborgene Schätze. Der 1680 aus der Not heraus angelegte Pestfriedhof birgt viele historische Schätze. Zahlreiche Dresdner Persönlichkeiten liegen dort in mitunter kunstvoll gestalteten Grabmälern. Die letzte Beerdigung fand am 30. Juni 1876 statt. Danach verfiel der Friedhof zunehmend bis er 1924 aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde.

….

Hierzu auch Broschüre des Förderverein Eliasfriedhof e.V., Tauscherstraße 7, 01277 Dresden Druckerei und Verlag Christoph Hille, Boderitzer Straße 21e, 01217 Dresden Tel. 0351-4712912 W-Mail: post@hille 1880.de

 Dr. Marion Stein [3]  Der Eliasfriedhof zählt ohne Zweifel zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten Dresdens. Dieses Kleinod ist nicht nur ein unerschöpfliches "lebendiges Geschichtsbuch" der Sozial- und Kulturgeschichte Dresdens, sondern sein unschätzbarer sepulkraler Reichtum zeichnet ihn auch als ein anerkanntes Denkmal von europäischem Rang aus. Sich der kulturgeschicht-lichen Bedeutung dieses vom Verfall bedrohten, wertvollen Kulturerbes zu erinnern und das öffentliche Bewusstsein dafür weiterzutragen, dazu möchte die vorliegende Broschüre beitragen. Unser imaginärer Spaziergang über den Eliasfriedhof beginnt vor über 300 Jahren und wird den historischen Entwicklungsphasen der Friedhofsanlage folgen.  Nach Erlöschen der Pest blieb der Eliasfriedhof zur allgemeinen Nutzung offen. Die gehobenen Stände bevorzugten jedoch weiterhin den ältesten Dresdner Stadtfriedhof, den Kirchhof um die alte Frauenkirche, sowie den 1571 angelegten und seither sehr beliebten Kirchhof St. Johannis vor dem Pirnaischen Tor, denn diese beiden Gottesäcker beherbergten neben ihren Begräbniskirchen die begehrten Schwibbögen für die Familienbegräbnisse und künstlerisch hochwertige Grabmale. Gegen diese traditionsreichen Kirchhöfe konnte sich der Eliasfriedhof seinerzeit nicht durchsetzen. So diente er zunächst als Begräbnisplatz für die Armen, die ihre Toten hier unentgeltlich bestatten konnten.  Nach der Aufhebung des Frauenkirchhofs im Zusammenhang mit der Errichtung der neuen großen Kuppelkirche von George Bähr erwies sich im Jahre 1724 die Anlegung eines neuen Begräbnisplatzes als dringend erforderlich, so dass man den sogenannten "Armen-Gottes-Acker", sprich Eliasfriedhof, um ein Stück Feld erweiterte. Allerdings hatte der dafür zuständige Gouverneur der Stadt, Christoph August von Wackerbarth, seine Zustimmung nur unter der Bedingung erteilt, dass der Gottesacker nicht zu nahe dem vor der Stadtmauer gelegenen kurfürstlichen Lustgarten, also dem "Großen Garten", komme und auch auf der Fahrt dahin den daran vorbei passierenden hohen Herrschaften "nicht sonderlich ins Gesichte" falle, zugleich aber auch in gehöriger Distanz von der Festung Dresden bleibe. Weder formale noch ästhetische Gesichtspunkte hatten das bisherige Erscheinungsbild des Eliasfriedhofes bestimmt. Erst mit der Erweiterung erhielt er seine bis heute bestehende Flächengliederung, die insbesondere durch die umlaufenden Erbbegräbnisstätten entlang der Friedhofsmauer geprägt ist.  Als Ersatz für die Schwibbögen auf dem säkularisierten Frauenkirchhof ließ man für die "Honoratiores" der Residenz auf dem Eliasfriedhof repräsentative Grufthäuser errichten. Mit der Neugestaltung der Anlage wurde kein Geringerer als der Architekt der neuen Frauenkirche, George Bähr, beauftragt. Einer Gesamtkonzeption unterliegend, entstanden an der Nord- und Westseite der Umfassungsmauer in sich geschlossene Grufthäuser, die durch ein gemeinsames Ziegeldach miteinander verbunden waren. Charakteristisch ist ihre Schwibbogenarchitektur, deren Öffnungen mit schmiedeeisernen, mannigfaltig gestalteten Barock- und Rokokogittern geschlossen wurden, die für die bemerkenswerte Kunstfertigkeit des zeitgenössischen Schmiedehandwerks stehen. Die unterirdischen kellerartigen Gewölbe beherbergten die Särge. Im oberen Gruftraum fanden wertvolle Grabdenkmäler, Epitaphien, aber auch Gemälde ihren Platz - Zierrat wie Kränze, Palmzweige oder Totenkronen wurden zum Gedächtnis in Vitrinen aufbewahrt. Durch diese Grufthäuser erfuhr der Eliasfriedhof in der Regierungszeit von Kurfürst Friedrich August I. (genannt August der Starke) eine ungemeine gesellschaftliche Aufwertung. Diese privilegierten Bestattungsorte dienten fortan dem Adel und dem Dresdner Bildungsbürgertum zur gesellschaftlichen Repräsentation und zum individuellen Nachruhm. So besaß im 18. Jahrhundert eine wohlhabende Dresdner Familie nicht nur ihr Stadthaus und ihr "Plaisir", d. h. ihren Weinberg in Loschwitz oder in der Lößnitz, sondern auch ihre eigene Gruft auf dem Eliasfriedhof.

Persönlichkeiten

  • D.Hertzog, Johann Friedrich, ein gelehrter Rechtsgelehrter zu Dresden, 1647, den 5. Juni geboren, war daselbst Consulent und star 1699, den 21. Merz, seines Alters 51 Jahr. Ihm wird das Zeugnis gegeben: Daß er gelehrt, gottesfürchtig, fiedliebend, mitleidig, ein guter Jurist und frommer Christ gewesen. (Johann Peter Mählers Einleitung in die Lieder-Geschichte. Lebensbeschreibung der berühmtesten Lieder-Dichter des jülich-bergischen Gesangbuchs, Seite 62. Mülheim am Rhein 1762).


  • Scheibel, Gottfried Ephraim, ein geschickter Poete, geboren zu Breslau 1696. Wurde College an dem berühmten Gymnasio seiner Vaterstadt. (Johann Peter Mählers Einleitung in die Lieder-Geschichte. Lebensbeschreibung der berühmtesten Lieder-Dichter des jülich-bergischen Gesangbuchs, Seite 872. Mülheim am Rhein 1762).


  • 1781 * STRUWE Friedrich Adolf August; [Vater] STRUWE Ernst Friedrich; [Mutter] HÄNTZSCH Rahel Dorothea; KB9-262-23, Neustadt/Sa. D-01844, Kind.
  • 1771 oo STRUVE Ernst Friedrich mit Rahel Dorothea HANTZSCHE KB8-109-20 Neustadt/Sa.01844
  • 2.Quelle: „Das Namensbuch der Straßen und Plätze Dresden v. Karlheinz Kregelin > Auszug.


  • Struvestraße
  • Sie erhielt 1847 ihren Namen, weil ihr nördlicher Anfangspunkt ganz in der Nähe des Struveschen Gartengrundstücks lag, an dessen Besitzer man erinnern wollte. DR. MED. FRIEDRICH STRUVE, geboren 1781 in Neustadt bei Stolpen, lebte seit 1805 in Dresden und wurde Besitzer der Salomonisapotheke am Neumarkt. Bei einem Versuch mit Blausäure verletzte sich Struve und mußte sich wiederholt zu Mineralkuren nach Karlsbad und Marienbad begeben. Hier entstand die Idee, künstliches Mineralwasser herzustellen. 1818 gründete Struve in Dresden die erste Fabrik zur Herstellung des künstlichen Mineralwassers. Nach Schleifung der Festungs-werke legte er einen Gesundheitsgarten an, der bald als >Struvescher Gesundheitsgarten< einen bedeutenden Ruf erlangte. Auch in anderen Städten, so in Leipzig, Breslau und Hannover, entstanden Struvesche Anstalten. Sein hohes Ansehen und insbesondere seine Verdienste um soziale Belange führten 1833 zur Berufung in das Dresdner Stadtverordnetenkollegium. Struve verstarb 1840 während einer Besuchsreise in Berlin. Er wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beigesetzt.
  • Die Struvestraße führte am Moltkeplatz vorbei, der 1946 in Struveplatz umbenannt, später jedoch überbaut wurde. Der nordöstlich bis zur Prager Straße verlaufende Teil der Struvestraße wurde in den 1960er Jahren ebenfalls überbaut.
  • Im Jahre 1820 eröffnete der Arzt und Apotheker der Salomonisapotheke am Neumarkt DK. FRIEDRICH ADOLPH AUGUST STRUVE (1781—1840) in der Seevorstadt eine »Trinkanstalt für künstliche Mineralwässer« mit angeschlossenem Gesundheitsgarten. Vorausgegangen war die in der Welt erstmalig gelungene Herstellung von künstlichem Mineralwasser, dessen Produktion er in der Salomonisapotheke im Jahre der Eröffnung seines Kurgartens aufgenommen hatte. Nach dem Vorbild der bald rege besuchten Anlage entstanden in einigen europäischen Städten derartige Kureinrichtungen. In einem Stadtführer von 1833 werden die »wohlgelungenen Nachahmungen« aufgezählt: »Carlsbader Sprudel, Neubrunnen, Mühlbrunnen und Theresienbrunnen; auch Emser, Marienbader, Kissinger, Eger, Nenndorfer, Achener, Pyrmonter, Spaaer, Seidschützer, Püllnaer, Selterser, Biliner und Geilnauer Mineralwässer.«Die Zahl der Kurgäste soll gewöhnlich zwischen 500 und 600 in der von Mai bis September andauernden Saison gelegen haben. Ihnen standen auch »Dampfbäder und Douchen« zur Verfügung.


  • Moltkeplatz
  • Dieser heute überbaute Platz (siehe Karte GH 8), gelegen am Anfang der Räcknitzstraße, hieß seit 1860 Räcknitzplatz. 1871 erhielt er nach dem Generalfeldmarschall HELMUTH GRAF VON MOLTKE (1800-1891) die Benennung Moltkeplatz. Moltke wurde im Juli 1871 »in dankbarer Anerkennung der unvergänglichen Verdienste, welche sich derselbe durch die strategische Leitung des Krieges zwischen Deutschland und Frankreich erworben hat«, zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernannt. Im Juli 1946 wurde der Moltkeplatz in Struveplatz (nähere Angaben zu Struve vergleiche Struvestraße) umbenannt. Mit der Neubebauung dieses Areals kam die Platzbezeichnung in den 1960er Jahren in Wegfall.
  • Struve > siehe Artikel von Ingrid Grosse/pdf „Sächsischen Heimatblätter“ 2/2010

Datei:Dr.Struve-109.pdf


>Dresdner Urgroßeltern in Schwarz-Weiß< Quelle: Sächsische Zeitung vom 14.10.2010 > DRESDNER Menschen in der Stadt, Blatt 22

  • August Kotzsch galt als Fotopionier - nicht nur in seiner Heimat Dresden, wo er für seine vielen Porträts bekannt wurde. Nun jährt sich sein 100. Todestag [* 1836 + 1910 in Loschwitz].
  • Als August Kotzsch 1836 geboren wurde, lag zwischen Dresden und seinem Heimatdorf Loschwitz ein Fußmarsch von etwa einer Stunde. Die industrielle Entwicklung schritt voran, Eisenbahnnetze wurden gebaut und Personendampfschiffe auf die Reise geschickt. Die Stadt hatte bereits 70000 Einwohner. Kotzschs Alltag aber war das Zuhause auf dem Land, das Leben auf dem Weinbauernhof seiner Familie. Eigentlich hätte auch er sein berufliches Glück zwischen den Reben finden sollen - wäre da nicht ein Nachbar namens August Niemann • gewesen. Ein Fotograf, der Kotzsch als Gehilfen anheuerte, später übernahm der Praktikant die Ausrüstung des Älteren. Kotzsch arbeitete sich ein, machte sich mit der Technik vertraut und wurde bald zum Loschwitzer Dorf-Fotografen, der mit Plattenkamera und einer Dunkelkammer auf Rädern umherzog. Expeditionen in die Ferne unternahm er nicht, der einzige Ausflug seines Lebens führte ihn auf seiner Hochzeitsreise in die Oberlausitz. August Kotzsch fand seine Motive oft in der eigenen Familie, häufig vor der Loschwitzer Haustür, zu besonderen Gelegenheiten auch im damaligen Dresdner Zentrum. Seine Motive: Leben und Stillleben. August Kotzsch fotografierte Quitten und Buchen, hatte aber auch stets ein Auge auf die Gesichter seines Landstrichs.

Noch heute ist er für seine bemerkenswerten Porträts bekannt, für die Augenblicke mit dem runzeligen Obstpächter Langbein, dem Mädchen Röse und den vielen Gesellschaften auf Taufen und Hochzeiten. Fans hatte er nicht nur in Dresden und Loschwitz, viele seiner Bilder wurden bis nach Amerika verkauft. Er erlangte internationalen Ruhm und gilt noch heute als Foto-Pionier, der den Dresdner Alltag im 19. Jahrhundert dokumentierte. Am 23. Oktober jährt sich der 100. Todestag von August Kotzsch. Hunderte seiner Porträts sind noch immer lebendig –aber mittlerweile Urgroßeltern.

Kotsch-1.png

Bild: • 1875 traf sich diese Herrenrunde vor dem Haus von August Kotzsch Repros: Sammlung Ernst Hirsch, Volkmar Herre und Eberhard Münzner.

Ergänzung: im Adressbuch 1904 Dresden-Vororte [Teil IV, Loschwitz, Blatt 231, Nr.2685]

 C.F. August Kotzsch, Privatus, Kotzschweg No.4, pt.

http://dfg-viewer.de/v1/?set%5Bimage%5D=2685&set%5Bzoom%5D=default&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fdigital.slub-dresden.de%2Foai2.php%3Fverb%3DGetRecord%26metadataPrefix%3Dmets%26identifier%3Durn%3Anbn%3Ade%3Absz%3A14-ppn31475276z8

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

http://www.dresden.de/

Weitere Internetseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Wappen Landkreise und kreisfreie Städte im Direktionsbezirk Dresden (Bundesland Sachsen)

Landkreise: Bautzen | Görlitz | Meißen | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Kreisfreie Städte: Dresden 



<gov>DREDENJO61UB</gov>

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