Südtirol
Hierarchie
Regional > Österreich-Ungarn > Südtirol
Einleitung
Hier wird das historische Gebiet von Südtirol vor dem 1. Weltkrieg behandelt.
- Die angeschlossenen Teile des Genealogischen Ortsverzeichnisses listen aber auch die Orte / Zuordnungen nach 1972.
- Gehörte vor dem 1. Weltkrieg zu Tirol und hatte keine eigenen regionalen Symbole (Wappen/Flagge etc.).
- Lokalisierung siehe Karte Nord- und Südtirol im Artikel Österreich-Ungarn.
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Die Teile der gefürsteten Grafschaft Tirol die südlich des Alpenhauptkammes (Brenner-, Reschenpass, usw.) lagen, wurden zur Zeit der Monarchie Österreich-Ungarn als Südtirol (oder südliches Tirol) bezeichnet. Der nördliche Teil davon auch Deutsch-Südtirol, der südliche, italienisch besiedelte Teil, Welschtirol.
Das Gebiet fiel 1918 an Italien. Der deutschssprachige Teil wurde angelehnt an eine kurze Phase Anfang des 19. Jhd.s Alto Adige genannt, wörtlich übersetzt "oberes Etschland" und später "Tiroler Etschland". 1972 wurde es umbenannt in Autonome Region Trentino-Südtirol; allgemein wird die Bezeichnung "Trentino-Südtirol[1]" verwendet. Diese Region besteht aus zwei Provinzen: dem heutigen Südtirol[2] (amtlich "Autonome Provinz Bozen – Südtirol", italienisch "Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige", ladinisch "Provinzia Autonoma de Balsan/Bulsan – Südtirol") und dem Trentino[3] (amtlich "Autonome Provinz Trient", italienisch "Provincia Autonoma di Trento"). Mit der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino[4] gibt es heute Bestrebungen die historische Zusammengehörigkeit und Zusammenarbeit neu zu beleben.
Kirchliche Einteilung
Die kirchliche Einteilung wurde 1964 an die staatliche Einteilung angepasst und das Gebiet der Diözese Bozen-Brixen[5] entspricht jenem des Landes Südtirol. Details finden Sie bei dem jeweiligen Bezirk/Ort.
Geschichte
Geschichtlicher Abriss
Als Teil des Frankenreiches und später des Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation erlangte Südtirol strategische Bedeutung, weil seine Straßen nach Italien führten. Große Teile des Landes wurden den Bischöfen von Trient und Brixen geschenkt. Nachdem aber deren Verwalter, die Grafen von Tirol (vgl.: Meinhard II.), das Land unter ihre Herrschaft gebracht hatten, erhielt das Territorium zusammen mit den Talschaften nördlich des Brenners den Namen Tirol.Das Kerngebiet um die Stammburg Tirol hat heute noch /wieder die Bezeichnung Burggrafenamt/ Burgraviato.
1363 ging die Grafschaft an die Habsburger über, die das Land fast durchgängig bis 1918 regierten.
Nach dem für das Habsburger Vielvölkerreich (Kaiserreich Österreich-Ungarn) verlorenen Ersten Weltkrieg wurde 1920 das zu 97 % deutschsprachige Südtirol von Italien annektiert. Dies kam durch den Umstand zustande, dass die Truppen des Habsburger Kaisers den vereinbarten Waffenstillstand 24 Stunden zu früh, nämlich am 3. November, angetreten hatten und die italienischen Truppen dadurch die österreichisch-ungarischen Stellungen überwinden und innerhalb weniger Tage von der Front im Trentino bis nach Innsbruck vorstoßen konnten.
Obwohl die neue Republik Deutschösterreich ganz Deutschtirol für sich beanspruchte, wurde im Friedensvertrag von Saint Germain die Angliederung des südlich des Brenner liegenden Teils Tirols, gegen den Willen der Südtiroler, an Italien besiegelt.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
- Mikrofilmbestände im Südtiroler Landesarchiv
- Territoriale Verteilung Nachnamen Südtirol - Melderegister 2010: http://qlikview.services.siag.it/bnarc/Webform2.aspx
- Arbeitskreis "Collegium Res Nobilis Austriae u.a. mit Genalogien aus dem Tiroler Raum http://www.coresno.com/
- Familia Austria - Österreichische Gesellschaft für Genealogie und Geschichte: Fokus derzeit auf ostösterreichische Gebiete, wenngleich auch Südtirol Arbeitsgebiet ist
Bibliografie
Hier: Nur die der Region insgesamt zugeordneten Referenzen aufführen.
Genealogische Bibliografie
- Faistenberger, Andreas. Die Faistenberger : eine Tiroler (Künstler-)Familie der Frühen Neuzeit. Schlern-Schriften 338. Innsbruck: Wagner, 2007. ISBN: 978-3-7030-0440-7. Sig.: Tessmann II 257.030.
- Fössinger, Josef. Fössinger Familien-Forschung. [Buch]. Herausgegeben von Josef Fössinger. Zum Verwandtschafts-Stammbaum 1. Meran, 1997. Sig.: Tessmann III A-23.009/1. [gebundene Fotokopien].
- Grabmayr, Georg von. Die Sippe der Hafner ab Mölten. Schlern-Schriften 54. Innsbruck: Wagner, 1948. Sig.: Tessmann II 283.402.
- ———. Stammtafeln alter Tiroler Familien. Schlern-Schriften 48. Innsbruck: Wagner, 1940. Sig.: Tessmann D II Z 92/48. [Teils Handschriftlich].
- Grossmann, Waldemar. Die Innerebner: ein altes Sarnergeschlecht II. Bd. 2. Schlern-Schriften 276. Innsbruck: Wagner, 1984. ISBN: 3-7030-0139-9. Sig.: Tessmann Lesesaal II Z 92/276 Reg: 461.
- Innerebner, Georg. Die Innerebner: ein altes Sarnergeschlecht. Bd. I. Schlern-Schriften 76. Innsbruck: Wagner, 1952. Sig.: Tessmann II 284.216/1 (Lesesaal II Z 92/76 Reg: 457).
- Insam, Theo. Ahnentafel des Franz Christian Klaus Theodor Insam - mit einem Anhang: Die Nachfahren seiner 8 Urgroßeltern-Paare. [Buch]. Herausgegeben von Theo Insam. Nürnberg, 1935. Sig.: Tessmann II 8.236 od. II 63.379.
- Kasseroler, Alois. „Ahnenbücher 1955–1972“. [Manuskript]. Hefte-Kekule, 1972. Südtiroler Landesarchiv.
- Kustatscher, Erika. Die Staffler von Siffian: Eine Rittner Familie zwischen Bauerntum und Bürgerlichkeit. Schlern-Schriften 291. Innsbruck: Wagner, 1992. ISBN: 3-7030-0251-4. Sig.: Tessmann II 124.860, CRL.
- ———. Mehr als acht Generationen ...: Die traditionale und die moderne Welt im Spiegel der Geschichte der Familie Pechlaner vom Ritten. Pechlaner Familienforschung. Innsbruck: Wagner, 2009. ISBN: 978-3-7030-0464-3. Sig.: Tessmann II 278.151, CRL.
- Mahlknecht, Hans. Die Familiengeschichte der Lantschner. [Buch]. Herausgegeben von Hans Mahlknecht. Steinegg, 2009. Sig.: Tessmann III 267.416. [Gesamtherstellung: Effekt! OHG Neumarkt].
- ———. Die Familiengeschichte der Mahlknecht. [Buch]. Herausgegeben von Hans Mahlknecht. 2. Aufl. Steinegg, 2008. Sig.: Tessmann III 267.417. [Gesamtherstellung: Effekt! OHG Neumarkt].
- ———. Die Familiengeschichte der Vieider. [Buch]. Herausgegeben von Hans Mahlknecht. Steinegg, 2010. Sig.: Tessmann III 284.724.
- Persa, Albert von. Das Geschlecht derer von Klebelsberg zu Thumburg. Schlern-Schriften 35. Innsbruck: Wagner, 1937. Sig.: Tessmann II 283.310.
- Pichler, Florian. Die Nachkommen der Pichler : vom Hitter-, Oberpremer- und Voltunhof in Gummer ; Eggental - Südtirol. [Buch]. Herausgegeben von Florian Pichler. Meran, 2008. Sig.: Tessmann II 263.291. [Gesamtherstellung: Pötzelberger Druck, Meran].
- Plattner, Friedrich. Geschichte der Plattner am Tschögglberg. [Buch]. Herausgegeben von Friedrich Plattner. 3. Aufl. Inzing, 2001. Sig.: Tessmann III 242.648.
- Weber, Franz Sylvester. Heinrich Lunisches Ahnen-Buch. [Buch]. Herausgegeben von Heinrich Lun. Enthält: Hauptbd. + Anhang. Bozen, 1932. Sig.: Tessmann D III 1.188. [von 1926 bis 1932].
- Weber, Franz Sylvester, Egon Kühebacher, und Franz-Heinz von Hye. Die Oberrauch. Eine Familienchronik. [Buch]. Herausgegeben von Durst Phototechnik AG. Brixen, 2001.
Historische Bibliografie
- Grell, Ferdinand: Die Verehrung des heiligen Ulrich in Österreich und Südtirol (Österreich, Tirol, Vorarlberg, Südtirol, Kloster St. Mang Füssen, Reichsstift St. Ulrich und Afra Augsburg), in: Verein für Augsburger Bistumsgeschichte (Hrsg.): Bischof Ulrich von Augsburg und seine Verehrung. Festgabe zur 1000. Wiederkehr des Todestages. Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, 7. Jahrgang 1973; Augsburg 1973, S. 134-162
- Layer, Adolf: St.-Ulrichs-Orte im deutschen Sprachraum (Knittelsbach, Krapfenau, Uhlberg, Ulrichsberg, Ulrichshögl, Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, Steiermark, Kärnten, Slowenien, Tirol, Südtirol, Italien, Schweiz, Elsass, Ulrichsberg, Ulrichsberg, Sankt Ulrich (Mücheln), Ulrichsried, Ulrichsried, Ulrichsried/Ulrichsholz, Hochstift Augsburg), in: Verein für Augsburger Bistumsgeschichte (Hrsg.): Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, 8. Jahrgang 1974; Augsburg 1974, S. 107-120
- Kosel, Karl: Die Darstellung der Ungarnschlacht im 18. Jahrhundert (Ulrichsberg, Schwenningen, Habach, Bistum Augsburg, Unterpinswang, Kreuzberg, Seeg, Kloster St. Stephan Augsburg, Wertach, Burgberg, Grafrath, Eisingersdorf, Eresing, Hohenfels, Großaich, Pfalzpaint, Gundelsheim, Untergammenried, Augsburg, Aitrang, Rettenbach, Buchdorf, Österreich, Obertilliach, Warmisried, Rechtis, Grafing, Heimertingen, Breitenfurt, Graben, St. Ulrich, Egling, Ollarzried, Emmenhausen), in: Verein für Augsburger Bistumsgeschichte (Hrsg.): Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, 8. Jahrgang 1974; Augsburg 1974, S. 121-161
Zur Gemeinde Prettau:
- http://www.prettau.it/system/web/zeitung.aspx?bezirkonr=0&detailonr=221612443&menuonr=219106195
- Ausgaben 2001 - 2010 des Mitteilungsblattes "Tauernfenster" sowie ein Dorfbuch
- Hausbesitzer aus 1867 (Ausgabe 2005)
Weitere Bibliografie
kein Eintrag
Ortslexika und Karten
Ortslexika
- siehe Ortssuche FAQ
Karten
- Geobrowser mit Datenschichten der Südtiroler Landesverwaltung (u.a. historischer Kataster, Höfenamen): www.provinz.bz.it/raumordnung/kartografie/
- Südtiroler Gemeindenverband Geographisches Informationssystem: gis.gvcc.net/WebGis/
- Karten der Gemeinde Bozen: www.gemeinde.bozen.it
- Österreichisches Bundesamt für das Eich- und Vermessungswesen, Wien www.bev.gv.at. Auch historische Karten!
Archive und Bibliotheken
Archive
- Südtiroler Landes-Archiv in Bozen: http://www.provinz.bz.it/landesarchiv/ - Kirchenmatriken-Kopien auf Mikrofilm mit Einträgen zu Geburt-Taufe, Heirat, Tod der meisten Südtiroler Pfarrgemeinden, Verfachbücher und weitere interessante Dokumente.
- Österreichisches Staatsarchiv Familienforschung (Personenforschung): www.oesta.gv.at
- Heraldisch genealogische Gesellschaft 'Adler'
Bibliotheken
- Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“ in Bozen, Südtirol: www.tessmann.it
- Uni- und Landes-Bibliothek Tirol in Innsbruck: www.uibk.ac.at/ub/literatursuche
- Universitätsbibliothek Bozen: www.unibz.it/de/library
- Österreichische Nationalbibliothek, Wien www.onb.ac.at
- Universitätsbibliothek Trient: www.unitn.it/biblioteca
- Online-Katalog des Österreichischen Bibliothekenverbundes opac.bibvb.ac.at Online-Katalog
- Online-Katalog des des Karlsruher Virtuellen Kataloges KVK www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
- Weitere Bibliotheken auch unter Wien.
Verschiedenes
LDS/FHC
Genealogie-Forschungsstellen (FHC's) der 'Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage'[6] (auch bekannt als Mormonen).
- Voranmeldung erforderlich! Es wird nicht religiös geworben.
- Genealogie-Forschungsstellen Österreich (u.a. in Innsbruck): GFS-Austria oder [1] [2]
- Die deutschen FHC's in einer Karte oder [3]
- Genealogie-Forschungsstellen Italien (u.a. in Verona): www.chiesadigesucristo.it/nc/contattaci/centri-genealogici.html
- Zentrale Utah, USA: www.familysearch.org
Verschiedenes
Mailinglisten
- Mailinglisten auf Genealogy.net: list.genealogy.net
Regionale Verlage und Buchhändler
- Artikel Athesia. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (u.a. Artikel Der Schlern. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.)
- Raetia - Bozen (Viele Tirolensien vor allem des 20. Jhd.)
Genealogen / Familienforscher
- Bozen: Christian Rottensteiner, verschiedene Genealogieprojekte: TiGen, CRGen, PeFam und RoGen.
- Bozen: Dr. Erika Kustatscher, Historikerin, verschiedene Publikationen u.a. "Staffler", "Pechlaner".
- Bozen: Bruno Mahlknecht, Experte für Haus- und Hofgeschichten, viele Publikationen in Zeitschriften.
- Vinschgau: Dr. Christian Zelger, Philosoph, verschiedene Publikationen u.a. "Chronik der Zelger", www.chrizia.com, omegaminus.blog.de
Heimat- und Volkskunde
kein Eintrag
Auswanderungen
Seit dem Mittelalter laufende Auswanderungen vor allem in den süddeutschen Raum bekannt. Vermehrt in der Mitte des 19. Jhd. durch Überbevölkerung und eine wirtschaftliche Krise vor allem in der Landwirtschaft. Später ab der Annektierung durch Italien 1919, durch die Option[7] (Hitler-Mussolini Umsiedlungsprogramm ab 1939 bis 1943) und die fortdauernde Benachteiligung der deutschsprachigen Bevölkerung bis 1972 (ab dann „Südtirol-Paket[8]“ - Zweites Autonomiestatut). Nachher ergaben sich u.a. durch den aufstrebenden Fremdenverkehr neue Verdienstmöglichkeiten, sodass einige Auswanderer wieder zurückkehrten (oft "Rücksiedler" genannt).
Berufe
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Etymologie und Sprache
Durch Wanderbewegungen und (Zwangs) Umsiedlungen haben sich die Anteile (Prozentsätze) der Sprachgruppen seit 1918 deutlich verschoben. 1910 erklärten sich 89 % deutschsprachig, 4 % ladinischsprachig und 3 % italienischsprachig. 2001 erklärten sich 64 % deutschsprachig, 4 % ladinischsprachig und 25 % italienischsprachig. Der Einsatz als Alltagssprache hängt grundlegend vom Ort ab: während in Bozen, Leifers und Salurn Italienisch häufiger als Deutsch ist, ist in Meran, Brixen, Bruneck und Sterzing Deutsch zumeist häufiger. Außerhalb dieser Städte in den ländlichen Gebieten wird meist fast nur Deutsch gesprochen. Landesweit werden in einem Dialektkontinuum über 40 südbairische Mundarten[9] gesprochen. Markante Dialekte sind im oberen Vinschgau (alemannischer Einfluss), dem Sarntal (lange isoliertes Tal), dem südlichen Unterland (Tramin, Kurtatsch, Neumarkt) und dem Hochpustertal anzufinden. Nach 1918 gab es tiefgreifende Eingriffe in die Kultur und Rechte der deutschsprachigen Einwohner. Einheimische deutschsprachige Beamte wurden durch italienische Einwanderer ausgetauscht, an Schulen nur mehr Italienisch als Unterrichtssprache zugelassen. Viele Deutsch- und auch Ladinischsprachige widersetzten sich dieser Italianisierung. Ein Symbol des Widerstandes waren die Katakombenschulen[10] (von 1925 bis 1943). Ehrlicher Patriotismus, Heimatliebe und Glaube vermischten sich zunehmend mit deutschnationalen Elementen, welche in den Auseinandersetzungen bis hinein in einzelne Familien durch die Option kulminierten und durch den Einsatz der Südtiroler als "Reichsdeutsche" im 2. Weltkrieg (Optanten ab 1939, alle von 1943 bis 1945) zusammen mit dem Faschismus ein trauriges Kapitel bilden. Ab 1945 konnte sich die deutsche Kultur in Südtirol nach und nach erholen und blüht am Beginn des 21. Jahrtausends in vielen Vereinen, den deutschen Schulen und einem neuen Selbstbewusstsein durch die Rechte, welche in der Autonomie abgesichert sind (u.a. proportionale Zuweisung von öffentlichen Stellen, Zweisprachigkeit der Ämter, u.a.).
Das Ladinische[11] ist die rätoromanische[12] Sprachvariante der Urbevölkerung (Räter[13]) in den Dolomiten. Diese Mundart bildete sich aus dem Latein im Alpenraum heraus und unterscheidet sich vom Italienischen und Französischen, welche mehr von mittelitalienischen Lateinvarianten abstammen. Rätoromanisch war bis zur deutschen Landnahme ab dem 5. Jahrhundert im gesamten Tiroler Raum verbreitet. Viele Orts- und Flurnamen auch in heute deutschsprachigen Gebieten gehen noch auf diese Sprachformen zurück. Von den Faschisten wurde die ladinische Sprache politisch motiviert als Dialekt des Italienischen eingestuft und in die Bedeutungslosigkeit gedrängt.
Das Italienische war vor 1918 vor allem durch Zuwanderung aus den benachbarten Trientner Tälern geprägt, welche teils recht eigenständige Dialekte sprechen. Das Nones im Nonstal[14] wird von einigen z.B. als "halbladinisch" bezeichnet. Im südlichen Tirol gab es an der Sprachgrenze je nach Notwendigkeit deshalb damals bereits eine zweisprachige Verwaltung. Die Zuwanderung ab ca. 1920 brachte vor allem besitzlose Italienischsprachige aus vielen Provinzen Italiens in die Ballungszentren nach Südtirol. Das heute verbreitete Alltagsitalienisch in Südtirol ist heute noch weitgehend an die Hochsprache angelehnt, was es deutlich vom Sprachgebrauch im Trentino unterscheidet.
Kalender
kein Eintrag
Anmerkungen
- ↑ Artikel Trentino-Südtirol. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Südtirol. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Trentino. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Diözese Bozen-Brixen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Option_in_Südtirol. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Südtirol-Paket. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Bairische Dialekte. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Katakombenschule . In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Ladinische Sprache. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Rätoromanische_Sprachen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Räter. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Nonstal. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
- Artikel Trentino-Südtirol. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Südtirol. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (betrifft die Provinz Bozen)
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Hier sind private E-Mailadressen und Homepages von Ahnenforschern gelistet. Diese Personen bieten Information, Nachschau und teilweise auch Scan bzw. Kopien in ihre Unterlagen an. Detail bitte direkt erfragen.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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