Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/49

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
< Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
Version vom 15. Dezember 2013, 12:41 Uhr von PLingnau (Diskussion • Beiträge) (korrigiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[48]
Nächste Seite>>>
[50]
Datei:Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


getheilt, die Predigergehalte von 600 Rubel[1] auf 1200 Rub. Assign. (3 ½ Rub. Assign. = 1 Rub. Silb.) erhöht, die Accidentien nahezu verdoppelt und neue Pfarrhäuser gebaut. 1840 wurde Tarutino (dabei Klöstitz als Vicariat) durch Hb., Fere-Champenoise durch Ird. und Sarata durch Brtb., alle drei gläubige Pastoren aus dem Missionshause zu Basel, welche in Grusien eine Reihe von Jahren gearbeitet hatten, besetzt. Man faßte neue Hoffnung; allein die separatistisch gesinnten Brüder sahen die Besserstellung der Pastoren als unerhörten Uebermuth und Luxus an, und wurden noch mißtrauischer. Dazu kam, daß gerade in dieser Zeit Ewers ABC-Buch, dessen Methode zwar gut, sein Inhalt aber sehr fade war, in allen Schulen eingeführt wurde, in welchem die Leute, weil sie glaubten, in der Schule dürfte nur das Wort Gottes gelehrt werden, nichts als Antichristenthum erblickten, obwohl das auf das ABC-Buch folgende Testament und die Bibel alles Mangelnde ersetzte. Obendrein erwarteten sie die nahe Wiederkunft des Herrn; denn in der Geisteseröffnung vom 2. April 1839 schreibt Jakob Wirz wörtlich: „… Wir haben noch sieben Jahre schwerdrückende Zeiten vor uns. Denn ehe man 1847 zählt, spricht der Geist der Gemeinde, wird der Herr Jesus mit Seinen Heiligen kommen und das tausendjährige Reich seinen Anfang nehmen. Aber während der sieben Jahre wird die Glaubens- Verwirrung unter den erweckten Christen gewaltig zunehmen, und der Unglaube sein Haupt furchtbar erheben. In drei Jahren wird der Widerchrist im heiligen Schein auftreten, da die Gemeinde des Herrn durch innere und äußere Leiden, die sie von allen Seiten umgeben werden, sich ängstigen und dulden muß, dabei die bewährtesten Werkzeuge verlassen, verachtet und endlich dem Tode übergeben werden.“ Und Heinrich Jahn aus Eßlingen schrieb in einem Briefe vom 31. Januar 1842: „… Wann kommts denn, hat's der Mund der Wahrheit nicht verkündigt seinen Knechten und Propheten? Ja Amen, Er hats's verkündigt. Komm Herr Jesu; ja du kommst, ehe man 1847 schreibt.“


  1. Das Geld stand zu Anfang der dreißiger Jahre gegen jetzt in einem vierfach höherem Werth; Alles ist jetzt 4-5 Mal theurer, wie damals. Der Berichterstatter