Ancestry.com

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Die Firma Ancestry ist ein weltweit agierender Dienstleister für Familienforscher.

Ancestry.com ging 1996 online und richtete sich im Wesentlichen an US-Amerikaner; inzwischen gibt es darüber hinaus sieben weitere Websites speziell für bestimmte Länder (Kanada, Australien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden). Ancestry ist an der Technologiebörse NASDAQ notiert und hat weltweit über 1000 Mitarbeiter.

Wer auf Ancestry.com oder einer der anderen Ancestry-Websites in historischen Dokumenten oder den Daten anderer Familienforscher recherchieren oder eigene Daten veröffentlichen möchte, muss zunächst "Mitglied" werden (im Englischen: "paying subscriber", also "zahlender Teilnehmer"). Die Kosten der Mitgliedschaft richten sich nach Umfang (länderspezifisch oder global) und Dauer (s.u.).

Laut eigenen Angaben hatte Ancestry im Januar 2013 weltweit rund 2,1 Millionen Mitglieder, die in 12 Milliarden historischen Aufzeichnungen recherchieren können und mehr als 55 Millionen Stammbäume sowie 200 Millionen Fotos, gescannte Dokumente und Geschichten online gestellt haben.

Dieser Artikel bezieht sich auf die deutsche Seite mit der URL http://www.ancestry.de; Struktur und Bestände aller Websites von Ancestry sind aber identisch.

Ancestry.de, online seit 2006, wendet sich speziell an Familienforscher im deutschsprachigen Raum und bietet nach eigenen Angaben Zugriff auf mehr als 50 Millionen durchsuchbare deutsche Namen. Ancestry.de wird - wie die anderen europäischen Varianten der Website - von Ancestry.com Europe S.à r.l. mit Sitz in Luxemburg betrieben, in Deutschland vertreten durch Ancestry.com Deutschland GmbH mit Sitz in München.


Bestände, Sammlungen

Ein Klick auf den Reiter "Suchen" auf der Startseite öffnet eine Liste mit Links zu verschiedenen Einzelbeständen, den so genannten Sammlungen, und der Ancestry-Beständeübersicht; letztere kann man auf verschiedenen Wegen durchsuchen (siehe Suche über die Beständeübersicht).

Wählt man einen Bestand aus der Liste, gelangt man zu einer Seite mit einem Suchformular, darunter findet man eine Erläuterung zum jeweiligen Bestand.

Auf der rechten Seite findet man den Kasten "Nach Kategorie eingrenzen"; ein Klick auf einen der Links schränkt die Suche auf bestimmte Teilbereiche des Bestandes ein.

Darunter werden einige Bestände aufgelistet; über die grüne Schaltfläche "Alle in Beständeübersicht anzeigen" kommt man zu einer vollständigen Liste aller Quellen im jeweiligen Bestand. Mithilfe verschiedener Filter kann man Teilbereiche des Bestandes anzeigen.

Klickt man eine Quelle an, gelangt man wie oben beschrieben zu einem Suchformular und darunter einem kurzen Text mit Erläuterungen zum Inhalt der Quelle.

Im einzelnen bietet Ancestry folgende Bestände:

  • Volkszählungen und Wählerlisten
  • Geburts- Heirats- und Sterberegister
  • Militärische Aufzeichnungen: Verzeichnisse (z.B. Verlustlisten, Ranglisten), Militär-Zeitungen und Adressbücher, Chroniken und andere militärische Schriften aus aller Welt. U.a. wird "Deutschland, Verlustlisten im 1. Weltkrieg, 1914-1917" genannt. Nicht erwähnt wird, dass diese nicht vollständig sind - sie können es auch gar nicht sein, denn die Verlustlisten des Ersten Weltkrieges komplett zu digitalisieren und zu indexieren ist ein Projekt des Vereins für Computergenealogie, das bis August 2014 abgeschlossen werden soll.
  • Einwanderung und Auswanderung
  • Adressbücher und Verzeichnisse: Die historischen Adressbüchern sind z.T. nicht vollständig, ohne dass darauf hingewiesen wird.
  • Öffentliche Mitgliederbäume: Stammbäume bzw. Daten, die für alle Ancestry-Nutzer einsehbar sind - im Gegensatz zu privaten Mitgliederbäumen, für die man eine Zugangsberechtigung braucht (s.u.).

Suche

Suche über die Datenbank

Suche über die Beständeübersicht

Über den Reiter "Suchen" gelangt man zur Ancestry-Beständeübersicht (letzter Eintrag in der Liste). Die Gesamtliste lässt sich u.a. alphabetisch oder nach Aktualisierungsdatum sortieren (rechts oben über der Liste). Fährt man mit der Maus über einen Bestandstitel, erscheinen zusätzliche Informationen. Neben jedem Bestandstitel steht die Anzahl der enthaltenen Dokumente.

Die Suche in der Beständeübersicht erschließt auch Quellen, die nicht in der Datenbank enthalten (indexiert) sind, z.B. Kirchenbücher oder Kirchenbuch-Abschriften, bei denen man direkt in den Scans blättert.

Man kann die Beständeübersicht auf zwei Wegen durchsuchen: mittels Volltextsuche oder durch schrittweises Filtern.


Volltextsuche

Links neben der Beständeliste befinden sich zwei Eingabefelder für die Volltextsuche: "Titel" (einer Quelle) und "Suchbegriffe". Letzteres liefert mehr Ergebnisse. So findet man z.B. bei der Suche nach den Begriff "Posen" im Titel nur das Buch Geschichte der Provinz Posen, mit der Eingabe von "Posen" im Feld "Suchberiffe" aber zusätzlich Kirchenbuch-Abschriften und zwei weitere Quellen.

In den Suchergebnissen ist der Titel angegeben sowie die Sammlung, zu der eine Quelle gehört; dadurch kann man z.B. unterscheiden zwischen Kirchenbüchern (Sammlung "Geburts- Heirats- und Sterberegister") und Werken über Kirchenbücher wie Beständeübersichten ("Referenzmaterialien und Suchhilfen").


Filtersuche

Zielführender ist u.U. die Suche mittels schrittweisem Filtern. Man kann nach Sammlungen filtern, außerdem nach geografischen, inhaltlichen oder zeitlichen Kriterien. Die entsprechenden Listen befinden sich unter den Suchfenstern.

Zum inhaltlichen Filtern klickt man die entsprechende Sammlung (s.u.) an; sofern man nur nach deutschen Quellen sucht, sollte man zunächst ein Häkchen bei "Nur Aufzeichnungen aus Deutschland" setzen. Für die inhaltliche Suche nach Quellen aus einem anderen Land kann man dieses zuvor unterhalb der Sammlungsliste auswählen.

Je nach Sammlung kann man dann die Quellen-Liste schrittweise noch weiter verkürzen. Dazu eignet sich auch der zeitlichen Filter ganz unten. Man kann entweder ein Jahrhundert auswählen (z.B. steht "1800s" für das englische "Eighteenhundreds" also 1800-1899) oder ein Jahrzehnt.

Um einen Filter wieder auszuschalten, klickt man auf das X neben der Filter-Bezeichnung.


Historisch-geographische Problematik bei der Filtersuche

Bei den geographischen Filtern sind leider für einige Länder Europas, darunter auch Deutschland, geographisch-historische Probleme bei der Zuordnung einiger Regionen zu beachten.

Die geographischen Angaben orientieren sich an den heutigen Verhältnissen. So bietet Ancestry für Deutschland als weiteren Filter nur die heutigen Bundesländer an, meint damit aber auch historische Staaten, soweit die Namen übereinstimmen. Deutlich wird dies u.a. bei "Brandenburg", wie das folgende Beispiel zeigt.

Die ersten Filterschritte: "Europa" - "Deutschland" führen zur Liste der heutigen Bundesländer. Der weitere Filter "Brandenburg" ergibt eine Liste von 245 Sammlungen; der Klick auf den Filter "Geburts-, Sterbe- und Heiratsregister" schließlich eine Liste von drei Quellen, als erstes "Brandenburg, Deutschland, Zweitschriften von Kirchenbüchern, 1700-1874". Wenn man die Quelle aufruft, liest man als Herkunft "Zweitschriften von Kirchenbüchern ca. 1700-1874. Potsdam, Germany: Brandenburgisches Landeshauptarchiv" und die Beschreibung: "This database contains transcripts of original parish registers from the state of Brandenburg, Germany, for the years ca. 1700-1874."

Mit dem Begriff "state of Brandenburg" werden also die Mark Brandenburg (ca. 1157 bis 1815) und die preußische Provinz Brandenburg (1815–1946) gleichgesetzt mit dem heutigen Bundesland gleichen Namens, obwohl diese Länder unterschiedliche Grenzen hatten.

Das zeigt sich, wenn man die Liste der Kirchengemeinden betrachtet, die sich rechts neben der Beschreibung aufklappen lässt. Man kann auch eine Gesamtliste über den entsprechenden Link im Beschreibungstext öffnen. Der Bestand enthält auch Kirchengemeinden in der zeitweiligen Provinz Posen, z.B. "Prittisch Prov. Posen Kr. Birnbaum (seit 1887 Kr. Schwerin, 1938-1945 Prov. Brandenburg, 1945 PL: Przytoczna),...". Diese heute in Polen liegenden Orte findet man allerdings nicht über eine geographische Suche via Polen - vermutlich weil die Quelle aus dem Staatsarchiv Brandenburg des heutigen Bundeslandes stammt. Auch die Volltextsuche führt nicht zu dieser Quelle, da die Liste der Orte offenbar nicht indexiert wurde.

Fazit: Entscheidend für die Suche ist nicht die geographisch-historische Zuordnung eines Ortes, sondern in welchem Archiv die Quelle dazu heute liegt.

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Siehe auch
Kategorie:Adressbuch bei ancestry.de