Schwalbenthal
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Einleitung
Hoch oben am Osthang des Meißners grüßt den Besucher aus dem Vorland schon von weitem ein in frischem Weiß gestrichenes Gebäude. Es ist das Gasthaus Schwalbenthal in 612 Meter Höhe. Es handelt sich um den glücklicherweise erhalten gebliebene Rest eines Dörfleins mit Ämtern, Schule, Wohnungen, Glockentürmchen und Friedhof. Wie es früher hier einmal ausgesehen hat, kann man auf Schautafeln betrachten. Über den Bergbau im Schwalbenthaler Revier gibt es viele Informationen.
Allgemeine Informationen
Die Reste der Bergarbeitersiedlung Schwalbenthal befinden sich oberhalb von Vockerode am südöstlichen Steilabhang des Meißners . Das Bergdorf erlitt im Jahre 1907 durch einen Erdrutsch starke Schäden und musste geräumt werden. Erhalten geblieben ist nur das Wohnhaus des ehemaligen Bergbauinspektors, das heute als Gasthof Schwalbenthal genutzt wird. Dazu kommen ein angeschlossenes Wirtschaftsgebäude und der Keudellbrunnen. Im länglichen Gebäude am unteren Bildrand (Foto rechts) befindet sich die Entsäuerungs- und Filteranlage Schwalbenthal des Wasserleitungssystems.
Der ehemalige Friedhof des Ortes liegt etwa 400 m entfernt davon.
Geschichte
Landau schreibt im Jahre 1842: „Schwalbenthal: Bergamt, 1.460 Fuß unter dem höchsten Punkt des Berges, 1.978 Fuß über dem Meer. Wohnungen der Beamten des Bergwerks und eine Gastwirtschaft.
- 1584 entstand Schwalbenthal, das anfangs den Namen „Kohlenhaus” trug.
- 1623 wurde Schwalbenthal von Tilly geplündert. Alle Geräte und Akten sollen zerstört worden sein.”
- „Der Name (oft Schwalmenthal) ist ein auf die ursprünglich „das Kohlhaus” genannte Siedlung seit 1584 übergegangener Flurname, der sich als solcher eines in der Nähe gelegenen Waldstücks auch erhalten hat. Der Name hat natürlich mit Schwalben nichts zu tun.” (Prof. Ulrich).
Im Jahre 1842 bestand das Dorf aus zehn Häusern mit 55 Einwohnern, um 1880 waren auf Schwalbenthal rund 113 „Seelen” tätig, davon etwa 52 „Seelen” im Bergamt. Im Dorf wohnten in der Hauptsache die Steiger und Angestellten, während die Bergleute selbst aus den umliegenden Dörfern kamen. In der Gastwirtschaft fanden hin und wieder Festlichkeiten statt.
- Helene Brehm berichtet uns 1924 sehr anschaulich von Schwalbenthal
aus der Zeit von etwa 1870 bis 1885:
„Tostlos war die Einsmkeit des Winters, wenn sich der Wissener durchaus nicht dazu bequemen wollte, seine dichte, weiße Pelzkappe abzusetzen. Wintersport wurde damals noch nicht getrieben. An Werktagen brachten Berg- und Kohlenfuhrleute immerhin noch etwas Leben hinauf. Aber endlos dehnten sich die Sonntage in der Weltabgeschiedenheit und Stille des Berges. Dann war wohl der Bergbote, der die Postsachen aus Abterode heraufbeförderte, das einzige Bindglied zwischen Schwalbenthal und der unten liegenden Welt. Ein Aufatmen ging durch das Haus, wenn das Gebimmel der Türglocke die Ankunft des Boten kündete, der die Zeitung, vielleicht gar Briefe brachte.” [1]
Schule und Gottesdienste, Ortsbeschreibung
- Unterhalb von Schwalbenthal liegt das Jugenddorf „Hoher Meißner".
- Die verlassenen Bergwerkshäuser auf der „Halde" wurden nach 1920 von der Familie Schülbe zu einem Ferienheim des Werratal-Vereins umgebaut.
Literatur
- Manfred Lückert, „Der Meißner", Ein Leben mit dem Berg, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 1. Auflage 2011, ISBN 978-3-86777-180-1
- Karl Kollmann, „Frau Holle" und das Meißnervorland, Verlag F.W. Cordier, Heiligenstadt, 2. erweiterte Auflage 2012, ISBN 978-3-939848-32-5
Genealogische und historische Quellen
Adressbücher
- Ortsindex der Online-Adressbücher
- Einträge aus Schwalbenthal in der Adressbuchdatenbank.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Schwalbenthal in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Verschiedenes
Weblinks
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SCHHAL_W3441</gov>
Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus dem Buch „Der Meißner" von Manfred Lückert, Rockstuhl, Bad Langensalza 2011, ISBN 978-3-86777-180-1