Borkum
Borkum: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise... Über die Kirchenbücher hinaus befinden sich die Quellen für weitergehende Forschungen auch in den Staats-, Adels-, Stadt- und Gemeindearchiven.
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Leer > Borkum
Name
- [1] Der Name entspringt Burcana (lat.) mit dem Beinamen z. Z. des älteren Plinius „fabaria", d. h. die Bohneninsel. Z. Zt. der Karolinger taucht der Name Borkyn auf.
Landschaftslage
Westlichste der Ostfriesischen Inseln, 15 km vom holländischen Festland entfernt, zwischen dem „Osterend" und „Westerend" genannten Fahrwasser. Die Insel ist 8 km lang und 4 km breit, bis 18 m ansteigende umfangreiche Dünen, seewärts ein flacher Sandstrand vorgelagert. Auf der Landseite der Insel ein Streifen Marschland, 1952 genutzt als Wiese und Weide.
Ortsursprung
Die Insel ist im 13. und 14. Jhdt. verlassen gewesen, wahrscheinlich wegen großer Sturmfluten. Die Neubesiedlung hat gegen Ende des 14. Jhdts. eingesetzt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes aus dem Jahre 1606 als Dorf, später Gemeinde.
Stadtgründung
Stadtrecht seit dem Jahre 1950.
Stadtsiedlung
Bauliche Entwicklung
Die Stadt liegt im Schutze der Dünen. Die alten Inselhäuser stehen auf den sogenannten Warften (künstliche Erderhöhungen). Dem Badebetrieb dienende Teile der Stadt auf den Dünen in Strandnähe erbaut. Neben der Stadt, die im Westen der Insel liegt, gibt es noch den Bauernplatz Ostland im Osten der Insel. Entfernung von der Stadt zum Ostland = 5 km.
Gebäude
Stand 1952: Die Stadt besitzt 3 Kirchen, ein Rathaus, Kurverwaltung, umfangreiche Kuranlagen.
Zerstörungen
Keine Zerstörungen in Kriegen, allerdings verschiedene große Überschwemmungen durch Sturmfluten.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
Bevölkerung ist ursprünglich chaukisch, später rein friesisch. 1606: 164 Einwohner (E.), 1713: 461 E., 1717: 480 E., 1780: 850 E., 1786: 732 Einwohner.
Seuchen
In der Mitte des 18. Jhdts. durch Seeleute ein¬geführte Pockenepidemie.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher: Altes Kb. der ref. Kirchengem, seit 1713, das ältere ist verbrannt.
- Standesamtsregister.
- Donn, Alfred: Ortssippenbuch der Stadt Borkum von 1713-1900
- Adressbücher für Borkum
Jüngere Einwohnerzahlen
1811: 406 Einwohner (E.), 1821: 485 E., 1849: 421 E., 1871: 573 E., 1885: 889 E., 1890: 1.359 E., 1900: 2.114 E„ 1914: 3.108 E., 1925: 3.737 E., 1935: 3.990 E., 1936: 4.976 E., 1940: 4.818 E., 1945: 5.697 E., 1946: 5.876 E., 1950: 5.772 Einwohner.
Sprache
Borkum hat einmal zum altostfriesischen Sprachgebiet gehört, das aber im Laufe der Geschichte vom Niederdeutsch überflutet worden ist, so daß um 1952 nur noch an einzelnen, schwierig festzustellenden lautlichen und wortkundlichen Erscheinungen die alte Grundlage zu beobachten ist. Die Ent¬wicklung zum großen Seebad hat sicher vieles verwischt. Wie die sprachliche Lage um 1950 ist, läßt sich nicht übersehen. Behördensprache seit etwa Ende des 19. Jhdts. hochdeutsch. [2]
Wirtschaft
Die Erwerbsquellen waren ursprünglich Seefischerei, Kauffahrteischiffahrt, Walfang. Seit 1850 Fremdenverkehr. 1938: Sommer 25.400 Fremdenmeldungen, 440.000 Übernachtungen.
Verkehrseinrichtungen
Auf den Inseln fährt eine Kleinbahn. Ver¬bindung mit dem Festland durch Dampferlinien nach Emden-Außenhafen. Großer Flughafen.
Umgebungsbedeutung
Borkum liegt im Einflußbereich der Stadt Emden.
Verwaltung
Die Verwaltung der Stadt hegt in Händen des Stadtrates, bestehend aus Ratsherren und Bürgermeister. Der wichtigste Ausschuß ist die Badekommission.
Preußische Verwaltungseinbindung
- 1895 Borkum , Dorf / Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Hannover, Regierungsbezirk Aurich, Landkreis Emden
- Gesamtumfang: 3636,5 ha, (1895) 3 Wohnplätze, 276 Gebäude
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Emden, Standesamt Borkum, Religion: ev. Kspl. Borkum, kath. Kspl. Emden, im Sommer Postbezirk, Telegrafenamt
- Einwohner: 1.629 (1.554 Ev., 55 Kath., 20 andere Christen)
- Gewerbe: 8 Bretterbuden, 1 Scheune
- Quelle: Hic Leones
Landesherrschaft
Landesherren
- < 1745 Fürstentum Ostfriesland
- 1745-1806 Königreich Preussen, Provinz Ostfriesland
- 1806 -1813 Kaiserreich Frankreich, Königreich Holland
- 1813-1815 Königreich Preussen
- 1815 durch Reichenbacher Vertrag an Georg III., König von Hannover und England
- 1866 Königreich Hannover an Preußen, Provinz Hannover
- 1946 Teil des Landes Niedersachsen
Kriegerische Ereignisse
Der engl.-holIänd. Seekrieg von 1780-85 bereitet dem blühenden Walfang ein plötzliches Ende. Große Armut auf der Insel. Während der Kontinentalsperre großer Schleichhandel zwischen Helgoland-Borkum und dem ostfriesischen Festland.
Garnison
Garnison von 1912-45.
Siegel, Wappen, Fahne
Kirchenwesen
Reformation
Die Insel Borkum ist als einzige Nordseeinsel reformierter Konfession, holländisch beeinflußt durch Einwanderung.
Wohlfahrtspflege
Stand 1952: Elektrizitätswerk, Wasserwerk, Gasanstalt.
Bildungswesen
Schule
Stand 1952: Auf der Insel besteht eine Volksschule und seit 1914 eine Mittelschule.
Theater
Stand 1952: Stadteigenes Kurtheater.
Zeitung
- Seit der Jahrhundertwende auf B. die B.er Ztg. und Badeztg.
Geschichtsdarstellungen
- Herquet, Kulturgeschichte der Insel Borkum.
Genealogische und historische Quellen
- Adressbücher
- Kategorie:Adressbuch für Borkum
- Kriegerdenkmale
- Borkum/Kriegerdenkmal
- Soldatengräber
- Borkum/Soldatengräber 1. Weltkrieg
- Borkum/Soldatengräber 2. Weltkrieg
- Friedhöfe
- Borkum/Lutherisch-Katholischer Friedhof
- Borkum/Evangelisch-reformierter Friedhof
- Borkum/Alter Friedhof
Bibliografie
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Borkum in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Heimatverein
Weitere Internetseiten
- http://www.borkumer-kirchengemeinden.de
- Artikel Borkum. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Commons-Kategorie: Borkum – Bilder, Videos und Audiodateien
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<gov>BORKUMJO33IO</gov>