Delitzsch/Adressbuch 1881
Delitzsch/Adressbuch 1881 | |
Bibliografische Angaben
Titel: | Adress-Buch und Geschäfts-Anzeiger für die Kreisstadt Delitzsch |
Jahrgang/Auflage: | 1881 |
Standort(e): | Kein Standort bekannt! |
Erfassung im Rahmen des Projekt Adressbücher
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Kontakt: | <email>info@adressbuecher.net</email> |
Bearbeiter: | gesucht |
Was wir über die deutsche Gesellschaft in den sechs Jahrzehnten vor Hitler wissen, wissen wir vor allem aus der Erforschung von großen Städten. Dabei lebten dort etwa 1913 gerade einmal 30 Prozent der Einwohner Deutschlands. Die größte Gruppe der Deutschen lebte in Kleinstädten – und die sind sozialgeschichtlich ein völlig weißer Fleck auf der Landkarte. Mit dem Delitzsch-Daten-Projekt erforsche ich eine solche Kleinstadt – Delitzsch in Sachsen.
Vom Vereinsbesuch über das Heiraten oder die Wehrdienstzeit bis hin zu politischen Versammlungen: ich untersuche auf allen Ebenen, welche sozialen Beziehungen die Menschen in dieser Kleinstadt miteinander eingingen; das geschieht in der deutschen Sozialgeschichte in dieser Breite zum ersten Mal.
Ich glaube, dass die Gesellschaft einer Kleinstadt nicht so stark in Klassen gespalten war, wie es die Forschung von den Großstädten sagt: In einer Kleinstadt kennt man sich, wohnt sozial durchmischt und teilt die wenigen öffentlichen Orte und Freizeitmöglichkeiten, die es eben gibt, seien das nun der Marktplatz, Kneipen, der Park, der Sportplatz, die Freizeit-Vereine oder die Schule der Stadt.
Meine Quellen sind hunderte Personen-Verzeichnisse in altdeutscher Handschrift aus den Jahren 1870 bis 1932. Leider nennen die oft nur Namen, nicht aber Berufe, mit denen man die Menschen einzelnen Gruppen oder Klassen zuordnen kann. Digitalisierte Adressbücher würden eine solche Zuordnung dagegen möglich machen.
Für das Delitzsch-Daten-Projekt suche ich daher engagierte Genealogen, die in einem ersten Schritt die Delitzscher Adressbücher in das Gen-Wiki einpflegen. Je schneller die Adressbücher bearbeitet worden sind, desto mehr Personenverzeichnisse können am Ende untersucht werden.
Wenn Sie sich vorstellen können, einen jungen Doktoranden bei einem sozialhistorischen Pilotprojekt zu unterstützen, dass die Forschung weg von der Großstadt-Fokussierung lenken will, würde ich mich sehr über Ihre Mitarbeit freuen! Ich werde selbstverständlich jeden Mithelfenden namentlich in der geplanten Veröffentlichung erwähnen.