Aschersleben (Sachsen-Anhalt)

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Disambiguation notice Aschersleben ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Aschersleben.
‎‎Aschersleben/ Sachsen Anhalt

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen-Anhalt > Salzlandkreis > Aschersleben (Sachsen-Anhalt)

Einleitung

Aschersleben im Salzlandkreis ist die älteste, urkundlich erwähnte, Stadt in Sachsen-Anhalt.

Allgemeine Information

Einwohner: 28.131 (31. Dez. 2012)

Politische Einteilung

Ortsteile :

Wohnplätze:

  • Bäckermühle
  • Birkenweg
  • Gipshütte
  • Goetheblick
  • Hangelsberg/Froser Straße
  • Klärstation Schierstedter Straße
  • Pflegeheim Wilsleber Chaussee
  • Salzkoth
  • Sperlingswinkel
  • Stadtrandsiedlung
  • Unter der Alten Burg
  • Westerberge
  • Winninger Siedlung
  • Ziegelei

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Andere Glaubensgemeinschaften

Geschichte

753 wurde ein Ort in Thüringen namens Ascegereslebe im Mitte des 12. Jahrhunderts zusammengestellten Codex Eberhardi[1] erstmals erwähnt.

Im 11. Jahrhundert ging die Stadt in den Besitz des Geschlechtes der Askanier[2] über, deren Name von Ascania oder Ascharia, der latinisierten Form der Stadt Aschersleben, herrührt. Albrecht der Bär[3] stand an der Spitze der Askanier. Er ging durch die Gründung der Mark Brandenburg in die deutsche Geschichte ein und gilt als Begründer des Hauses Anhalt.

Aschersleben wurde unter Albrecht dem Bären der Mittelpunkt des von den Askaniern regierten Verwaltungs- und Gerichtssprengels. Quellen der Zeit künden von zahlreichen Gerichten in und um Aschersleben. So findet die gravescap to aschersleve im mittelalterlichen Rechtsbuch Sachsenspiegel[4] Erwähnung.

Heinrich II. Fürst von Anhalt-Aschersleben,[5] genannt "der Fette", verlieh 1266 Aschersleben das Stadtrecht.

1326 schloss sich die Stadt mit Halberstadt und Quedlinburg zum Halberstädter Dreistädtebund[6] zusammen, der ununterbrochen bis 1477 andauern sollte.

1406 begann der Bau der Stephanikirche,[7] der bis zum Jahre 1507 dauerte. 1415 trat die Pest zum ersten Mal in Aschersleben auf. Von 1426 bis 1518 war Aschersleben Mitglied der Hanse. 1428 erhielt die Stadt das Schultheißenamt und 1443 Burg und Vogtei. Zwischen 1440 und 1470 wurden große Teile der Stadtbefestigung fertiggestellt.

Ausgangspunkt der Reformation in Aschersleben war die 1325 gegründete Lateinschule an der Stephanikirche.

Vom 30. Dezember 1625 bis zum 4. Januar 1626 weilte General Wallenstein[8] erstmals in Aschersleben. Er schlug hier für einige Zeit sein Hauptquartier im Krukmannschen Haus am Markt auf. 1632 kam das Stift Halberstadt und somit auch Aschersleben unter schwedische Herrschaft. Das Bistum Halberstadt mit Aschersleben kam im Mai 1635 als Folge des Prager Friedens an Sachsen. Die Stadt wurde in den folgenden Jahren mehrmals von schwedischen und kaiserlichen Truppen geplündert. Mit dem Westfälischen Frieden[9] von 1648 fiel Aschersleben mit dem Bistum Halberstadt an Brandenburg. Trotz zahlreicher Versuche der anhaltischen Fürsten, Ansprüche auf Aschersleben geltend zu machen, blieb eine der ersten Grafschaften Anhalts für das Haus Anhalt verloren.

1722 wurde Aschersleben zur preuß. Garnisonsstadt. Im Januar 1778 gründete sich in der Stadt die Freimaurerloge Zu den Drei Kleeblättern, deren Tempel noch heute im städtischen Museum zu besichtigen ist.

Im Zuge der Napoleonischen Kriege[10] fiel Aschersleben am 9. Juli 1807 durch den Frieden von Tilsit[11] dem Königreich Westphalen[12] zu. Aschersleben gehörte nunmehr zum Distrikt Halberstadt im Département de la Saale.[13] Der König von Westphalen, Jérôme Bonaparte,[14] der Bruder Napoléons, weilte 1813 zu einem Kurzbesuch in Aschersleben. Nach dem Abzug der Franzosen wurde Aschersleben am 4. November 1813 wieder preußisch.

1865 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen (Bahnstrecke von Dessau nach Halberstadt). Das führte zu einem industriellen Aufschwung. Industriezweige wie Zuckerrübenverarbeitung, Kali- und Salzabbau, Papierindustrie sowie Maschinenbau siedelten sich in der Stadt an, vor allem nach Gründung des Deutschen Reiches 1871.

Im Jahre 1884 endete die Zeit als Garnisonsstandort, denn das hiesige Husarenregiment wurde nach Stendal verlegt.

Quelle: Wikipedia (04/2014)

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • Pfarrei: Aschersleben, Stephanie, Geburts- bzw. Taufregister ab 1595, Heiratsregister ab 1575, Sterbe- bzw. Begräbnisregister ab 1585.
  • Pfarrei: Aschersleben, Margarethen, Geburts- bzw. Taufregister ab 1627, Heiratsregister ab 1627, Sterbe- bzw. Begräbnisregister ab 1627.
  • Pfarrei: Aschersleben, reformierte Gem., Geburts- bzw. Taufregister ab 1699, Heiratsregister ab 1699, Sterbe- bzw. Begräbnisregister ab 1699.
  • Pfarrei: Aschersleben, Johannis, Geburts- bzw. Taufregister ab 1826, Heiratsregister ab 1826, Sterbe- bzw. Begräbnisregister ab 1826.
Quelle
GOV-TEXT bzw. COMP-GEN.BOX

Adressbücher

Allgemeines zu den Adressbüchern von 1856, 1858 und 1865

1856, wurde das erste Adressbuch veröffentlicht, ein erster Versuch einer allgemeinen systematisch geordneten Übersicht zur Stadtbevölkerung sowie einer Übersicht aller Straßen der Stadt Aschersleben. Die damaligen Einwohner (Haushaltsvorstände), welche alphabetisch gelistet sind im Wohnungs-Anzeiger sämtlicher selbstständiger Einwohner Ascherslebens und seiner Vorstädte sowie die dazugehörigen Berichtigungen und Nachträge auf Seite 4 im Adressbuch, sind in die Datenbank eingearbeitet.

Neben dem Wohnungsanzeiger, werden noch Institutionen, wie Königliche und Städtische Behörden, das Kirchenwesen sowie Wohltätigkeits- und Sanitäts- Anstalten, aber auch Vereine und Agenturen erwähnt. Die gelisteten Beschäftigten bzw. Mitglieder finden sich auch im Wohnungsanzeiger wieder.

Eine Besonderheit ist der Anhang "Chronologische Uebersicht der Civil-Einwohner der Stadt Aschersleben seit dem Jahre 1762". Hier wurde detailliert die Bevölkerungsanzahl vom Jahr 1762 bis zum Jahr 1856 vom Autor niedergeschrieben, sortiert nach Altersgruppen und Geschlecht. Für das Jahr 1856 wurde vom Autor, Friedrich Würfel, zur Gesamteinwohnerzahl Aschersleben folgendes dokumentiert:

"„Außer dieser Bevölkerung von 12.563 Civilpersonen hatte die Stadt Aschersleben im December 1855 noch 515 active Militairpers. ferner an Militairfrauen u. Kindern 248 Personen, so daß die Gesammt-Einwohnerzahl 13.326 betrug.“"

Es bleibt zu erwähnen, dass es im Jahr 1856, keine feststehende Rechtschreibung mancher Vor-und Nachnamen, aber auch Straßennamen existierte. Nach Ansicht des Autors, Friedrich Würfel, existierte von „Amts Wegen“ keine bzw. unzureichende eindeutige, strukturierte Festlegung vieler Straßen, insbesondere in den Vorstädten. Bemerkbar macht sich dieser Sachverhalt insbesondere in der Straßennummerierung, weniger in der Bezeichnung von Straßennamen. Die Straßennamen variieren eher in der Schreibweise.

Heute, im 21. Jahrhundert, sind viele Straßenbezeichnungen erhalten geblieben, einige sogar seit dem Mittelalter, also noch vor 1856, z.B. der kleine und der große Halken. So kann noch heute mit den Informationen im Adressbuch von 1856, dass Alltagsleben der Leute nachvollzogen werden.

Historische Quellen

  • MONASTERIUM Das virtuelle Urkundenarchiv Europas. → []

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

  • von ZITTWITZ, K., Chronik der Stadt Aschersleben: Mit einem Grundriß der Stadt, Aschersleben, 1835, Verlag von Carl Lorleberg; vorhanden als Google Digitalisat Digitalisat der Google Buchsuche (-pADAAAAcAAJ)
  • SCHRADER, Ludwig Wilhelm, Quellen und Vorarbeiten für die Geschichte der Stadt Aschersleben, Aschersleben, 1850, Verlag von Oscar Fokke; vorhanden als Google Digitalisat Digitalisat der Google Buchsuche (kgIBAAAAcAAJ)
  • SCHRADER, Ludwig Wilhelm, Geschichte der Stadt Aschersleben während des dreißigjährigen Kriegs, Aschersleben, 1852, Verlag der Gebrüder Haller; vorhanden als Google Digitalisat Digitalisat der Google Buchsuche (yX0AAAAAcAAJ)
  • Heinrich Kühne: Die Askanier. Drei Kastanien Verlag 1999. ISBN 3-933028-14-0
  • Adolf Brinkmann: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Aschersleben. Halle/Saale 1904, (Neudruck Halle/Saale 2001) ISBN 3-86156-043-7
  • Emil Straßburger: Geschichte der Stadt Aschersleben: chronologische Historie der Stadt Aschersleben von 753 bis zum Jahre 1903; Neudruck Neudruck: Naumburg/Saale: Naumburger Verlags-Anstalt, 2003; ISBN 3-86156-029-1
  • Herbert Hans Müller: Das alte Aschersleben (Die Reihe Archivbilder). Erfurt 2005; ISBN 3-89702-905-7

Weitere Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Aschersleben

Karten

Regionale Verlage und Buchhändler

Berufsgenealogen

Transkription

Heimat- und Volkskunde

Anmerkungen

  1. Artikel Codex Eberhardi. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  2. Artikel Askanier. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  3. Artikel Albrecht I. (Brandenburg). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  4. Artikel Sachsenspiegel. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  5. Artikel Heinrich II. (Anhalt). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  6. Artikel Halberstädter Dreistädtebund. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  7. Artikel St. Stephani Kirche (Aschersleben). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  8. Artikel Wallenstein. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  9. Artikel Westfälischer Friede. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  10. Artikel Koalitionskriege. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  11. Artikel Frieden von Tilsit. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  12. Artikel Königreich Westphalen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  13. Artikel Departement der Saale. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  14. Artikel Jérôme Bonaparte. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Internet-Links

Offizielle Internetseiten von Aschersleben (Sachsen-Anhalt)

http://www.aschersleben.de

Genealogische Internetseiten

Weitere Internetseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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