Iszlusze

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Regional > Litauen > Iszlusze

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Heydekrug > Iszlusze



Einleitung

Iszlusze, Kreis Heydekrug, später Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutung

Der Name beschreibt die Bodenbeschaffenheit.

  • preußisch-litauisch „ižlugt“ = nass werden, durchweichen, sich voll Wasser saugen
  • lettisch „izžulgt“ = weichen, durch Nässe verderben, nass werden

+

  • „lužis“ = Bruch, Knick, durch umgebrochene Bäume entstandenes Loch
  • prußisch „luzis“ = Bruch, Brechen, Zerbrechen
  • lettisch „luznis“ = Ort im Wald, wo viele gebrochene Bäume sind


Allgemeine Information

  • Sehr verstreute kleine Gehöfte, 31 km südöstlich von Memel, gegründet um 1890, 1939: 153 Einwohner[12]


Politische Einteilung

Kreis Heydekrug (vergleiche Urmesstischblatt), später Kreis Memel (vergleiche Messtischblatt)
1940 ist Iszlusze eine gemeindefreie Moorkolonie.[13]
1940 ist Iszlusze eine Revierförsterei des Forstamtes Norkaiten.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Iszlusze gehört zum Kirchspiel Saugen.


Bewohner

  • Adressbuch Heydekrug 1943:
    • Einwohner Buchstabe J:
      Jagello, Ludwig, Hausmeister
    • Einwohner Buchstabe S:
      Steppath, Erich, Lehrer


Geschichte

"Um dem Arbeitermangel in den Forsten abzuhelfen, wurden 1893 Ansiedler auf dem Ißlußer Moor nördlich der Tenne angesetzt. Jeder erhielt nur 1,5 ha zur Ackernutzung und 1,5 ha Wiesen, damit er noch Nebenverdienst durch Waldarbeit suchen sollte."[14]

"Das Iszluszemoor wurde durch den Fiskus für die Siedlung erschlossen, um für die benachbarten Forsten Holzarbeiter und Frauen für die Kulturen zu finden. Auch hier erhielten die Kolonisten nur 3 ha große Parzellen, so daß sie zum Nebenerwerb gezwungen waren."[15]

"1913 wurde die Entwässerung des Iszluszemoores in Angriff genommen."[16]

"Ein ... großes und wichtiges Werk kam 1913 zu Stande: die seit mehr als 10 Jahren schwebenden Verhandlungen wegen Entwässerung des ausgedehnten Ißluße-Moors bei Lankuppen, deren Kosten auf 205 500 Mk. veranschlagt wurden, führten endlich zur Bildung einer Genossenschaft."[17]


Verschiedenes

Karten

Das Iszldisze Bruch in den Schroetterkarten Blatt 3 und 4, (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Iszlis Bruch im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 19, 1862
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Kolonie Ißluße im Meßtischblatt 0594 Kukoreiten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Iszlusze aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>ISLUSSKO05QL</gov>

Bibliographie

  • RUGULLIS, Ewald: Der Amtsbezirk Lankuppen im Kirchspiel Prökuls, Kreis Memel-Land: Erinnerungen an ein deutsches Grenzland an der Memel: Erzählungen über das Leben und Wirken der Menschen hier und in den umliegenden Gemeinden des Amtsbezirkes, Hilden 2000. (191 S., enthält u.a. einen Ortsplan von Iszlusze)

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Messtischblatt 0594Kukoreiten (1910-1940), Maßstab 1:25000 © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
  4. Schroetterkarte 1802, 1 : 160 000 © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  5. Schroetterkarte (1796-1802) 1 : 50 000 © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  6. Schroetterkarte (1802), Maßstab 1:160000
  7. Preußisches Urmesstischblatt 1860 © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  8. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  9. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  10. Heinrich A. Kurschat, Das Buch vom Memelland, Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, 1990, Verlag Werbedruck Köhler, Oldenburg
  11. GOV: http://gov.genealogy.net/
  12. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  13. Heinrich A. Kurschat, Das Buch vom Memelland, Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, 1990, Verlag Werbedruck Köhler, Oldenburg
  14. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, S. 260, Memel 1920
  15. Heinrich A. Kurschat, Das Buch vom Memelland, Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, S. 83, 1990, Verlag Werbedruck Köhler, Oldenburg
  16. Heinrich A. Kurschat, Das Buch vom Memelland, Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, S. 350, 1990, Verlag Werbedruck Köhler, Oldenburg
  17. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918